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86. Kapitel

Das Mikroindividuum kann nicht über das Makroindividuum bestimmen. Die Ursache der Leiden des Wesens ist eine "innere" Angelegenheit, die nur vom Wesen selbst beseitigt werden kann  Nein, die gesamte Erdenmenschheit ist mehr als eine Herde verirrter und unwissender Wesen. Sie ist ein selbstständiger Körper, der, wie schon angedeutet, seine eigenen Gesetze und Wege im großen Weltplan hat. Sie ist einem Lebewesen analog, in dem jeder einzelne Erdenmensch ein Mikrowesen ist. Und es nützt nichts, dass das Mikrowesen glaubt und meint, über das Makrowesen bestimmen zu können. Selbst wenn es sich durch die Organisation mit anderen Mikrowesen so stark macht, wie es ihm möglich wäre, sein Vorhaben würde trotzdem unfehlbar – nicht zum Tode oder der Verwandlung oder Änderung des Makrowesens, sondern – zum Tode des Mikrowesens selbst oder seiner selbsternannten Organisation führen. Hier kann man keine "Gewerkschaft" bilden. Nicht die Mikrowesen bestimmen die Natur des Daseins im Makrowesen, sondern vielmehr das "Schicksalselement" des Letzteren. Seine Verwandlung zum Besseren oder Schlechteren hat dieses ausschließlich in seiner eigenen Hand. Es gilt hier wie für alle Lebewesen: "wie es sät, wird es ernten".
      Aber die ewigen Gesetze könnten nie erfüllt werden, wenn die Mikrowesen die Herren des Makrowesens sein könnten. Was würde es nützen, wenn das Makrowesen in der Bibel läse, in der Natur forschte, sich Wissen aneignete und sich damit ertüchtigte, ein moralisches und vollkommenes Leben zu führen, falls seine Mikrowesen sich organisieren und einen Zustand in seinem Körper bilden könnten, der allen guten Vorsätzen entgegenwirkte, der unaushaltbare Schmerzen bedeutete, die Organe am normalen Funktionieren hinderte, ja sogar den Tod des Makrowesens herbeiführen könnte? – Und wie wäre es mit Logik vereinbar, wenn die Mikrowesen auf diese Weise eine uneingeschränkte Macht über das Makrowesen hätten und wenn gleichzeitig das Mikrowesen seinem eigenen Inneren gegenüber auch ganz machtlos wäre? – Die Mikrowesen sind ja selbst Makrowesen, da sie einen Organismus oder einen Körper haben, der wiederum aus noch kleineren Mikrowesen besteht, von denen diese wieder auf die gleiche Weise beherrscht werden könnten, wie ihr eigenes Makrowesen gemäß dem Obigen von ihnen selbst beherrscht werden könnte.
      Nun wird jemand vielleicht die Bemerkung machen, dass die schweren Krankheiten und organischen Leiden, welche die Menschen haben, ja gerade durch den dominierenden Einfluss der Mikrowesen verursacht werden. Hierzu muss ich aber sagen, dass alle organischen Krankheiten ohne Ausnahme absolut dadurch verursacht werden, dass die normalen Mikrowesen einen unzulänglichen Einfluss ausüben können. Dies bedeutet, dass sie nicht ihre Mission erfüllen können. Sie stellen also eine Unvollkommenheit dar. Diese Unvollkommenheit ist jedoch wieder die "Frucht" einer bestimmten Entwicklungsstufe. Die Mikrowesen können natürlich wie alle anderen Lebewesen in Entwicklungsstufen eingeteilt werden, sie treten mit unterschiedlicher Charakterqualität auf. Mikrowesen wie auch Makrowesen bilden also Entwicklungsstufen und Qualitäten. Da das Mikrowesen Körpermaterial für das Makrowesen sein soll, ist es nicht gleichgültig, wie die Qualitäten dieser beiden Wesen zusammenpassen. Wenn sie genau auf gleicher Stufe stehen, dann entfalten sich Vollkommenheit und Harmonie im Organismus. Sind sie dagegen nicht auf gleicher Stufe miteinander, dann entstehen Disharmonie, Krankheit und Leiden im Organismus.
      Was ist aber die Ursache dafür, dass das Makrowesen Mikrowesen bekommt, die in der Qualität nicht zu seiner Natur passen? Ja, nun sind wir an die Lösung eines großen Problems herangekommen. Diese Ursache ist das "Samenkorn" zum Schicksal des Makrowesens. Im Leben besteht ein Hauptgesetz, das sich im Prinzip von "Anziehung und Abstoßung" äußert. Und da dieses Gesetz alle Bewegung im Dasein beherrscht, alle Kreisläufe bildet, vom Auftauen des Eises bis zur Bewegung der Himmelskörper durch den Raum, bestimmt dieses Gesetz auch die Anziehung zwischen Makrowesen und Mikrowesen. Und da innerhalb dieses Gesetzes ganz allgemein das Prinzip "Gleich und Gleich gesellt sich gern" gilt, wird es nun offenbar, dass das Makrowesen nur Mikrowesen anziehen kann, die von derselben Natur sind, wie es selbst. Wenn diese Mikrowesen Disharmonie im Innern des Makrowesens schaffen, dann beruht dies ausschließlich nur darauf, dass das Makrowesen eben selbst Disharmonie in dem großen Organismus schafft, in welchem es selbst Mikrowesen ist. Die Natur seiner Mikrowesen gleicht sich der Natur an, die es selbst seinem eigenen Makrowesen gegenüber aufweist. Und es "erntet" also auf diese Weise das, was es selbst "sät". Da diese "Ernte" die einzige absolute Grundlage für wirkliches Wissen und damit der Schlüssel zu absolut allem Glück ist, wird das Verhältnis zwischen dem Makrowesen und seinen Mikrowesen uneingeschränkt nützlich oder zweckmäßig und damit absolut vollkommen, gleichgültig, wie töricht dies auch für Uneingeweihte aussieht oder wie viel Leiden auch dadurch entstehen, gleichgültig, wie viele Krankenhäuser und Friedhöfe deshalb nötig sind. Und die gesamte Menschheit ist deshalb ein Wesen, das sich wie alle anderen Lebewesen in einer geistigen und physischen Zone befindet, wo ihm genau die Entfaltung für seine Natur ermöglicht wird, die ihm ein unerschütterliches Wissen darüber geben kann, welche Begierden in seiner Natur natürlich und welche unnatürlich sind, und die dadurch dieses Wesen auch dazu umschafft, "eins mit dem Vater", mit der Vorsehung oder mit der ewigen Natur zu werden.
      Haben wir in unserem Körper Krankheit, Schmerzen und Leiden, dann sind nicht die Mikrowesen schuld daran, sondern wir selbst. Das Verhältnis in unserem Körper zwischen uns und den Mikrowesen wird genau von unserem Verhältnis zu jenem großen Organismus geregelt, in dem wir selbst Mikroindividuum sind.
      Aber wie steht es nun mit diesem Verhältnis in Bezug auf den Erdenmenschen? – Ist dieses Wesen immer berechtigt, in seinem Organismus Mikrowesen von der höchsten und besten Qualität zu erhalten? –
      Betrachten wir einmal die gesamte Menschheit als einen großen Organismus. Tut jeder einzelne Mensch alles, um diesem Organismus zu nützen? – Kommt nicht vielmehr die Befriedigung seines privaten Begehrens, sei es ein natürliches oder ein unnatürliches, vor der Forderung des großen Organismus? – Ist es nicht allgemeingültig, dass "jeder sich selbst der Nächste ist"? Und bewirkt nicht dieses egoistische Motto, dass jeder geistig und physisch in seine eigene Richtung zieht, ob es sich nun um Einzelwesen untereinander oder um Organisationen handelt? –
      Wie kann aber ein Organismus unter diesen Verhältnissen gesund und stark werden? – Ist es nun nicht offensichtlicher als in irgendeinem anderen Fall, dass "das Lieben seines Nächsten wie sich selbst" "die Erfüllung aller Gesetze" ist? – Ist nicht die gegenseitige Liebe und das dadurch unlösliche Zusammenhalten zwischen den Mikrowesen eine Bedingung für einen vollkommenen Organismus? – Gibt es jemanden, der glaubt, dass ein Organismus, gleichgültig, ob es sich um den Organismus der Menschheit oder um den des Menschen oder eines beliebigen anderen Lebewesens handelt, gesund und harmonisch sein kann, wenn seine Mikrowesen gegeneinander Hass und Feindschaft nähren, miteinander in Kampf und Streit liegen, sich gegenseitig die Gesundheit und das Wohlergehen untergraben und zerstören? – Wird ein solcher Organismus nicht analog dem eines Vulkans? – Ist es nicht recht und billig, dass man selbst Material in einem solchen "Vulkan" wird oder diesen als Heimat erhält, solange man selbst explosiv ist, d.h. selbst mit dem jähzornigen, zerstörenden und tötenden Temperament des Hasses und des Zornes erfüllt ist? –
      Und kann es etwas nützen, wenn sich die "Sprengstoffe" organisieren? – Werden die Explosionen nicht noch größer, je mehr sie sich zusammenschließen, wird der "Krater" dadurch in seiner Natur nicht noch "vulkanischer" oder heftiger, als er es schon vorher war? –
      Da die Erdenmenschheit also in Wirklichkeit ein geistiger Krater ist und da jeder einzelne Erdenmensch dadurch eine geistige Sprengstoffeinheit in diesem Krater bildet, ist jede Form von Organisation dieser Einheiten mit dem Zweck, den Krater in geistig blühenden Ackerboden zu verwandeln, ganz umsonst. Der Krater verbleibt weiterhin ein Krater, solange seine Mikrowesen Sprengstoffeinheiten sind, gleichgültig, wie sie sich auch organisiert haben mögen. Kein Wesen kann seiner Entwicklungsstufe nur dadurch entkommen, dass es sich einfach in einer Organisation aufnehmen lässt. Erdenmenschen sind Erdenmenschen und haben die Entwicklungsstufen, die Moral oder Qualität dieser Wesen, gleichgültig, welche schönen Titel sie haben und welch einem scheinbar "erhabenen" und "heiligen" Verein sie sich auch als Mitglied angeschlossen haben. "Toren" werden nicht zu "Engeln", weil sie sich organisieren. Und die Menschen können ihrer Entwicklungsstufe nicht dadurch entkommen, dass sie sich in verschiedenen Organisationen oder Vereinen gruppieren. Deshalb kann die Erlösung des Wesens von seinen Leiden unmöglich durch die Bildung von Sekten oder Organisationen geschehen. Organisation ist ja nur eine äußere Kraftzusammenballung und kann nie etwas anderes werden. Sie kann daher in einem materiellen Unternehmen ausgezeichnet von Nutzen sein, wo es sich um die Überwindung anderer Vorhaben handelt, also mit anderen Worten, wo es sich um rein physischen Kampf oder das Messen der Kräfte bei irgendeiner materiellen Eroberung dreht. Aber als Mittel zur Abschaffung der geistigen Leiden des Wesens hat sie keinen Wert. Hierbei kommt es nicht auf physische Kraft an. Hier handelt es sich darum, dass Entwicklung, Erfahrung und selbsterlebtes Wissen fehlen. Die Ursache der Leiden des Wesens ist somit eine "innere" Angelegenheit. Und diese "innere" Angelegenheit kann keine Organisation der Welt, ob kirchlich oder weltlich, entfernen. Sie kann nur vom Wesen selbst entfernt werden. Das Wesen ist ja seines eigenen Glückes Schmied. Und dieses Glück schmiedet es nicht mit einer Mitgliedskarte des "Christentums", des "Buddhismus", des "Islams" oder des "Faschismus", des "Nationalsozialismus", des "Bolschewismus", des "Sozialismus" oder anderer Formen von "Ismen" oder Organisationen, sondern nur mit der Entwicklung der Logik des Weltalls in seinem Gehirn und deshalb durch die Ausübung und Durchführung einer innigen Liebe zu seinem Nächsten. Dies ist die göttliche "Erfüllung" der ewigen Gesetze.


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