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56. Kapitel

Die Erdenmenschen sind Genies im Morden und Zerstören. Der Erdball ist ein Dschungel. Die Nationen sind seine "wilden Tiere"  Weil das "Tierreich" die Zone der "Spirale" ist, die dazu bestimmt ist, die Heimat für die Schaffung oder für die Manifestation der finstersten Erlebnisse des Lebens zu sein: Verletzungen, Schmerzen, Sorgen und Trauer, Tod und Entsetzen, die den unentbehrlichen Kontrast bilden, ohne den es unmöglich wäre, das Gegenteil, den höchsten Glückszustand des Lebens oder die Empfindung von Seligkeit zu erleben, sind die Grundgesetze dieses "Reiches" natürlich ausnahmslos hierauf gegründet. Und dies ist ja der Grund, weshalb dieses Reich die Zone des "tötenden Prinzips" geworden ist. Diese Grundgesetze beruhen ja eben in so hohem Grade auf diesem Prinzip, dass es im "Tierreich" eine Lebensbedingung ist, töten zu müssen, um zu leben. Ja, dieses Gesetz ist so alles beherrschend, dass die Organismen der Lebewesen, die Werkzeuge für ihre Manifestation und für das Erleben des Lebens, geradezu unausweichlich als Nahrung für andere Wesen dienen. Die Folge hiervon muss notwendigerweise eine alles umfassende Jagd auf die Organismen der Lebewesen sein, ein alles umfassendes Morden mit entsprechender Verwundung und Zerfleischung junger, frischer und starker Körper, die andernfalls bei friedlichem Dasein ihre Urheber eine viel längere Zeit durchs Leben getragen und ihnen ein glückliches und sorgloses Dasein gegeben hätten. Wie selbstsüchtig muss die Mentalität nicht dadurch werden! – In einem Reich, wo "des einen Tod des andern Brot" ist, in einer Welt, wo Fleisch und Blut eine so lebensbedingende Ernährung für die Wesen sind, kann die Selbstlosigkeit unmöglich zu Hause sein. Ebenso wenig kann in dieser Zone das Vollkommene existieren, ohne eine Frage des Besitzes von überlegener physischer Kraft, Schlauheit und Scharfsinn zu sein, ohne eine Frage des Besitzes überlegener Fähigkeit zu sein, sich zu tarnen und dadurch andere in die Irre zu führen oder zu täuschen. Und das der Zone entsprechende Motto ist denn auch: "jeder ist sich selbst am nächsten". Das ist das Gesetz des "Tierreiches" in kürzester Form. Wer dieses Gesetz nicht erfüllen will, begeht den "Sündenfall" und muss sterben. Die Klügsten und Stärksten, die Rücksichtslosen und Brutalen erfüllen dieses Gesetz am vollkommensten und können leben. Sie beherrschen die Zone und haben ihr Glück mit einer größeren Stabilität gesichert.
      Es ergibt sich daher, dass die Erdenmenschen in ihren ältesten Stadien, d.h. in ihren ersten primitiven Übergangsformen von "Tier" zu Erdenmensch, oben genanntes Motto als Moral gehabt haben, wie auch eine solche Moral bei den "Naturmenschen" des zwanzigsten Jahrhunderts Grundlage ihres Lebens ist, und zwar sowohl bei den "Naturmenschen", die es verstehen, ihre primitive Natur unter der Maske der Zivilisation zu verdecken, wie auch bei denen, die ihre wahre Natur noch unverschleiert und offensichtlich im Schatten der Urwälder entblößen. – Denn man muss daran denken, dass auch der sogenannte "moderne Mensch" ein "Naturmensch" sein kann. –
      Dass dieser "moderne Mensch" große Vorteile hat, die der allgemeine "Naturmensch" nicht besitzt, dass er imstande ist, mit fein verarbeiteten Kleidern und Schuhen zu gehen, dass er in besseren und feineren Wohnungen wohnt, dass er sich besserer Verkehrsmittel und anderer technischer Erfindungen bedient, das ist nur ein Altersunterschied – kein Prinzipunterschied. Ein wirklich höher zivilisierter Mensch ist ein solches Wesen absolut nicht, solange seine Kultur oder Zivilisation nur eine geniale Tarnung oder ein schlauer Deckmantel für die Entfaltung der Kulmination des höchsten Moralprinzips des Tierreiches ist: "jeder ist sich selbst am nächsten". Solange Raub und Ausplünderung, Hass und Feindschaft nur aufgrund besonderer, staatlicher, greller Gegenmaßnahmen eingedämmt werden, solange die menschliche Gesellschaft Gefängnisse und Todesstrafen anwendet, ihr Eigentum in gut abgeschlossenen, einbruchssicheren Stahlboxen aufbewahren muss, solange sie stehende Heere und Flotten halten muss, die mit Massenmord- und Zerstörungsmaschinen ausgerüstet sind, um ihre angeblich eigenen Landgebiete zu beschützen oder die Gebiete anderer Gemeinschaften zu okkupieren, sobald sie sich einbilden, Recht auf Eroberung zu haben, falls es in ihre Wünsche und Begehren hineinpasst, solange ihre schönen Parks und Anlagen, kultivierten Gärten und Grünflächen mit meterhohen Zäunen aus Holz oder Stacheldraht umgeben werden müssen, solange ihre Fabrikhöfe und Anlagen von Bluthunden und Wächtern gesichert werden müssen, solange ihre Straßen und Wege, ihre Plätze und Gässchen unaufhörlich von Polizei in Uniform und in Zivil patrouilliert werden müssen, so lange sind ihre Zivilisation und ihre Kultur erst noch in ihrem zartesten Werden, so lange ist sie noch ein deutlicher Ausdruck dafür, dass sie überwiegend aus einer Sammlung von Wesen besteht, die noch in großem Maß nur Anlagen dafür haben, nach der Moral der Tiere zu leben: "jeder ist sich selbst am nächsten"; so lange wollen sie am liebsten nach dieser Moral leben, ja, sie sind sogar in gewissen Fällen dazu gezwungen. Und dies ist also die Moral, die zu allen Verteidigungsmitteln des "Tieres" berechtigt, zu rauben und zu plündern, um sich zu beißen, seine Feinde zu verfolgen und zu töten, sich ihrer Nahrung, ihrer Körper, ihres Fleisches und Blutes zu bemächtigen, im selben Grad wie man Kraft und Mut, Frechheit und Gefühllosigkeit, Schlauheit und Tarnungs- und Betrugsvermögen dazu hat. Dies ist der Weg des "Tieres" nach vorne. Und nur die Tierarten kommen am weitesten, die in besonderem Maße mit diesen Anlagen ausgestattet sind. Und es kann nicht behauptet werden, dass diese Anlagen innerhalb der irdischen Zivilisation nicht gedeihen.
      Was geschieht nicht in der sogenannten "Geschäftswelt"? – Ist sie nicht in überwiegendem Maße darauf angelegt, mit juristischer Schlauheit und mit der Fähigkeit, das Gesetz zu umgehen, in Verbindung mit großer suggestiver Überredungskunst zu rauben und zu plündern? – Niemand glaubt wohl, dass die sogenannte "Reklame" lautere Wahrheit ist? – Ist sie nicht bis zu einem gewissen Grade an sich eine Tarnung der wirklichen Wahrheit, eine suggestive Einwirkung auf die Kunden im Sinne und zum Vorteil einer Firma? – Ist nicht diese reklamemäßige Ausschmückung und Übertreibung der wirklichen Fakten das Blühen und Gedeihen jenes tierischen Verteidigungsprinzips, das gewisse Insekten so tarnt, dass sie Ästchen und Blättern ähneln, so dass sie von wirklichen Ästchen und Blättern, zwischen denen sie leben, nicht unterschieden werden können? Haben die wechselnden Farben des Chamäleons, die Streifen des Tigers und die Flecken des Leoparden nicht den Zweck, in diesem Sinne zu wirken? Beruht das Prinzip, das auf diese Weise die Tiere tarnt, nicht darauf, die Gegenwart dieser Tiere zu verbergen? – Beruht es nicht darauf, andere Wesen in ihrer Umgebung zu "täuschen"? –
      Andere zu täuschen ist ja "Betrug". Die Tiere haben also das Betrugsprinzip in ihrem Fleisch und Blut. Bei ihnen jedoch ist es eine Lebensbedingung, eine natürliche Anlage, eine unentbehrliche Fähigkeit im Dienste von Verteidigung und Angriff, die lebensnotwendig ist.
      Dieses Prinzip ist also eine "tierische" Fähigkeit. Jeder Mensch, der sich desselben Prinzips bedient, ist deshalb in entsprechendem Maße "tierisch", ja geradezu viel schlimmer als tierisch, da er das Prinzip bis zur Genialität und auf Gebieten ausnutzen kann, die keine Lebensbedingung sind, was die Tiere nicht können.
      Ist der Militarismus nicht ebenfalls die Durchführung der "tierischen" Verteidigungs- und Angriffsprinzipien bis zur Genialität? –
      Doch der Erdenmensch ist noch nicht fertig mit dem "Tierreich". Er sichert noch in großem Ausmaß sein Dasein auf der Grundlage von "tierischen" Tendenzen oder von Prinzipien, auf denen das "Tierreich" aufgebaut ist. Dieses Vorgehen kann für die Wesen des "Tierreiches" selbst, d.h. für die allgemein als "Tiere" betrachteten Wesen kein "Sündenfall" sein, da es für sie eine Lebensbedingung und damit die Erfüllung der Grundgesetze dieses Reiches ist. Je weiter man in der Entwicklung zurückgeht, desto mehr beruhen die moralischen Vorschriften auf diesen "tierischen" Gesetzen. Die "Cherubim", d.h. die Wesen, die im besonderen Maße die Vertreter der "Moral" waren, hatten ja keine andere Quelle, aus der sie schöpfen konnten, als die natürlichen Gegebenheiten, die sie in ihrem täglichen Dasein erlebten. Und diese Gegebenheiten bestanden ja in den Tagen des ersten Werdens der Menschheit, wo diese dem "Tierreich" noch viel näher war und seinen Bedingungen noch viel mehr unterworfen war als in unseren Tagen, darin, dass man töten musste, um zu leben. Die Verkündigung der "Cherubim" musste daher auf die Ertüchtigung in diesem Prinzip ausgerichtet sein, auf die Ertüchtigung darin, die "Feinde" zu überwinden, zu töten, gefangen zu nehmen, zu unterjochen und auszuplündern. Andernfalls wurde man selbst getötet, gefangen genommen, unterjocht oder ausgeplündert und zu Leibeigenen oder Sklaven gemacht. Dies war die höchste Lebensanschauung, die höchste tragende Auffassung in den ersten primitiven Religionen. Erziehung und Moral liefen daher bei ihnen darauf hinaus, die Menschen zu "Kriegern", "Eroberern" und "Feldherren" zu machen, d.h. die "tierischen" Eigenschaften anzufachen und zu entwickeln. Sieht man dies nicht deutlich in der nordischen Mythologie oder Götterlehre? – Waren die nordischen "Götter" nicht Krieger, die mit "Riesen" kämpften? – Und war es nicht unehrenhaft, eines natürlichen Todes zu sterben? War es nicht die "Hölle" der damaligen Zeit, zu "Hel" ins Totenreich zu kommen? – War dieser Ort nicht der Aufenthalt für diejenigen, die keine starken kriegerischen Anlagen hatten, d.h. keine starken "tierischen" Anlagen? – War dies nicht der Ort für alle diejenigen, die an Krankheit und Altersschwäche starben? – Und waren nicht die Frau, die Nachkommenschaft und die Ehe das höchste Glück in diesen Lebensauffassungen? – Wurde man nicht in "Walhalla", von schönen, jungen Mädchen, "den Walküren", bedient? – Und gibt es nicht etwas Ähnliches im "Himmelreich" Mohammeds? – Waren die Todesstrafe des Mosesgesetzes, die Scheiterhaufen der Inquisition nicht bahnbrechend, eine Anfachung und Hilfeleistung für die Durchführung des "tötenden Prinzips" und von Zwangsehen, basiert auf Stand, Reichtum, Position und Ehrenbegriffen, ganz ohne Rücksicht darauf, ob eine natürliche eheliche Neigung, Verliebtheit oder Liebe zwischen den jungen Leuten vorlag, die auf diese Weise aufgrund des Egoismus der Väter zwangsverehelicht wurden? – Und wirft nicht das "tötende Prinzip" durch das Dunkel der Unwissenheit heute seine bluttriefende Atmosphäre an die Strände des zwanzigsten Jahrhunderts? – Sind nicht schon mächtige Kräfte in Bewegung gesetzt worden, um die "Abtreibung", diesen "Embryomord", gesetzlich zu erlauben? Kämpft man nicht auf diesem Gebiete mit aller Kraft, um einen Ausrottungskrieg gegen den Menschen selbst zu organisieren, wie man ihn schon längst gegen Ratten und Mäuse bewerkstelligt hat? Ja, dieser Ausrottungskrieg ist beim Menschen noch brutaler, denn die Ratten und Mäuse haben doch eine Chance, alt zu werden, haben doch eine Chance, mit Schlauheit und Klugheit der Verfolgung zu entgehen, eine Chance, die bei der Tötung des Embryos ja ganz ausgeschlossen ist. Bei ihm wird sein Opfer in einem Stadium angegriffen, wo es ganz wehrlos ist, wo es noch keineswegs die Fähigkeit erhalten hat, sich auf gleichem Fuße gegen seinen Angreifer zu verteidigen. Wurde nicht das Prinzip eines solchen Vorgehens als unmoralisch aufgefasst, ja als Schandfleck angesehen, selbst von den Religionen, die gerade das "tötende Prinzip" als höchstes Ideal enthielten? – Verlangte deren Moral nicht, dass die Kämpfenden sich einigermaßen auf gleichem Fuße, ebenbürtig gegenüberstanden? – Es konnte ja kaum glorreich sein, wenn ein Riese einen Zwerg erschlug! – Und man wurde wohl nicht zum "Helden", weil man einer Mehrzahl, einer Übermacht angehörte, die eine weit unterlegene Minderheit besiegt hatte? – Wenn aber Fötusmord keinen besonderen Nährboden in der Hauptmoral des "tötenden Prinzips" finden kann, wo soll er denn dann Nährboden finden? Im Christentum heißt es ausdrücklich: "Du sollst nicht töten". Und die Tatsachen zeigen, dass die Menschen, je höher entwickelt sie sind, desto mehr davor zurückweichen, andere Lebewesen töten zu müssen. Fötusmord kann also nicht im normalen Nährboden der Mentalität gedeihen, sondern er ist ein giftiger Pilz, der nur auf dem Baum des wirtschaftlichen Elends im großen Schatten der Entartung und der Krankheit gedeihen kann.
      Das "tötende Prinzip" ist damit jedoch noch nicht zu Ende. Was bedeutet diese ungeheure Wettrüstung, die heute auf der ganzen Welt stattfindet? – Ist das nicht eine geniale Umschaffung der Nationen zu "tierischen" Wesen mit einer verstärkten Fähigkeit, nach dem Prinzip zu leben: "jeder ist sich selbst am nächsten"? – Ist das nicht eine ständige Jagd danach, der Stärkste, der Tüchtigste im Töten und Morden und somit der Überlegenste im Erobern und Bestimmen zu werden? – Wird dadurch nicht die Atmosphäre des Urwaldes zur Kulmination in der erdenmenschlichen Mentalität und Aufenthaltszone gebracht?
      Was bedeuten die schrecklichen Drachen und blutdürstigen Ungeheuer neben der total vernichtenden Verteidigungs- und Angriffsnatur der Nationen? – Ja, selbst in der Welt der Fantasie ist es nicht möglich gewesen, Ungeheuer entstehen zu lassen, die eine solche umfassende Fähigkeit hatten, alles tötendes Feuer und vernichtende Verstümmelung auszuspeien oder so kilometerweite absolut tötende Dünste, Schwefeldämpfe oder Giftgase auszuatmen wie die Nationen. Und in den Fußspuren keines anderen Wesens hat man solche gigantischen Mengen von Verwundeten oder Verstümmelten gesehen oder ein so ergreifendes Todesröcheln gehört. In der Energieentfaltung keines andern Wesens hat man eine ähnliche Ausübung von so raffiniert ausgedachten oder erfundenen Peinigungen gesehen wie eben in denen der Nationen. Und kein Wesen hat seine Wanderung durchs Leben mit so vielen Gräbern oder mit einer solchen Erweiterung der Friedhöfe gezeichnet wie die "Wesen", die wir Königreiche, Republiken und Freistaaten nennen.
      Nein, man soll nicht glauben, dass das Tierreich vorbei ist. Die Erdenmenschen sind noch immer Zellen in Giganten, die nach "tierischen" Gesetzen, unter der "tierischen" Lebensbedingung leben. Der Erdball ist ein Dschungel, und die Nationen sind seine ungeheuerlichen, "wilden Tiere".
      Und hier ist die rechte Heimat oder das rechte Entwicklungsgebiet des Erdenmenschen, solange seine "Führer" noch unter Begleitung von Trommeln, Pfeifen und Paraden den Volksmassen mit flammenden Reden Tod und Vernichtung der "Feinde" suggerieren können, also Wesen mit anderen Anschauungen, anderen Erfahrungen, anderen Lebensauffassungen, anderer Begabung, und die den Volksmassen die Gerechtigkeit vorgaukeln, die darin bestehe, die lebensbedingenden Eigentümer und Landgebiete anderer Nationen zu rauben und sie auszuplündern, den Mitgliedern anderer Parteien das Recht zum Leben abzusprechen oder es gering zu schätzen, Kindererziehung und Jugendbewegungen zur Ausbildung im Kriegshandwerk zu machen, die betreffenden jungen Menschen, noch bevor sie die Reife der Mündigkeit erreicht haben und daher die wahre Wirklichkeit durch Verstand oder Vernunft noch nicht selbst erkennen können, zu Experten des Todes, zu gezwungenen oder freiwilligen Spezialisten für Mord und Totschlag, für Hass und Verstümmelung zu machen. Mit goldbetressten Uniformen, blanken Knöpfen, Orden und Federbüschen, blanken Stiefeln, Säbeln und Dolchen blenden sie die jungen Seelen und betäuben den letzten zarten Rest ihres Gewissens oder der geistigen Reaktion ihrer Natur, die Botengänge dieser "Hölle" auszuführen.
      Tatsächlich, die Dschungelatmosphäre der Nationen ist noch sehr lebendig. Und sie wird dadurch nicht besonders verbessert, dass Tausende von denen, die von den Kanzeln der Nationen ausrufen: "Du sollst nicht töten", sich nachher selbst zu Hause an einen Tisch setzen, der sich unter den gebratenen oder gekochten Teilen der Glieder, Organe, des Fleisches und Blutes anderer Lebewesen biegt. – Sie genießen das von ihnen verkündete höchste Gebot des Lebens damit, dass sie in dessen größter Übertretung schwelgen, obwohl sie die Entwicklungsstufe erreicht haben, wo dies keine Lebensbedingung mehr ist, sondern nur auf einem Irrtum, auf einem Missverstehen beruht.
      Dies soll kein Angriff auf jemanden sein. Auch soll dadurch nichts ironisiert werden. Dies ist ausschließlich eine absolut unparteiische Analyse der Wirklichkeit selbst, zur Hilfe für solche Menschen, welche die höchsten Wahrheiten des Lebens suchen. Und hier wie überall gilt es für die Wahrheitssucher, dass sie sich nicht zu rücksichtsloser Unduldsamkeit verleiten lassen; denn diese wäre ganz ungerecht, da des Lebens eigene starke Rechtfertigung auch hier in allerhöchstem Grade gilt: "denn sie wissen nicht, was sie tun".


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