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93. Kapitel

Der sichtbare Organismus ist nur ein "Werkzeug", hinter welchem deshalb ein unsichtbarer Erzeuger oder ein "Benutzer" existieren muss  Die rein physische Wissenschaft kann also die Welt nicht erlösen. Sie ist in der rein physischen Schöpfung von Technik unentbehrlich und göttlich und wird dadurch ein Mittel, die Menschen von der schweren physischen materiellen Arbeit zu befreien und ihnen die Herrschaft über materielle Erscheinungen zu geben; sie ist weiterhin ein Mittel, die Menschen über die Technik der Natur aufzuklären, aber sie kann in ihrer jetzigen Form und Begrenzung niemals eine Welterlösung werden.
      Was versteht man nun unter einer Welterlösung? – Unter der Welterlösung, welche die Menschen jetzt im hohen Grade nötig haben und zu der sie außerdem durch alle jetzigen und bevorstehenden Leiden, wie Krieg, Krankheit und Unglück heranreifen, ist eine Befreiung aus der dunklen Nacht der Rätsel oder Mysterien zu verstehen, in denen die Menschheit lebt, solange sie nur Raum und Zeit, nur Maß- und Gewichtsfazite kennt und nur Kenntnisse von den "toten Dingen" hat und bar aller Kenntnis über die wirkliche Natur "der lebenden Dinge" ist. Die Welterlösung ist die Erneuerung der modernen materiellen Wissenschaft, die sie von dem Wissen über die Schwerefazite der Natur zu einem Wissen über die "Lebensfazite" der Natur leitet, d.h. zu einem Wissen von "Lebensäußerungen" der Natur oder zu Beweisen ihrer Identität mit einem einzigen, denkenden, manifestierenden Lebewesen.
      Zur Erkenntnis dessen zu kommen, dass alle Bewegungen in der Natur außerhalb unseres Organismus (sei es das Brausen des Sturmes, die Brandung des Meeres, das Ziehen der Wolken, die Wärme der Sonne usw.) auf die gleiche Weise wie alle Bewegungen innerhalb unseres Organismus, wie Blutumlauf, Verdauung, Gehirn- und Herzfunktion usw., organisch sind und dass deshalb alle existierenden Formen von Bewegung mit den Ausdrucksmitteln und Kennzeichen des Lebens identisch sind, dies ist die Welterlösung des zwanzigsten Jahrhunderts. Dies ist die Erneuerung des Bewusstseins und der Mentalität des Erdenmenschen, die ihn über das Tierstadium hinaus und in die Offenbarung seiner Identität mit einem ewigen, unsterblichen Wesen hineinhebt, das als Leben, als Fleisch und Blut einer ebenso ewig existierenden, unsterblichen Vorsehung existiert. Diese Erneuerung gibt ein Wissen, ohne das es für das Erdenmenschenstadium niemals ein "nächstes Stadium" geben würde. Und ohne dieses "nächste Stadium" müsste der Erdenmensch seine strahlend und göttlich begonnene Entwicklungskarriere im "Tierreich" oder "Tierstadium" beenden und in einer Übersättigung von materiellen Faziten, einer fast allumfassenden Kenntnis von materieller Technik oder einem kulminierenden Wissen von "toten Dingen" sterben oder zugrunde gehen, ohne jemals über die wirkliche Existenz des Lebens, über seine Natur und seinen Verlauf zur Klarheit gekommen zu sein. Er müsste also in einer dauernden Einbildung dahindämmern, nur recht und schlecht ein zeitliches, materielles und lebloses "Quantum Stoff" zu sein. Wer aber hat dies als eine Tatsache erlebt? – Erlebt nicht jeder erwachsene normale Erdenmensch in seinem eigenen Organismus, also in seinem eigenen "Quantum Stoff" sowohl "Willen", "Intelligenz" und "Gefühl" als auch "Gedächtnis" usw., und sind nicht gerade diese Realitäten unumstößliche Beweise für die Existenz des Lebens? – Erlebt nicht jeder Erdenmensch ein gewisses Quantum an Beweisen für die Existenz des Lebens? – Und wird nicht gerade durch dieses Erleben in Wirklichkeit sein "Quantum Stoff" als ein "Lebewesen" sichtbar? –
      Hiergegen wird vielleicht der Einwand erhoben, dass man diese Beweise nur von der Geburt bis zum Grabe sieht und dass man des Weiteren sieht, dass der Organismus innerhalb dieses Zeitraumes geschaffen wird und langsam wächst, wie man auch sieht, dass sich der Organismus wieder auflöst und vergeht. Was erlebt man da aber eigentlich wirklich? – Erlebt man nicht gerade, dass dieses physische "Quantum Stoff" gar nicht den Organismus ausmacht, der das Leben des Wesens selbst ist, sondern dass vielmehr die durch den Organismus offenbarten geistigen Funktionen oder Ausdrücke für Bewusstsein oder Seelenleben unumstößlich das Vorhandensein eines denkenden, sprechenden und handelnden "Etwas" im Organismus oder "Stoffquantum" des Wesens kennzeichnen? – Und wird dieses "Stoffquantum" nicht zur "Leiche", wenn dieses "Etwas" sich nicht mehr durch das Stoffquantum oder durch den Organismus manifestieren kann? –
      Was ist eine "Leiche"? – Bildet sie nicht dieselbe Kombination von Organen, die sie bildete, bevor das geschah, was die Ursache dazu wurde, dass der Organismus zur Leiche wurde? – Hat eine Menschenleiche nicht immer noch Augen, Ohren, Nase und Mund? – Hat sie nicht Lungen, Leber, Magen und Därme? – Hat sie nicht Hände, Füße usw.? – Warum liegt sie aber so still da? – Warum geht sie nicht, warum spricht sie nicht? Warum nimmt sie nicht mehr wahr? Ist es nicht deshalb, weil es niemals das Stoffquantum war, das wahrnahm, sprach, sah und hörte, sondern vielmehr ein "Etwas", das sich nun nicht mehr durch den Organismus zeigt? Es kann ja nicht geleugnet werden, dass der Unterschied zwischen der Leiche und dem lebenden Organismus darin besteht, dass dieser Funktionen ausführt, weil er benutzt wird, während sein Zustand als Leiche dadurch gekennzeichnet ist, dass er nicht mehr benutzt wird. Man kommt also nicht darum herum, dass es eine Tatsache ist, dass der lebende Organismus "benutzt" wird, während die Leiche nicht benutzt wird. Wenn es aber eine Tatsache ist, dass der lebende Organismus benutzt wird, dann ist es auch eine Tatsache, dass es ein "Etwas" gibt, das ihn benutzt. Weil der Organismus durch und durch nur aus Organen, d.h. aus Werkzeugen besteht, die alle dazu bestimmt sind, die eine oder andere Funktion auszuüben, wird es eben zur Tatsache, dass der Organismus nur ein "Werkzeug" ist und deswegen einen Erzeuger oder "Benutzer" haben muss. Für wen sollte er denn sonst Werkzeug sein? – Ein Werkzeug kann ja nur als ein Mittel für seinen Benutzer dienen, um die eine oder andere Schöpfung oder Hervorbringung zu erzielen. Und ohne diesen Benutzer wird jedes Werkzeug wertlos. Was ist ein Auto ohne Fahrer? – Was ist eine Schreibmaschine ohne jemanden, der schreibt? – Und was ist ein Buch ohne Leser? – Sind diese Werkzeuge ohne einen Benutzer im Prinzip nicht dasselbe wie eine "Leiche"? – Wenn wir aber im täglichen Dasein überall erleben können, dass jedes Werkzeug ohne Benutzer wertlos ist, warum sollte dann ein Organismus, dem die Eigenschaft, ein Werkzeug zu sein, absolut nicht aberkannt werden kann, nicht denselben Gesetzen folgen und ebenfalls ohne "Benutzer" wertlos sein? – Der gegenteilige Gedanke streitet gegen die Tatsachen, streitet gegen alles, was zum Begriff Logik gehört. Die Erkenntnis, dass der Organismus des Lebewesens nicht das Lebewesen selbst ist, sondern vielmehr recht und schlecht das Werkzeug für einen "Benutzer", also für ein lebendes "Etwas" hinter dem Organismus, erfüllt die Anweisung der Natur und damit die Anweisung der höchsten Tatsachen, wie man denken soll, um in Übereinstimmung mit der ewigen Wahrheit des Lebens selbst zu sein.


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