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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
59. Kapitel
Die ewige Analyse D des Weltbildes
Da der Organismus des Lebewesens zeitlich ist, einen Anfang gehabt hat und danach unvermeidlich seiner Kulmination und Beendigung entgegeneilt, muss das Ich, bevor sein jetziger Organismus entstand, eine Existenz gehabt haben und wird, nachdem der Organismus aufgehört hat zu sein, eine Existenz ohne diesen jetzigen Organismus bekommen. Dies bedeutet aber nicht, dass das Ich in der Zeit vorher ohne Organismus war und in der Zeit nachher ohne Organismus sein wird. Hierbei soll man nicht glauben, dass das höchste "Etwas" in jedem Lebewesen nur während des kleinen mikroskopischen und fast als nichts zu rechnenden Zeitraumes eine Denk- und Willensführung und damit Erleben des Lebens hat, den das Alter eines Organismus im Verhältnis zu der unendlichen Existenz ausmacht, die dieses "Etwas" hatte, bevor der jetzige Organismus entstand, und im Verhältnis zu der unendlichen Existenz, die das "Etwas" unvermeidlich haben wird, nachdem dieser jetzige Organismus aufgehört hat zu existieren. Was sollte wohl ein so verschwindend kleines Erleben des Lebens, das ein einziges Erdenleben im Verhältnis zur Existenz des Ichs bedeutet, nützen? – Seine Bedeutung würde im Verhältnis zur ewigen Existenz des Ichs kleiner als die Bedeutung eines gewöhnlichen kleinen Staubkörnchens im Verhältnis zum Erdball sein. Dieses Verhältnis ist so ungeheuerlich sinnlos, dass das Leben hiernach so verschwindend unbedeutend wäre, dass der Tod alles beherrschen würde; dies steht aber im Widerspruch zu den Tatsachen. Das Leben setzt alle Bewegung nur mit dem Zweck in Szene, Erleben zu schaffen. Welchen Zweck sollte die Bewegung sonst haben? Es ist ja die Bewegung, die Reaktionen bildet. Die Reaktionen werden von Sinnen erlebt und werden dadurch zum Erleben des Lebens. Das Weltall ist eine einzige große Kombination von Bewegung und hat deshalb die hundertprozentige Voraussetzung für die Schaffung von Erleben. Wozu aber diese ganze Bewegungskombination, dieser unermessliche Verwandlungsprozess sowohl innerhalb wie außerhalb der Umwelt der bekannten Lebewesen, den das Universum darstellt? – Wozu dieser riesengroße Bewegungsozean, der sich in so unermesslichen Bahnen erstreckt, dass man Lichtjahre und andere Bildformen braucht, um überhaupt nur einen mikroskopischen Ausschnitt des Kurses dieser Himmelskörper und Spiralnebelsysteme in Zeit und Raum ins Fassungsvermögen bringen zu können? – Wozu die ebenfalls unfassbaren mikroskopischen Prozesse, deren Eindrücke wir auch nur mit Bildern und Gleichnissen festhalten können? Wenn dieser Riesenozean nicht vorhanden wäre, um auf Sinnesorgane einzuwirken, auf etwas einzuwirken, das den Nutzen dieser Prozesse erleben kann, wozu wären sie dann da? – Hat man jemals gesehen, dass die Natur zwecklos erschafft? – Kann etwas in der Natur verloren gehen? – Wird nicht aller Abfall von der Natur selbst in neue Kreisläufe überführt? – Nähren nicht die fallenden Blätter des Herbstes auch das neue Laub des Frühlings? – Fördert nicht der Dünger das üppige Wachstum des Brotgetreides? – Wird nicht das Kloakenwasser von der Natur selbst gefiltert und zum kristallklaren Trinkwasser und Wasserdampf umgewandelt, den die Luft enthält, die wir einatmen? – Wird nicht alles, was untergegangen ist, in neue Kreisläufe aufgenommen? – Was ist das Verwittern der Steine und Felsen? – Wird der Stein dadurch nicht neuen nützlichen Formen im Kreislauf zugeführt? – Glaubt man, dass die Natur so reich an Erlebnismöglichkeiten wäre, wenn diese für das erlebende "Etwas" oder Ich weniger bedeuteten, als was ein gewöhnliches kleines Staubkörnchen für den Erdball bedeutet? – Wie man hier sieht, wäre dieses unermesslich große Aufgebot an Bewegung und Kräften, das die Natur oder das Weltall darstellt, völlig sinnlos, wenn jedes der erlebenden Ichs nur in einem kleinen mikroskopischen Lichtblitz in Form eines Erdenlebens einen Organismus hätte. Glaubt man wirklich, die unbedingte Wahrheit in dem unermesslichen Aufgebot des Weltalls an Kraft, Energie und logischer Schöpfung sei als ein "Etwas" mit ewiger Existenz auszudrücken, aber nur mit einer Epoche fürs Erleben, die im Verhältnis zu dieser Existenz so mikroskopisch klein ist, dass sie fast wie ein Nichts verschwindet? Nein! – Das Leben ist kein Nichts, sondern ein ewiges "Etwas", mit einer Fähigkeit, erleben zu können, die ebenso ewig wie die Existenz dieses "Etwas" ist. Dies ist die ewige Analyse D des Weltbildes.


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