<br />
<b>Warning</b>:  Use of undefined constant STJERNESYMBOL_ALT_TEKST - assumed 'STJERNESYMBOL_ALT_TEKST' (this will throw an Error in a future version of PHP) in <b>/var/www/martinus.dk/public_html/da/artikeldatabase-old2/i_bodystart.php</b> on line <b>22</b><br />
STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


Suchwörter:     Ganze Wörter     Wortanfang  Hilfe   

Artikelübersicht

M0572
Der Geist Gottes über dem Wasser
von Martinus

1. "Wasser und Geist"
Aus der Bibel kennen wir die Worte: "Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser". Und auch, dass Christus zu Nikodemus sagte: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen." (Joh 3,5). Wir kennen auch den Bericht von "dem Heiligen Geist", der über die Apostel kommen sollte und von dem "Beistand, dem Heiligen Geist", der zu den Menschen kommen wird und ihnen das Wissen über die höchsten Fazite des Lebens oder von der Lösung des Mysteriums des Lebens geben wird. Wie ist das gemeint, dass der Geist Gottes über dem Wasser schwebte und dass keiner das Reich Gottes sehen kann, ohne dass er aus Wasser und Geist wiedergeboren wird? Wasser und Geist sind zwei ewige Realitäten, ohne die die Erde oder das Leben, das sich auf der Erde befindet, niemals entstanden wäre. Diese beiden Realitäten kennen wir unter anderen Bezeichnungen. Das Wasser bedeutet in dem biblischen Bericht die Materie oder den Stoff. Es musste also etwas da sein, aus dem Gott die Erde erschaffen konnte. Ohne Materie gibt es keine Schöpfung. Nichts kann aus Nichts entstehen, ebenso wie auch Nichts zu Nichts werden kann. In dieser Verbindung bedeutet Geist "Bewusstsein". Bewusstsein ist wiederum dasselbe wie das mentale Gebiet, von dem ein Ich umgeben ist und das bewirkt, dass es als ein Lebewesen hervortritt. Das Bewusstsein ist also das Gebiet von Fähigkeiten und Anlagen des Lebewesens. Hier werden seine Gedanken, sein Wissen, sein Begehren und sein Wille geformt, seine Empfindungen von Freude und Kummer und sein Erleben seines Schicksals. Von diesem mentalen Gebiet aus dirigiert es seinen physischen Organismus und die durch den Organismus vorgenommenen Handlungen und Schöpfungen. Das Lebewesen besitzt also einen besonderen organischen Apparat für diesen Lebensprozess, und ich habe in meinen kosmischen Analysen diesen Apparat "das Überbewusstsein" des Wesens genannt. Von diesem Überbewusstsein aus unterhält das Wesen sein Unterbewusstsein, das wiederum aus zwei Realitäten besteht, die ich Tages- und Nachtbewusstsein nenne, ebenso wie es auch aus diesem Überbewusstsein seinen physischen Körper schafft.
2. Etwas Unsichtbares schafft Bewegung in der Materie
Das Überbewusstsein ist also der Sitz der ewigen Lebensstruktur des Lebewesens. In ihm überlebt das Wesen mit seiner Begabung, seinen Talenten und Anlagen seine physischen Inkarnationen. Das Lebende ist also nicht nur ein physischer Körper. Der Körper ist aus Materie aufgebaut, also aus dem, was Christus Nikodemus gegenüber als "Wasser" bezeichnet. Sowohl das Lebewesen als auch die Erde sind jedoch mehr als "Wasser", Stoff und Materie. Wenn wir die Materie beobachten, werden wir Zeuge der unerschütterlichen Tatsache, dass sie an sich ein Ozean von Bewegung ist. Selbst die festesten Stoffe bestehen aus Partikeln, die sich in einem leeren Raum bewegen, der viel größer ist als die Partikel. Betrachten wir die Himmelskörper, die Sonnensysteme und die Galaxien, sehen wir auch da Bewegungen. Betrachten wir die Organismen der Lebewesen, sehen wir, dass sie aus vielen Variationen von Bewegungen bestehen, sowohl in ihrer inneren organischen Struktur als auch in dem äußeren Raum. Was ist es nun, das in allem Stoff Bewegung hervorruft? Der Stoff an sich kann sich unmöglich bewegen. Der Stoff ist planmäßig aufgebaut, er wird dazu gebracht, logische Prozesse auszulösen, und wir sehen, wie die Organismen der Lebewesen hundertprozentig nützliche Werkzeuge der Erlebens- und Schöpfungsprozesse sind. Wenn nur die Materie existierte, warum ist sie dann als innere und äußere Organe geformt worden, als Sinneswerkzeuge der feinsten Konstruktion, mit Funktionen, die mit ihnen zusammenarbeiten und die so zweckmäßig und genial konstruiert sind, dass alle technischen Spezialisten der ganzen Welt keine Maschine schaffen können, die mit ihnen auf gleicher Höhe steht? Diese logische und planmäßige Umformung der Materie würde ja töricht sein, wenn es nichts gäbe, für das diese Werkzeuge eine Lebensbedingung sind. Dieses "Etwas" kann nicht der Organismus sein, da er ja selbst ein Werkzeug ist, das von etwas ganz anderem dirigiert wird. Dieses "Andere" muss sein Urheber sein, für den es ein Werkzeug ist, und da dieses "Andere" keine Materie ist, ist es direkter Wahrnehmung unzugänglich. Es ist total unsichtbar und kann sich nur durch seine Beeinflussung der Materie oder durch seine Schöpfung zu erkennen geben und damit konstatiert werden.
3. Die "drei-einige" Gottheit und "Der Mensch im Bilde Gottes"
Ohne die Existenz dieses "Etwas" würden unmöglich Bewegungen in der Materie vorkommen können. Lebewesen würden unmöglich existieren können. Ohne dieses "Etwas" würde der riesige Bewegungs- und Schöpfungsprozess, den wir das Weltall nennen, eine totale Unmöglichkeit sein. Das Wort von der Schöpfung in der Bibel "Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser" ist richtig in dem Sinne, dass Materie vorhanden sein musste, "das Wasser", und es musste ein schaffendes Bewusstsein oder "Geist" vorhanden sein, um diese Schöpfung zu steuern und zu leiten. Bewusstsein oder Geist ist eine Eigenschaft eines "Etwas", eines "Ichs", das kraft dieser Eigenschaft als ein Lebewesen hervortritt. Dieses Lebewesen ist die Gottheit, deren Geist über dem Wasser schwebt. Wir können diese Analyse mit uns selbst vergleichen. Wir empfinden uns selbst als ein lebendes "Etwas", das das Leben kraft seines Organismus und seiner Sinne erlebt, ebenso wie wir uns dadurch auch unserer Umwelt zu erkennen geben. Dieses "Etwas" kennen wir unter dem Begriff "das Ich". Ein "Ich" allein würde jedoch kein Lebewesen sein. Ein Bewusstsein kann an sich auch nicht ein Lebewesen sein, und ein Manifestationsorgan – oder Körper –, ob psychisch oder physisch, ist auch kein Lebewesen. Aber zusammen mit unserem Überbewusstsein und Unterbewusstsein und deren Manifestationsorganen oder Körper ist unser "Ich" ein Lebewesen, ein Wesen "im Bilde Gottes" oder ein "drei-einiges" Wesen.
Ohne Überbewusstsein oder Geist würden wir weder ein Unterbewusstsein mit einem Tages- und Nachtbewusstsein noch irgendeine Art von Manifestations- und Erlebensorganen haben. Unser "Ich" würde existieren, aber es würde nur eine Einheits-Analyse "Etwas, das ist" ergeben und würde also unmöglich ein Lebewesen sein. Es würde in einer ewigen Leblosigkeit, in einem ewigen Tod existieren. Man wird daher Christus verstehen, wenn er sagt: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen". "Jemand" ist unser "Ich", das immer wieder seinen Geist oder sein Bewusstsein in die Materie eindringen lässt und sie gestaltet und das die Wirkungen seiner Manifestationen als Erfahrungsbildung und als größeres Bewusstsein erlebt. Das geschieht durch die Reinkarnation, die so lange fortsetzt, bis das Bewusstsein "kosmisch" ist, d.h. auf gleicher Wellenlänge mit Gottes eigenem primären Bewusstsein, was dasselbe ist wie "das Reich Gottes".
4. Das Hunger- und Sättigungsprinzip
Was ist Geist? Geist ist die Kraft, die in allen Situationen alle Materie in Bewegung setzt, sowohl im Makro- und Zwischenkosmos als auch im Mikrokosmos. Diese Kraft ist, wie gesagt, nur sichtbar in den Reaktionen oder Bewegungen, die in der Materie hervorgerufen werden. Alle Arten von Materiekombinationen oder von erschaffenen Erscheinungen, ob physische oder psychische, sind vom Geist erschaffen. Geist tritt als Bewusstseinskraft in Form von Willen hervor, und Wille ist wiederum dasselbe wie Begehren oder Wunsch, was nur in der Gestalt von geistigem Hunger entstehen kann. Dieser Hunger kann nur gestillt werden durch die Befriedigung des Wunsches oder des Begehrens. Wie aber entsteht ein solches Begehren? Begehren oder Wünsche werden durch ein ewiges Prinzip ausgelöst, durch das das Leben des ganzen Weltalls aufrechterhalten wird. Dieses Prinzip habe ich das Hunger- und Sättigungsprinzip genannt, und seine Manifestationen sind nicht begrenzt von dem ernährungsmäßigen Hunger und Durst, den die Lebewesen in der physischen Welt fühlen. In allen Arten des Erlebens sind wir Zeuge dieses Prinzips. Wir möchten nicht immer nur denselben Film oder dasselbe Schauspiel sehen, ebenso wie wir auch nicht wünschen, immer wieder dieselbe Antwort zu bekommen. Wenn wir die Antwort wirklich verstanden haben und sie zufriedenstellend war, dann ist unser Hunger auf diesem Gebiet gesättigt worden. Die kosmischen Spiralkreisläufe sind eine Manifestation des Hunger- und Sättigungsprinzips. In einem solchen kosmischen Kreislauf haben die Erdenmenschen begonnen, sich nach einem friedlicheren und vollkommeneren Dasein und nach einem glücklicheren Schicksal zu sehnen, und nach und nach werden sie diesen Hunger gestillt bekommen. Das wird in einem solchen Grade geschehen, dass sie sich auf ihrer jetzigen Entwicklungsstufe nur schwer vorstellen können, wie souverän und vollkommen sie einmal imstande sein werden, die göttlichen Mitarbeiter oder Werkzeuge in dem primären Bewusstsein der Gottheit zu werden, um neue Variationen des Organismusprinzips zu schaffen und das Welterlösungsprinzip für andere Wesen auf anderen Himmelskörpern zu manifestieren. Selbst wenn die Erdenmenschen diese Perspektiven kaum fassen können, hören sie doch im Allgemeinen gern etwas darüber, da diese Aussichten in Kontakt mit ihrem Hunger und ihrer Sehnsucht der Kontrast alles dessen sind, wovon sie langsam gesättigt sind. Was dagegen die meisten Menschen heute nur schwer fassen können, ist die Tatsache, dass sie einmal in der Zukunft – in einer nach unseren Zeitbegriffen unendlich langen Zeit – durch dieses leuchtende Schicksal zufriedengestellt werden sollen, es ausleben werden und sich dann wieder nach dessen Gegenteil sehnen werden.
5. Das Kontrastprinzip und das Urbegehren
Wenn es keine Kontraste im Dasein gäbe, würde überhaupt kein Leben existieren können, sondern alles würde totenstill sein. Jedoch ist das Leben eine Tatsache, und es ist auch eine Tatsache, dass es als Licht und Dunkel hervortritt, als Kälte und Wärme und als unendlich viele andere Variationen des Kontrastprinzips. Wenn ein Lebewesen in seiner ewigen Entwicklung dazu gelangt ist, die Kulmination des Lichtes in einer Entwicklung zu erleben, muss es aufgrund der Gesetze des Lebens nach und nach vom Licht gesättigt sein und sich nach seinem Gegensatz sehnen. Dadurch bekommt das Wesen die Möglichkeit, das Dunkel und Licht einer neuen und höheren Entwicklungsspirale zu erleben und so weiter fortsetzend. Deshalb hat das Wesen ein ewiges Dasein. Ein ewiges Licht allein würde ein ewiger Tod sein, da dann keine Grundlage für Dasein und Erleben vorhanden wäre. Das Begehren der Wesen wird also von einem ewigen Prinzip ausgelöst, kraft dessen sich die Wesen immer wieder zu neuen Sphären hingezogen fühlen, wenn sie die alten Interessenssphären ausgelebt haben. Dieses Prinzip habe ich "das Urbegehren" genannt. Das Urbegehren ist also die allererste auslösende Kraft der Manifestation seines Urhebers. Es ist eine ewige Realität und ist ein Teil des Überbewusstseins des ewigen Wesens, zusammen mit den Talentkernen des Wesens, um die Bewegungsarten hervorzurufen, die es dazu benutzen kann, zu schaffen und zu erleben. Hier haben auch die unterbewussten Körper des Wesens, die Instinkt-, Schwere-, Gefühls- und Gedächtniskörper ihre tiefsten Wurzeln. Diese Körper bilden das Unterbewusstsein des Individuums, sie können immer wieder erneuert werden, und durch die besondere Struktur und das gegenseitige Zusammenspiel dieser Körper kann das Lebewesen wahrnehmen und erleben, sich manifestieren und in den psychischen und physischen Welten schaffen.
6. Geist, Wille, Kraft und Bewegung
Alle Manifestation oder Schöpfung und damit jede Bewegung in der Materie entsteht also als Ausschlag eines Impulses aus dem Überbewusstsein des Lebewesens. Der Impuls wird von dem Urbegehren oder der Mutterenergie in das Unterbewusstsein des Wesens geführt. Durch die Körper dieses Bewusstseins wird das Wesen sich dieses Impulses bewusst und empfindet ihn als Begehren oder Wunsch. Der Drang, das Begehren als Handlung und Manifestation zu erleben, macht es zu Wille. Aber der Wille eines Wesens kann nur durch Kraft zur Auslösung kommen. Wenn das betreffende Wesen z.B. wünscht, einen Spaziergang zu machen, dann bedeutet das, dass es seinen physischen Körper dazu bringen muss zu gehen, und das kann nicht geschehen ohne Anwendung von physischer Kraft. Diese Kraft bringt es selbst in seinem Organismus hervor, indem sein Wille mithilfe der Mutterenergie einen Spannungszustand zwischen zwei Grundenergien, d.h. der Schwere- und der Gefühlsenergie, schafft. Das Zusammentreffen dieser beiden gegensätzlichen Energien in den zu diesem Zweck im Wesen aufgebauten Organen ruft die notwendige Spannung und Auslösung im Nervensystem und in der Muskulatur des physischen Körpers hervor, und unter der Kontrolle des Willens entstehen die Bewegungen, die das Wesen als einen Spaziergang erlebt. Alle Manifestation auf der physischen Ebene, ob es nun das Dahinbrausen des Orkans über Kontinente und Meere, die Bewegungen der Himmelskörper oder der Sonnensysteme oder die Bewegungen im Mikrokosmos, die wir nicht wahrnehmen können, sind, sie alle werden von Lebewesen nach denselben kosmischen Prinzipien ausgelöst, genau so, als wenn ein Mensch einen Spaziergang macht oder eine Handlung ausführt, die psychische und physische Bewegung darstellt, die in Gang gesetzt ist durch Kraft, Wille, Wunsch und Begehren auf Grund von Hunger und Sättigung. Der Geist setzt alles in Gang, der Geist, der als "Überbewusstsein" über den Wassern oder der Materie schwebt.
Alle Bewegungen und Schöpfungsakte des Weltalls, alle Naturprozesse und Manifestationen der Lebewesen sind also alle "der Geist Gottes". Im selben Ausmaß, in dem diese Manifestationen Liebesmanifestationen sind, im selben Ausmaß ist dieser Geist identisch mit dem "heiligen Geist" oder mit der Entfaltung des primären Bewusstseins der Gottheit. Gott ist also gegenwärtig in allen Dingen, auch in unserer Bewusstseinsentfaltung und in unserem Erleben des Lebens. Unser eigener Geist schwebt über "dem Wasser" oder der Materie unseres Organismus, und deshalb können wir nicht sterben, selbst dann nicht, wenn unser Körper untauglich geworden ist. Unser "Ich" ist eins geworden mit dem "Ich" Gottes, unser Geist ist ein Teil des Geistes Gottes, und das "ewige Wasser" oder die Materie steht beständig zu unserer Verfügung, sodass wir psychische und physische Organismen schaffen können, durch die wir die Ewigkeit und die Unendlichkeit in zeit- und raumdimensionalen Kontrasten erleben können.
Der Artikel ist die Wiedergabe eines Manuskripts für einen Vortrag, den Martinus am 25.4.1960 im Martinus-Institut hielt. Das Manuskript wurde von Mogens Møller bearbeitet. Die Bearbeitung wurde von Martinus gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kontaktbrief Nr. 4, 1967 unter dem Titel: "Guds ånd over vandene" erschienen. Artikel-ID: M0572. Textüberarbeitung der ursprünglichen Übersetzung: Karin Linde, 2014. Erstmals im deutschen Kosmos 5/1968 veröffentlicht. Unter demselben Titel gibt es auch einen anderen Artikel von Martinus mit der Artikel-ID: M0570, der auf einem Vortrag vom 05.06.1949 beruht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

Unter Angabe des Copyrights und der Quelle können Sie gerne zu diesem Artikel verlinken. Unter Beachtung des Urheberrechts können Sie auch gerne aus dem Artikel zitieren. Kopien, Nachdrucke und andere Formen der Wiedergabe des Artikels sind nur nach schriftlicher Absprache mit dem Martinus-Institut möglich.

 


Kommentare können an: info@martinus.dk gesendet werden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.