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Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
22. Kapitel
Der gewöhnliche intellektuelle Mensch und die Lösung des Lebensmysteriums
Was kann sich nun der gewöhnliche intelligente Forscher an Kenntnissen von dem psychischen, seelischen und geistigen Gebiet aneignen? Ja, der normalbegabte Mensch hat außerordentlich große Möglichkeiten, sich bis zu einem solchen Maße Einsicht und Verständnis vom Leben anzueignen, dass Unsterblichkeit, Schicksal und Moralgesetz sogar zur theoretischen Tatsache für ihn werden können, ganz unabhängig von sowohl Büchern und religiösen Überlieferungen als auch von der modernen Wissenschaft. Man kann heute ebenso einfach und leicht durch die Sprache der Natur zur Lösung des Lebensmysteriums selbst kommen, wie es seinerzeit leicht oder allgemeinzugänglich war, durch die heiligen Sakramente und die übrigen Veranstaltungen im religiösen Bereich Frieden im Gemüt zu finden. Das Weltbild oder die Struktur des Lebens selbst und die hierdurch offenbarte Enthüllung des Lebensmysteriums oder der Wahrheit über das Lebewesen können nicht mit Hilfe von komplizierten naturwissenschaftlichen Formeln oder durch ein Ausdruckssystem erklärt werden, das allmählich so kompliziert geworden ist, dass es einen großen Teil eines jahrelangen akademischen Studiums erfordert, um sich darin zu Hause zu fühlen, und das nur von Wissenschaftlern benutzt werden kann. Das Weltbild ist auch kein Sammelsurium, zusammengeschustert aus spitzfindigen Auslegungen von Relativitäts- und Dimensionstheorien sowie Traumhypothesen in der modernen Weltliteratur, die für den gewöhnlichen Menschen umso komplizierter und unverständlicher werden, je krampfhafter er sein Gehirn anstrengt, um in sie einzudringen. Das Weltbild wird nicht durch spitzfindige Berechnungen infolge Untersuchungen im Mikrokosmos der theoretischen Physik gefunden. Ebenso wenig wird es sichtbarer oder zugänglicher durch die verschleierte Sehkraft des physischen Auges, selbst wenn diese durch Riesenteleskope vergrößert wird. Das Fundament der Weltstruktur: das "lebende Etwas", die "Schöpferkraft" und die "Unsterblichkeit" und damit die Gottheit können nicht mühsam und beschwerlich nur in den astronomische Lichtjahre entfernten Horizonten gefunden werden. Im Gegenteil, jeder Kosmos hat seine vollständige Offenbarung des Lebensmysteriums. Warum dann Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die Lösung des Lebensmysteriums in den Kosmen zu finden, die am fernsten von unserem Bewusstsein oder von unserer Auffassungsfähigkeit stehen? – Warum nicht diese Lösung in unserem eigenen Kosmos suchen, d.h. im Zwischenkosmos, der aus uns selbst und unseren Mitwesen besteht? In ihm ist die Lösung genau auf unsere Sinne zugeschnitten, und in ihm kommt sie deshalb in ihrer einfachsten Form vor und ist der Wahrnehmung am leichtesten zugänglich. Das Lebensmysterium in den beiden anderen Kosmen zu suchen, im Mikrokosmos und im Makrokosmos anstatt im Zwischenkosmos, heißt Eulen nach Athen tragen. Das bedeutet, meilenweit zu reisen, um etwas zu suchen, was man schon in der Hand hält, ganz abgesehen davon, dass es völlig unmöglich ist, die Lösung des Lebensmysteriums in den zwei Kosmen zu finden, solange es nicht in unserem eigenen Kosmos oder in dem Gebiet des Weltalls gefunden ist, der aus unserem Organismus und unserem Ich gebildet wird. In ihm tritt die Weltstruktur oder die Lösung des Lebensmysteriums in ihrer einfachsten Form hervor, ja so einfach, dass sie mit ihren Analysen in Form der Geisteswissenschaft so leicht für die Allgemeinheit zugänglich ist wie die bisherige Religion, deren Ablöser und Erbe sie ist.


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