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18. Kapitel

Die Entstehung des Menschen ist eine Umschaffung des Tieres  Der "sechste Tag" der Bibel ist also kein allgemeiner Wochentag mit Stunden, sondern ein Ausdruck für die Zeitperiode oder für den Abschnitt der Entwicklung, wo sich "das Tier" zum "Menschen" "entwickelt".
      Da "Etwas" nicht aus dem "Nichts" entstehen kann, ist alle Entstehung, alle Schöpfung identisch mit "Umschöpfung", die wieder dasselbe ist wie "Verwandlung". Geht diese "Verwandlung" zum Besseren, nennen wir sie "Entwicklung", geht sie zum Schlechteren, nennen wir sie "Degenerierung". Alle Schöpfung im Dasein ist demnach Entwicklung und Degenerierung. Das Erscheinen des Menschen in der Welt ist also kein im Laufe von Sekunden hervorgebrachtes Wunder. Der Mensch ist eine konkrete "physische", "materielle" und "geistige" Realität und kann demnach unmöglich plötzlich aus dem absoluten "Nichts" entstanden sein. Er ist eine Realität, die in vollstem Maße aus einer anderen "physischen", "materiellen" und "geistigen" Realität entstanden ist, er ist also ein "umgeschaffenes" Wesen. Diese Analyse ist die absolut einzige, die in der Logik des Weltplans aufgehen kann. Die entgegengesetzte Auffassung ist das Symptom eines fehlenden mathematischen Talentes, das Symptom einer noch unentwickelten oder unfertigen Fähigkeit zu analysieren. Sie ist also eine sehr primitive Auffassung von der wirklichen Wahrheit. Dass die Schöpfung des Menschen eine "Umschöpfung" ist, drückt ja die Bibel selber mit den Worten aus: "und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den Odem des Lebens in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele".
      Aber was ist "Erde" und was ist "der Odem des Lebens"? Ist das nicht die Grundanalyse von allem, was es schon vorher gab? – Ist nicht "die Erde" dasselbe wie "die Stoffe", wie "die Materialien", "die Chemikalien", "das Fleisch" und "das Blut" oder "die Tiere"? – Ist nicht "der Odem des Lebens" dasselbe wie das lebende Leben, das Bewusstsein oder das, was später "der Heilige Geist" wird? Wenn dies nicht unter der einen oder andern Form vorher existiert hätte, wie sollte es dann möglich gewesen sein, es in die Nase des Erdenkloßes "einzublasen"? – Wie sollte dieses Wesen zu einer "lebendigen Seele" geworden sein? – Nein, das Wort der Bibel folgt hier genau der Logik des Weltplans. Es zeigt absolute mathematische Vollkommenheit.
      Die Schöpfung des Menschen war eine "Umschöpfung", eine Verwandlung eines zuvor existierenden Materials. Aber welches schon vorher existierende Material war wohl am besten für eine solche Umschöpfung geeignet? – Müsste nicht das absolut vollkommenste, was vorhanden war, das bestgeeignete sein? – Wäre es nicht ganz im Widerstreit mit aller Vernunft oder Logik, die wir sonst in allen andern Formen von Schöpfungsprozessen oder Hervorbringungen der Natur selbst erleben, wenn der Mensch aus "Erde" im wörtlichen Sinne umgeschaffen sein sollte, oder aus Sand, Lehm oder Kies, zumal es doch in der Welt von Materialien mit viel höherer Qualität wimmelte, Materialien, die von vornherein mit dieser beabsichtigten Umschaffung bearbeitet und ihr angepasst waren, wodurch diese Umschaffung fast zu einer Bagatelle für diese schöpferischen Kräfte wurde, gemessen an der Schöpfung aus dem vorher genannten, ganz rohen mineralischen Material, in dem der für den Menschen notwendige "Odem des Lebens" nicht existierte? – Ja, unbedingt!
      Welches bearbeitete "Material", das sich für die Umschaffung zum "Menschen" eignete und das nicht nur rein physisch gesehen zu diesem Zweck wohlgeeignet und angepasst war, sondern in dem auch der absolut notwendige "Odem des Lebens" existierte oder sichtbar war, gab es nun am Morgen des "sechsten Tages"? –
      Dieses Material bestand ausschließlich aus den auf der Erde vorher existierenden "Tieren". "Das Tier" war das am höchsten entwickelte "Material", d.h. bestand aus der vollkommensten existierenden Zusammensetzung der zu diesem Zwecke besonders bearbeiteten Materialien und war damit die absolut einzige Form von "Erde" oder "Material", die in Harmonie oder Übereinstimmung mit den logischen Gesetzen überhaupt brauchbar war.
      Ja, wirklich, nur aus "dem Tier" konnte "der Mensch" geschaffen werden. Die Entstehung des Menschen ist daher eine "Umschöpfung" aus dem "Tier". Aber diese "Umschöpfung" ist noch nicht beendet. Der Erdenmensch ist noch kein "fertiger Mensch". Dazu enthält sein Wesen, sein Bewusstsein, noch viel zu viel "tierische" Tendenzen. Solange er noch auf die Jagd geht, Tiere tötet und isst, solange er noch erobert, plündert und Wesen seiner eigenen Art, andere Erdenmenschen, unterdrückt, solange er seine Fortpflanzung oder Befruchtung noch wie die "Säugetiere" vornimmt, "seine Kinder mit Schmerzen gebären" muss, solange er noch nichts vom unsterblichen Wesen seines wirklichen und wahren Ichs weiß, solange die Analyse des Weltalls bei ihm nur "blinde Naturkräfte", ein Nachthimmel mit leuchtenden Sternen, eine Sammlung von "Strahlen" und "Wellen" ist, solange das Lebende nur eine Sammlung von Chemikalien, das Mysterium des Lebens "Fantasie" und Gott ein "leerer Begriff" ist, so lange ist Gottes Schöpfung des Menschen noch nicht fertig. So lange ist er noch bis zu einem gewissen Grade ein "Tier", ein unbewusstes Wesen, das seine Todesqualen, seine Angstschreie, seine "Gebete" an eine unbekannte höhere Macht sendet. Allein dies, dass etwas schmerzen oder wehtun kann, zeigt ja, dass etwas dementsprechend nicht fertig ist, noch geändert, noch umgeschaffen werden muss. Und der "sechste Tag" brütet somit immer noch über den irdischen Kontinenten.
      Aber auch dieser "große Tag" wird einmal verschwinden, um einem neuen, schönen "Tag" in der Geschichte der Schöpfung Platz zu machen, um der Morgendämmerung des Auftauchens des "siebenten Tages" aus den Nebeln der Nacht Platz zu machen, "dem Tag", der ein "Ruhetag für den Herrn" sein soll, oder der Zeitperiode, wo aller Kampf beendet ist, wo alle Leiden aufgehört haben, wo alles Denken, Wollen, alle Energie in Konzentration auf den absolut einzigen "festen Punkt", die ewige Gottheit, zur Ruhe gekommen sind und wo die große "Ruhe" darin besteht, durch keine Disharmonie oder fehlende Übereinstimmung mit den Gesetzen beunruhigt zu werden. Der "siebente Tag" ist das Reich, das heute "nicht von dieser Welt" ist, das aber nach dem Aufhören des "sechsten Tages" auf der Erde trotzdem als ein "neuer Himmel" und eine "neue Erde" auf unserem Erdball leuchten wird.


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