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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
43. Kapitel
Ohne die Existenz des Ichs als unsichtbarer Herrscher im Organismus, der dessen Tod überleben kann, wäre das Dasein eine Kulmination von Torheit, Primitivität und Ungerechtigkeit
Das Ich oder der besagte unsichtbare Herrscher macht mit Hilfe des Organismus Erfahrungen, sowohl angenehme als auch unangenehme. Dieses Ich kann studieren, sein Bewusstsein bereichern, sich zur Virtuosität in verschiedenen Formen von Wissen und Können trainieren. Aber wozu diese Erfahrungen, dieses Studium und dieses Training oder diese Aneignung von Wissen und Kenntnissen, wenn nicht im Organismus ein Inhaber oder ein Urheber existierte, der nicht sterben oder mit dem Organismus untergehen muss? – Wenn das Ergebnis aller dieser Leiden und Beschwerden, Sorgen und Trauer, die durch den Organismus erlebt werden, zu einer Leiche werden würde und zu einer Art Verfaulung oder Auflösung verurteilt wäre, wozu dann dieses Ergebnis und für wen? – Die Anwesenheit dieses Herrschers in unserem Organismus zu verleugnen, der wir selbst sind, kann sich also nur als die törichtste und unlogischste Auffassung zeigen, die überhaupt von Menschen formuliert werden kann. Und sie steht in schreiendem Gegensatz zu dem, was wir sonst von den Schöpfungsmethoden und Zielen der Natur sehen können. Diese Auffassung drückt das Lebewesen und damit das Leben selbst als die törichtste und unlogischste Manifestation der Welt aus. Eine solche Auffassung ist wie ein falscher Schlüssel zur Entschlüsselung des Lebensmysteriums. Sie schließt ein jedes Verständnis für dieses Mysterium aus. Alles wäre ohne Bedeutung, hätte keinen Sinn, das Dasein wäre Sadismus, Brutalität. Diese Auffassung ist die Kulmination der Torheit. Da diese Lebensphilosophie unmittelbar gegen alles höhere menschliche Moralgefühl und gegen jede Kulturbildung gerichtet ist, kann sie unmöglich eine moralische Lebensgrundlage darstellen. Sie würde unmöglich die Schaffung eines "dauerhaften Friedens" herbeiführen können, den die Menschheit in zunehmendem Ausmaß als eine Lebensbedingung herbeiwünscht.
      Will man sein Bewusstsein von dieser materialistischen Lebensphilosophie, die der Lösung des Lebensmysteriums hindernd im Wege steht, befreien, dann ist man gezwungen, in unserem Organismus den unsichtbaren Herrscher anzuerkennen, den wir durch unseren "Ich-Begriff" ausdrücken. Soll diese Erkenntnis auf die gleiche Weise wie all die übrigen von der Natur hervorgebrachten Erscheinungen einen Sinn haben, dann sind wir gezwungen, den unsichtbaren Herrscher, der unser Ich ist, in unserem Körper als "etwas" aufzufassen, was über die Lebenszeit des Organismus oder Körpers hinaus leben und dadurch Nutzen aus den Erfahrungen ziehen kann, die die Lebenszeit uns gab. Nur dies kann die Leiden und Beschwerden des Lebewesens rechtfertigen und diese zu natürlichen logischen Prozessen in der Weltordnung machen, zu Nutzen und Freude, nicht nur für das Wesen selbst, sondern auch für die Menschheit als Ganzes.


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