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50. Kapitel

"Das blitzende Schwert der Cherubim" flammt immer noch über der Welt  Das letzte, was "Adam" und "Eva" bei der "Austreibung aus dem Garten des Paradieses" sahen, waren "die Cherubim mit dem blitzenden Schwert". Diese "Cherubim" waren also Wächter, die den "Garten" bewachten, sie waren seine "Polizei", sie waren sein "Rechtswesen", seine "Richter". Sie waren somit ein Zwischenglied zwischen Gott und "dem flüchtenden Paar". Sie waren die "Diener Gottes". Sie waren die einzigen grundlegenden Vertreter des Glücks, das an sich "der Garten des Paradieses" war und das "Adam" und "Eva" sich anschickten zu verlassen. Gegenüber der neuen beginnenden Mentalität, den neuen Interessen, Gelüsten und Begierden, welche die Ursache zum Verlassen des "Gartens" waren und die zunächst einmal aufgrund ihrer drastischen Wirkungen "das Nacktheitsgefühl", die geistige Kälte, die physischen Leiden und Schmerzen im Bewusstsein des "ersten werdenden Menschenpaares" erzeugten und die nur als "Sündenfall", als "das Böse", als "Fluch" aufgefasst werden konnten, mussten diese "Diener Gottes", dieses "Rechtswesen" im Bewusstsein dieses Menschenpaares als etwas Erhabenes, als etwas Göttliches dastehen. Ihr Anblick musste den deprimierten "Adam" und "Eva" dauernd an den glücklichen, sorglosen und freien Zustand erinnern, den sie verlassen hatten. Und an sie wandten sich "Adam" und "Eva", als "die Empfindung der Nacktheit" oder das Schuldbewusstsein zu stark, zu unerträglich wurde. Sie waren ja das Zwischenglied zwischen Gott und ihnen selbst, zwischen dem verlorenen Glück und ihrem jetzigen geistigen Zustand. Ihnen zu begegnen, das war im Anfang dasselbe wie in die Nähe des verlorenen Glücks zu kommen, das war dasselbe wie in seine Atmosphäre hineinzugelangen. Das war dasselbe wie in "die Seeluft" in der Nähe des "Meeres" zu kommen.
      Dieses Sich-Hinwenden an die "Cherubim", dieses Gedenken des Aufenthaltes beim "Baum des Lebens" im verlorenen Glückszustand, diese Ausbrüche der Sehnsucht nach dem Licht wurden allmählich zur "Gottesverehrung". Die "Cherubim" wurden allmählich zur Priesterschaft und zum Kirchenwesen, zu Sekten und Glaubensgemeinschaften. Heute, im zwanzigsten Jahrhundert, Millionen Jahre nach der ersten schwachen "Austreibungsmanifestation" im "Garten Eden", unermessliche Zeiträume nach dem ersten Keimen der jetzigen "Adams" und "Evas" auf Erden, flammt noch auf Kanzeln, in Kirchenräumen, in Tempelhallen, in Vortragssälen, in Missions- und Versammlungshäusern, im Freien, auf offenen Plätzen in Stadt und Land, in den Laubsälen des Waldes und am Strand des Meeres, in den Kulturländern und in den fernen Gebieten der Naturmenschen – überall flammt noch "das blitzende Schwert der Cherubim" auf. "Gottes Wort" wird auf der ganzen Welt gehört. Noch heute wird ausgerufen, welche "Früchte" "gegessen" und welche nicht angerührt werden dürfen. Noch heute schallt die göttliche Stimme zu "Adam" und "Eva": "denn welches Tages du von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen issest, wirst du des Todes sterben". Noch heute wird die moralische Grundlage und das höchste tragende Fundament, die Lebensbedingung des "Gartens": die Ehe, mit Posaunenstimme auf der Erde gelehrt. Selbst den fortgeschrittensten "Flüchtlingen" gegenüber ertönt es noch wie ein fernes Donnerrollen: "Du sollst nicht ehebrechen!" – "Und deshalb soll ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden." – "Werdet fruchtbar und mehret euch, erfüllt die Erde und macht sie euch untertänig." Die Mosesgesetze und Verheißungen von Tod und Untergang, von "ewiger Verdammnis" und "Hölle" verdunkeln noch heute den geistigen Himmel der Erde. "Adam" und "Eva" sind immer noch der "verlorene Sohn", der weit, weit fort vom Vater zusammen "mit den Schweinen essen" muss, dem der Angstschweiß ausbricht, der in der Finsternis des Entsetzens leben muss. Sie halten sich immer noch dort auf, wo "Heulen und Zähneknirschen" herrschen. Sie durchwandern die "Hölle". Die "Schlange" hat sich in ihren "Fersen" festgebissen. Ihr "Kopf" beherrscht die Welt. Die Welt bereitet sich darauf vor, dieses "Haupt" zu "zertreten". "Der Tag des jüngsten Gerichts" rumort schon in der Ferne. "Das Ende der Welt" steht nahe bevor. "Die letzten Zeiten" gehen schon seit langem über die Erde dahin.


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