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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
41. Kapitel
Die Lösung des Lebensmysteriums und seine Unzugänglichkeit für die materialistische Forschung
Durch das zuvor Gesagte kommen wir also zu einer unerschütterlichen Analyse oder einem Ergebnis, das von den traditionellen wissenschaftlichen Ergebnissen dadurch abweicht, dass es kein "Zahlenergebnis", sondern ein "Lebensergebnis" ist. Während "Zahlenergebnisse" Analysen von Dingen sind, die das Ich als Material für seine Lebensäußerung oder Kundgebung seiner Existenz geschaffen hat, sind "Lebensergebnisse" ausschließlich Ergebnisse, die das Ich in seiner Eigennatur als den erlebenden und sich manifestierenden Mittelpunkt in allem Leben ausdrücken. Zahlenergebnisse können nur Analysen von all demjenigen sein, von dem das Ich seiner Eigennatur nach abgesondert ist, an das es sich aber, um sich zu äußern oder zu manifestieren, anknüpfen muss. Es ist daher nicht so merkwürdig, dass die Forschungsmethode der modernen Wissenschaft nicht das Ich finden konnte, das die Lösung und der innerste Kern des Lebensmysteriums ist. Das Objekt dieser Forschungsmethode ist ja ausschließlich das "Manifestierte", das "Erschaffene", das, was gewogen und gemessen werden kann und daher Zahlenergebnisse gibt. Aber das Ich oder die innerste Lösung des Lebensmysteriums kann niemals im "Manifestierten", "Hervorgebrachten" oder "Erschaffenen" zu finden oder mit ihm identisch sein. Das Ich oder die genannte Lösung kann nur mit dem "Unmanifestierten" identisch sein, mit dem, was sich durch "das Manifestierte" zu erkennen gibt. Die Manifestation des Lebewesens kann daher nur als Ergebnis einer "unmanifestierten Ursache" bestehen. Und dies entspricht ja genau der allgemeingültigen Lebensempfindung. All unsere Manifestationen kommen zuerst in unserem Bewusstseinszentrum oder Ich als Gedanken oder Ideen vor und werden danach durch die Führung des Willens und unsere Lebensfunktion zu praktischer Manifestation. Der Urheber dieser Manifestation wird also hier als "etwas, was unmanifestiert ist" sichtbar. Auf die gleiche Weise, aber in umgekehrter Reihenfolge, wird das "Manifestierte" durch Wahrnehmung zu Erleben, zu Wissen, Gedanke oder Bewusstsein für diesen "unmanifestierten Urheber". Gleichgültig, ob es sich um Erleben oder Manifestation handelt, diese gehen nur um einen Mittelpunkt herum vor sich, dem "unmanifestierten Mittelpunkt". Dieser Mittelpunkt existiert also jenseits von Erleben und Manifestation als eine "unmanifestierte Ursache". Es wird also hiermit zur unerschütterlichen Tatsache, dass das Lebewesen nicht nur aus dem besteht, was manifestiert ist, aus dem, was unmittelbar wahrgenommen, gewogen und gemessen werden kann, sondern auch aus "etwas, was unmanifestiert ist" und deshalb unmittelbar weder wahrgenommen noch gewogen und gemessen werden kann. Die Existenz dieses "unmanifestierten Etwas" bewirkt unsere tägliche Lebensempfindung oder unser "individuelles Ichgefühl". Dieser "Mittelpunkt" oder dieses "Ich" ist, wie gesagt, die Lösung oder der Kern des Lebensmysteriums. Wir sehen also hiermit, dass eine Forschungsmethode, die nur das "Manifestierte" als Forschungsfeld anerkennt und das "Unmanifestierte" vollständig ignoriert und glaubt, das Letztere sei gleich dem "Nichts", niemals die Lösung des Lebensmysteriums finden kann. Die materialistische Wissenschaft kommt also niemals zur Lösung des Lebensmysteriums, bevor sie sich nicht in dem "Manifestierten" oder dem Forschungsgebiet zu Tode gelaufen hat, in dem diese Lösung niemals existiert hat und niemals existieren wird. Diese Lösung kann selbstverständlich nur in dem "Etwas" gefunden werden, mit dem sie selbst identisch ist.
      Da das Lebewesen, wie gesagt, nur als eine Kombination von zwei Gegebenheiten, dem "Manifestierten" und dem "Unmanifestierten", existieren kann, kann es seine Lebensempfindung unmöglich in weniger als zwei Worten ausdrücken. Von diesen beiden Worten muss das eine seine Individualität, sein eigenes "Selbst" oder das "Etwas" bezeichnen, das das Leben erlebt, während das andere Wort das "Lebenserlebnis" bezeichnen muss. Das "Etwas", was das "Lebenserlebnis" vernimmt, und das, was diese Empfindung ist, sind also zwei Dinge. Hiervon ist das erste das "Unmanifestierte" und das zweite das "Manifestierte". Da das "Unmanifestierte" in einer Situation dasselbe ist wie das "Unveränderliche" und das "Manifestierte" wie das "Veränderliche", wird hierdurch bestätigt, dass das "Unmanifestierte" der "feste Punkt" ist, um den sich das "Manifestierte" dreht. Da aber das "Unmanifestierte" unveränderlich ist, während sich das "Manifestierte" ändert, wird hierdurch ebenfalls bestätigt, dass nur das "Manifestierte" Analysen haben kann, die durch Zeit, Raum, Konsistenz, Vollkommenheit und Unvollkommenheit usw. ausgedrückt werden können. Das "Unmanifestierte" oder das "Ich" im Lebewesen wird also hier als über alle Zeitlichkeit erhaben sichtbar. Etwas "Unmanifestiertes", etwas, was "nicht erschaffen" ist, aber trotzdem existiert, kann kein Alter haben und muss daher mit der "Ewigkeit" selbst identisch sein. Und ein existierendes "unmanifestiertes Etwas" kann auch keinen Raum einnehmen. Das ewige Ich im Wesen ist also identisch mit der "Unendlichkeit". Die Empfindung des Erlebens des Lebens vollzieht sich also immer in Situationen, die, wie gesagt, nicht mit weniger als zwei Worten ausgedrückt werden können. Wenn wir uns eine solche Situation ansehen, die durch die zwei Worte ausgedrückt wird, z.B. "ich sah", dann ist es leicht zu verstehen, dass das erste Wort "ich" das "Unmanifestierte", das "Unveränderliche", den "festen Punkt" betrifft, auf den sich die Situation bezieht, und dass das andere Wort "sah" das "Manifestierte", das, was entstand und daher Raum oder Platz haben muss, bezeichnet und was nur mit einem Alter existiert und in Graden von Vollkommenheit oder Unvollkommenheit vorkommt. Das Sehen kann vollkommen oder unvollkommen sein. Es kann richtig oder falsch sein. Es kann also nur mit einem zeitlichen Ergebnis auftreten. Das "Ich" aber, das "Unmanifestierte", der Urheber des Sehens, existiert und ist von dieser Qualität völlig unabhängig. Und deshalb ist das Ich unsterblich und ist ewig das "Etwas, was ist", gleichgültig, ob der "manifestierte" Teil seines Auftretens gut oder böse, gesund oder krank, liebevoll oder hasserfüllt ist. Dieses Etwas existiert unantastbar in dieser seiner Eigennatur, unabhängig von allen manifestierten Situationen. Überhaupt kein erschaffenes oder zeitliches Ding kann daher Ausdruck für die über Zeit und Raum erhabene Unsterblichkeit oder ewige Existenz des Ichs sein.


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