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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
29. Kapitel
Die Wissenschaft und "philosophische Spekulationen"
Durch das Voranstehende konnten wir uns davon überzeugen, dass die Naturwissenschaft, die keine Erkenntnis eines höheren "Etwas" oder "Ichs" in der Materie und in den Schöpfungsprozessen anerkennt und sogar die Existenz dieser Gegebenheit ableugnet, in Wirklichkeit ebenso leicht ein Opfer des Aberglaubens, der Unwahrheit oder des Fanatismus wird wie Menschen in den Kreisen der Laien. Ja sogar leichter als diese, da letztere in großem Ausmaß noch an die Existenz einer höheren geistigen Vorsehung und ihre eigene Unsterblichkeit glauben. Christus hat also recht, wenn er sagt: "Selig sind die geistig Armen, denn ihrer ist das Himmelreich".
      Wenn die Wissenschaft nicht davor zurückweicht, jede Äußerung über eine Vorsehung und über die Existenz eines unsterblichen "Ichs" als freie Fantasie und als Aberglaube zu verurteilen, muss dies ja der Ausdruck für ihre Auffassung sein. Diese Auffassung muss wieder Ausdruck für Denken sein und ist dann eine "Spekulation". Da es sich hierbei um die Stellungnahme zur Erkennung der Vorsehung und der unsterblichen Ichs der Wesen handelt, wird diese Spekulation philosophisch. Die Wissenschaft kann sich also auch nicht von Spekulationen philosophischer Art freisprechen. Philosophische Spekulationen brauchen jedoch nicht immer etwas Verächtliches zu sein, ganz im Gegenteil. Eine philosophische Spekulation ist ja ein Versuch, durch reines Denken zur Erkenntnis über das Rätsel und die Mystik irgendeines Problems zu kommen. Das größte Objekt philosophischer Spekulation ist natürlich die Lösung des Lebensmysteriums selbst oder das Problem des "Lebewesens". Dass die Menschen das Lebensmysterium durch philosophische Spekulationen zu lösen versuchen, darin liegt überhaupt nichts Abnormes. Wenn sie die Lösung dieses Mysteriums nicht durch ihr Denken zu lösen versuchten, wie sollten sie sonst ihren Wissensdurst auf diesem Gebiet zufriedenstellen? Wie begann die materialistische Wissenschaft? Begann sie nicht durchaus mit Spekulationen, mit dem Denken über Probleme? Und muss sie sich nicht immer noch innerhalb eines ziemlich großen Gebietes der "philosophischen Spekulationen" bedienen? Was ist z.B. eine Hypothese? Ist das nicht eine spekulative Annahme, die anerkannt ist, ohne eine durch die Erfahrung bewiesene Wahrheit zu sein? Und wie sollte die Wissenschaft zu den vielen unerschütterlichen oder wirklich wissenschaftlichen Ergebnissen gekommen sein, wenn sie die Verwendung der Hypothesen geächtet hätte? Es ist etwas anderes, dass natürlich nicht alle Hypothesen und Spekulationen gleich gut sind. Sie erstrecken sich ja vom törichtsten Aberglauben bis zur unerschütterlichen Wahrheit, wobei sie im letzten Fall nicht länger Hypothesen sind, sondern realistische Tatsache und Wirklichkeit. So wie der Bereich der Hypothesen und Spekulationen jedoch wie ein fester Kern das unerschütterliche Wissen über die Materie, das "Erschaffene" oder "Hervorgebrachte", enthält, wird man verstehen lernen, dass man in dieser Materie auch das Wissen über den "Erzeuger" oder "Schöpfer" oder das "Etwas", das die Materie erlebt und kontrolliert, finden kann. Wo sollte man es sonst finden? Aber ebenso wie die materialistische Wissenschaft nur durch gesetzmäßige und geschulte Spekulation existieren konnte, also durch logisches Denken, kann die Geisteswissenschaft natürlich auch nur durch gesetzmäßiges, geschultes, also logisches Denken existieren. Jede Form von Energieauslösung hat ihr Gesetz, und kann man dieses Gesetz entdecken, dann hat man den höchsten Sinn und Zweck dieser Energie gefunden. Da das Denken auch eine Energieauslösung ist, gibt es natürlich auch ein Gesetz für das Denken. Kann man dieses Gesetz finden, dann kann man mit seiner Hilfe vollkommenes Denken erzielen. Und durch dieses vollkommene Denken bekommt man nur vollkommene Ideen und Vorstellungen. Und vollkommene Ideen und Vorstellungen sind ja gerade dasselbe wie die absolute Wahrheit des Lebens.


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