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Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

87. Kapitel

Die Natur ist keine leblose Kraft, sondern "ein Lebewesen", in dem wir alle "leben, weben und sind"  Wir sind nun so weit durch das allgemein geltende erdenmenschliche Erlebnis- und Erfahrungsmaterial gelangt, dass wir fähig sind, einen Sinn in allen scheinbaren Zufällen und chaotischen Zuständen in der Vielfalt von Kräften zu erkennen, mit denen die Lebewesen jeden Tag in Wechselwirkung treten müssen, deren Resultat das "Schicksal" der Wesen ist. Da dieser Sinn das Ziel unserer geistigen Reise war, sind wir nun fast am Ende des Weges angelangt. Es bleibt uns eigentlich nur noch übrig, diesen Sinn etwas mehr ans Licht zu bringen. Dieser ist nämlich nichts Geringeres als "der Sinn des Lebens" selbst. Und wir sollen ja gerade diesen Sinn als Vorbild oder Richtschnur für unser Erkennen des Gesetzes für das Denken gebrauchen. Das Denken ist ja das Steuerrad, mit dem das Wesen den Kurs seines eigenen Schicksals ändern kann. Und ein Rückblick darauf, was wir im täglichen Leben der Menschheit von diesem Kurs gesehen haben, zeigt uns, dass er noch sehr weit davon entfernt ist, in Übereinstimmung mit dem "Sinn des Lebens" zu sein.
      Dass das Leben wirklich einen Sinn hat, das zeigt sich ja schon dadurch, dass alles gesetzmäßig gebunden ist. Bestimmte Ursachen lösen bestimmte Wirkungen aus, die sich unvermeidlich immer und immer wieder jedes Mal bis in die Ewigkeit wiederholen, solange dieselbe Ursache ausgelöst wird. Diese Gesetzmäßigkeit drückt somit einen Plan aus. Da aber ein gesetzmäßiger Plan einen Zweck erfüllt und ein Zweck immer einen "Sinn" haben muss, der wieder nur als ein Zeichen von Denken oder Mentalität hervortreten kann, wird es hiermit durch die genannte Ursache und Wirkung zur Tatsache, dass das Leben einen Sinn ausdrückt. –
      Da ein Sinn also das Zeichen von Mentalität ist, müssen wir nun bei allen Erscheinungen, bei allen Energieauslösungen im Leben und Dasein, bei all dem, was wir die Natur nennen, feststellen, dass hier dasselbe Prinzip existiert wie bei allen menschlichen Manifestationen und Werken, nämlich das Prinzip des "Lebewesens". Die sogenannten "toten Dinge" können ja weder Sinn haben noch Logik entfalten. Man hat noch nie gesehen, dass ein Ding sich selbst schaffen kann, sich selbst logisch ohne dieses Prinzip aufbauen kann.
      Dort, wo dieses Prinzip in physische Organismen inkarniert ist, ist es durch das menschliche Wahrnehmungsvermögen leicht zu überblicken, dort wird es auch von der Wissenschaft anerkannt. Es kann also nichts nützen, einem normalen Menschen zu erzählen, dass Häuser, Möbel, Autos, Kunst usw. sich selbst geschaffen haben. Hier wissen alle, dass das Vorhandensein dieser Dinge absolut nur auf der Existenz des "Lebewesens" beruht und dass sie ohne dieses eine Unmöglichkeit wären. Wenn dies aber hier, wo die Menschen die größte Wahrnehmungsmöglichkeit haben, eine Unmöglichkeit ist, warum sollte es dort, wo das Wahrnehmungsvermögen der Menschen am schwächsten ist, d.h. in den Erscheinungen oder Energieauslösungen, die nicht von Menschen oder von anderen bekannten Lebewesen geschaffen worden sind, eine Möglichkeit sein? –
      Die Behauptung, die Schaffung der Natur gehe von selbst ohne jegliche Existenz von dahinterliegendem Denken, ohne jede Mentalität vor sich, ist ebenso unlogisch wie jene Behauptung, dass sich ein Auto selbst erbaut habe, dass es ohne jedes Lebewesen entstand. Da die Schöpfung oder Werke der Natur ja nicht weniger zweckmäßig sind als die menschlichen, weil die Natur diese sogar an Intellektualität, Genauigkeit und Vollkommenheit bis zu einem solchen Maße übertrifft, dass sie das Vorbild für die Schaffung der Einsicht und des Wissens des Menschen ist, was berechtigt dann zu der Annahme, dass die Natur nicht ebenso ein Ausdruck für ein "Lebewesen" ist wie ein Mensch? Kann die Intellektualität eines Professors oder eines Doktors die der Natur übertreffen? Lehren sie nicht das Wissen über die Natur, ihre Planung- und Schöpfungsmethoden? –
      Unsere höchst anerkannten oder autorisierten Intellektuellen haben also die Natur als Lehrmeister. Sind aber die "Schüler" größer als der "Meister"? – Und ist es nicht eine Parodie der Logik, anzunehmen, diese unsere höchsten, autorisierten Vertreter von Intellektualität seien Schüler eines "toten Lehrmeisters"? – Wird die Parodie nicht noch vollkommener, wenn man zugeben muss, dass man diesem "toten Lehrmeister" oder dieser "Leiche" die größten Zeichen des Lebens: Schöpferkraft und Intellektualität nicht aberkennen kann? –
      Wenn dies aber nichtsdestoweniger in großem Ausmaß trotz Religion und Wissenschaft stattfindet, dann kann es keine andere Grundlage für diese parodistische Auffassung geben, als dass dieser "Lehrmeister" größer ist und sich in einem Organismus befindet, der solche Ausmaße besitzt, dass alle anderen Lebewesen im Verhältnis zu ihm Mikrowesen sind und ihn daher physisch nicht überblicken können. Dass aber ein Wesen größer als andere Wesen ist und weniger als diese erfasst werden kann, berechtigt ja nicht dazu, dieses Wesen als eine "Leiche" oder als ein "totes Ding" aufzufassen, insbesondere deshalb nicht, da es schon längst wissenschaftlich festgestellt ist, dass unser Organismus aus Myriaden von Mikrowesen besteht, zu denen wir uns größenmäßig ähnlich verhalten, wie sich "die Natur" uns gegenüber verhält. Und wenn wir nun das Gedankenexperiment machen, die "Professoren" und "Doktoren" dieser kleinen Mikrowesen lehren zu lassen, dass wir "die Natur" sind, d.h. also, dass sie uns unsere persönliche Existenz und Mentalität aberkennen und unseren Organismus, der ja ihre Welt ist, als "tote Naturkraft", als "umherwandernde Leiche" auffassen, dann erhalten wir damit ein realistisches Bild jener Parodie von der wirklichen Wahrheit, mit dem der Erdenmensch lebt, solange er noch höhere Formen von Leben als das erdenmenschliche, solange er noch die Existenz einer Vorsehung verneint und somit in seinem Hervortreten gottlos ist.
      Da uns die Natur überall zeigt, dass kein Organismus existieren kann, ohne aus kleineren Organismen oder aus Mikrowesen zu bestehen und Organismen im Innern von Organismen bis ins Unendliche existieren, wird es zur Tatsache, dass das Hervortreten eines jeden Lebewesens nur als ein "Makrowesen" möglich ist, in welchem verschiedene Arten von "Mikrowesen" ihr Dasein haben. Diese Letzteren sind also das Material, aus dem das Makrowesen besteht. Und wir kommen hiermit in Berührung mit der Logik des Weltalls selbst oder mit der wirklichen Wahrheit, dass wir uns selbst auf die gleiche Weise als Mikrowesen in einem Makrowesen erkennen, wie wir selbst Makrowesen für die Mikrowesen sind, die in unserem Organismus an uns gebunden sind. (Siehe das Bild.)
      Die erste große unerschütterliche Tatsache im wirklichen Weltbild ist also, dass die Natur keine leblose Kraft ist, keine umherwandernde oder bewegliche Leiche ist, sondern vielmehr "ein Lebewesen" darstellt. Und das Wort der Weisen, dass wir in diesem Wesen "leben, weben und sind", wird hierdurch als kulminierende Logik, Wissen oder Wissenschaft oder als ewige Wahrheit sichtbar. –


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