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Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

28. Kapitel

Die Natur macht es zur Tatsache, dass das Weltall der Zustand eines Lebewesens ist  Aber in diesem unserem kosmischen Wesenszustand müssen wir trotzdem eine über uns vorhandene höhere Macht, eine alles umfassende Weltmanifestation erkennen, deren Gesetze und Prinzipien unsere Manifestation und unser Hervortreten, unsere Willensauslösung und Schöpfungsfähigkeit ermöglichen. Gleichzeitig wird es bei näherem kosmischem Erleben zur Tatsache, dass jeder von uns ein Teil vom Urheber dieser Weltmanifestation ist. Wir haben ja bis zu einem gewissen Grade Mitbestimmungsrecht, wir können mit den wenigen Prozent freien Willens, den wir besitzen, die Weltmanifestation variieren. Dass es sich ganz gewiss nur um ein mikroskopisch kleines Format handelt, ändert nichts am Prinzip oder an der Tatsache. Wenn wir aber etwas vom Urheber unseres Hervortretens sind, sind wir ja mit diesem Urheber "verwandt". Ebenso wie wir sahen, dass es "kosmische Handwerke" gibt, sind wir auch Zeuge dessen, dass es "kosmische Verwandtschaft" gibt. Die Lebewesen arbeiten mit einem größeren Urheber zusammen, von welchem sie selbst ein Teil sind, der zu einem gewissen Grade aus ihnen besteht. Eine solche "Verwandtschaft" drückt genau dasselbe Verhältnis aus, das zwischen Eltern und Kindern besteht. Normalerweise sind die Eltern ein den Kindern überlegener Urheber, mit denen sie zusammenarbeiten und deren Blut in ihren eigenen Adern fließt.
      Ein Elternprinzip besteht ja aus einem Vater- und einem Mutterprinzip, was wieder als ein "maskulines" und ein "feminines" Prinzip zu bezeichnen ist.
      Wir können hier nicht näher auf diese zwei Prinzipien eingehen, deren nähere Erklärung jedoch in den kommenden Bänden des "Livets Bog" zu finden sein wird, wollen jedoch hervorheben, dass diese zwei Prinzipien in der Weltmanifestation zu einem vereint sind.
      Da alles Vibration oder Bewegung ist und damit der Verwandlung unterworfen, ist alles lebend; denn absolute Unbeweglichkeit oder Stille ist das Kennzeichen des Todes oder der Leblosigkeit. Da aber dieses "Kennzeichen" absolut nirgends im Dasein existiert, ist alles Leben. Alles ist also lebende Materie. Aber lebende Materie kann prinzipiell nur als das "Fleisch" und "Blut" eines Lebewesens existieren, d.h. in diesem Fall: als Manifestations- oder Lebensmaterial. Dies bedeutet wieder, dass die gesamte Weltmanifestation nicht ein toter Naturzustand ist, sondern, absolut genommen, nur als "Zustand eines lebenden Wesens" bezeichnet werden kann.
      Zu glauben, dass nur der mikroskopisch kleine Teil des Universums, des Daseins, der dem erdenmenschlichen Wahrnehmungsvermögen als lebend zugänglich ist, "Leben" sei, der ganze übrige Teil des Weltalls sei jedoch nur "tote" Materie, blinde Naturkräfte, und der Mensch, dieses im Verhältnis hierzu mikroskopisch kleine Staubkörnchen, sei die höchste Lebensäußerung im Dasein, sei der Einzige, für den diese Myriaden von Himmelskörpern, Sonnen und Milchstraßensysteme, dieses Spiel unermesslicher Kräfte in Bewegung gesetzt sei, dies zu glauben oder sich vorzustellen, hat überhaupt nichts mit Logik zu tun. So etwas kann nur von Wesen geglaubt werden, deren Forschungsergebnisse oder höchstes Wissen sich nur erst in Maß und Gewicht, in Kilometern und Geschwindigkeiten, in Schwingungen und Wellenlängen ausdrücken lassen und die noch nicht so weit gekommen sind, die Materien des Daseins ihren wahren und wirklichen Ergebnissen nach analysieren zu können: nach Gedankenklimaten, Bewusstseinsmaterien und Lebensäußerungen.
      Da Maße, Gewichte und Geschwindigkeiten, Vibrationen und Wellenlängen in Wirklichkeit nur Größenbegriffe sind und da Größenbegriffe kein wirkliches Beweismaterial für Leben sein können, ergibt es sich, dass man, solange man in der wissenschaftlichen Forschung nur zu Ergebnissen dieser Art gelangt, das Weltall als "tote" Natur betrachtet, dass man nicht einmal an sein eigenes unsterbliches Leben glauben kann, sondern sich selbst als mit dieser "toten" Natur identisch auffasst. Dass unser Gehirn und Herz so und so viel wiegen, dass unser Puls und Atem so und so schnell arbeitet, dass unsere normale Temperatur so und so hoch und unsere physische Lebenszeit so und so lang ist, sind ja wieder nur leere Größenbegriffe und ergeben überhaupt keine Analysen des höchsten "Etwas", das notwendigerweise Urheber jener Logik sein muss, welche die Maße, das Gewicht und die Geschwindigkeit bestimmt oder welche die bekannten Größenbegriffe rechtfertigt, wodurch ja eben die bekannten Lebensäußerungen geschaffen werden, die wir "Menschen", "Tiere" und "Pflanzen" nennen. Dass es eine solche Logik gibt, dass alles, was erforscht und worüber Klarheit geschaffen wird, auf Intelligenz beruht und von der Mikrobe zur Schneeflocke und von dieser zum Sonnensystem planmäßig oder gesetzmäßig aufgebaut ist, das ist auch schon seit langem eine wissenschaftliche Tatsache.
      Wenn aber alles logisch ist, ist alles Ausdruck für Intelligenz. Intelligenz ist ja eben die Fähigkeit, Logik zu schaffen. Ohne Intelligenz keine Logik und ohne Logik keine Schöpfung, sondern Chaos. Wir sind also nun durch die in der Weltmanifestation entschleierte Logik zu einem Ergebnis gekommen, das kein Größenbegriff ist, sondern in Form von Intelligenz ein Bewusstseinsbegriff ist, eine Lebensäußerung ist.
      Dass Intelligenz eine Lebensäußerung ist, kann wohl von niemandem bestritten werden. Hat man nicht immer auf den Gebieten, wo unsere Wahrnehmungsbegabung am höchsten entwickelt ist und wo man also die Fähigkeit hat, am klarsten zu sehen, feststellen müssen, dass Intelligenz eine Lebensäußerung, d.h. eine Eigenschaft oder Fähigkeit eines Lebewesens war? Hat man jemals diese Eigenschaft losgelöst von einem Lebewesen als Urheber gesehen? – Hat man jemals ein Haus, einen Wassereimer, einen Leiterwagen als Urheber von Intelligenz gesehen?
      Auf dem Gebiet, wo unsere Wahrnehmungsfähigkeit am schärfsten ist, ist es also eine Tatsache, dass Intelligenz nur als Lebensäußerung existieren kann, d.h. als ein Beweis für Leben. Wenn aber die Intelligenz auf den Gebieten, wo wir gemäß unserer Begabung die Probleme am besten überblicken können, ein Beweis für Leben ist, Beweis für die Existenz eines lebenden Urhebers ist, warum sollte sie dann nicht auch Ausdruck eines lebenden Urhebers, der Grundlage für Leben auf den Gebieten sein, wo unsere Wahrnehmungsfähigkeit weniger klar und scharf ist? – Was hat es mit normaler Vernunft zu tun, eine absolute Logik beim Aufbau der materiellen Erscheinungen in den Naturgesetzen anzuerkennen und gleichzeitig einen lebenden Urheber für diese gleiche Logik abzulehnen, bloß weil dieser "Urheber" unbekannt ist? – Ist dies nicht genau so unvernünftig, genau so unlogisch wie die Behauptung, dass sich ein Gemälde selbst gemalt hat, bloß weil man nicht den Künstler oder den Urheber der Logik kennt, auf der die Entstehung des Bildes beruht? –
      Logik und Intelligenz kann also nur als Lebensäußerung oder als Beweis für einen lebenden Urheber existieren. Und alle Naturgesetze, alles, was wir rechtmäßig von der uns umgebenden Welt erfahren oder erleben, drückt solch eine alles überwältigende Intelligenz oder Logik aus, dass die Kenntnis von wenigen Teilen oder kleinen Bruchstücken davon die irdische Wissenschaft ausmacht. Was sind Astronomie, Mathematik, Physik, Chemie, Geologie, Medizin usw. anderes als Kenntnis der nur ein wenig entschleierten Naturgesetze, der nur ein wenig entschleierten Weltlogik? – Und macht nicht die Aneignung dieser geringen Kenntnis die betreffenden Menschen zu Professoren, Doktoren, Ingenieuren oder zu anderen Vertretern von Intellektualität? – Was wären sie ohne eben diese Kenntnis? – Herrschen nicht Primitivität und Aberglaube im Bewusstsein der Wesen in dem Ausmaß, wie ihnen die Aufklärung über die Gesetze der Natur fehlt, d.h. also, in dem ihnen die Aufklärung über die Logik oder über die Intelligenz der Natur fehlt? –
      Wenn aber die Natur also selbst Intelligenz enthüllt und wenn diese wieder nicht ohne lebenden Urheber existieren kann, dann beweist die Natur ja selbst, dass sie Ausdruck für "einen lebenden Urheber" ist, macht es selbst zur Tatsache, dass die Weltmanifestation oder das Weltall ein "Zustand eines Lebewesens" ist. Diesem zu widersprechen, heißt sich der Primitivität schuldig zu machen, zu behaupten, dass "tote" Dinge Urheber von Intelligenz sein können, heißt auszudrücken, dass ein Haus, ein Wassereimer, ein Leiterwagen rechnen und schreiben kann.
      Und warum sollte man dies wohl auch nicht behaupten, wenn man behauptet, dass die Logik, welche die Schaffung von Eis und Schnee, die Schaffung der Organismen der Lebewesen verursacht, "die Natur" als Urheber hat, was, solange "die Natur" nicht als "ein Lebewesen" aufgefasst wird, also bedeutet, dass sich diese Logik selbst erschaffen hat? – Denn man will wohl nicht behaupten, dass die Schneeflocke oder die Organismen der Lebewesen mit ihren zweckmäßig arbeitenden Organen weniger intelligent aufgebaut sind als eben das Haus, der Wassereimer oder der Leiterwagen? Und geradezu behaupten, dass diese Organe vollständig jedes intelligenzmäßigen Aufbaus bar seien, das kann man wohl kaum. –
      Ist es nicht im höchsten Maße logisch, dass die Zähne im Munde sitzen und dass die Organe der Abführung nicht unmittelbar neben den Geruchsorganen angebracht sind? – Ist es nicht im höchsten Grade zweckmäßig, dass das Knochengerüst in besonderem Ausmaße die lebenswichtigen Organe Gehirn, Herz und Lungen umgibt? – Und es kann wohl auch kaum Ausdruck für Chaos oder Mangel an Logik sein, dass wir Augen, Hände und Füße haben, dass die Vögel Flügel und Federn und die Fische Flossen und Schuppen haben? –
      Wenn aber die Natur an sich so viel Logik, so viel intelligenzmäßigen Aufbau in ihrem eigenen Hervortreten erkennen lässt, dann muss sie auch Ausdruck für "einen lebenden Urheber" sein. Nichts verrät ein größeres Unwissen als diese Natur als "tote" Materie, als leblose Masse, als eine Manifestation von Unlogik oder Chaos, als eine Kombination von Zufällen zu bezeichnen.
      Wenn die Wesen trotzdem in überwältigendem Maße die Natur derart bezeichnen, dann ist es eine Tatsache, dass sie in Wirklichkeit auf diesem besonderen Gebiet zu denen gehören, "die nicht wissen, was sie tun".


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