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52. Kapitel

"Der Paradiesgarten" ist ein Prinzip, das sich in sechs Variationen wiederholt  Dem biblischen "Paradiesgarten" ging also ein anderer "Paradiesgarten" voraus, wo das Wesen auch einen "Sündenfall" beging und "ausgewiesen" wurde.
      Wie der Leser sicher verstehen wird, ist dieser "Garten" das "Pflanzenreich". Die tragende Lebensbedingung in ihm ist das "Ahnungsbewusstsein". Wenn die "Fähigkeit zum Fühlen" oder das "Empfindungsbewusstsein" hinzukommt, beginnt das Wesen mit "Tatsachen" zu arbeiten. Diese Tatsachen entwickeln ein Gefühl des Begehrens, das nur durch Auslösung von Totschlag befriedigt werden kann. Das Erfahrungserlebnis der Pflanze geht also dahin, sich zu einem Werkzeug des "tötenden Prinzips" zu entwickeln, d.h., sie wird eine "fleischfressende Pflanze".
      Aber dieser "Fleischgenuss" ist ja gerade "die verbotene Frucht" im "Pflanzenparadiesgarten". Und die fleischfressenden Pflanzenwesen sind demnach Wesen, die sich im Stadium der Austreibung aus dem Pflanzenreich befinden, um danach "Bürger" in dem Reich zu werden, wo die gewünschten "Früchte" nicht "verboten", sondern eine Lebensbedingung sind.
      Der "Paradiesgarten" mit "Sündenfall" und "Austreibung" ist also ein wiederkehrendes Prinzip. Aber jede Wiederholung geschieht auf einer höheren Ebene als die vorhergehende. Wie aus dem "Livets Bog" hervorgeht, gibt es sechs verschiedene Daseinsebenen, d.h. also sechs verschiedene "Paradiesgärten", jeder mit seinem "Sündenfall" und seiner "Austreibung". Der Bericht der Bibel vom "Paradiesgarten" ist also nur ein einzelnes kleines Bruchstück der gesamten Analyse der faktischen Verhältnisse und kann daher nicht das mathematische Bild der Gesamtheit geben, das erforderlich ist, um diesen Bericht für den entwickelten Forscher zur Tatsache zu machen. Und es ist deshalb leicht zu sehen, dass diese biblische Auslegung gar nicht darauf zugeschnitten ist, eine solche mathematische Befriedigung zu geben, sondern dass sie darauf beruht, nur die ersten zarten, vagen oder elementaren Fragen eines Vorstellungskreises zufriedenzustellen, innerhalb dessen Horizonts andere "Paradiesgärten" noch niemals auch nur die geringste Spur einer Ahnung von ihrer Existenz hervorgerufen haben. Dort hat man auch noch nie damit angefangen, die mathematische Vollkommenheit im üblichen Bibelbericht zu vermissen, weshalb in diesen Gehirnen auch noch niemals irgendeine Frage, ein Interesse oder Glauben an solche fremden Welten oder Daseinsebenen entstehen konnten, die über solche Gefühlsbetonungen wie "Himmel" oder das "himmlische Paradies", "Nirwana" oder ähnliche hinausgingen.
      Der Bericht der Bibel ist daher das "Märchen", das dem kleinen Kind erzählt wurde. Das kleine Kind ist der Erdenmensch ohne "kosmisches Bewusstsein", ohne grundlegende Denkfähigkeit, der daher im wesentlichen nur die Ahnungs- und Gefühlsfähigkeit als Verständigungsmittel gebrauchen kann, nur blind urteilen kann, – nicht mit Hilfe des Verstandes, sondern – mit Sympathie und Antipathie, also genau nur mit der Wahrnehmungsform, die – nicht Wissen, sondern – "Glauben" hervorruft.
      Die Entwicklung führt also das Lebewesen durch diese sechs "Paradiesgärten". Jeder dieser "Gärten" stellt eine bestimmte Daseinsform dar, deren Erleben eine Hauptbedingung dafür ist, das Bewusstsein des Lebewesens zu einer solchen Vollkommenheit zu entwickeln, dass es bis zu hundert Prozent als ein Wesen in Erscheinung treten kann, das wirklich das vollkommene "Abbild Gottes, ihm gleichend" ausdrückt.
      Jeder einzelne dieser "Gärten" oder Welten entspricht einer besonderen Sinnesentwicklung, einer besonderen Hinzufügung oder Erweiterung mit neuen Erlebnisfähigkeiten, die nach dem Erreichen des Erlebens des Daseins im sechsten "Garten" bewirken, dass man mit aller Materie im Dasein in Wechselwirkung treten kann, dass man alle existierenden Lebewesen erleben und empfinden kann, dass man in allen Formen von Bewusstseinslagen zu Hause ist. Diese Bewusstseinsform ist "das Eins-Sein mit dem Vater".
      Alles, was existiert, alles, was erlebt werden kann, alles, was erschaffen, gedacht, gefühlt, gehört werden kann, bildet eine große Gesamtheit. Diese Gesamtheit besteht aus sieben verschiedenen Grundarten von Schwingung, Energie oder Bewegung. Mit Ausnahme der siebenten Energie bildet jede der übrigen sechs eine Daseinsebene. Diese sechs Daseins- oder Zustandsebenen bilden als Gesamtheit zwei große geistige Kontraste, das "Licht" und die "Finsternis", und dadurch alle anderen im Dasein vorkommenden Kontraste. Zusammen bilden diese zwei großen Kontraste einen Entwicklungsabschnitt, der im "Livets Bog" durch den Begriff "Spirale" bezeichnet wird aufgrund des dauernden Wiedererlebens dieses großen Abschnittes durch die Geschöpfe, aber in höheren und immer höheren Formen.
      Wenn also das Individuum in der Entwicklung Reich 1, 2, 3, 4, 5 und 6 durchwandert hat, beginnt es von vorn mit einem Reich 1 und schreitet weiter fort in entsprechenden Reichen 2, 3, 4 usw., erlebt aber diese Reiche nun in einer ganz neuen und fremden Form. Nur im Prinzip sind die Reiche jeder "Spirale" gleich. Auf diese Weise hat das Lebewesen eine Unzahl von "Spiralen" durchwandert, und es wird weiterhin eine Unzahl von ihnen durchwandern. Das Leben hat keinen Anfang und kein Ende. In Bezug hierauf muss ich jedoch auf mein Hauptwerk verweisen. Ich habe diese Probleme hier nur streifen können, um einen kleinen, flüchtigen Überblick über die Prinzipien "Paradiesgarten" sowie "Adam" und "Eva" zu geben, damit das Verständnis des Lesers für die mathematische Konstellation dieser Prinzipien im ewigen Weltplan erleichtert wird.
      Der "Paradiesgarten", "Adam" und "Eva", "der Kopf der Schlange", "der Samen des Weibes", "der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" und "der Baum des Lebens", "die Austreibung aus dem Paradies" usw. sind also nur Ausdrücke für Prinzipien oder unerschütterliche Realitäten bei der Schöpfung oder Schaffung des Daseins oder des Lebenserlebens des Lebewesen. Das Lebewesen stellt auf jeder Stufe dasselbe Prinzip oder Wesen dar. Nur die Offenbarung seines eigenen Daseins, seiner Manifestation, seines Körperzustandes und seiner Mentalität ist verschieden, ist Ausdruck für die besondere Daseinsebene, die besondere Grundenergie oder Schwingungsart, für das besondere Reich oder den besonderen "Paradiesgarten", in dem es sich jeweils befindet.
      Da die Lebewesen ja nicht alle auf einmal in demselben Reich sind, sondern gleichzeitig alle sechs Reiche und alle die "Spiralen" bevölkern, die unmittelbar oder mittelbar an unsere eigene "Spirale" und an unser eigenes Reich angrenzen, ist es nicht so merkwürdig, dass wir eine kolossale Vielfältigkeit der verschiedenartigsten Repräsentanten oder des Ausdruckes für ihren zeitweiligen Aufenthalt und ihre Zugehörigkeit zu dieser oder jener "Spirale" bekommen, die wir selbst durchwandern, durchwandert haben oder durchwandern werden. Sie drücken alle die Wahrheit des ewigen Wortes aus: "im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen".


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