Martinus antwortet
1 Das
Kreislaufprinzip
2 Reinkarnation
und Gerechtigkeit
3 Das am
wenigsten Böse zu tun
4 Wer ist
mein Nächster?
5 Warum kein
Fleisch essen?
6 Vegetarische
Ernährung und Töten
7 Ist
Fasten nützlich?
8 Rohkost,
Kochen und Obst
9 Korrespondenz
mit Verstorbenen
10
Befruchtung
11 Künstliche
Befruchtung
12 Das
Welterlösungsprinzip
13
Hellsichtigkeit
14 Name der
Martinus-Bewegung
15 Persönliche
Ûbungsgebiete
Andere antworten
1 Organtransplantation
2 Anderen helfen
3 Gedächtnis und
Körperaufbau
4 Unser Nächster
Persönliche Ûbungsgebiete
Frage
Wie ist es möglich, dass man die Toleranz erreichen
kann, von der Sie sprechen? Es gibt viele Menschen, die ich nicht tolerieren, geschweige denn lieben
kann, und ich verstehe nicht, wie ich dies jemals erreichen könnte.
Antwort
Seinen Nächsten lieben zu können, beruht nicht auf dem
Willen allein, sondern beruht ebenso wie z.B. die Musikbegabung auf einem angeborenen Talent. Ein
angeborenes Talent ist wiederum das Resultat einer über mehrere Leben hinaus dauernd ausgeführten Übung.
Diese Übung resultiert schließlich in der Kulmination des Talents, und der Mensch wird dann zu einem
Genie auf diesem Gebiet.
Das Einüben der moralischen Genialität oder der vollkommenen Fähigkeit, seinen Nächsten zu lieben, geschieht größtenteils automatisch durch das Erleben von Leiden und befindet sich deshalb, was diesen Teil betrifft, außerhalb der Kontrolle des Willens. Aber ich möchte hier einige der wichtigsten Momente des Teils der Einübung dieser Fähigkeit nennen, die dem Willen unterworfen sind und womit der Mensch also bewusst an seinem eigenen Wachstum hin zu einer wahren oder vollkommenen Manifestation der Liebe arbeiten kann.
Streiche den Begriff „Feinde“ aus deinem Bewusstsein. - Entgegne niemals auf Zorn, Verleumdung oder anderes Unangenehme, das gegen dich gerichtet ist. - Sage selbst niemals etwas Schlechtes über jemanden oder etwas. - Sei in allen Lebensverhältnissen absolut wahr und ehrlich. - Sei absolut unbeeinflussbar von Schmeicheleien, Lob oder Tadel. - Töte, verletze oder verstümmele niemals. - Lass niemals dein Denken davon abweichen, sich damit zu beschäftigen, wie du deinen Mitwesen am allerbesten dienen kannst. Dann führst du die allerhöchste Form des Yoga oder die vollkommenste Übung jenes Teils der Entwicklung aus, der in der Reichweite deines Willens liegt und der – in Verbindung mit der Bearbeitung des übrigen Teils deiner Natur durch das Leben selbst – dich schließlich zur moralischen Genialität führen wird oder dich dazu umschaffen wird, das vollkommene Wesen oder ein ”Gottmensch” zu sein.
Das erste Mal im dänischen Kosmos Nr. 3/1933 veröffentlicht
Ûbersetzung: Uwe Todt 2010
© Martinus Institut 1981
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