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27. Kapitel

Die verschiedenen Lebens- und Daseinsformen sind nur als "kosmisches Handwerk" zu betrachten  Aber ein Werkzeug kann nicht selbstständig existieren. Es muss immer an ein denkendes "Etwas" geknüpft sein. Was ist ein Auto ohne Fahrer? Was ist eine Nähnadel ohne jemanden, der näht? Was ist ein Kompass ohne einen Steuermann? Sind diese Dinge in solchen Fällen nicht vollständig bedeutungslos? Was aber ist der Körper eines Lebewesens ohne ein denkendes "Etwas"? – Ist das nicht eine "Leiche"? – also auch eine bedeutungslose Erscheinung; weshalb diese, wenn nichts anderes vorgenommen wird, immer der Auflösung entgegengeht.
      Was wir also von den verschiedenen Lebewesen sehen, sind demnach nicht die Lebewesen selbst, sondern die Werkzeuge für ihre besondere Entfaltung der Lebensfähigkeit. Diese Werkzeuge sind höchst verschieden, und wir bezeichnen, wie vorher gesagt, diese Verschiedenartigkeit, wenn wir die Lebewesen in "Arten" klassifizieren. Ebenso wie Schaufel und Spaten notwendige Geräte für die Gartenarbeit sind, Säge und Hobel notwendige Werkzeuge für die Tischlerarbeit, Schere, Nähnadel und Bügeleisen solche für die Schneiderarbeit usw., ist auch ein Menschenkörper mit seinen Händen und seinem übrigen Körperaufbau ein notwendiges Werkzeug für die Variation in der Entfaltung des Lebensprinzips, das die irdische Form für "Menschenarbeit" oder "Menschendasein" bildet. Und auf dieselbe Weise ist der Körper des Löwen ein notwendiges Werkzeug für die Schaffung eines "Löwendaseins", der des Ochsen eins für die Schaffung eines "Ochsendaseins" und der des Kamels eins für ein "Kameldasein" usw. Dasselbe gilt auch innerhalb des Pflanzenlebens. Dass die Pflanzen auch Leben repräsentieren oder ausdrücken, das ist schon seit langem eine wissenschaftliche Tatsache. Eine Buche ist daher ein Werkzeug für die Entfaltung einer Variation der Lebensfähigkeit, die wir "Buchendasein" nennen können, die Kiefer diejenige für das "Kieferndasein", die Lilie die für das "Liliendasein" und die Rose die für das "Rosendasein" usw. Dasselbe gilt für alle Mikroorganismen. Sie alle sind Werkzeuge für die eine oder andere Form eines besonderen "Mikrodaseins".
      Ebenso wie die verschiedenen materiellen Werkzeuge, Säge und Hobel, Schere und Nähnadel usw., charakteristische Werkzeuge für verschiedene industrielle Fachrichtungen oder Handwerke sind, sind in Wirklichkeit die verschiedenen Organismen der Lebewesen auch Werkzeuge für verschiedene "Fachrichtungen" oder "Handwerke". Da wir aber nicht gewohnt sind, diese "Berufe" oder "Arten von Handwerk" in der großen Perspektive zu sehen, in die sie gehören, obwohl wir sehen, dass sie über die enge zeitliche Perspektive hinausreichen, in der die allgemeinen industriellen Berufe und Handwerke vorkommen, nennen wir diese Erscheinungen nicht "Berufe" und "Handwerke", sondern bezeichnen sie vielmehr als "Daseinsformen".
      Die verschiedenen Lebens- oder Daseinsformen sind also in Wirklichkeit nur als "kosmisches Handwerk" zu bezeichnen. Menschendasein, Löwendasein, Kameldasein, "Mikrobendasein" usw. sind nur "kosmische Berufe". Und wie es in allen zeitlichen Berufsgruppen oder Gewerben Handwerker gibt, die zu der Gemeinschaftsgruppe von Lebewesen gehören, die wir "Menschen" nennen, finden wir auch in jedem "kosmischen Handwerk" "Handwerker", die in eine für alle "kosmischen Handwerker" vorhandene Gemeinschaftsgruppe von Lebewesen gehören. Da aber diese Gruppe aus allen Lebewesen im Dasein besteht, können wir sie nicht "Menschen" nennen, da diese Bezeichnung nur die Geschöpfe eines besonderen "kosmischen Handwerks" bezeichnet. Wir müssen daher im Folgenden zu einem Begriff kommen, der auf dieselbe Weise eine Gemeinschaftsbezeichnung für sämtliche Lebewesen bildet, wie das Wort "Menschen" eine Gemeinschaftsbezeichnung für Geschöpfe aller zeitlichen, materiellen Handwerke bildet.
      Da die Manifestation oder Daseinsform jedes Lebewesens ein "kosmisches Handwerk" ist, muss hinter diesem "Handwerk" ein "Etwas" existieren, das für alle Lebewesen dasselbe ist. Dieses "Etwas" ist "das Lebende" im Wesen, ist der oben genannte unsterbliche Wesenskern oder "das Ich". Dieses "Ich", an eine besondere Manifestation oder an ein besonderes "kosmisches Handwerk" geknüpft, ist also mit dem identisch, was wir als "Lebewesen" zu betrachten gewohnt sind, wie auch das genannte "Handwerk" im Allgemeinen unsere Auffassung und Analyse von diesem Wesen bestimmt. Dieses "Handwerk" lässt uns den unsterblichen Wesenskern oder das "Ich" als "Mensch", "Tier" oder "Pflanze", als "Tiger", "Vogel" oder "Fisch" usw. betrachten, je nachdem, ob dieses "Ich" an das eine oder andere "Fachgebiet" oder "Handwerk" geknüpft ist.
      Unserer höchsten Instanz oder kosmischen Analyse nach sind wir alle in Wirklichkeit dieselben unsterblichen Wesen, und in unserem Hervortreten unterscheiden wir uns nur voneinander durch unser besonderes "kosmisches Fachgebiet" oder "Handwerk".


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