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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
23. Kapitel
Die materialistische Wissenschaft und die Geisteswissenschaft
Die Lösung des Lebensmysteriums ist keine Wissenschaft, die wie die materialistische sich nur mit Formeln und Zeichen ausdrücken lässt, die nur die Gelehrten oder eine kleine Zahl der hervorragendsten Personen nach einem jahrelangen Studium lesen und verstehen können. Die Geisteswissenschaft oder die Wissenschaft, die die Lösung des Lebensmysteriums ist, ist keine Wissenschaft, die mit millionstel Millimetern oder ebenso kleinen Bruchteilen einer Sekunde rechnen muss. Für diese Wissenschaft sind "tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre". Sie ist eine Erkenntnis, die über Zeit und Raum erhaben ist. Für sie ist alles Große wie das Kleine und alles Kleine wie das Große. Sie arbeitet mit dem "Leben" selbst und ist im Gegensatz zur materialistischen, akademischen Wissenschaft völlig unabhängig von Maß und Gewicht. Das "Leben" selbst ist etwas Ewiges, und etwas Ewiges kann kein Alter und keine Größe haben. Es ist nicht so merkwürdig, dass man mit der materialistischen Forschung nicht die Lösung des Lebensmysteriums oder des Welträtsels finden kann. Die Lösung ist "die Ewigkeit" selbst. Wie sollte man mit einer Einstellung und einer Forschungsmethode, die sich ausschließlich auf Maß und Gewicht, auf Raumverhältnisse und Volumen oder auf andere zeitliche Erscheinungen stützen – wobei man nur etwas in die Hand bekommt, was unter Aufbau und Verfall ist, was entweder in Entwicklung oder Degeneration, was dabei ist, entweder zum Leben zu erwachen oder schnell oder langsam zu sterben –, zu dem festen Punkt hinter allen Bewegungen im Universum oder Weltall und damit zur absoluten Wahrheit kommen? – Wie können Ergebnisse, die nur auf diesen vergänglichen Erscheinungen beruhen, etwas anderes als zeitliche Maß- und Gewichtsanalysen sein? – Wie sollten sie Ergebnisse oder Wahrheiten von dem "Etwas" sein, das die Dinge überlebt und eben dadurch die Zeitlichkeit, die Bewegung, die Zeit- und Raumverhältnisse der Dinge konstatieren kann? – Es ist doch sonnenklar, dass dieses überlebende und beobachtende "Etwas" weder Raum noch Zeit oder Bewegung sein kann. Dass so ein überlebendes "Etwas" existiert, wird kraft unserer Existenz zur unerschütterlichen Tatsache. Wir sind ja alle, jeder für sich, nicht nur solche Beobachter der zeitlichen Verhältnisse in uns und in unserer Umwelt, wir können sogar selbst Bewegung erzeugen und damit zeitliche Erscheinungen und durch diese Schöpfungen unsere Existenz anderen Wesen kenntlich machen oder offenbaren, in denen ebenfalls ein "Etwas" vorkommt, das die Dinge überlebt. Nur weil wir selbst die Lösung des Lebensrätsels sind, können wir zu Klarheit über dieses Zeit und Raum überlebende und schöpferische "Etwas" gelangen. Die Lösung des Mysteriums des "Erschaffenen" dürfte doch der "Schöpfer" oder der Urheber des "Erschaffenen" sein. Das tiefste Ergebnis des Lebens kann nicht das "Erlebte", sondern muss das sein, "das erlebt". Darum wird es hiermit zur Tatsache, dass die moderne akademische Wissenschaft unmöglich das Lebensmysterium lösen kann, da sie es für eine unumgängliche Regel hält, sich nur an Maß und Gewicht zu halten, und jede Forschung, die hiervon abweicht, als "unwissenschaftlich" ansieht und sie daher ablehnt. Sie versteht nicht, dass sie sich dadurch in Wirklichkeit davon ausschließt, "das" zu erforschen, "das erlebt". Sie kann niemals anderes finden als das "Erlebte", das "Erschaffene", das "Zeitliche". Die "Ewigkeit" oder die "Unendlichkeit" ist für sie etwas Abstraktes, etwas Unzugängliches, was ihrer Meinung nach niemals irgendeinem irdischen Wesen zugänglich wird – selbst dann, wenn auch diese Wissenschaft sich gezwungen sieht zuzugeben, dass solche Erscheinungen jenseits aller zeitlichen Dinge vorkommen.


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