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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
33. Kapitel
Die Erklärung für das Leben kann nur in dem Leben, das unser eigenes Inneres ist, und nicht in den fernen Horizonten im Mikrokosmos und Makrokosmos gefunden werden
Nachdem wir nun gesehen haben, dass es unmöglich ist, die Lösung des Lebensmysteriums kraft der Forschungsmethode und Einstellung der materialistischen Wissenschaft zu finden, und die geistige Hilflosigkeit gesehen haben, in der die Menschheit sich als Folge hiervon befindet, wollen wir nun den Blick auf eine andere Forschungsmethode richten. Diese Methode ergibt keine Maß- und Gewichtsresultate. Sie verliert sich nicht in Lichtjahre und schwindelnde Geschwindigkeiten. Sie schafft keine Verwirrung in den Begriffen mit Behauptungen und Hypothesen, deren Konsequenz ist, dass das "Tote" das "Lebende" erschafft und dass alles Zufall ist, dass alles ohne "Ich" und demzufolge in Wirklichkeit leblos ist. Wir müssen also den Blick von diesem Todeskultus, von dieser Verneinung des Lebens abwenden und mit dem in uns selbst in Verbindung zu kommen suchen, was nach einer Erklärung seiner eigenen Existenz hungert. Diese Erklärung braucht nicht mühselig weit draußen jenseits unermesslicher Entfernungen gesucht zu werden, die nur mit Lichtjahren bezeichnet werden können und nur mit Hilfe solcher Sinneskrücken befahren werden können, die Teleskope heißen. Ebenso wenig werden wir jemals die Lösung des Lebensrätsels in einem Mikroskop finden. Wie sollte wohl auch ein Ding klarer und leichter verständlich werden, je weiter es in einem fernen Horizont im Mikrokosmos oder im Makrokosmos liegt? Die Erklärung des Lebens muss also dort liegen, wo das Leben ist, und nicht dort, wo es nicht ist. Das, was in unserem eigenen Innern die Erklärung des Lebens sucht, muss ja selbst das Leben sein. Was anders sollte sonst eine solche Erklärung suchen? Warum dann nicht die Erklärung des Lebens in diesem "unserem eigenen innersten Selbst" suchen? Warum sollte es leichter sein, die Erklärung des Lebens in Leben oder Erscheinungen zu finden, die uns in Form, Zeit und Raum ferner liegen als unser eigenes Leben. Glaubt jemand, es sei leichter, die Lösung des großen Rätsels in anderen Lebewesen zu finden als in uns selbst? Und glaubt jemand, dass man dieses Geheimnis des Lebens oder seine Enthüllung finden kann, wenn man andere Lebewesen aufschlitzt? Ebbt das Leben nicht ab, gleitet es nicht überall außer Reichweite der materiellen Sinne, wo seine Hülle, sein Organismus oder Leib aufgeschnitten oder seziert wird? Wie sollen wir die Erklärung des Lebens finden können, wenn wir uns von ihm entfernen, statt uns ihm zu nähern? Wesen totschlagen, heißt doch das Leben in die Flucht jagen. Wie kann man wohl etwas untersuchen und das Geheimnis in etwas finden, was man in die Flucht jagt? Es ist nicht so merkwürdig, dass der Forscher, dessen Methoden Totschlag, Aufschneiden und Sezierung sind, weder Seele noch Geist in einem Organismus finden kann. Ein solches Wesen muss ja der ärmlichen Lebensphilosophie zum Opfer fallen, dass das Leben nur eine zufällige Chemikalienkombination ist. Der "Tod" und nicht das "Leben" wird der höchste Kult dieser Wesen.


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