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M700
Was ist Feindschaft?
Von Martinus

1. Feindschaft ist mentale Fäulnis
Die Menschen sind vielen Leiden in der Welt ausgesetzt, wo sie sich im Augenblick auch befinden mögen. Aber die wenigsten haben eine Ahnung davon, welches Leiden das gefährlichste und schlimmste ist, ja, das zerstörendste von allen Leiden in physischer und psychischer Beziehung. Das gefährlichste Leiden des Menschen ist die Gedankenreaktion, die sich in seinem Benehmen als Zorn oder Feindschaft auslöst. Dieses Leiden ist ausgebreiteter als irgend ein anderes Leiden der Menschen. Wenn es diese gigantische Größe bekommen hat, liegt das an dem Umstand, daß die Menschen überhaupt nicht ahnen, wie stark das Leben in Wirklichkeit durch dieses Leiden zerrüttet wird. Man hat sogar oft die Personen geehrt, deren Bewußtsein in besonderem Maße Ausdruck für Haß und Feindschaft war. Der allergrößte Teil der Menschheit leidet unter diesem mentalen Zustand, der in unzähligen Situationen zerstörende, ja, oft geradezu todbringende Ausbrüche veranlaßt. Von den bekannten Personen der Geschichte, die die Macht über die Menschen hatten, gibt es nicht sehr viele, deren Wesen nicht zeigte, daß Zorn oder Feindschaft in größerem oder kleinerem Maße ihre Mentalität beherrschte. Man sieht es auch bei alten wie bei jungen Leuten, es kommt in allen Gesellschaftsschichten vor, und die zerstörenden Wirkungen traten in religiösen Bewegungen wie auch in materialistischen Zusammenschlüssen auf. Alle bisherigen Weltkulturen sind faktisch wegen der zerstörenden und giftigen Wirkung der Feindschaft untergegangen. Denn Feindschaft löst denselben abbauenden Prozeß in der Mentalität und in der Lebensweise aus, den die Verwesung in toten animalischen Organismen auslöst, und man kann daher sagen, daß die richtige kosmische Bezeichnung für den Begriff Feindschaft "mentale Verwesung" ist.
Feindschaft ist das größte Böse, das größte Übel der Menschheit. Sie war die Ursache vom Tod und von den Leiden vieler Millionen von Menschen. Dies gilt nicht bloß innerhalb von nationalen Gebieten, in denen man andere Menschen hassen oder anfeinden kann, bloß weil die Verhaßten einer anderen Nationalität angehören. Nein, die Raserei der Feindschaft und des Hasses im Menschensin und ihre Verseuchung der menschlichen Mentalität war auch Ursache zu unzähligen Leiden innerhalb von Familien, Ehen, im Verhältnis zwischen Arbeitgebern und -nehmern und zwischen Leitenden und Untergebenen. Feindschaft aufgrund verschiedener Rassen oder Hautfarbe ist auch einer der mentalen Verwesungsprozesse, der die Menschheit mit seinen verderbenden Wirkungen heimsucht. Tausende von Menschen haben Komplexe oder leiden an Neurosen, haben Angst, sind melancholisch oder lebensmüde, sodaß sie im Begriffe sind, aufgrund des Verwesungsprozesses, der durch Feindschaft ausgelöst wird, Selbstmord zu begehen oder andere zu ermorden.
2. Die Ärzte in aller Welt fanden die Medizin nicht, die Feindschaft aufzuheben
Solange die Feindschaft nicht aus der Lebensweise der Erdenmenschen entfernt ist, wird sie die Menschheit verhindern, in der strahlenden Lichtwelt von Kultur und hochintellektueller Schöpfung zu leben, welche die moderne Wissenschaft schon heute der Menschheit geben kann. Warum dann nicht alles daransetzen, diesen schrecklichen defekten Zustand mit seinen auflösenden Wirkungen in der physischen und psychischen Struktur der Menschen zu überwinden? Keiner der Ärzte in aller Welt hat die Medizin gefunden, welche die Feindschaft und damit den mentalen Verwesungsprozeß aufheben kann, der der Heilung einer jeden beliebigen Krankheit entgegenarbeitet. Was kann es nützen, daß man einen Teil der Wirkungen von gewissen Krankheiten und Leiden heilt, wenn man nicht dem einzigen wirklichen Übel den Garaus macht, das faktisch die eigentliche Ursache aller Leiden und Krankheiten ist? Es ist nicht der Sinn des Lebens, daß die Menschen andauernd in dem unglücklichen Zustand weiterleben sollen, der nun auf Erden herrscht. "Der verlorene Sohn" soll nicht andauernd in der Erniedrigung leben, sondern soll wieder zu seinem "Vater" zurückkehren. Das Leben, das überall in seiner Schöpfung niemals etwas hervorbringt, was nicht in seinem Endergebnis zur Freude und zum Segen für Lebewesen ist, hat nicht die Absicht, mit den Erdenmenschen eine Ausnahme zu machen. So wie die Augen, Ohren, Hände und Füße, die Herz-, Lungen- und Drüsenfunktionen usw. von Natur aus vollkommen sind, so daß sie hundertprozentig zur Freude und zum Segen für den Menschen sind, und wie auch die Natur die Erschaffung der Früchte durch das saure Stadium führt, bevor sie ins reife Stadium gebracht werden, genauso wird sie auch das menschliche Dasein durch das "saure" Stadium zu einem Zustand zu führen wissen, wo das Mensch-Sein ausschließlich damit gleichbedeutend ist, zum Nutzen und zur Freude für andere Lebewesen zu sein.
3. Die Entwicklung geht in der Richtung, den tierischen Menschen zu einem wirklichen Menschen in Reinkultur umzubilden
In diesem Schöpfungs- oder Entwicklungsprozeß des Menschen ist die Natur schon weit gekommen. Sie hat ihn aus der Mineralmaterie in die vegetabilische Lebensform und danach in die animalische oder tierische Lebensform geführt, und nun ist sie dabei, ihn aus der tierischen heraus und in die menschliche Lebensform hinzuführen, die das "reife" Stadium der Frucht bildet, die da heißt: "Der Mensch im Bilde Gottes". Wir können nicht umhin, als Tatsache zu erleben, daß diese Schöpfung wirklich stattfindet, da die unfertige Mentalität des Erdenmenschen zwei besondere Gebiete enthält, die wir unter den Begriffen "das Gute" und "das Böse" kennen. "Das Böse" im Menschen ist das Gebiet seiner Lebensweise, auf dem sich der Mensch derselben Prinzipien bedient wie das Tier. "Das Gute" im Menschen ist das Gebiet in seiner Lebensweise, auf dem er sich desselben Lebensprinzips bedient wie Christus. In der Menschheit ist eine wachsende Sehnsucht nach humaner Entwicklung und nach der Abschaffung von Krieg und von den damit verbundenen Leiden verwurzelt. Diese Sehnsucht ist eine Wirkung der Geburt des "Jesuskindes" im Bewußtsein der Erdenmenschen. Die Entwicklung geht in der Richtung, den tierischen Menschen zu einem wirklichen Menschen in Reinkultur umzuändern, der in Mentalität und Lebensweise von den tierischen Anlagen total befreit ist. Im eigentlichen Tierreich ist Feindschaft zwischen Arten, Rassen und Individuen eine natürliche Lebensform. Dort gilt das Sprichwort: "Des einen Tod, des anderen Brot". Aber dieses Sprichwort entstand, weil man meinte, daß es zwischen Menschen gilt. Und das tut es auch innerhalb des tierischen Gebiets im Menschen, das die auslösende Ursache von jeder Form von Feindschaft ist. Für alles höhere menschliche Gemeinwesen ist Feindschaft der reine Verderb. Sie läßt die feineren menschlichen Eigenschaften "verfaulen". Man sagt ganz gewiß, daß ein gemeinsamer Feind frühere Gegner in Gemeinschaft und Zusammenarbeit vereinen kann. Dass kann er auch kurze Zeit, weil der gemeinsame Haß die untereinander bestehenden Feindseligkeiten verdeckt. Aber sobald der gemeinsame Feind geschlagen ist, verbreitet sich "die Fäulnis" zwischen den früheren Verbündeten, und der Krieg flammt zwischen ihnen wieder auf. Überhaupt keine menschliche Gemeinschaft oder Zusammenarbeit kann auf Feindschaft, Zorn und Haß gebaut werden.
4. Der Zustand des Tieres wird allmählich für den Menschen unnatürlicher
Feindschaft ist kein Verstoß gegen die Mentalität, wie so viele andere der erdenmenschlichen Laster oder schlechten Tendenzen wie z.B. Alkohol-, Tabak- und Narkotikamißbrauch usw. Die erdenmenschliche Tendenz, Haß oder Feindschaft gegen Mitwesen zu nähren, ist eine natürliche Anlage, eine ererbte Tradition aus einer früheren primitiven und tierischen Entwicklungsepoche. Aber es ist nicht die Absicht, daß der Mensch weiterhin Tier sein soll, wie es auch nicht die Absicht gewesen ist, Mineral- oder Pflanzenwesen zu bleiben. Mineralische Zustände sind für die Pflanze nicht natürlich, selbst wenn sie auch immer noch ihre Vergangenheit in Form von mineralischen Stoffen in ihrem Organismus trägt. Auf dieselbe Weise sind vegetabilische Lebensbedingungen für das Tier unnatürlich, das noch in Form seiner Haut und Muskulatur den Pflanzenzustand der Vergangenheit in seinem Organismus mitführt. Und der Zustand des Tiers wird nach und nach immer unnatürlicher für den Menschen wenn auch sein physischer Organismus noch zu einem großen Teil auf animalischen Prinzipien beruht. Der Mensch hat auch keine Lust, ein Tier genannt zu werden; er fühlt sich über das Tierreich hoch erhaben, und trotzdem drückt er mit seiner Lebensweise eine Lebenshaltung aus, die im Tierreich eine Lebensbedingung ist, die aber den Menschenzustand und die Überlegenheit über das Tierreich, die er ja zu repräsentieren vorgibt, vollständigt verdirbt und auflöst.
5. "Das Recht des Stärkeren" als Lebensprinzip erzeugt unentrinnbar Feindschaft und Haß
Heute ist diese Tendenz, tierische Prinzipien anzuwenden, für das im Erdenmenschen bereits entwickelte menschliche Gebiet direkt lebensgefährlich. In diesem neuen Gebiet ist die Lebensbedingung ausschließlich logisches Denken. Wo der Mensch seine logische Denkweise anwendet, ist er vollkommen zur Freude und zum Segen für seine Umgebung, ist er himmelhoch über das Lebensniveau des Tieres erhaben. Aber es gibt noch eine Menge Gebiete, auf denen der Mensch überhaupt nicht imstande ist, logisch zu denken, und auf denen er sich bloß von Stimmungen und Gefühlen oder vom Instinkt leiten läßt, wie es die Tiere tun. Im Tierreich ist der Selbsterhaltungtrieb der dirigierende Faktor für das Bestehen der Art und für die einzelnen Individuen. Das Leben im Tierreich ist deshalb ein Kampf um die Macht, und der Stärkste ist ganz natürlich derjenige, der auch das Recht auf seine Seite bekommt. Als Lebensprinzip erzeugt "das Recht des Stärkeren" immer Feindschaft und Haß, und da dieses Prinzip auch bisher unter den Erdenmenschen vorherrschte, wenn auch die Stärke mehr und mehr von Intelligenz und Schlauheit und weniger von physischer Kraft ausgeführt wurde, haben die Feindschaft und der Haß in solchem Maße geblüht, wie es im Tierreich gar nicht vorkommt. Die Tiere töten andere Tierarten, um von ihrem Fleisch und Blut zu leben, und die Tiermännchen sind in der Brunstzeit Todfeinde, aber darüber hinaus gibt es im Tierreich nur wenige Formen von Tötung und Feindschaft.
6. Der Zorn oder die Feindschaft ist eine instinktmäßige, organische Mobilisierung der Kampffähigkeit des Wesens
Bei dem Erdenmenschen ist es anders. Hier lauert die Feindschaft auf fast allen Gebieten, und sie kann sich dort zeigen, wo oder wann es sich der Mensch am wenigsten gedacht hat. In der Familie, auf dem Arbeitsplatz, in einem Verein, in einer religiösen Vereinigung, wo anscheinend längere Zeit friedliche oder geradezu idyllische Verhältnisse herrschten, können plötzlich kleine Meinungsverschiedenheiten auftreten, die nach und nach oder vielleicht schnell zu Feindschaft und Streit anwachsen, die das Dasein für viele Menschen verbittern können. Das geschieht ausschließlich, weil den Menschen auf so vielen Gebieten die Fähigkeit zum logischen Denken fehlt. Der Zorn oder die Feindschaft ist eine instinktmäßige, organische Mobilisierung der Kampffähigkeit des Wesens zum Vorteil der Vernichtung oder Unschädlichmachung des Gegners. So notwendig und logisch diese Kampffähigkeit für das Tier ist, so unlogisch und lebensgefährlich ist sie für den hochentwickelten Kulturmenschen. Für ihn sind Kampf, Mord, Haß und Verfolgung, Übervorteilung und Lüge usw. direkt schädlich in seinem normalen Leben und seiner Entwicklung jeder Form von höheren Kulturtalenten. Seite an Seite mit einem Gefühl des Zorns oder des Hasses zu jemandem kann eine vollkommene Lebensfreude in dem entwickelten Menschen unmöglich existieren. Er wird damit in einem "Schlechtwetter-Bewußtsein" oder in einer mentalen Kellerfinsternis leben, wo sein menschliches Blühen und Gedeihen aufhört, verbleicht und verwelkt aus Mangel an mentalem Sonnenschein.
7. Wirkliche Liebe und wirklich logisches Denken sind ein und dasselbe
Der mentale Sonnenschein ist das logische Denken, das die wirkliche Wahrheit in jeder Situation aufdeckt, und mit seiner Hilfe kann jede Katastrophensituation verhütet werden. Es ist dieselbe Logik, mit deren Hilfe jeder Ingenieur, Architekt oder jeder andere Fachmann für physische Schöpfungen seine Erzeugnisse vor Zusammenbruch oder Katastrophen sichern kann. Diese Fachleute haben eine eminente Fähigkeit, in physischer Materie zu bauen, Stoffe auf die richtige Weise zu mischen und ihre Ausdehnungsweise, Tragfähigkeit usw. zu kennen. Diese Logik ist, wie sonderbar es auch manchen Menschen vorkommen mag, gleichbedeutend mit Liebe. Sie ist Liebe innerhalb eines bestimmten, abgegrenzten Gebiets, und ihre Ausüber sind vielleicht innerhalb anderer Gebiete nicht besonders liebevoll, auf denen sie keine so großen Erfahrungen haben. Wirkliche Liebe und wirklich logisches Denken sind ein und dasselbe, und was die Menschheit jetzt in allerhöchstem Maße nötig hat zu lernen, ist Logik auf dem psychischen oder seelischen Gebiet; sonst ist sie nicht imstande, ihr Dasein gegen Zusammenbruch oder Katastrophen zu sichern.
8. Logisches Denken ergibt Kultur, Wissenschaft, Technik und Kunst sowie das Verstehen der menschlichen Psyche
Die menschliche Lebensweise ruht also auf zwei Arten von Grundlagen. Die eine ist Zorn, Krieg, Macht, Verfolgung und Unterdrückung, die Totschlag, Kummer, Armut und Krankheiten an Seele und Körper erzeugen. Im Leben auf der Erde ist dieser Zustand, dieser "verlängerte Dschungel" die Hölle der Menschen geworden. Die andere Grundlage der Lebensweise der Menschen auf Erden ist logisches Denken, d.h. Wissenschaft auf dem psychischen wie auf dem physischen Gebiet. Wo diese Lebensgrundlage zu ihrem vollen Recht kommt, ist das Resultat: Kulturschaffung, wissenschaftliche, technische und künstlerische Hervorbringungen sowie Verständnis der menschlichen Psyche. Dies kann eine Lebensentfaltung von so göttlicher Art werden, daß die Menschen durch sie einen so vollkommenen Frieden und eine so ungeheure Freude am Zusammenleben erhalten können, daß dies vollkommen die Verheißung des Weihnachtsevangeliums vom Frieden auf Erden und vom größten Wohlgefallen für die Menschen erfüllt.
Es ist klar, daß ein solcher Zustand nicht auf einmal hier auf Erden eintreten kann. Dies kann nicht durch Wunder oder durch irgendeine Form von Diktatur oder Machtentfaltung geschehen. Es geschieht nur dadurch, daß der einzelne Mensch entdeckt, daß sein schlimmster und gleichzeitig einziger Feind die tierische Seite in seinem Bewußtsein ist.
Artikel-id: M0710
Im deutschen Kosmos Nr. 4, 1982 erschienen.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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