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Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

33. Kapitel

Viele Menschen fühlen sich heimatlos und tappen im Dunkeln, was ihren sexuellen Zustand betrifft  Bevor ich hier weitergehe, möchte ich gern darauf aufmerksam machen, dass alle meine Analysen ganz unparteiisch sind und dass ich persönlich gar nichts gegen die Verliebtheit habe, wie auch meine Analysen natürlich in keiner Weise eine herabsetzende Kritik an der großen Mehrzahl von Personen, Männern und Frauen, sein soll, die noch eine angeborene Empfänglichkeit für diese "Besessenheit" in ihrem Bewusstsein als natürliche Anlage tragen. Ganz im Gegenteil! Ich möchte die Probleme nur so unparteiisch wie möglich beleuchten, dass sich jeder über die gewöhnlichen Irrtümer in Bezug auf solche Realitäten klar werden kann, die im täglichen Leben das Dasein der Menschen beherrschen, und dass jeder zu wissen bekommt, was er tatsächlich sieht oder erlebt.
      Selbstverständlich ist "Verliebtheit", wie ich schon sagte, ein natürliches Phänomen, das in der Zone, wo sie beheimatet ist, und für die Geschöpfe, in denen sie blüht und gedeiht, den vorläufig höchsten Seligkeitsgenuss oder die höchste Freude am Leben schaffen kann, ganz abgesehen davon, dass sie ja im Dienst der Fortpflanzung oder Befruchtung überhaupt nicht entbehrt werden kann. Aber die Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts lebt in einer Zone, wo die Fähigkeit, sich zu verlieben, mehr denn je entartet ist, so dass zahlreiche Menschen innerhalb wie außerhalb der Ehe diese Fähigkeit mehr oder weniger verloren haben. Sie befinden sich daher in einem Stadium, wo sie in entsprechendem Grade mehr oder weniger fremd oder heimatlos sind, wo sie vorläufig aufgrund ihres Zustandes im Dunkeln tappen. Dass sie sich ja eben mitten in der "Austreibung aus dem Paradies" befinden, d.h. der Austreibung aus dem tierischen Paradiese, dass sie sich tief in der Umschaffung vom Tier zum Menschen befinden, dass sich ihre Organbildung in der Umformung zu einem ganz neuen Bewusstseinszustand befindet, in dem die "Verliebtheitsfähigkeit" von der "Liebesfähigkeit" abgelöst wird, darüber wissen sie noch nichts wirklich Positives. Irrtümer und Entgleisungen, unglückliche Ehen, Perversitäten und Geisteskrankheit sind, was ihr sexuelles Prinzip oder ihre höchste Lebenseigenschaft betrifft, außerordentlich vorherrschend. Daher kann ich natürlich nicht umhin, hier im Buch "Logik", das ein kurz gefasster Abriss von Ziel und Absicht, Struktur und Sinn des Weltplans ist, dieses höchste Problem des Daseins zu streifen. Da aber eine eingehende Erklärung einen ganzen Band erfordert, ist hier kein Platz dafür, sondern ich muss sie einem der kommenden Bände des "Livets Bog" vorbehalten. Hier kann ich also nur eben ein kleines, die Leser vorläufig orientierendes Streiflicht geben. Aber gleichzeitig möchte ich gern zur Beruhigung der Leser betonen, dass diejenigen, die in einer glücklichen Ehe leben oder glücklich verlobt sind, sich natürlich nicht mit diesen Zeilen zu beschäftigen brauchen, die in Wirklichkeit nur für die Menschen bestimmt sind, die heute unter den erdrückenden Irrtümern der Sexualität gemartert werden, die in vollständiger Unkenntnis von den Kräften und Anlagen leben, von denen sie sich willenlos und mutlos beherrschen lassen müssen, die sie in den Abgrund führen, und dies alles gerade aufgrund ihrer grenzenlosen Unwissenheit über das Leben und seine wunderbaren Gesetze und Bestimmungen.
      Man kann diesen Menschen nur helfen, wenn man ihnen ein Bild der wirklichen, tatsächlichen Verhältnisse gibt, damit sie verstehen können, was sie in Wirklichkeit erleben und welche Rolle im Weltplan sie damit auslösen. Um zu dieser Erkenntnis kommen zu können, müssen sie sich auch daran gewöhnen, die "Verliebtheit" wirklich wissenschaftlich oder sachlicher zu betrachten, als es von Schriftstellern, Poeten und Moralpredigern der Zone der "Verliebtheit" getan wird, die ja den Glanz der Liebe so schildern und besingen, wie er unbedingt für diejenigen Wesen strahlen kann und soll, für die sie noch kein zurückgelegtes Stadium ist. Aber das Leben hat viel höhere Ziele und Zonen für die Menschen in Bereitschaft als die, die Eigentumsrecht und Egoismus fördern. Und die Menschen müssen deshalb verstehen lernen, dass Verliebtheit wohl göttlich und natürlich in der Zone ist, in der sie ein unentbehrlicher Faktor ist, dass dies aber nichts daran ändert, dass ihre nüchterne und wahre Wirklichkeit die Kulmination von Egoismus ist, mit ihrer Schattenzone, dem "Tierreich", mit der Heimat des Schmerzes, der Verletzungen, der Trauer und der Sorgen. Die Sexualität hat eine viel wichtigere Bedeutung im Leben als die Befruchtung und die Liebe zu nur einem einzelnen Wesen; das Leben hat eine viel höhere und schönere "Besessenheit" für das Geschöpf in Bereitschaft als eine "Verlobung". Diese Besessenheit ist "der Heilige Geist" mit seiner Strahlenglorie: der Selbstlosigkeit oder "der Allliebe". Diese wird in der Bibel als "das Himmelreich" bezeichnet, "in welchem man nicht zur Ehe nimmt" und wo es weder Sorgen und Wehgeschrei noch Peinigung gibt.


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