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Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

53. Kapitel

Die "Paradiesgärten" haben eine Licht- und eine Schattenseite  Der "Paradiesgarten" der Bibel bildet das Reich Nr. 2 der "Spirale". Dieses Reich ist, wie gesagt, das "Tierreich". Wenn man nun bedenkt, dass man, um ganz mathematisch-vollkommen zu sein, die fünf Reiche der gegenwärtigen "Spirale" erst erlebt haben muss, kann man verstehen, dass "Adam" und "Eva" des biblischen "Paradiesgartens" noch nicht annähernd vollkommen sein können.
      Vollkommen sein heißt, in seiner eigenen Lebensform oder Lebensweise die höchste überhaupt existierende Erlebensform und Schöpfungsmethode bis zu hundert Prozent repräsentieren zu können.
      Auf diesem Höhepunkt des Daseins zeigt sich das Leben in all seiner Größe als Gott selbst, ein Lebewesen, in dessen Umarmung man unsagbar glücklich ruht. Und da offenbart man selbst nach außen hin andern dieselbe ewige unerschütterliche Größe, da ist man selbst der Ausdruck Gottes, ist sein wirkliches "Abbild, ihm gleichend".
      Das fünfte Reich der "Spirale" bildet ihren geistigen Höhepunkt, ist ihre Kulmination von Harmonie, Glück und Freude, während Reich Nr. 2 dagegen die Kulmination des Gegensatzes hierzu ist: Schmerz, Trauer und Unglück. Der biblische "Paradiesgarten" ist also die Heimat der tiefsten Finsternis der "Spirale".
      Reich Nr. 6 tritt dagegen als ein inneres "goldkopiertes" Erleben aller fünf vorhergegangenen Reiche der "Spirale" hervor, d.h. als ein in Seligkeit abgeklärtes Erinnerungserleben dieser fünf Reiche.
      So wie die "Spirale" eine Kulmination von Licht und Finsternis ist, hat jedes einzelne ihrer sechs Reiche oder "Paradiesgärten" auch seine Licht und Schattenseite. Wir können diese zwei Seiten als "Lebensbaum-Seite" und als "Austreibungsseite" bezeichnen. Im biblischen "Paradiesgarten" bilden die Tiere die "Lebensbaum-Seite", während die Erdenmenschen und die mit ihnen verbundenen zahmen Tiere die "Austreibungsseite" darstellen. Diese Wesen entsprechen dem ausgewiesenen "Adam" und der ausgewiesenen "Eva", die sich in den "Qualen des Nacktseins" befinden. Sie sind der heimatlose "verlorene Sohn", der nach dem Vater, nach dem "Paradiese" sucht.
      Da aber das Erleben einer jeden Erfahrung immer, kosmisch gesehen, eine Bereicherung, eine Erweiterung des Bewusstseins und damit ein Vorteil ist, bedeutet dies, dass kein Individuum in der Entwicklung zurückgehen kann. Es kann degenerieren, aber eine solche Degeneration ist auch eine Erfahrungsbereicherung und damit ein Vorteil für das ewige Ich, das die Erfahrung macht. Wenn aber der Rückschritt im Weltplan nicht existiert, dann können "Adam" und "Eva" ja niemals "zurück" in den "verlorenen" "Paradiesgarten" kommen, denn dies wäre gleichbedeutend damit, dass die bei der Austreibung gemachten Erfahrungen plötzlich ungeschehen sein sollten, was eine Unmöglichkeit ist, da diese Erlebnisse, Schmerzen und Leiden, ja dann überhaupt keinen Nutzen gehabt hätten. Eine solche sinnlose und nutzlose Manifestation gibt es im göttlichen Weltplan nicht. Alles in ihm ist "sehr gut", d.h. nützlich. Das Geschehene kann niemals ungeschehen sein. Dass der "Sündenfall" zum Segen wird, ist ja gerade die göttliche Lösung der Logik. Leidenserfahrungen entwickeln die Gefühlsfähigkeit, schaffen Weisheit und Klugheit und lösen die Liebe aus. Der "verlorene Sohn" kehrt daher auch nicht "zurück", sondern kommt "hin" zum Vater, nicht "zurück" zum "Garten Eden", sondern "hin" zu ihm.
      Diese Wanderung kann aber der "verlorene Sohn", der "ausgewiesene Adam" und die "ausgewiesene Eva", nicht ganz auf eigene Faust vornehmen. Und sie verlassen ja auch nicht den "Paradiesgarten", bevor sie sich ganz mit eigener Hilfe zurechtfinden können. Sie befinden sich so lange auf der "Austreibungsseite", bis sie Sinne und Fähigkeiten bekommen haben, Gott in dem neuen "Paradiesgarten" zu erleben, wo die "Früchte", die im verlorenen "Paradiesgarten" "verboten" waren, eine Lebensbedingung geworden sind.
      Die "Austreibungsseite" ist also keine Strafe, kein Gefängnis, sondern sie ist die wahre Schule des Lebens. Sie ist die Umschaffung "Adams" und "Evas" zu einer höheren Daseinsform, eine Erziehung zu kosmischer Bildung und Kultur, die Gott vornimmt. Das "ausgewiesene" Paar ist deshalb auch von den Repräsentanten oder Vertretern Gottes, von den "Cherubim mit dem blitzenden Schwert" umgeben, und das "blitzende Schwert" ist ja die "Stimme Gottes", die dauernd durch den "Garten" ertönt.
      Und ist es nicht Ausdruck für die höchste Liebe, dass diese "Stimme", die, wie wir im folgenden sehen werden, im eigenen Fleisch und Blut des "flüchtenden Paares" manifestiert ist, die in Priestern, Propheten und Welterlösern manifestiert ist, diesem zarten "Paar" so angepasst und angemessen ist, dass es sie auf jeder Stufe, in jedem Stadium seiner schweren Wanderung fort vom verlorenen "Baum des Lebens" verstehen und sich aneignen kann? –
      Ist es nicht eben diese "Stimme", die den Bericht der Bibel vom ersten Beginn des Erdenmenschen auf dem Erdball in das schöne, leicht fassbare Märchen von "Adam" und "Eva" formte, das die sympathischen Fähigkeiten in der sonst so armen und primitiven Mentalität des Naturmenschen wecken kann? Und offenbart dieselbe göttliche "Stimme" oder Sprache nicht heute durch diese Zeilen das "Märchen" als eine wirkliche, realistische Tatsache, als wahre kosmische Logik, und schafft sie nicht dadurch Freude und Verständnis für den göttlichen Willen tief im Gemüt des hochentwickelten Kulturmenschen? –


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