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47. Kapitel

Die Umschaffung von "Tier" zu "Mensch"  Wie wir nun gesehen haben, ist "der Garten des Paradieses" die Kulminationszone des ehelichen Glücksgefühls. Diejenigen, die in der Zone des Glücks leben, noch nichts vom "Sündenfall" wissen und keinen Drang zum "Sündigen" fühlen, sind die Bewohner seines Zentrums. Diese Wesen sind die "Tiere" in ihrem wilden und freien Naturzustand. Die aus dem Garten "ausgetriebenen" Wesen sind die Erdenmenschen. Die "Cherubim" sind die Priesterschaft. "Das blitzende Schwert" ist das Ehegesetz, ist das "sechste Gebot", ist die Moral. – Der "Sündenfall" ist die Entwicklung sämtlicher Interessen und Aufklärungen, die nicht zur Ehe gehören. "Der Baum des Lebens" ist das kulminierende Glücksgefühl.
      So sieht die absolute und nüchterne Analyse des "Paradieses" aus. Und ohne diese Analyse ist es dem modernen wissenschaftlich eingestellten Menschen völlig unmöglich, die göttliche Liebe zu verstehen, die der Erschaffung des "Menschen" zugrunde liegt, wie auch der Bericht der Bibel von der Schöpfung des Menschen ohne diese Analyse gänzlich jeder mathematischen Logik entbehrt und daher unwissenschaftlich und ohne Realität ist. Mit dieser Analyse jedoch wird "das Wort Gottes" zur Wahrheit.
      "Adam" und "Eva" sind ursprünglich "das Männchen" und "das Weibchen" oder Tiere im freien Naturzustand. Ihr ganzes Bewusstsein ist nur von der Gatten- und Ehementalität erfüllt. Ihre höchste Glücksempfindung ist, "sich miteinander eins zu fühlen". Das ist die höchste Offenbarung, die höchste Vision von Gott, die im "Garten der Ehe" manifestiert werden kann.
      Die wilden Tiere oder die richtigen "Adams" und "Evas" leben somit in einem sorglosen Dasein, denn sie tragen das Grundgesetz ihrer Zone in ihrem Herzen. Dieses Grundgesetz ist ihr Talent, ihre natürliche Anlage und Begierde. Sie kennen kein anderes Begehren und können daher nur in der Kulmination der Erfüllung des "sechsten Gebotes" leben. Sie empfinden ihre "Nacktheit" noch nicht als lästig. Die Gehirnzentren, die ihnen das Erleben dieses Gefühls geben sollen, befinden sich nicht wie bei ihren älteren ausgetriebenen Stammesgenossen "Adam" und "Eva" in starker Entwicklung, sondern sind latent. Die geistigen Beschwerden, Sorgen und Leiden, mit denen diese "Adams" und "Evas" oder der Erdenmensch belastet sind, existieren bei den Tieren im Zentrum des "Paradiesgartens" nicht. – "Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch." –
      Nein! Die Tiere haben in ihrem Naturzustand keine Modesorgen, keine Kleidersorgen, keine architektonischen Probleme, keine Wohnungsnot. Sie haben keine Geldsorgen, keine Arbeitslosigkeitsqualen, keine Scheidungsdepressionen und Abtreibungsaffären.
      Da sich aber "der Garten des Paradieses" innerhalb der "Zone des tötenden Prinzips" befindet, d.h. innerhalb einer Zone, wo es eine Lebensbedingung ist, dass man töten muss, um zu leben, kann es natürlich nicht vermieden werden, dass es innerhalb dieses Gartens etwas wie Entsetzen und Schmerz gibt. Dies sind aber nur latente Formen im Verhältnis zu denen, die der Erdenmensch hiervon zu spüren bekommt. Das Tier fühlt nur im Augenblick der Gefahr Schrecken, der dann in der Regel schnell überstanden ist, mag das Resultat nun Untergang oder Sieg bedeuten. Nur die Tiere, die mit den Erdenmenschen in Berührung kommen, fangen an, hiervon abzuweichen. Sie werden "zahm", werden "Haustiere". Schon dies allein zwingt sie in eine Gedankensphäre oder in ein Bewusstseinsniveau, das eine neue Mentalität zu schaffen beginnt, das außerhalb ihres ehelichen Zustandes liegt. D.h. also, dass bei ihnen das "Paradiesische" zu degenerieren beginnt. Hier beginnen "Adam" und "Eva" zu "sündigen". Und hier fangen sie auch an, "sich nackt zu fühlen". Hier beginnt das Tier, Sorgen und Kummer zu bekommen, deren Existenz es früher nie ahnte. Die Barbarei des Menschen oder seine verschwenderische Liebe zum Tier pflanzen im Bewusstsein des Tieres unweigerlich den Keim zu den rein erdenmenschlichen Kümmernissen ein. Einsperren, Zwangsfütterung, Hunger, Überanstrengung, Strafe, Dressur, Sklaverei, Einschüchterung und Vivisektion machen der ursprünglich stolzen, freien tierischen Majestät der großen Weiten, der großen Wälder schnell den Garaus. Die neue Welt lässt die Tiere schnell ihre Kälte fühlen. Sie werden sich recht bald ihrer "Nacktheit" bewusst, und in diesem Bewusstseinszustand begegnen wir wieder der Umschaffung vom "Tier" zum "Menschen". Alle "zahmen" Tiere der ganzen Welt, alle "Haustiere" sind der Anfang zum geistigen "Missing link". Hier beginnen die ersten Formen der "Austreibung aus dem Paradiese". Hier beginnt "der Kopf der Schlange". Hier beginnt aber auch "die Feindschaft zwischen dem Samen der Schlange und dem Samen des Weibes", der ja "den Kopf der Schlange zertreten" soll; doch davon später.
      Diese Mentalitätsverwandlung ist selbstverständlich der Grund zum Degenerieren der stolzen und schönen tierischen Körper. Das Haus soll abgebrochen werden, weil auf seinem Platz ein anderer und noch schönerer Bau errichtet werden soll. Die Verwandlung der Mentalität führt unweigerlich eine Verwandlung des Körpers mit sich. Der Körper ist ja das der Mentalität untergeordnete Werkzeug oder Gerät. Der Körper folgt der Richtung der Mentalität wie der Schweif dem Kometen.
      Diese Verwandlung von Form zu Form, von Gestalt zu Gestalt erstreckt sich über unermessliche Zeiträume und ebenso unermesslich viele Inkarnationen. Innerhalb der Wissenschaft existiert selbstverständlich noch ein "Missing link" im Nachweis der direkten geraden Linie in der Entwicklung der Tierkörper zu den Menschenkörpern. Dieses Glied fehlt, weil dieses Studium in Wirklichkeit noch im Anfangsstadium steht; dies ist natürlich kein Beweis dafür, dass diese Entwicklung nicht existiert. Aber in Bezug hierauf muss ich auf das "Livets Bog" verweisen, da eine solche Darstellung den Rahmen dieses Buches bei Weitem überschreiten würde.
      Bei den zahmen Tieren und Haustieren sehen wir also den Abbruch des tierischen Körpers, während wir, wie noch später gezeigt werden wird, beim Erdenmenschen, der sich mitten in seiner Degeneration befindet, anfangen können, den Aufbau des neuen Körpers, des neuen Wesens, des werdenden wahren "Menschen" zu sehen.


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