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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
38. Kapitel
Warum die Empfindung des "Lebenden" oder des "höchsten Etwas" in uns ein unbeachtetes Gewohnheitserleben geworden ist
Wenn das "höchste Etwas" in uns unmanifestiert ist, wie kann man dann wissen, dass es existiert? Ist dieses "Etwas" nicht nur eine imaginäre Vorstellung oder Einbildung? Wenn etwas auch mit den physischen Sinnen nicht unmittelbar wahrgenommen werden kann, kann seine Existenz sehr wohl als eine Tatsache nachgewiesen werden. Ist es nicht eine Tatsache, dass Rundfunkwellen existieren, Stoff durchdringen, Mauern, ja sogar unseren Körper, ohne dass wir dies mit unseren gewöhnlichen Sinnen merken können? Wenn wir für diese Wellen kein Empfangsgerät haben, dann ist es uns ja völlig unmöglich, die Musik, den Gesang oder die Sprache aufzufassen, die mit diesen Wellen durch unser Zimmer vibrieren. Diese Wellen werden durch ihre Einwirkungen auf Dinge, die ihrerseits auf unsere Sinne einwirken können, zur Tatsache. Wie aber Rundfunkwellen und andere unsichtbare Wellen oder Energiearten durch ihre Einwirkung auf Dinge zur Tatsache werden können, die wieder auf unsere Sinne einwirken können, wird das vorhergenannte "Etwas" auch zur Tatsache durch seine Anwesenheit in Dingen, durch die diese Anwesenheit der Wahrnehmung zugänglich wird. Die Art und Weise, durch die seine Anwesenheit in unserem Innern wahrgenommen oder empfunden werden kann, ist so einfach und alltäglich, dass diese Empfindung zu kulminierendem "C-Wissen" geworden ist, d.h. zu unbewusster selbsttätiger Funktion oder unbewusstem Gewohnheitszustand. Ja, so stark ist diese alltägliche gewohnheitsmäßige Empfindung dieses dirigierenden und erlebenden "Etwas" in unserem Innern, dass sie völlig aus unserem alltäglichen Erkenntnisbereich herausgeglitten ist, wie auch alle anderen selbsttätigen Funktionen in unserem Organismus, wie Blutumlauf, Leber-, Nieren- und Drüsentätigkeit und mehrere andere Funktionen im organischen Prozess. Der gesunde und sich wohlfühlende Mensch merkt ja nichts davon, dass in ihm diese Funktionen wirken. Sie erfüllen ihre Tätigkeit völlig automatisch, ohne dass das Geschöpf mit seinem Willen oder Denken einzugreifen braucht. Nur wenn diese Funktionen ihre Tätigkeit nicht so auslösen, wie sie sollen, wird dies als Unannehmlichkeit und als Schmerz oder als sogenannte "Krankheit" empfunden. Die Empfindung des "höchsten Etwas" innerhalb unseres Organismus ist ebenfalls eine selbsttätige Funktion geworden, die von unserem Willen völlig unabhängig ist. Sie ist eine alltägliche Erscheinung geworden, der man allmählich solch geringe Aufmerksamkeit schenkt, dass man sozusagen gar nicht mehr mit ihrer Existenz rechnet, sie sogar in gewissen Fällen ableugnet. Ist es aber nicht denkbar, dass ein Mensch ebenfalls darauf verfallen könnte, die Existenz seiner eigenen Leber, seiner Nieren und Drüsen abzuleugnen, wenn sie nicht durch veröffentlichte Bücher über Anatomie schon längst zu selbstverständlichem Allgemeinwissen geworden wären? – Wenn aber diese Organe und ihre Funktionen geradezu lautlos und nicht spürbar im Organismus oder im Körper anwesend sein können, ohne dass das Geschöpf etwas von ihrer Existenz weiß, warum sollten dann nicht auf die gleiche Weise psychische Erscheinungen existieren, die im Wahrnehmungsbereich völlig unbeachtet sind, wenn sie so wirken, wie sie sollen? Die Anwesenheit dieses höchsten "Etwas" im Organismus ableugnen zu wollen, nur weil es durch physische Wahrnehmung nicht gesehen oder empfunden werden kann, ist ebenso töricht, wie die Anwesenheit der inneren physischen Organfunktionen ableugnen zu wollen.


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