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44. Kapitel

Die Ehe wird durch eine neue Mentalität verdrängt und degeneriert  Der Erdenmensch ist, wie gesagt, "Adam" und "Eva", die den "Sündenfall" durch den Genuss vom "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" begehen und sich daher auf dem Wege befinden, der aus dem "Garten Eden" oder aus der Zone der Ehe herausführt. Diese Zone ist kein physisches Landgebiet, sondern ein ganz bestimmter geistiger Zustand, eine ganz bestimmte Entwicklungsstufe, eine ganz bestimmte Form des Erlebens von Glück im ewigen Dasein des Lebewesens. Da dieses Glückserleben wieder die Folge der Erfüllung ganz bestimmter Bedingungen oder Gesetze ist, steht und fällt es ja eben mit der Erfüllung oder mit der Nichterfüllung dieser Bedingungen. Diese Erfüllung kann einzig und allein in der Erfüllung der Ehe geschehen.
      Alles, was nicht der Ehe dient, d.h. jede Handlung, jeder Gedanke, jede Absicht, die nicht zum Vorteil der Ehe manifestiert wird, kann diese nur stören und untergräbt somit dieses Glückserleben oder diesen geistigen Zustand, welcher der "Garten Eden" genannt wird. Es ist daher eine Selbstverständlichkeit, dass solche Manifestationen, Gedanken und Absichten nur mit der "verbotenen Frucht" in diesem Garten gleichgesetzt werden können, d.h. dasselbe sind wie "der Genuss vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen".
      Aber "der Genuss vom Baum der Erkenntnis" kann ja nur die Erfahrung von Erkenntnis sein, d.h. die Entwicklung des Verstandes, der Intelligenz oder der Weisheit. Diese Entwicklung wiederum ist dasselbe wie "der Sündenfall".
      Was sind nun unsere Universitäten, Schulen und anderen Lehranstalten? – Sie sind ja geradezu Produktionsstätten zur Schaffung des "Sündenfalls". Und die Wissenschaftler oder Lehrer sind also Wesen, die im besonderen Maße vom "Baume der Erkenntnis genossen" haben und dadurch Spezialisten und Fachleute im Übertreten der "Gesetze des Paradieses" geworden sind. Durch ihr Lebenswerk sind sie nicht nur "Gesetzesübertreter", sondern haben aus diesem Grund geradezu die Rolle der "Schlange" angenommen und "verführen" ihre jungen Schüler dadurch, dass sie ihnen täglich die "verbotene" Frucht überreichen: Unterricht in Dingen, die nicht zur Ehe gehören: Mathematik, Physik, Chemie, Geologie, Astronomie und die vielen anderen Zweige der Wissenschaft, die es gibt. – Was haben diese mit der Ehe zu tun? –
      Sollte man nicht glauben, dass das Fuchspaar in seiner leeren Erdhöhle, das Storchenpaar in seinem luftigen Nest auf dem Dache des Bauernhauses wie auch das Eskimopaar in seiner ärmlichen Schneehütte in der Polarzone die Ehefreuden bis zu hundert Prozent ohne eben diese "verbotenen Früchte" genießen? –
      Nun wird vielleicht jemand geltend machen, dass die Wissenschaft doch die Erdenmenschen in Stand setzte, die Ehe mit modernem Komfort oder Luxus zu umgeben, und auf diese Weise dazu beigetragen hat, sie glücklicher zu machen. – Aber ist dies nicht eine Illusion? – Ehegatten, die Komfort, Luxus und Reichtum verlangen, damit ihre Ehe glücklich werden kann, sind, ehelich gesehen, schon degeneriert. Ein eheliches Glück, das solcher Stützen bedarf, muss ja geringer sein als ein eheliches Glück, das diese Dinge nicht nötig hat.
      In einer Zone, wo die Freude der Ehegatten darüber, dass sie einander besitzen und "sich eins miteinander fühlen", die höchste Seligkeitsempfindung oder das größte Lebensglück ist, wird mit Freuden auf alles andere verzichtet, wenn man nur dieses Erleben bewahren kann. Wenn die Ehegatten dies nicht tun, dann bedeutet dies, dass nicht dieses Erleben ihr höchstes Lebensglück ist, sondern die Dinge, auf die sie nicht verzichten wollen; und sie befinden sich dann bereits ein gutes Stück des Weges vom Zentrum des "Gartens Eden" entfernt, besonders da diese Dinge ja eben nur mit den "verbotenen Früchten" identisch sind.
      Die moderne Wissenschaft, das umfassende Studium, die alles durchdringende Forschung, die zusammen den grundlegenden "Genuss vom Baume der Erkenntnis" ausmachen, treiben einen großen Keil in die Mentalität des Erdenmenschen. Neben dem ehelichen Interesse, das ursprünglich die ganze Mentalität ausfüllte, wird ihm nun durch diesen Keil ein ganzer Ozean von Aufklärungen und Kenntnissen eingeimpft. Diese können in ihrem neuen Aufenthaltsgebiet entsprechend neue Interessenformen erzeugen. Neben dem ehelichen Interesse wachsen auf diese Weise neue Interessen heran. Das erstgenannte Interesse muss also seinen Platz mit den letzteren teilen. Damit ist aber die Ehelichkeit der Betreffenden nicht mehr hundertprozentig. Die neuen Interessen fordern auch, dass man sich mit ihnen beschäftigt. Und je mehr sie sich damit beschäftigen, desto mehr degeneriert die Ehe. Sie wird nach und nach zur Nebensache, um schließlich durch das eine Leben nach dem andern in der Reinkarnation des Wesens ganz von der neuen Mentalität verdrängt zu werden. Ein neues "Paradies" wird im Morgengrauen wahrgenommen. In ihm werden die Ehegatten "Adam" und "Eva" ihre Tierhaut ablegen. Der "Erde" ist "der Odem des Lebens eingeblasen worden". Das unwissende Wesen ist wissend geworden. Der vollkommene Mensch, "als Abbild Gottes, ihm gleichend", ist entstanden. Und eingehüllt in die Erkenntnis und Weisheit, welche die wahre Strahlenglorie der Allliebe sind, schaut ein neues funkelndes Wesen über die weite Welt.


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