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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
63. Kapitel
Die ewige Analyse H des Weltbildes
Die ewigen Kreislaufgesetze bewirken also, dass nach einem Winter ein Sommer kommt, nach einer Nacht ein Tag, nach Dunkel Licht, nach dem Tode Leben. Das Lebewesen macht hierbei das Erleben des dunklen Kontrastes durch, der ihm Interesse und Sehnsucht nach Licht, nach dem Kommen des Frühjahrs und des Sommers gibt. In der Sphäre der Leiden wird das Geschöpf durch mehrere Erdenleben hindurch veredelt, wird immer selbstloser und humaner eingestellt, bekommt zuletzt ein vollkommenes liebevolles Wesen zum Nächsten. In ihm entwickeln sich Organe für sympathische Anlagen, die es allmählich völlig über die Sphäre des Tieres heben und es instand setzen, seinen Nächsten zu lieben, ganz unabhängig davon, ob dieser seinem eigenen oder dem anderen Geschlecht angehört. Eine neue Psyche oder Geisteshaltung entsteht, die allmählich ganz die tierische oder selbstsüchtige geistige Einstellung im Erdenmenschen übertreffen wird. Das alles Überstrahlende in dieser geistigen Einstellung oder diesem Bewusstsein ist Humanität oder Liebe zu allem und allen. Mit diesem seinem hohen Liebessinn beginnt das Geschöpf sein Bewusstsein von der Selbsteingenommenheit wegzulenken und stattdessen auf die Wahrnehmung des Schutzes und Wohlergehens seines Nächsten bedacht zu sein. Wenn aber das Bewusstsein von sich selbst weg- und auf die Entfaltung der Selbstlosigkeit und damit der Liebe und Sympathie hingeführt wird, dann kommt diese nach außen gerichtete Bewusstseinsenergie in Verbindung mit dem Grundton des Universums, der ja gerade Liebe ist. Durch diese Verbindung kann es beginnen, die Gesetze des Universums und damit den Zweck mit den auf diesen Gesetzen gegründeten Schöpfungsprozessen zu fühlen. Diese werden immer mehr zu einer Empfindung einer fremden, unsichtbaren Willensführung und damit zum Beweis für Denken und Bewusstsein. Dieses beginnende Erleben der Offenbarung der Gedanken- und Willensführung erzeugt das Begehren nach dem Zusammentreffen mit dem Urheber dieser Gedanken- und Willensführung oder mit diesem mystischen Wesen, das das Geschöpf durch viele verschiedene Berichte und Auffassungen oder durch seine Schulweisheit als den "lieben Gott" kennenlernte und an den es einmal glaubte. Er verschwand allmählich in dem Ozean von Materienanalysen oder Zahlenergebnissen, die "der Genuss vom Baume der Erkenntnis" im Bewusstsein des Wesens aufgetürmt hatte. Aus diesem Grabe der toten Fazite des materialistischen Wissens und Könnens beginnt das Bewusstsein des Geschöpfes nun wieder "von den Toten aufzuerstehen". Es beginnt die Früchte eines anderen Baumes zu genießen, nämlich die Früchte "des Baumes des Lebens". Die Früchte von diesem Baum sind "Lebensäußerungsfazite" im Gegensatz zu den Früchten vom "Baum der Erkenntnis", die nur Zahlenergebnisse sind. Während diese letzteren Ergebnisse nur Wissen von kalten Materienreaktionen, Geschwindigkeitsgraden usw. sind, geben die "Lebensäußerungsfazite" das Wissen vom Denken und Führen des Willens, von Planung und Absicht. Alle Reaktionen, die vorher als nüchterne Bewegungsarten aufgefasst wurden, werden durch die neue Sinnesbegabung zu Resultaten von "Lebensäußerungen", die wieder zur Erkenntnis und dem Verstehen der Materie und der Natur als einer lebend tätigen Mentalität oder lebenden Bewusstseins und damit als eines lebenden Urhebers führen, der sich gerade mit diesem Bewusstsein, dieser Gedanken- und Willensführung, die wir sonst gewohnt waren, für "Naturkräfte" zu halten, an jedes suchende, liebevolle Geschöpf wendet. Und da das jetzt in hohem Maße liebevolle und damit hochintellektuelle Geschöpf nun weiß, dass Gott nicht in bloßen Zahlenergebnissen existiert, sucht es ihn nicht mehr in einer einzelnen, besonderen Materienkombination, sondern in allen Energiearten im Universum von allen bekannten Lebewesen und ihren Lebensäußerungen bis zu den äußersten Grenzen seiner Beobachtungsmöglichkeit, zahllose Lichtjahre im unendlichen Raum des Universums von ihm entfernt. Es sieht, dass dieser ganze hier ausgebreitete Prozess – genau so wie auch das Ich in ihm selbst oder in jedem anderen Lebewesen – eine göttliche Willensführung ist, Wirkungen einer unermesslichen, sprudelnden Gedankenflut, eine in der Ewigkeit und Unendlichkeit konzentrierte Offenbarung. Und mit diesem Erlebnis ist das Geschöpf zum "festen Punkt" des ganzen Weltalls gekommen. Hier ist es dem Herrn des Lebens selbst gegenübergestellt, der das All derart umspannt, dass das Geschöpf nur in "Ihm" leben, sich bewegen und sein kann. Hier ist das Wesen, das durch alle Zeiten auf verschiedene Weise besungen und gepriesen wurde, und das Geschöpf weiß, dass es instinktmäßig immer in ihm lebte. Hier ist das Wesen, zu dem es als Tier im Augenblick der Lebensgefahr oder im Todesaugenblick schrie und an das es sich später als Erdenmensch in unzähligen Gebeten in den Stunden der Not und Gefahr wandte. Hier ist das Wesen, dem das Geschöpf selbst Ideale, Gestalten und Körper in seinem eigenen Abbild zuschrieb, und hier ist das Wesen, das es noch später aufgrund seiner angeeigneten Herrschaft über die Materie verleugnete. Und hier ist das Wesen, das es aufgrund dieser Gottlosigkeit erst im Ernst zu vermissen begann und das es dann anfing zu suchen und mit neuen Ergebnissen zu erforschen, nachdem es sich in dem unermesslichen oder endlosen Grab der Zahlenergebnisse zu Tode gelaufen hatte. Und durch diese neuen Ergebnisse hat es also den wirklichen lebenden Gott und dessen Bewusstsein entdeckt, dem es deshalb anfängt zu gleichen. Mit dieser Nachahmung verwandelt es sich also selbst zum Abbild Gottes, ihm gleichend. Das eingeweihte Geschöpf sieht aber noch weiter. Es sieht, dass hier das Wesen ist, das es nach seiner Einweihung in der Erscheinung aller anderen existierenden Lebewesen lebend wiederfindet. Es sieht, dass hier das Wesen ist, das durch die Augen, Worte, Handlungen, durch Lächeln und Tränen aller Lebewesen spricht, ganz abgesehen von den unermesslichen Schöpfungsprozessen, durch die sich die Macht dieses Wesens offenbart. Es erlebt sich also von Angesicht zu Angesicht mit dem Wesen, das die Morgen- und Abendröte ist, das Dunkel und die Kälte, das Licht und die Wärme ist, dem Wesen, in dem sich alle diese Kräfte in dem großen Endergebnis "der Allliebe" vereinen. Und das eingeweihte Geschöpf fühlt sich ergriffen im Angesichte dieses ewigen Wesens, von dem alle Lebewesen kraft des ebenso ewigen Kreislaufes wieder ausgehen und zu dem sie immer wieder zurückkehren. Es erlebt hier "den Vater des Lebens" und sieht sich selbst zum ersten Male in hellwachem Bewusstseinszustand als "Gottessohn". Diese göttliche Identität zwischen Vater und Sohn ist die ewige Analyse H des Weltbildes.


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