Stern-Symbol im Menü


Lesen und suchen im Das Dritte Testament
   Kap.:  
(0-96) 
 
Erweiterte Suche
Logik - Inhaltsverzeichnis   

 

 

24. Kapitel

Alle Lebewesen sind "Menschen" auf verschiedenen Stufen  Unsere Begegnung mit dem scheinbar so allgemeinen, täglichen Ereignis in der tiefen Dämmerung jener fernen Erdperiode wurde hier vor unserem Wissensdurst, vor unserer untersuchenden Forschung zur Enthüllung eines gewaltigen, alles umfassenden Weltdramas, in welchem es schließlich dazu kam, dass wir alle beteiligt waren, dass wir alle Mitschuldige, dass wir alle Rolleninhaber waren. Hatten wir gedacht, dass wir selber über unsere Mitwesen, die wir "Tiere" nennen, hoch erhaben seien, so wurden wir deutlich bloßgestellt. Es bestand in Wirklichkeit kein Unterschied. Wir leben alle davon, "Sieger" zu sein, d.h. "Unterdrücker" zu sein. Jeder Gedanke, jede Erinnerung, jeder Seufzer wie auch jedes Lächeln, jedes Wort aus unserem Munde waren Siegestrophäen, waren eroberte Gebiete, waren Unterdrückung anderer Kräfte.
      Wir konnten uns davon überzeugen, dass keine einzige Einzelheit im Dasein existieren kann, ohne Siegestrophäe, gebundene Kraft oder unterdrücktes Gebiet zu sein. Die Unterdrückungsfähigkeit ist also für alle Lebewesen dasselbe wie die Lebensfähigkeit. Aufgrund des Unterdrückungsprinzips existiert der Mensch in genau der gleichen Weise wie das Tier oder wie andere Formen von Leben. Alle Lebensbedingung ist identisch mit Überwindung von Kraft, ist identisch mit Eroberung von Gebieten, beruht auf Sieg, auf Aufbau, auf Verherrlichung oder Vervollkommnung von Einzelheiten, was ja wieder nur auf der Grundlage von Abbruch, Zerstörung oder Vernichtung von anderen Einzelheiten oder Dingen geschehen kann. Dies gilt für alle Wesen ohne Ausnahme, für die Pflanze wie für das Tier, für das Lamm wie für den Löwen, für den Heiligen wie für den Verbrecher, für den Weisen wie für den Primitiven, für den "Heiden" wie für den "Christen", für den Religiösen wie für den Materialisten usw.
      Aber was schrieben wir übrigens schon im Beginn dieses Buches? – Schrieben wir nicht, dass das materialistische und das religiöse Prinzip miteinander identisch sind?
      Kann ein "Materialist" hervortreten und beweisen, dass sein Dasein nicht ausschließlich darin besteht, dauernd die Herrschaft über Dinge zu erobern, dass sein kleinster Seufzer keine Siegestrophäe ist und dass diese nicht aufgrund seiner Unterdrückung oder Zerstörung der Einzelheiten oder Dinge existiert, die das Entstehen des Seufzers oder seiner übrigen Manifestationen zu verhindern suchen? –
      Kann sich aber ein "Religiöser" von diesem Zustand freisprechen? – Sind nicht sein schwächster Versuch, das Zeichen des Kreuzes auf der Brust zu schlagen, oder sein geringstes Gebet oder sein Seufzer zu Gott Siegestrophäen, überwundene Kraft, erobertes Gebiet, und als solche auf Unterdrückung beruhend, auf der Unterdrückung jenes Gebietes, dem Abbruch jener Einzelheiten, die ein Hindernis für seine "religiöse" Manifestation waren? –
      Nein, wir sind alle denselben göttlichen Gesetzen, derselben kosmischen Lebensbedingung unterworfen. Es gibt nur eine Art von Wesen im gesamten Dasein. Alle scheinbar verschiedenen Arten von Lebewesen sind Sprossen desselben Geschlechts. Und zwischen allen sogenannten Wesensarten besteht, kosmisch gesehen, in Wirklichkeit kein Art-, sondern nur ein Gradunterschied. Dies bedeutet also, dass die Wesen auf der gleichen Weise übereinander stehen wie Erwachsene über dem Kind. Der Mensch ist das Tier auf einer älteren Lebensstufe, oder das Tier ist der Mensch in einer jüngeren Lebensperiode. Alle Lebewesen im Dasein sind also "Menschen" auf verschiedenen Stufen. Sie sind kosmische Geschwister. Ein jedes Individuum oder Lebewesen, dem wir begegnen, ist ein kosmischer Bruder oder eine kosmische Schwester. Wir sind alle in die kosmische Lebensbedingung hineingeboren. Wir sollen Kraft überwinden, Einzelheiten überwinden, um das Leben zu erleben; wir sollen uns zu Siegern im Dasein machen, die Energien beherrschen, "uns die Erde untertan machen", um vollkommen zu werden, um glücklich zu werden, um selig zu werden.


Kommentare bitte an das Martinus-Institut senden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.