Stern-Symbol im Menü


Lesen und suchen im Das Dritte Testament
   Kap.:  
(0-96) 
 
Erweiterte Suche
Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

71. Kapitel

Das Lebewesen als der tiefste Urheber seines eigenen Schicksals  Auf unserer geistigen Reise durch die Logik des Weltalls sind wir nun so weit gekommen, dass wir die Kulmination der Schöpfung der Finsternis, die Kulmination von Schmerzen und Leiden gesehen haben; ja, wir haben in der "Hölle" selbst verweilt. Aber durch unsere nun zurückgelegten Abschnitte sind wir gleichzeitig mit den beginnenden Vorkenntnissen bereichert worden, um verstehen zu können, dass die Finsternis, die Schmerzen, ja die "Hölle" selbst keine Äußerung von göttlichem Zorn sind, kein Ausdruck für irgendeine Form von Hass seitens einer Vorsehung sind und dass die "Hölle" somit absolut nicht mit einer dämonischen, religiösen oder geistigen "Strafanstalt" identisch ist, wie es bis zum heutigen Tag in den üblichen, autorisierten, religiösen Weltauffassungen allgemein angenommen wird. Und es steht fest, dass die Menschen, wie wir auch gesehen haben, bei einer solchen Auffassung Gott mehr fürchten als lieben lernen, weshalb ihr religiöses Tun und Lassen, solange ihre Intelligenz noch nicht kosmisch entwickelt ist, notwendigerweise mehr gefühlsmäßige "Dressur" als eine auf wirklich realistischem, klaren Verstand gegründete lebende Liebe zum Vater des Lebens sein muss.
      Die "Hölle", Schmerzen und Leiden oder alle geistige Finsternis in der Welt sind also keine Strafe, sondern sie sind einzig und allein das Resultat einer Lebensweise, die mit denjenigen ewigen Bedingungen oder Gesetzen in Konflikt ist oder sie nicht erfüllt, auf denen ein Kontrast oder Gegensatz zur "Hölle", nämlich das "vollkommene Glück" beruht. Dies bedeutet wieder, dass das gesamte Dasein nur eine Frage von Ursache und Wirkung ist. Und man hat ja auch noch nie eine Wissenschaft gesehen, die nicht ihr Wissen auf die Kenntnis von Ursache und Wirkung aufbaut. Ist nicht jede Handlung, jede Schöpfung, jede Bewegung mit Ursache und Wirkung identisch? –
      Das ganze Leben, alles Dasein, jede Form von Erleben sind Wirkungen von ausgelösten Ursachen. Und je mehr man diese Ursachen kennt, um so mehr gehört man der Kategorie von Wesen an, die als "intellektuell" oder "hoch entwickelt" zu bezeichnen sind, während man, je weniger man etwas von diesen Ursachen weiß, desto mehr der Kategorie von Wesen angehört, die als "naiv" oder "weniger entwickelt" bezeichnet werden müssen.
      Wenn aber alle Bewegung oder alle Schöpfung Ursache und Wirkung darstellt, wird alles Existierende ja ein Ausdruck von Planmäßigkeit. Bestimmte Ursachen haben bestimmte Wirkungen. Und da die Lebewesen nicht existieren können, ohne Bewegung zu schaffen, können sie deshalb auch nicht existieren, ohne Ursachen und Wirkungen auszulösen. Diese Wirkungen sind ihr "Schicksal". Jedes Lebewesen ist dadurch selbst die tiefste Ursache seines eigenen Schicksals. Ob dieses hell oder dunkel wird, hängt also davon ab, welche Ursachen das Wesen mit seinem Handeln auslöst. Das helle und das dunkle "Schicksal" sind ja jedes für sich die Wirkungen von besonderen, bestimmten Ursachen, die sich jedes Mal unerschütterlich immer wieder einstellen, wenn dieselben Ursachen zugrunde liegen.
      Wenn das Lebewesen die Ursachen kennt, deren Wirkungen nur ein glückliches Schicksal sein können, und auch die Ursachen kennt, deren Wirkungen unweigerlich ein unglückliches Schicksal sein müssen, dann wird es sich ja selbst ganz natürlich darauf einstellen, nur Ursachen zu erzeugen, deren Wirkungen unerschütterlich ein helles, glückliches Dasein werden müssen; und damit ist seine Handlungsweise als "logisch" zu kennzeichnen. Wenn es dagegen die Ursachen von Licht und Finsternis nicht kennt, kann es sich ja auch nicht vorher mit Sicherheit ein lichtes Schicksal verschaffen, da es die Bedingungen hierfür nicht kennt. Und es handelt dann blind und kann unversehens leicht falsche Ursachen auslösen, d.h. solche, deren Folgen Unglück und Leiden sind, und das Wesen ist damit in seinem Erscheinen als "unlogisch" anzusehen.
      Der Ozean von unglücklichen Schicksalen, Sorgen und Leiden, den wir eben als die "Hölle" geschildert haben und der alles auf Erden beherrscht, macht es zur Tatsache, dass der Erdenmensch noch sehr weit davon entfernt ist, "logisch" zu handeln, d.h. noch sehr weit davon entfernt ist, die Auslösung der richtigen Ursachen zu kennen, die Harmonie, Frieden und Glück im Dasein schaffen. Dieses Wesen muss daher oft blind, aber natürlich im vollen Glauben richtig zu handeln, eine Mannigfaltigkeit von Ursachen auslösen, die sich notwendigerweise nur in Disharmonie und in Elend auswirken.
      Die Erdenmenschheit befindet sich also auf einer Stufe, wo sie noch gar nicht imstande ist, schicksalsmäßig "logisch" zu handeln. Dies bedeutet also wieder, dass sie viel zu wenig Kenntnis bei der Wahl der richtigen Ursachen hat. Sie ist unwissend. Und diese Unwissenheit ist in Wirklichkeit die einzige Ursache der finsteren Schicksale, die Ursache von Krieg und Grausamkeiten, von Sorgen und Schmerzen. Und "das Eine, was not tut" ist für diese Menschheit im Dasein wieder und wieder nur das Eine: mehr Wissen.
      Und wie ich im "Livets Bog" geschrieben habe: "dort, wo die Unwissenheit entfernt wird, hört das Böse auf zu existieren" – dort wird der Himmel klar, dort kommt die Sonne hervor, dort kommt die Blüte des Lebens selbst zur höchsten Kulmination und Farbenpracht. Dort wird man "eins mit dem Vater".


Kommentare bitte an das Martinus-Institut senden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.