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Artikelübersicht

M0050
Das Bewusstsein und das Glück
Von Martinus

1. Wo es Lebensbedingung ist zu töten
Alle Lebewesen haben ein Bewusstsein. Aber das Bewusstsein ist nicht gleich stark detailliert. Das Bewusstsein der Pflanze ist nur ein Ahnungsbewusstsein. Sie vermag den Unterschied zwischen den Begriffen "Behagen" und "Unbehagen" nur zu ahnen. Das Bewusstsein des Tieres besteht demgegenüber nicht bloß aus Ahnung. Das Tier vermag auch mit wachem Tagesbewusstsein zu erleben. Diese Erlebnisse können Schmerz verursachen und sie können Wohlbehagen hervorrufen, nicht nur als Ahnung, sondern auch als reale bewusste Tatsache. Das Bewusstseinsleben des Tieres dient daher dem Schutz vor schmerz- und todbringenden Erlebnissen. Da aber die Lebensbedingung im Tierreich in großem Umfang die ist, daß die Tiere von den Organismen anderer Tiere leben müssen, ist ihr Bewusstsein in entsprechendem Maße auf diesen Zustand eingestellt. Es ist dieses Tötungsbewusstsein, das das Dasein des Tigers und des Löwen, ja kurz gesagt aller fleischfressenden Tiere stützt. Das Glück des Raubtieres kann nur gefördert werden, wenn es imstande ist, die Tiere zu überwinden und zu töten, von denen es lebt. Wenn mit dem Raubtier etwas geschieht, was es zum Invaliden macht, so daß es nicht mehr töten kann, kann es sein Leben und damit sein Glück nicht aufrechterhalten. Es wird dann selbst getötet werden oder es muss verhungern. Das Glück des Raubtieres ist also vollkommen von seiner Fähigkeit abhängig zu töten.
2. Der Mensch und das tötende Prinzip
Aber was ist nun mit dem Glück des Erdenmenschen? Auf welchem Bewusstseinszustand beruht dieses? Sehen wir uns die Menschen an, die dem Tier am nächsten stehen, dann sehen wir, daß ihr Glück auch auf ihrer Fähigkeit beruht zu töten. Das Töten ist einfach ihre Religion. Wir kennen alle die nordische Götterlehre und wissen, daß nach dieser Lehre keiner, der nicht selbst getötet hatte oder getötet worden war, in sein "Himmelreich" Walhall kommen konnte. Die größten Helden waren diejenigen, die am meisten getötet hatten. Das Töten war einfach ein Ideal, war der Weg zum höchsten Glück. Und wie steht es mit den heutigen Menschen, mit den sogenannten "modernen Menschen"? Bedeutet dies, töten zu können, nicht noch in vielen Bereichen das Glück für sie? Weshalb haben die Menschen die beiden letzten großen Weltkriege ausgelöst, ja überhaupt all die Kriege, die die Geschichte sowohl zwischen Nationen als auch zwischen einzelnen Menschen aufweist? Wurden all die Kriege nicht begonnen, um das Glück zu retten? Beruht nicht auch das moderne Geschäftsprinzip hierauf, ungeachtet dessen, ob der Gewinn völlig schamlos erreicht wurde? Erleben wir nicht, daß die Menschen um uns herum, um Glück zu erreichen, betrügen, rauben und plündern? Ja, sogar Selbstmord begehen die Menschen, um das Glück zu retten, da sie diese Handlung ja nur begehen, um dem Unglück oder dem vermuteten Unglück zu entgehen.
3. Für die Pflanze und das Tier ist das Begehren nach dem Glück kein Problem
Für die Pflanze und das Tier ist dieses Begehren nach dem Glück kein Problem. In diesen Lebensstadien ist das Lebewesen noch nicht fähig, andere Begehren zu haben als diejenigen, die eine wirkliche Lebensbedingung für es darstellen. Beim Erdenmenschen ist das dagegen anders. Durch sein viel höher entwickeltes Bewusstsein besitzt er Begehren, die in keiner Weise irgendeine Lebensbedingung für ihn darstellen, deren Befriedigung für das Erleben des vollkommenen Glücks jedoch nichtsdestoweniger als notwendig betrachtet wird.
4. Das Begehren des Menschen nach eingebildeten Glückszuständen
Dies, daß der Mensch im Gegensatz zum Tier die Fähigkeit hat, Dinge zu begehren, die keine Lebensbedingung für ihn sind, ja die sogar oft direkt lebensgefährlich für ihn sind, ist heute sein größtes Problem. Der Mensch hat eine Vielfalt an Begehren, deren Befriedigung oberflächlich gesehen das Glück zu sein scheint, die aber im Verborgenen seine Gesundheit, sein alltägliches Wohlbefinden, sein alltägliches gutes Verhältnis zur Umwelt, sein alltägliches wirtschaftliches Auskommen usw. zerstören. Ein solches Glück ist also kein wahres Glück, sondern vielmehr ein verkapptes Fundament für die Schaffung eines unglücklichen Schicksals.
5. Der Mensch schafft durch die Befriedigung fehlerhaften Begehrens sein schmerzhaftes Schicksal selbst
Die einzige wirkliche Ursache all dessen, was wir als Unglück auffassen und erleben, ist also das fehlerhafte Begehren. Das Begehren hat jedoch seinen Sitz im Bewusstsein. Und ein Bewusstsein, das von fehlerhaftem Begehren erfüllt ist, kann seinem Urheber ja nur durch die Befriedigung dieses Begehrens das Gefühl von Glück geben. Da aber die Befriedigung dieses Begehrens das Unglück direkt fördert, erschafft der Mensch sein eigenes Unglück, sein eigenes schmerzhaftes Schicksal durch sein fehlerhaftes Begehren. Der einzige Weg zu einem stabilen und unerschütterlichen Glückszustand ist deshalb der, sein Bewusstsein von diesem fehlerhaftem Begehren zu reinigen und jenes Begehren zu fördern, das allein zu dem erwünschten Ziel führt.
6. Wie man herausfindet, was das richtige und was das falsche Begehren ist
Wie findet man nun heraus, welches Begehren das richtige und welches falsch ist? Ja, wie findet man heraus, welcher Pflanzensame der richtige ist und welcher der falsche ist? Das sieht man auf dem Feld. Ein Feld, das voller Unkraut ist, ist also voll falscher Samen gewesen. Und ein menschliches Bewusstsein, das in großen Bereichen von Dingen erfüllt ist, deren Glück auf der Befriedigung unnatürlicher Begehren beruht, ist im Prinzip genau dasselbe wie ein Feld voller Unkraut. So wie das Unkraut schädlich ist und den normalen Samen daran hindert hervorzukommen, ebenso ist die Befriedigung eines falschen Begehrens schädlich für die Befriedigung natürlichen Begehrens. Es wird zum Unkraut im Bewusstsein. Dieses "Unkraut" ist identisch mit Unzufriedenheit, Enttäuschung, Schwermut, Melancholie, Krankheit, Lebensüberdruss, Furcht, Pessimismus usw. Diese Zustände hemmen und lähmen jedes Bewusstsein und verhindern, daß der glücklich machende Samen der Lebensfreude, des Optimismus, der Gesundheit und des Wohlbefindens keimen und wachsen kann.
7. Es ist nicht verwunderlich, daß der Mensch nicht glücklich ist
Es ist also nicht verwunderlich, daß der moderne Mensch nicht glücklich ist, weil er den Unterschied zwischen Samen und Unkraut nicht kennt, wenn es gilt, das Feld seines eigenen Glücks zu bestellen. Denn das Feld, auf dem er sein eigenes Lebensglück anbauen muss, ist nichts anderes als sein Bewusstsein. Und dieses Bewusstsein muss – genau wie jedes andere Feld, auf dem gesät werden soll – gepflügt, geeggt und von eventuellem Unkraut befreit werden, damit die Ernte, die das Schicksal des Menschen ist, das Erleben von Gesundheit, Wohlbefinden, Optimismus, Freude und Lebenslust sein kann.
8. Was das richtige Saatkorn für die Lebensernte und das glückliche Schicksal des Menschen ist
Was ist nun das richtige Saatkorn, d.h. das richtige Begehren, für den Menschen? Das richtige Begehren oder der normale Lebens- oder Schicksalssamen kann für den entwickelten Menschen nur jenes Begehren sein, dessen Befriedigung ausschließlich allem zur Freude und zum Segen gereicht, was lebt. Jedes Begehren, das auf irgendetwas anderes hinausgeht, ist ein falsches Begehren und kann infolgedessen nur ein falsches Glück bringen. Wie sieht nun aber das Bewusstsein des gewöhnlichen Menschen heute aus? Wie hoch ist der Prozentsatz einer guten Ernte und wieviel Prozent Unkraut sind in dieser Ernte? Muss hier die Antwort nicht lauten, daß das Bewusstsein der meisten Menschen heute im Prinzip ein Feld mit einer großen Menge an Unkraut ist, d.h. mit tödlichem Begehren sowie dessen Wirkungen und Konsequenzen? Große unkultivierte Terrains werden von dem Begehren nach Nikotin, Alkohol und anderen zerstörenden Giften beherrscht. Ein weiterer großer Bereich, der ebenso als Wildnis daliegt, ist sein Begehren nach animalischer Nahrung. Der Mensch ist längst dem Zustand des Tieres so weit entwachsen, daß es für ihn keine Lebensbedingung mehr ist, Tiere zu töten, um zu leben. Im Gegenteil, es ist für ihn zur wirklichen Lebensbedingung geworden, nicht zu töten, und damit das fünfte Gebot einzuhalten. Weder mit dem Schlachtermesser noch mit dem Schwert, weder mit dem Jagdgewehr noch mit der Wasserstoffbombe kann er in seinem Gemüt jenes reine Kornfeld bestellen, das das absolute Glück bedeutet. Das tötende Begehren zu bewahren und zu manifestieren, verschafft ihm also nur eine Distelernte anstelle des gesunden Getreides.
9. Wo die Feindschaft in das Gemüt einkehrt, geht das Glück hinaus
Es kommen aber auch noch andere schädliche und tödliche Begehren im Bewusstsein des Erdenmenschen vor. Da ist z.B. die Einstellung zu seinen Feinden. Feinde zu haben und Feindschaft zu pflegen, ist in Wirklichkeit dasselbe wie die Scheune seines Bewusstseins in Brand zu stecken und die darin aufbewahrte gute Ernte zu verbrennen. Geistige Hungersnot wird unvermeidlich die Folge sein, wenn man dieses Feuer nicht löscht. Kein Mensch wird jemals durch Feindschaft das vollkommene Glück erreichen können. Wo die Feindschaft im Bewusstsein eines Menschen floriert, wird sie das Saatkorn des Glücks verbrennen. Wo die Feindschaft in das Gemüt einkehrt, geht das Glück hinaus!
10. Kann man Feindschaft entgehen
Kann man Feindschaft entgehen? In der Entwicklungsepoche, in der sich die Menschheit befindet, kann man nicht immer vermeiden, daß gewisse Menschen Antipathie, ja sogar Feindschaft einem selbst gegenüber empfinden. Aber das bedeutet nicht, daß man sich davon anstecken lassen und selbst von Feindschaft diesen Menschen gegenüber befallen sein muss. Man muss nicht aufgrund der Feindschaft anderer Menschen einem selbst gegenüber sein eigenes Gemüt mit Feindschaft erfüllen und damit die Ernte des Glücks für sich selbst zerstören. Man kann, im Gegenteil, versuchen, dieses Terrain im Bewusstsein mit den liebevollsten Gedanken dem Betreffenden gegenüber zu erfüllen, kann daran denken, daß kein Mensch im jeweiligen Augenblick anders sein kann, als er ist. Jeder Mensch muss ja das Leben und Dasein von der Begabung oder dem Verstandesniveau aus anschauen, das er besitzt. Etwas anderes zu verlangen, wäre nur Ausdruck von Dummheit. Es wäre dasselbe wie, Unkraut in seinen eigenen Weizen zu säen.
11. Die tiefste kosmische Analyse des wahren Glücks
Der schnellste Weg zum absolut vollkommenen Glück ist also der, seinen mentalen Samen zu reinigen – das Unkraut vom Weizen zu entfernen und nur den reinen Samen zu säen. Den Samen des Glücks erkennt man daran, daß man sich frei von all den Begehren weiß, die dem Wunsch entgegenstehen, daß man durch sein Leben und seine Wesensart jedem, mit dem man in Kontakt kommt, zum Segen gereichen will. Das Begehren zu entwickeln, ein Wesen als "Abbild Gottes, im gleichend" zu werden, d.h. zu einer strahlenden mentalen Sonne zu werden, die das Licht und die Wärme des Lebens in jeden einzelnen Bereich des Leides senden kann, und dort das tödliche Begehren aus den unglücklichen Schicksalsbereichen unserer Mitmenschen zu entfernen und sie mit dem Feuer unserer Liebe dahin zu führen, daß sie eins mit der Strahlenflut des Antlitzes Gottes werden – das ist die tiefste kosmische Analyse des wahren Glücks.
Der Artikel ist die Wiedergabe eines Manuskripts für einen Vortrag, den Martinus am 6. November 1955 im Martinus-Institut hielt. Das Manuskript zum Vortrag wurde von Erik Gerner Larsson bearbeitet. Die Bearbeitung wurde von Martinus gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kontaktbrief Nr. 20, 1956 unter dem Titel: "Bevidstheden og lykken" erschienen. Artikel-ID: M0050. Übersetzung: Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 1/2002 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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