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78. Kapitel

Die "Pflanze" verwandelt sich zum "Tier". "Das Tagesbewusstsein" entsteht  Während die "Pflanze" in der Entwicklung, wie genannt, ein Wesen ist, das nur "ahnen" kann, ist das "Tier" in Wirklichkeit eine "Pflanze", die in der Entwicklung so weit gekommen ist, dass sie nicht nur "ahnen" kann, sondern auch in großem Ausmaß zwischen diesen Ahnungen unterscheiden kann und anfängt, sie voneinander zu trennen. Dieser Unterscheidungs- und Trennungsprozess ist deshalb nur der höher entwickelte, fortgeschrittenere Ahnungsprozess, der nun viel grundlegender geworden ist und in dem Denkprozess zum Vorschein kommt, den der Erdenmensch in noch höherem Maße besitzt. In unermesslichen Zeiträumen hat die Natur durch ihre Bearbeitung der "Pflanze" in Gestalt von Klimaverhältnissen, Regen und Sonnenschein, Kälte und Wärme das Ahnungswesen in dem Maße beschäftigt und durch diese Einwirkung zu einem solchen bedeutenden Gewohnheitsbewusstsein und zu solcher kulminierenden Routine gebracht, dass die "Ahnungen" allmählich als so grundlegend aufgefasst werden, dass sie bis zu einem gewissen Grade – nicht mehr "Ahnung" sind, sondern – beginnen, "Wissen" zu werden. Wenn aber die "Ahnungen" "Wissen" zu werden beginnen, d.h., wenn die "Pflanze" die "Ahnungen" grundlegend als unmittelbares "Wissen" zu erleben beginnt, dann erzeugt dies in der Mentalität der "Pflanze" eine neue Seite in ihrer Natur, nämlich die "Begierde", das "Begehren", das "Verlangen". Die Begierde bildet wieder einen inneren "Drang" oder eine Anziehung zum Behaglichen. Das Behagliche wird zum Ziel für das Begehren. Dieser Drang zum Behaglichen oder dieses Verlangen nach dem Behaglichen wird schließlich so konzentriert, dass es mit dem identisch wird, was wir als den "Willen" kennen. Aber zu einem solchen Zeitpunkt, wo die Mentalität so wirkungsvoll wird, wie hier geschildert, ist das Pflanzenwesen keine "Pflanze" mehr, sondern ein "Tier".
      Diese Funktionstüchtigkeit des werdenden "Tieres" kann bei solchen Pflanzen beobachtet werden, die wir "fleischfressende Pflanzen" nennen. Wir sehen hier, dass diese Pflanzen bereits einen Organismus haben, der praktisch die ersten anfänglichen Tendenzen zum Prinzip des tierischen Magens oder der tierischen Verdauungsmethode besitzt. Die Blüten oder anderen Organe dieser Pflanzen bilden in der Regel einen offenen Schlund, in den sich kleine Insekten hineinverirren. Diese Pflanzen haben die Fähigkeit bekommen, diesen Schlund zu schließen, so dass die kleinen Tiere nicht wieder herauskommen können, sondern im Schlund gefangen sind, in dem sie in einer von der Pflanze abgesonderten Säure oder Flüssigkeit aufgelöst werden. Und da die kleinen Tiere in diesem aufgelösten Zustand Nahrung für die betreffende Pflanze bilden, ist diese Flüssigkeit in Wirklichkeit der Beginn zur Bildung von "Magensäure", und der "Schlund" der Beginn des "Magens", wie auch der ganze Prozess die erste Offenbarung des Prinzips des "Fressens" ist.
      Und mit der beginnenden Fähigkeit, "fressen" zu können, beginnt die sichtbare Verwandlung der Pflanze von einem vegetabilischen zu einem animalischen Wesen, von "Pflanze" zu "Tier". Und während unermesslicher Zeiten entwickelt sich dieses "Fressprinzip" immer mehr. Das Tier bekommt einen richtigen Magen, einen richtigen Mund, bekommt Routine und Erfahrungen, was wieder Begierde nach Bewegung erzeugt, die wieder das Begehren danach, sehen zu können erforderlich macht. Die weitere Lebensweise des Tieres wird eine Entwicklung der Bewegungsfreiheit und des Sehvermögens. Und mit der Routine beginnt sich die physische Welt als bewusste gehirnmäßige Erkenntnis zu offenbaren. Diese Erkenntnisfunktion wird mit dem wachen bewussten Leben identisch, was wir als "Tagesbewusstsein" kennen. Und mit der Entwicklung dieses Tagesbewusstseins wird das "Tier" durch unermesslich viele Inkarnationen und durch ungeheure Zeiträume hindurch zum "Erdenmenschen". Dieser entwickelt sich weiter zum "wahren" oder "vollkommenen Menschen", der wieder die Erfüllung oder Vollendung der Schöpfung des "Menschen als Abbild Gottes, ihm gleichend" ist.
      Dieses "Bild" ist also das Ziel für das tägliche Leben des Erdenmenschen. Die Ereignisse und Erlebnisse in ihm oder sein ganzes Schicksal sind eine Verwandlung des Wesens von einem niedrigen, unvollkommenen und fast bewusstlosen Zustand zu einer alles beherrschenden, wachen, bewussten Erkenntnis des Lebens selbst, seiner Gesetze und seiner ganzen Natur. Eine solche Erkenntnis ist ja analog mit dem "Bewusstsein Gottes". Die ewige Vorsehung kann kein totes Bewusstsein, keine leblose Stoffmasse, keine zufällige Sammlung zufälliger Naturkräfte sein, sondern sie ist unerschütterlich eine funkelnde und strahlende Offenbarung von kulminierender Intellektualität, was wiederum nur die Erfüllung kulminierender Vollkommenheit sein kann. Kulminierende Vollkommenheit kann jedoch nichts anderes als vollkommene Harmonie sein, die wiederum nie existieren kann, ohne kulminierende Liebe zu sein. Wenn aber die Manifestation der Gottheit, d.h. die tägliche, gesamte Manifestation aller Lebewesen, ihre inneren und äußeren Erlebnisse und damit aller Stoffe Vibration, Auslösung, Verwandlung und Bewegung in der höchsten Instanz kulminierende Liebe ist, dann wird die eigene Erkenntnis der Gottheit von ihrem Schöpferwerk: "und siehe, es war sehr gut", was ja auf diese Weise wieder mit dem höchsten und letzten Fazit des Lebens identisch wird, zu einer unerschütterlichen Tatsache.
      Das Erleben dieser Tatsache verschafft also eine Mentalität, die dasselbe ist wie "Gottes Abbild, ihm gleichend". Und die Entstehung dieser Mentalität in der Natur des Lebewesens ist also dasselbe wie die Umschaffung "Adams" vom "Tier" zum "Menschen".


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