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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
65. Kapitel
Die ewige Analyse J des Weltbildes
Wie wir gesehen haben, ist der Tod keine Vernichtung des Lebens, sondern ist in Wirklichkeit dasselbe wie das Leben, jedoch in einer sehr eingeengten oder verminderten Form. Diese Einengung oder Verminderung des Lebens wird damit ein Kontrast zu dem größeren und entwickelteren Leben und ermöglicht dadurch das Erleben des Lebens. Der geistige Tod ist also keine Auflösung oder Zerstörung der Existenz des Lebewesens, sondern nur eine Verminderung oder Einengung seines Bewusstseins zu einem latenten Zustand, der eben gerade ein solches Minimum ist, das erforderlich ist, um ein besonderes Bewusstseinsmaximum hervorzuheben. Die Verwandlung des Bewusstseins des Wesens von diesem Minimum zu dem genannten Maximum ist dasselbe wie der Prozess, den wir als "Entwicklung" kennen. Aber genauso wie der Kreislauf die Verwandlung der Wesen von diesem Bewusstseinsminimum zu dem entsprechenden Bewusstseinsmaximum bewirkt, bewirkt der Kreislauf auch eine Wanderung von dem genannten Bewusstseinsmaximum zu dem entsprechenden Bewusstheitsminimum. Diese Wanderung ist in meinem Hauptwerk näher als "Involvierung" bezeichnet. Ausläufer dieses Prinzips pflegen wir im täglichen Leben gewöhnlich als "Degeneration" zu bezeichnen. Während das Minimumsbewusstsein, der geistige "Tod", seinen Vertreter im kalten, materialistischen Gottesleugner hat, der glaubt, dass seine Wesensart die höchste Lebensform des Weltalls ist und dass die enormen Schöpfungsprozesse der Natur nur ein zufälliges Zusammenspiel von toten Kräften darstellen, von welchem Zufall er also selbst ein Produkt ist, ist der Vertreter des Maximumsbewusstseins, des kosmischen Klarsehens oder des Christusbewusstseins das eingeweihte Wesen auf der physischen Ebene, das eins mit dem Grundton des Weltalls, "der Nächstenliebe" und "zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben" und damit "eins mit dem Vater" geworden ist. Das göttliche Schauen oder die kosmische Fähigkeit zu erleben, ist also aufgrund des Erlebens und der Überwindung des Dunkels und der hieraus folgenden voll entwickelten Humanität oder Nächstenliebe in seiner Psyche und seinem Wesen entstanden. Und mit dieser Entwicklung kann das Wesen ein wirkliches, waches, tagesbewusstes, sinnliches Eindringen der höchsten Aufklärung oder des höchsten Wissens in sein Bewusstsein gar nicht vermeiden. In einem für ein solches Erleben besonders günstigen Augenblick entsteht für die bewusste, tageshelle Wahrnehmung eine gewaltige Illumination von allem, was es überhaupt wahrnehmen kann. Alles wird in einem solchen höchsten Erlebnis zu einem goldenen Licht. Diese gewaltige, wie leuchtendes Gold alles beherrschende Erleuchtung lässt alle Einzelheiten im Weltall, auch den eigenen Organismus, in diesem einen lebenden Licht klar hervortreten. Und man vernimmt, sieht und erlebt nur Licht, Licht und wieder Licht. Und nun geschieht es, dass man sich zum ersten Male bei wachem Bewusstsein mit seiner Existenz außerhalb der Zeit- und Raumdimension fühlt. Hier gibt es keinen Organismus, der hin zu seinem Tode, dem Aufhören eines Lebens zueilt. Hier gibt es nichts, was Angst und Beben, Schmerzen und Pein hervorruft. Hier gibt es auch nicht die geringste Andeutung von Schatten. Hier gibt es daher nur eines: dieses alles durchdringende lebende Licht, das fast als Gold in Strahlenform bezeichnet werden kann. In diesem Lichtozean fühlt man sich springlebendig, obwohl man keine nuancierten Einzelheiten außer einzelnen goldenen Fäden, die das Licht durchdringen, beobachten kann. Man hat also außer diesem Licht keinen Organismus. Und in diesem Licht ist man mit allem anderen Leben im Weltall verschmolzen, das außer diesem gewaltigen Lichtozean auch keinen Organismus hat. In Wahrheit, man erlebt hier seine Unsterblichkeit, seine Identität mit der Ewigkeit, sein Verschmelzen mit der ewigen Gottheit. Man ist sich klar darüber, dass all das Licht Ausdruck für die Gottheit ist, die also auch das eigene ewige Leben ist. Man ist vor seinen ewigen Vater, den Urheber und das Ich des Weltalls, getreten. Man fühlt, wie eine völlig neue Welt von Einzelheiten in das eigene wache Bewusstsein dringt, eine Welt, wo alles strahlende Liebe ist und wo alles, was vorher Mystik und Unklarheit war, nun offensichtliche und klare Wirklichkeit und Ausdruck für eine Kulmination von Vollkommenheit ist. Man fühlt, dass dies Gottes Geist, Gedanken- und Willensführung ist, die in das eigene Bewusstsein eingedrungen ist und dieses ganz überstrahlt. Man ist nicht mehr derselbe Mensch. Man hat die große Einweihung durchlebt. Nun ist man von den Toten auferstanden, ist sich der Ewigkeit oder des Reiches Gottes bewusst geworden.
      Diese verschwenderische Seligkeitsempfindung, die die Illumination des göttlichen Geistes und die Durchstrahlung des eigenen Bewusstseins mit sich geführt haben, ist so stark, dass man sein Bewusstsein in kürzerer Zeit als einer Sekunde mit so viel Licht angefüllt bekommen hat, dass man geradezu nicht mehr davon fassen kann. Das himmlische Licht verschwindet wieder, und man ist immer noch auf der physischen Ebene. Aber von nun an ist sich das eingeweihte Wesen des Denkens und des Willens des Vaters bewusst. Es ist daher nun eins mit dem Vater, mit dem Weg, mit der Wahrheit und mit dem Leben. Es sieht, dass alle anderen Lebewesen Ausdruck für dasselbe Leben sind, jedes von ihnen ist ein Gottessohn wie es selbst. Es sieht, dass ein Ich hinter allen selbstständigen Energiekombinationen steht, die dadurch als "lebende Wesen" enthüllt werden, ganz gleich, wie sich diese Energiekombinationen auch zeigen mögen. Gleichgültig, ob sie Zellen, Moleküle oder Atome sind oder als Planeten, Sonnen und Milchstraßen- oder Spiralnebelsysteme erscheinen. Alles ist lebend. Das Universum ist eine Kombination von Leben. Und der Mensch wird nicht mehr als die höchste Lebensform im Universum aufgefasst. Alles im Mikrokosmos und im Makrokosmos wie auch im Zwischenkosmos (der Sphäre, die aus den bekannten Lebensformen oder Lebewesen besteht) sind lebende Wesen. Das eingeweihte Wesen sieht aber nicht nur, dass alles in seiner Plan- und Zweckmäßigkeit im Universum absolut vollkommen ist. Es sieht, dass "alles sehr gut ist".
      Diese Durchstrahlung des Geschöpfes mit dem Geist Gottes, diese Einweihung oder diese Aneignung kosmischen Bewusstseins und sein hieraus folgendes Einssein mit dem Vater, dem Weg, der Wahrheit und dem Leben, ist die ewige Analyse J des Weltbildes.


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