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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
52. Kapitel
Die "Einweihung" oder die "große Geburt" ist ein von der Entwicklung geförderter organischer Prozess in der Psyche des Individuums
Mit dem Erleben des unsichtbaren Herrschers hinter der Materie oder dem Weltall ist ein gewisser geistiger Kreislauf zu Ende gebracht. Der "verlorene Sohn" ist wieder zu Hause. Der Gottessohn ist wieder mit seinem Vater vereint worden. Und nach diesem Erlebnis sieht das Weltbild anders aus. Ausgehend von toten Materienergebnissen, Beschreibungen von Planetenbahnen, Sternberechnungen, Atomanalysen usw., ist das Weltbild nun zu "Etwas" geworden, was denkt, Willen führt und dieses sein Denken und Willensführen durch logische Schöpfung oder Lebensäußerung genau wie alle andere Lebewesen zu erkennen gibt. Hierdurch entsteht eine Verbindung zwischen dem Ich des Individuums und dem Ich des Universums. Das Wesen und das Universum, "der Sohn" und "der Vater" sprechen miteinander. Wenn aber der Sohn dergestalt den Vater verstehen kann, dann gehen die Gedanken des Vaters über in den Sohn, und dieser wird "eins mit dem Vater".
      Dieser Zustand oder diese Lebensform ist "der Mensch als Abbild Gottes". Diese Lebensform wird plötzlich ein waches und vollständig bewusstes Selbsterleben durch einen Prozess, den wir unter dem Namen "Einweihung" kennen und den ich in meinem Hauptwerk "Livets Bog" (Das Buch des Lebens, A.d.Ü.) und in anderen Schriften mit dem Namen die "große Geburt" bezeichnet habe. Man muss verstehen, dass eine "Einweihung" oder die "große Geburt" keine Zeremonie ist, die von Menschen veranstaltet wird, sondern vielmehr ein Produkt oder Schlussresultat einer normalen organischen Entwicklung einer geistigen Fähigkeit ist, genauso wie die übrigen Sinne, wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Es ist richtig, dass man in einer längst vergangenen Zeit Könige und Hohepriester auf okkulte Weise "einweihte" – solche Wesen, denen die Leitung der Kulturentwicklung des Volkes anvertraut wurde –, um dadurch eine Garantie zu haben, dass die Aspiranten zu dieser Würde auch die erforderliche psychische Qualität, moralische Selbstbeherrschung oder seelische Stabilität besaßen, um die Verantwortung zu tragen, die mit einem so hohen Amt verbunden war. In jenen Zeiten war die große Allgemeinheit nicht darauf eingestellt, selbst zu denken oder über die höchsten oder ewigen Wahrheiten nachzugrübeln. Das Leben war kein Mysterium, denn man war von Natur aus mit einem alles so beherrschenden Instinkt begabt, dass man voll und fest an den König oder den Hohenpriester als "Gottes Auserkorenen" und "Stellvertreter" auf Erden glaubte. Diese Zeiten, wo die Entwicklung der Erdenmenschen in die Hände einzelner Wesen gelegt war, sind aber schon längst vorüber. Die letzten heute noch vorkommenden Fälle dieser Entwicklungsbahn sind die noch existierenden Weltreligionen und die Anbetung ihrer Urheber und der religiöse Glaube an sie als einen Gott oder Gottessohn. Auf der Erde werden nie mehr solche offenbare Messiasgestalten oder Welterlöser erstehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht zahlreiche Wesen kommen werden, die mehr oder weniger behaupten, sie seien der Messias und von der Vorsehung dazu ausersehen, die Menschheit zu "erretten". Dies zeigt aber nur, dass er nicht das seelische, geistige oder kosmische Bewusstsein hat, das gerade einen Messias oder Welterlöser kennzeichnet. Sie bringen Behauptungen vor, die sozusagen nur ein Plagiat dessen sind, was die ursprünglichen Religionsstifter oder Welterlöser gesagt haben. Ihre Stellung ist nur auf gläubige Menschen gegründet. Da aber die Fähigkeit zu glauben mehr und mehr zurückgeht, wird es für solche Wesen entsprechend schwieriger werden, sich Anhänger zu erwerben.


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