Stern-Symbol im Menü


Lesen und suchen im Das Dritte Testament
   Kap.:  
(1-69) 
 
Erweiterte Suche
Die Menschheit und das Weltbild - Inhaltsverzeichnis   

 

 
15. Kapitel
"Antichrist"
Wo aber gelangen die Menschen zu dem Wissen, das die Macht ausschließlich zum Beschützer des Rechtes macht und damit der Menschheit bis zum Einzelwesen die unbedingte intellektuelle Freiheit und den Schutz gegen jeden Egoismus oder gegen den geistigen Dschungel gewährleistet, der immer noch seine Herrschaft in der erdenmenschlichen Psyche und Auffassungsgabe ausübt und der unter vielen Tarnungsformen "die Macht" als den höchsten Moralbegriff und die hierauf beruhende Sklaverei und Unterdrückung anderer Menschen als höchstes politisches und religiöses Ziel aufstellt? Wie können die Menschen ein Wissen entwickeln oder ihren intellektuellen Horizont derart erweitern, dass sie sich von dieser Anbetung der Macht, von dieser suggerierten Verehrung des "Antichrist" der Bibel frei machen können? – Denn man will doch nicht behaupten, dass "Antichrist" etwas anderes sein kann als das Gegenteil von "Christentum"? Und so wie "Christentum" keine Person, sondern eine Lehre von der "Nächstenliebe" ist, ist "Antichrist" auch keine Person, sondern eine organisch aufgebaute Terminologie, die Widerstand gegen wahres "Christentum" und damit gegen die Humanität selbst oder gegen die Nächstenliebe leistet. Dass dieser Widerstand von seinen Erzeugern getarnt wird und als einzige berechtigte Religion oder Politik ausgeschrien wird, ist verständlich. Wie sollten sie sonst ihre Herrschsucht rechtfertigen und dabei sich der so stark begehrten totalen Herrschaft über alle Mitmenschen und deren Denkweise und Eigentum bemächtigen? Wie sollten auf andere Weise ihre egoistischen Wünsche erfüllt werden, sich als die Herren der Welt zu sehen? Wenn sie nicht in ihrer Herrschsucht mit Hilfe gewaltiger Organisationen und Stäben von "Spitzeln" und "Verrätern", samt Konzentrationslagern, Tortur und Hinrichtungen, Sklavenarbeit usw. die Zivilisation von der demokratischen Kultur und ihrem Gedankengang "säuberten", wie sollten sie sich sonst Hoffnung machen können, alle Völker, Rassen und Ideologien zum Vorteil für ihren diktatorischen Größenwahn und ihre egoistischen Machtgelüste "gleichrichten" zu können? – Glaubt wirklich jemand, dieses kultur- und gesellschaftszerstörende Hasten danach, den Menschen alle geistige Freiheit und die Fähigkeit dazu zu nehmen, mit Gehirn und Herz Wahrheit und Wirklichkeit zu offenbaren, könne eine Grundlage für einen wirklichen Dauerfrieden bilden? Kann es natürlich sein, der Lerche das Singen, dem Kuckuck das Rufen, dem Löwen das Brüllen, dem Fisch das Schwimmen und der Pflanze das Keimen zu verbieten? Wäre das nicht ein Sabotieren des Lebens der Natur? Wie soll ein solches Prinzip die Grundlage für Geist, Kultur und Frieden bilden können? Wie soll eine Politik, die ausschließlich eine Sabotage des Lebens ist, eine Plombierung von Herz und Gehirn oder eine Zwangsjacke jeder individuellen Intelligenz und jeden Gefühls, die über die Beschränktheit der Diktatoren hinausgehen, organische Demokratie oder Kommunismus sein? – Dies ist seiner Natur nach nur eine Gangster- und Gewaltherrschaft, in welcher es den Tod für jeden bedeutet, der nicht seine natürlichen, freiheitsliebenden Mitwesen unter ihm "bespitzeln" oder "verraten" will und den macht- und herrschsüchtigen Mitwesen auf der Rangstufenleiter aufwärts bis zu den Machthabern oder dem Diktator nicht den gehörigen Respekt durch sklavisches Kriechen und Ja-Nicken erweist.
      Glaubt jemand wirklich, dass solche machthungrigen, diktatorisch eingestellten Wesen, die derart mit tierischen, todbringenden Tendenzen angefüllt sind, dass sie neben ihrer erdenmenschlichen Begabung – kosmisch gesehen – im wesentlichen als brutale Tiere zu betrachten sind, die Menschheit erretten und ihr wirkliche intellektuelle Freiheit, Geist und Kultur geben können? Ist es nicht schon längst für jeden unparteiischen intellektuellen Forscher offenbar, dass sie mit ihrer unintellektuellen oder inhumanen Macht nur anstreben, die Menschen zu stummen Haustieren zu machen, zu einer Art Vieh, mit deren Leben sie schalten und walten können, je nachdem wie es zur Befriedigung ihrer krankhaften Machtbegierden dienlich ist? Glaubt jemand wirklich, dass dies der Sinn der Millionen von Jahren währenden Entwicklungsepochen war? Glaubt jemand, die Erde machte millionenjährige Epochen in leuchtenden Gasnebeln durch, millionenjährige Epochen in glühenden und flüssigen Feuermassen oder Sonnenzuständen, millionenjährige Epochen in unermesslichen vulkanischen Abkühlungsprozessen und Erdkrustebildungen, die Entwicklung der Atmosphäre, Trennung von Meer und Land, millionenjährige Entwicklungsepochen von vegetabilischen Lebensformen, millionenjährige Entwicklungsepochen von animalischem Leben, endlich die millionenjährige Epoche, die den Menschen im Tier zum Vorschein kommen ließ, nur um ihn ein stummes Stück Vieh in der geistigen und physischen Stacheldrahtabsperrung eines gottlosen Diktators werden zu lassen?


Kommentare bitte an das Martinus-Institut senden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.