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Artikelübersicht

M0320
Interpretation zum "Livets Bog": Das Vorwort
von Martinus

1. Die besonderen Umstände bei der Erschaffung des "Livets Bog"
Da das "Livets Bog" ein Werk ist, das dafür vorgesehen ist, eine Beschreibung der größten Probleme des Daseins oder der höchsten Analysen des Lebens zu sein, konnte man schon im Voraus wissen, dass es nicht sofort zu einem ganz allgemeinen Lesestoff werden würde. Seine Eigenheit wird noch sichtbarer dadurch, dass es, abgesehen von einigen Bibelzitaten, keine Zusammenstellung von Zitaten oder Wissen anderer Bücher, Werke oder Personen auf der Welt darstellt, sondern das Resultat eines einzelnen Wesens ist, d.h. ein Resultat meiner absolut eigenen okkulten Erlebnisfähigkeit oder kosmischen Wahrnehmung. Aufgrund dieses seines Abweichens von den meisten anderen literarischen Werken konnte man ebenso voraussetzen, dass es mit großer Skepsis entgegengenommen werden würde, besonders da ich es im Interesse der Wahrheit als meine Pflicht angesehen habe, den Lesern gegenüber die besonderen Umstände bei seiner Entstehung zu erklären. Diese Erklärung habe ich in Form des Vorworts gegeben.
Da ich also im Vorwort genötigt war anzugeben, dass ich meine eigene Quelle bin, dass das "Livets Bog" auf keinerlei Weise ein Plagiat des Wissens anderer ist und dass dieses Buch der Ausdruck so großer Analysen wie das "dreieinige Prinzip", die "Grundanalyse des Weltalls", die "ewige Gottheit", die "Unsterblichkeit des Lebewesens" usw. werden sollte, konnte man ebenso sicher voraussehen, dass es bis zu einem gewissen Grad auch mit Intoleranz entgegengenommen werden würde. Es ist doch eine Tatsache, dass es gewisse Kategorien von Menschen gibt, die die natürliche Überlegenheit anderer Mitwesen weder tolerieren wollen noch können, sondern dieser stattdessen mit Empörung, Zorn oder Hass entgegentreten, die umso größer sind, je größer die Überlegenheit ist, der sie gerade gegenüberstehen. Wir haben ja diesbezüglich mächtige Beispiele von Jesu Leidensgeschichte. Dass diese Kategorien von Wesen nicht in besonderem Ausmaß unter "Heiden", "Irreligiösen" oder "Freidenkern" zu suchen sind, sondern oft bei den Wesen zu finden sind, von denen man im Voraus vermuten könnte, dass sie am entgegenkommendsten und verständnisvollsten gegenüber den höchsten Problemen sein würden, ist eine altbekannte Tatsache, der auch Jesus Ausdruck gibt, indem er sagt, dass "die ersten die letzten sein werden", und auch wenn er sagt, dass er den größten Glauben bei den "Ungläubigen" fand. Er wurde also weder bei den Hohepriestern, den Schriftgelehrten noch bei anderen der autorisierten Weisheitsverkünder am liebevollsten aufgenommen. Dass sich dieses Prinzip immer noch geltend macht, kann keiner, der mit dazu beiträgt, den neuen Weltimpuls zu verkünden oder die Weisheit in unseren Tagen auszubreiten, umgehen, dies als Tatsache zu erleben. Diese Wesen werden alle Zeuge dessen, dass die "Verwandtschaft am schlimmsten" ist, d.h., dass es ziemlich verbreitet ist, dass der größte Unwillen und deshalb die größte Unempfänglichkeit bei vielen jener Personen zu finden ist, die als große "Würdenträger", "Führer", "Medien" usw. in religiösen Bewegungen, Vereinigungen und Gesellschaften sitzen.
2. Die einzig wirklich gesunde treibende Kraft bei geistigen Vorhaben darf außer reiner Liebe nur "Pflichtgefühl" und nicht Ehrgeiz sein
Hier muss jedoch darauf aufmerksam gemacht werden, dass es natürlich Ausnahmen gibt. Aber die Wesen, die nicht zu diesen Ausnahmen gehören, habe ich im "Livets Bog", Stück 126, beschrieben. Sie gehören hauptsächlich zur zweiten Abteilung der zweiten Kategorie in der Gruppe A, und ich will deshalb nicht weiter auf diese Wesen eingehen, sondern nur erwähnen, dass solche Wesen sich ihre Plätze und Positionen kraft ihres Ehrgeizes angeeignet haben, kraft jenes Bewusstseinsfaktors, der absolut nicht bei geistigen Vorhaben oder Missionen geeignet ist. So gut wie Ehrgeiz als Stimulans von physischen Vorhaben sein kann, so verhängnisvoll und unmöglich ist er als treibende Kraft bei geistigen Vorhaben. Die einzig wahre, gesunde treibende Kraft kann bei diesen außer reiner Liebe nur das "Pflichtgefühl" sein. Wenn jemand eine geistige Mission kraft des Pflichtgefühls durchführt, dann ist ihm die Mission wichtiger als seine eigene Person. Wenn er sie jedoch aus Ehrgeiz ausführt, dann ist seine eigene Person wichtiger als die Mission. Im ersteren Fall ist er glücklich, wenn er geistig interessierten Personen begegnet, ganz gleich, ob diese seiner eigenen Lebensauffassung oder der von anderen angehören. Er sieht in ihnen wahre geistige Kollegen, Brüder und Mitarbeiter, selbst wenn dieses Empfinden noch keineswegs auf Gegenseitigkeit beruht. Im letzteren Fall, wenn das Individuum von Ehrgeiz getrieben wird, sieht es in jedem anderen geistig interessierten Menschen einen Konkurrenten. Und je mehr und vorteilhafter man von diesem spricht oder je mehr die geistige Position dieses anderen Wesens wächst, desto indignierter und intoleranter wird das Individuum diesem seinen Bruder gegenüber. Da Indignation und Intoleranz ja gerade die Kräfte sind, die ihren Urheber für finstere Manifestationen qualifizieren, beginnt so ein intolerantes Wesen ja auch direkt, sich auf jede denkbare Weise zu einem Medium für Zorn, Verleumdung und Unterminierung des anderen zu machen, aber alles natürlich unter der Selbsthypnose, die "gerechte Entrüstung", "heiliger Zorn" heißt oder kurz gesagt unter der "Vorspiegelung", dass alles im Interesse der Moral und der Tugend sei, um die eigenen Anhänger davor zu beschützen, sich für die betreffende Person zu interessieren und damit von ihr "irregeführt" zu werden. Aber in Wirklichkeit ist die Wahrheit die, dass sie nur ihre eigene Position beschützen wollen. Sie haben Angst davor, dass das Licht des anderen Wesens ihr eigenes übertrumpfen könnte, so dass ihre eigenen Anhänger die des anderen werden könnten. Diese Wesen verstehen also nicht, dass sie gerade dadurch jedem entwickelten Menschen ihre eigene geistige Mangelhaftigkeit enthüllen und somit ihre eigene Position unterminieren.
3. Ehrgeizige Personen können mit ihrem Geschwätz, ihrem Zorn, ihrer Intoleranz und ihrem Aberglauben zu "Kreuzigern" werden
Aber dadurch lösen sie ja jene Ursachen aus, deren Wirkungen zurückkehren und ihnen die fehlenden Qualifikationen geben, durch die sie sich darüber klar werden, dass die aus Liebe gezeigte wahre Geistigkeit in keinem einzigen Punkt durch Verleumdung, Intoleranz oder Zorn gegen irgendetwas oder irgendjemanden zum Ausdruck kommen kann und dass dies gerade die einzige geistige Position bei einem Wesen ist, die unvergänglich oder unerschütterlich ist. An ihr prellt jede Form von Verleumdung, Zorn, Intoleranz, Neid und Aberglauben völlig ab. Ja, diese Realitäten können zwar zu einer "Kreuzigung" führen, aber danach wird die Wahrheit in einer leuchtenden und strahlenden "Auferstehung" an den Tag kommen, wobei sich die Position des "gekreuzigten" Wesens weiter vielfältig verstärkt.
Da es also in großem Ausmaß der Ehrgeiz ist, der diese "Kreuziger" hervorbringt, ist es ganz natürlich, dass diese unter den Wesen zu finden sind, die sich gerade kraft ihres Ehrgeizes eine gewisse geistige Position angeeignet haben, wie "Hohepriester", "Schriftgelehrte", religiöse Vortragshalter, Präsidenten, Sekretäre usw. innerhalb religiöser Bewegungen oder Bruderschaften, Medien innerhalb von spiritistischen Kreisen usw., kurz gesagt, alle Wesen, die also mit einer religiösen Position hervortreten und von denen man natürlich glauben sollte, dass sie die ersten wären, sich über die geistige Position und natürliche Überlegenheit anderer Wesen zu freuen, dass sie die ersten wären, nicht "mit Steinen zu werfen".
Es muss hier natürlich, wie schon bemerkt, absolut daran erinnert werden, dass es Ausnahmen gibt und dass die wirklich hervorragend, geistig entwickelten Personen innerhalb der religiösen Gesellschaften, Sekten und Bewegungen selbstverständlich nie jemanden "kreuzigen", "mit Steinen werfen" oder jemanden verleumden können, sondern in vollem Verständnis des alten Wortes "Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn Gottes, denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache" nur Gott oder das Gute in allem und jedem sehen, hören und empfinden. Und das Kennzeichen dieser Wesen wird deshalb immer das sein, dass sie nie etwas Böses über irgendjemanden oder irgendetwas zu sagen haben, sondern sich mit allen Lebewesen durch das Band der Liebe als geistig vereint empfinden, was sie in jeder Beziehung über alle äußeren Umgangsformen erhaben sein und sie deshalb allem und jedem unabhängig von Glaubensbekenntnis, Lebensauffassung, Manifestation und Entwicklungszustand entgegenkommen lässt. Aber für alle anderen Wesen innerhalb der religiösen Gemeinschaften, die hiervon abweichen, gelten immer noch die Worte: "Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht falle".
4. Das "Livets Bog" und besonders das Vorwort hat eine gewisse Indignation und Intoleranz erweckt
Mit diesen hier geschilderten Tatsachen vor Augen, durfte ich nichts anderes erwarten, als dass sich die gleiche Tradition "Die Ersten werden die Letzten sein" auch gegenüber dem "Livets Bog" geltend machen würde. Und ich war mir auch klar darüber, dass es darum ging, dieses Buch so zu schreiben, dass es so wenig Nahrung wie möglich für die niedrigeren Tendenzen dieser primitiven Wesen enthalten würde. Aber kraft des Umfangs des Buches und seines Inhalts der großen Analysen, und da ich nicht das Recht hatte zu verbergen, dass ich meine eigene Quelle bin, habe ich natürlich nicht ganz vermeiden können, schwache Reflexe der Indignation oder Intoleranz dieser Wesen zu verspüren. Das, was besonders ein Nagel im Auge dieser Wesen war, ist gerade das "Vorwort" des Buches. Bevor ich zu einer näheren Beschreibung des Vorworts übergehe, habe ich es deshalb als nützlich empfunden, die obigen Erklärungen vorzubringen – nicht um jemandem zu nahe zu treten, sondern absolut nur um das Wertlose in der Haltung der intoleranten Wesen zu zeigen und dadurch jedem Leser des "Livets Bog" begreiflich zu machen, dass er diesen gegenüber nicht zu einer Widerrede zu greifen braucht, da dies letztendlich auf den Urheber selbst zurückwirken wird, und dass wir anderen deshalb nur dadurch die größte, wahre und reine Geistlichkeit und Liebe zeigen können, indem wir "die rechte Wange hinhalten, wenn wir auf die linke geschlagen werden" und im Kontakt mit dem Leben in Stille beten: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".
5. Skepsis gegenüber dem Vorwort, da das "Livets Bog" oder das gesamte Werk noch nicht fertig ist
Wie schon erwähnt, ist das Vorwort des "Livets Bog" dem fertigen oder gesamten Werk angepasst. Da dies aber noch nicht vorliegt, sondern nur der erste Band, ist es vielen Menschen schwergefallen und wird es vielen weiterhin schwerfallen, das Vorwort gleich akzeptieren oder dem entgehen zu können, skeptisch zu sein.
Aus verschiedenen Gründen, die ich bereits genannt habe, kann dies wiederum die Ursache zur Auslösung von Indignation oder Intoleranz gewisser Kategorien Menschen sein. Aber es gibt auch Menschen, die, selbst wenn sie nicht dazu tendieren, Unwillen gegen die Auffassung oder Meinung anderer über das Leben zu haben, ja, vielleicht sogar wirklich guten Willen zeigen, diese zu verstehen, trotz dieses Umstands das Vorwort zum "Livets Bog" nicht akzeptieren können. Dies sind hauptsächlich solche Personen, die auf dem materiellen Gebiet eine hervorragende Intelligenz entwickelt haben, aber bislang nur in geringerem Umfang oder überhaupt nicht in Berührung mit geistigen oder okkulten Erfahrungen gekommen sind und deshalb in diesen Bereichen auch keine Intelligenz entwickelt haben können. Für solche Wesen wirkt jeder geistige oder okkulte Bericht, der ihren gewohnten intelligenzmäßigen Gebieten voraus ist, folglich phantastisch. Und je unbekannter diesen Wesen die geisteswissenschaftliche oder okkulte Literatur ist, desto phantastischer wirkt das Vorwort auf ihre Auffassung und Gesinnung. Diese Wesen sind nicht besonders intolerant, haben jedoch nur die Fähigkeit, das autorisierte materielle Wissen zu akzeptieren, während sie dagegen bis zu einem gewissen Grad genötigt sind, geistiges Wissen nur als Naivität oder geradezu als Aberglauben aufzufassen. Diese Wesen sind oft unter hervorragenden materialistischen Wissenschaftlern, Schriftstellern, Journalisten usw. zu finden, deren Aussagen und maßgebende Beurteilung von vielen als autoritativ betrachtet werden.
Man wird hier also verstehen können, dass diese Beurteilung in absolutem Sinne auf keinerlei Weise eine rechtmäßige Autorität in geistigen Bereichen sein kann, ganz gleich, wie sehr diese Wesen auch unter das Prädikat "Akademiker" fallen mögen. Weil jemand ein Doktor in der Philosophie ist, ist er ja kein Experte in Bezug auf Telepathie oder Gedankenübertragung. Oder weil er Professor in Chemie ist, ist er absolut keine Autorität auf dem Gebiet der Psychometrie oder Hellsehen. Eine solche Autorität kann natürlich nur eine Person innehaben, die diese Fähigkeiten hat, ganz gleich, welch bescheidene soziale Stellung sie auch bekleiden mag.
6. Die materielle Wissenschaft und die Geisteswissenschaft
Der beginnende Wahrheitssucher muss sich also daran gewöhnen, unabhängig zu sein von der Beurteilung und der "Autorität" der materiellen Wissenschaft auf geisteswissenschaftlichen Bereichen, da er sonst ja nicht über die materielle Grenze hinaus kommen kann, bevor die Wissenschaft einmal darüber hinaus gekommen ist. Hier muss jedoch bemerkt werden, dass sich die Wissenschaft in starker Entwicklung in Richtung auf das Psychische befindet und auf vielen Gebieten bereits zur Grenze der physischen Welt gekommen ist. Es ist also deshalb nur eine Frage der Zeit, wann sie beginnt, sich innerhalb der okkulten Bereiche zu bewegen. Aber vorläufig ist sie noch nicht über diese Grenze hinaus gekommen. Und deshalb ist es nur natürlich, dass die oben erwähnten Wesen das Vorwort zum "Livets Bog" mit einer gewissen Skepsis betrachten müssen. Das, was es ausdrückt, kann ja weder mit Hilfe von Mikroskopen noch von Teleskopen dokumentiert werden. Es kann nicht mit Hilfe von physischen Maßen oder Gewichten gemessen werden.
7. Meine "Feuertaufe" und mein neuer geistiger Wahrnehmungshorizont
Ich war ja gezwungen, im Vorwort von den Umständen zu berichten, die zur Schöpfung des "Livets Bog" führten. Ich musste also die Tatsachen beschreiben, die vorher stattfanden, nämlich, dass ich mehrere Male in starke okkulte oder überphysische Lichtphänomene oder "Feuertaufen" eingehüllt wurde und dass diese in mir bisher unwirksame oder latente Sinne auslösten, so dass ich nach und nach einem völlig neuen Wahrnehmungshorizont gegenüberstand, einem Horizont, der völlig jenseits der gewöhnlichen physischen Welt lag. Ich sah nicht nur wie andere Menschen mit physischen Augen aufgrund des Sonnenlichts, sondern ich sah auch mit geistigen Augen aufgrund des geistigen Lichts. Da alle geistige Energie im Verhältnis zur physischen Energie von kolossalen Dimensionen ist, bekam der neue Wahrnehmungshorizont im Verhältnis zu dem physischen auch dementsprechende Dimensionen. Mein Beschreiben des neuen Wahrnehmungshorizonts oder dessen, was ich nun sehen konnte, und der Fähigkeiten, die ich bekommen hatte, wurde der schwierigste Punkt für den beginnenden Leser des "Livets Bog". Ja, für einige wurde er sogar so schwierig, dass er vorläufig unüberwindlich wurde, da sie unmöglich die Probleme als Wahrheit auffassen konnten, weshalb das weitere Lesen des Buches somit natürlich uninteressant wurde.
Wenn ich im Voraus ein Werk geschrieben hätte über die stufenweise Wahrnehmungsentwicklung des Lebewesens von primitiven Formen bei den niedriger stehenden Tieren bis zu den Formen, die bei dem intellektuell entwickelten Menschen hervortreten, und über deren weiteren Verlauf und Beispiele oder Tatsachen aus der Bibel und dem täglichen Leben gegeben hätte, die meinem eigenen erlebten Zustand entsprochen hätten, dann hätte sich die Sache ganz anders verhalten. Dann wären die Probleme akzeptierbarer gewesen. Da ja aber eine solche Beleuchtung der Wahrnehmungsentwicklung ihre besonderen Kapitel im "Livets Bog" selbst bekommt, konnte ich natürlich nicht im Vorwort mit diesen Problemen ins Einzelne gehen, sondern habe mich darauf beschränken müssen, die nackten Tatsachen ohne besondere Kommentare zu beschreiben, ganz unabhängig davon, wie unwahrscheinlich sie in dieser Weise auch aussehen mochten, unabhängig davon, welch große Skepsis sie auch hervorrufen mochten, im Vertrauen darauf, dass meine Beschreibung gerechtfertigt oder die Richtigkeit meines Zustands gezeigt zu haben, wenn das fertige Werk vorliegt.
8. Das Vorwort und die kommenden Bände des "Livets Bog" mit den Grundanalysen des Weltalls
Dass die Fertigstellung der einzelnen Bände des "Livets Bog" von einem solchen Umfang ist, dass diese nur mit Zwischenräumen von Jahren herausgegeben werden können, macht die Sache ja nicht besser, besonders solange hauptsächlich nur das Vorwort und die Einleitung oder der erste Band herausgegeben worden sind. Dies hat dann auch bewirkt, dass dieser Band natürlich nur von solchen Menschen gelesen wird, die geistig so entwickelt sind, dass sie sich vom Vorwort nicht haben abschrecken lassen, sondern sich unerschrocken durch dieses hindurchgearbeitet haben bis zum wirklichen Studium, das in der Realität erst mit der Einleitung beginnt.
Das Vorwort ist also eine Realität im "Livets Bog", das seine Rechtfertigung und volle Berechtigung natürlich erst dann bekommt, wenn die noch unfertigen Bände des "Livets Bog" vorliegen, da es ja eine Art Ouvertüre zum gesamten Werk ausmacht.
Da diese Bände so große Analysen enthalten werden wie die Grundanalyse des Weltalls und ich im Vorwort genötigt war, dies zu nennen, und darüber hinaus genötigt war zu erklären, dass diese Analyse kraft meiner eigenen Erlebnisse und nicht durch irgendeine Form von Studium oder Aneignung von Wissen aus Büchern oder anderen Werken entstanden ist, ist es verständlich, dass gewisse Wesen natürlich vorweg nur annehmen können, dass ich von Eitelkeit beherrscht sei und dass meine Aussagen Ausdruck von Hochmut wenn nicht sogar "Größenwahn" seien. Um diese für die Leser unglückliche Auffassung zu verhindern und ihnen zu einem beginnenden Studium des Lebens zu verhelfen, das mit der Einleitung anfängt, werde ich nachfolgend dazu übergehen, die so schwer akzeptierbaren schwierigsten Punkte im Vorwort näher zu erklären, und hoffe dadurch, die Leser in Kontakt mit den wirklichen Tatsachen bringen zu können, damit sie die Freude und Inspiration bekommen können, die das wahre und vorurteilslose Verständnis des Vorworts seiner Natur nach zu geben vermag.
9. Wenn ich im "Livets Bog" nicht die Richtigkeit meiner Behauptungen beweisen könnte, wären die Aussagen über mich selbst nie manifestiert worden
Um das Studium des "Livets Bog" zu erleichtern, habe ich den Stoff in kleine Abschnitte oder Stücke aufgeteilt. Da der konzentrierte Inhalt oder Kernpunkt jedes Stückes in einem Untertitel wiedergegeben wird, wird sich der Leser mit dessen Hilfe leicht und schnell in Bezug auf Inhalt oder Sinn orientieren können. Da jedes Stück darüber hinaus nummeriert ist, erleichtert auch dies jede Form von Zitat oder Hinweis auf "Livets Bog".
Die Stücke im Vorwort, die für viele Leser am schwersten zu akzeptieren sind, sind natürlich die, in denen ich von mir selbst und meinen geistigen oder kosmischen Erlebnissen spreche. Und ich will deshalb hier versuchen, diese näher zu kommentieren.
In Stück 7 erwähne ich zum ersten Mal u.a., dass ich durch eigenes Schauen eine solche Kenntnis über die Weltenergien in einem solchen Umfang erlebt habe, dass diese auf jede Art und Weise die Antwort auf die alle Zeiten hindurch immer aktuelle Frage "was ist Wahrheit?" geworden ist, nämlich: "alles ist sehr gut". Anders ausgedrückt: ich erkläre eigentlich hier, dass ich das Dasein von Gottes eigenem Gesichtspunkt aus erlebt oder das Fazit des Lebens selbst gesehen habe.
Wenn ich ferner in den Stücken 20, 21 und 22 berichte, dass ich geradezu in die Ewigkeit selbst schauen konnte, den Sinn des Lebens und die ewige Gottheit sehen konnte oder in einem permanent wachen tagesbewussten Zustand alle hinter der physischen Welt liegenden tragenden geistigen Kräfte, unsichtbaren Ursachen, ewigen Weltgesetze, Grundenergien und Grundprinzipien sehen konnte und dass das Daseinsmysterium also kein Mysterium für mich war, sondern dass ich in das Leben des Weltalls oder das "göttliche Schöpfungsprinzip" eingeweiht war, dann ist es verständlich, dass dieser mein Bericht oder diese Behauptung einer gewissen Art Menschen natürlich ziemlich unglaublich vorkommen muss und deshalb bei diesen Wesen auf Skepsis und Widerwillen stoßen muss. Solchen Menschen, die weder daran glauben können noch die Fähigkeit haben zu verstehen, dass andere Menschen mit Fähigkeiten und Organen versehen sein können, die sie selbst nicht entwickelt haben, sondern glauben, dass die Begabung oder Wahrnehmungsfähigkeit des gewöhnlichen Erdenmenschen der Höhepunkt von allem sei, was im Dasein erreicht werden kann, muss ein Bericht wie dieser selbstverständlich wie Fanatismus, Aberglaube, Größenwahn, Betrug usw. vorkommen. Auf denjenigen jedoch, der wirklich in der Bibel, in okkulter Literatur, in ehrlicher Geistesforschung bewandert ist oder der Einsicht in die Gesetze der Entwicklung hat, wird dieser Bericht keine so drastische Wirkung haben, sondern sich als neues freudiges Objekt für seine Forschung und Untersuchungen zeigen. Und gerade damit er Gegenstand dieser Untersuchung werden kann, ist er erschienen und nicht, damit ihm blind geglaubt werden soll. Wenn ich in Form der verschiedenen Bände des "Livets Bog" dem entwickelten Geistesforscher nicht die Richtigkeit meiner Behauptungen beweisen und mit sämtlichen Bänden also nicht das Material zu dieser Untersuchung geben könnte, wären die Aussagen über mich selbst niemals gemacht worden. Da sie jedoch Ausdruck für die Analyse einer Tatsache sind, wäre ich ein Verräter an der göttlichen Weltordnung, kraft derer meine okkulten Sinne existieren, oder ein "Sünder am heiligen Geist" oder dem kosmischen Bewusstseinsniveau, von dem alle Weisheit und Liebe entspringen. Einer solchen Tatsache gegenüber hatte ich natürlich keine andere Wahl, als anderen ganz offen die Wahrheit zur Inspiration, Bestätigung und Erbauung zu erklären und mich auf keine Weise davon abschrecken zu lassen, nur weil eine kleine Schar unwissender Menschen aufgrund ihrer primitiven Einstellung auf okkulten Gebieten mich notwendigerweise als angeberisch, hochmütig oder verrückt auffassen musste. Dies ist ja gerade die Kreuzigung oder das Fegefeuer, durch das alle Helfer der Menschheit hindurch müssen, wenn sie wirklich etwas ausrichten wollen. Und im Wissen um die Echtheit meiner Mission ließ ich mich also auch nicht von Hindernissen und Widerwillen abhalten, insbesondere da ich in Form des "Livets Bog" den Beweis dafür aufbaue, dass die Anwesenheit meines hohen geistigen oder kosmischen Bewusstseins eine Tatsache oder absolute Wahrheit ist und dass dieser Bewusstseinszustand das vorläufige Ziel für alle meine Mitmenschen hier auf Erden ist.
10. Das "Livets Bog" ist in Wirklichkeit der Hauptbeweis für "kosmisches Bewusstsein"
Da das "Livets Bog" also in Wirklichkeit der Hauptbeweis für "kosmisches Bewusstsein" ist und da sich dieses Buch bislang nur in seiner Entstehung befindet, kann ich natürlich noch nicht in einem so großen Umfang wie später, wenn das Werk fertig vorliegt, meinen Bewusstseinszustand oder die im Vorwort gegebene Darlegung dokumentieren. Aber selbst, wenn ich im "Livets Bog" den Beweis für die Anwesenheit eines kosmischen Bewusstseinszustands bringe, ist doch eine gewisse Entwicklung notwendig, bevor man die Fähigkeit hat, dieses Buch als Beweis zu akzeptieren. Mein Bewusstseinszustand muss also all den Wesen, die nicht so hervorragend entwickelt sind, dass sie die Richtigkeit oder Wahrheit meiner Worte kontrollieren können, als eine Sache von Glauben oder Aberglauben vorkommen, denn nur durch die Fähigkeit, die Wahrheit oder den "heiligen Geist" in meiner Manifestation zu sehen, werde ich der Beweis für göttliches Bewusstsein.
Indem ich auf meinen Artikel "Der Heilige Geist" hinweise, werde ich nachstehend dieses Thema vertiefen und hoffe somit, den "heiligen Geist" begreiflich zu machen und die Einstellung des Lesers zum und seinen Glauben an das "Livets Bog" zu erleichtern, damit er mit Hilfe dieses Buches den Weg zu einem verklärten Dasein finden kann.
11. Wahre Weisheit kann nur einen wahren "Weisen" als Urheber haben
Da jede Form wahrer Weisheit nur einen wahren "Weisen" als Urheber haben kann, muss sich die Forschung über das Entstehen der Weisheit natürlich auf einen solchen "Weisen" konzentrieren. Und diese Forschung wird dann immer zu der Analyse führen, dass ein solches Wesen von Gedanken und Wissen beseelt war, die jenseits des Wissens und der Gedanken der gewöhnlichen Erdenmenschen gelegen haben. Da Weisheit das gleiche ist wie wahres Wissen von den höheren Analysen über das Leben selbst, wird diese Erklärung, wenn sie wirklich unparteiisch, wahr und ehrlich ist, unvermeidlich zu dem Ergebnis führen, dass ein solches Wesen von Fähigkeiten beseelt war, tiefer in das Dasein zu blicken als die meisten seiner Mitmenschen, d.h. also, dass es diesen in der Entwicklung voraus ist. Da aber Fähigkeiten ihren Sitz nur in Organen haben können, muss dieses Wesen also Organe haben, die in gewissen Bereichen die seiner Mitmenschen überragen. Diese Organe sind also bestimmt für die Durchströmung und Auslösung jeder höheren Gedankenenergie. Es ist diese höhere Gedankenenergie, die ich im obengenannten Artikel als "heiligen Geist" beschrieben habe. Mit diesem Ausdruck ist immer wieder innerhalb der Kirchen und Religionen über diese Gedankenenergie gesprochen worden. Dass diese höhere Gedankenenergie existiert, brauche ich wohl kaum anzudeuten, da es ja eine Tatsache ist, dass die Weisheit existiert. Ob die Wesen, die als Repräsentanten der Weisheit oder als deren Urheber bezeichnet werden, wie Moses, die Propheten, die Apostel, Buddha, Christus, Mohammed usw. existiert haben oder nicht, ist absolut gleichgültig und deshalb sinnlos zu diskutieren, denn die Aussagen, die man ihnen zuschreibt, existieren ja als Tatsache. Und wenn sie existieren, dann ist es ja auch eine Tatsache, dass sie Menschengehirnen entsprungen sind und Lebewesen als Urheber gehabt haben. Ob diese Wesen mit den eben genannten identisch waren oder als andere hervortraten, ist völlig bedeutungslos, da diese anderen dann absolut nur von dem gleichen Bewusstseinsniveau sein können wie die erstgenannten. Weisheit ist ja Weisheit, ganz gleich, wen sie auch als Urheber haben mag.
12. Gedankenenergie ist eine höhere Form von "Elektrizität". Lange und kurze Gedankenwellenlängen
Der "heilige Geist" ist also eine höhere Form von Gedankenenergie. Gedankenenergie ist wiederum eine höhere Form von "Elektrizität". Hier muss man verstehen, dass das Gehirn- und Nervensystem der Lebewesen eine höhere elektrische Anlage für das Empfangen und Absenden von Energiewellen ist, mit anderen Worten, ein höheres System von Radiokommunikation. Die Gedankenfunktion oder das Geistesleben eines jeden Lebewesens ist in Wirklichkeit eine höhere Form von Absenden und Empfangen von "Radiowellen". "Radiowellen" gibt es jedoch in verschiedenen Längen. Und die Wissenschaft ist bislang nur zu den langen Wellenlängen gekommen, die mit gewöhnlichen technischen "Radioapparaten" gesandt und empfangen werden können. Sie ist noch nicht, obwohl sie etwas hat, was sie "Kurzwellen" nennt, zu den mikroskopischen "Wellenlängen" gekommen, die vom Gehirn abgesandt und empfangen werden können. Diese "Wellenlängen" sind jedoch für den hervorragenden okkulten Forscher eine Tatsache und treten als tragendes Prinzip in jeder Form der Auslösung von Bewusstseins- oder Geistesleben hervor. Alle Formen von Gedanken, Ideen oder Vorstellungen sind in Wirklichkeit die mikroskopischen "Radiowellenlängen", die das Ich wahrnimmt und manifestiert. Jedes Bewusstseinsleben ist also identisch teils mit dem eigenen Ausformen und Absenden des Ichs von "Radiowellenlängen" und teils mit seinem Empfang der als Gedanken geformten und abgesandten "Radiowellenlängen" anderer Wesen. Für so einen Energieaustausch sind jedoch "Apparate" notwendig. Der bekannteste dieser "Apparate" ist das physische Gehirn mit dem dazugehörenden Nervensystem. Hinter diesem existieren entsprechende Systeme für immer feinere Energie, die das Ich nach und nach im Zuge seiner Entwicklung zu nutzen lernt. Da die Gedankenenergie über alles erhaben ist, was die Menschen sonst an Energien kennen, und da sie nicht mit irgendeinem physischen Gerät besonders beobachtet oder festgestellt werden kann, ist sie als "überphysisch" zu bezeichnen und wird im täglichen Dasein als "Bewusstseins- oder Geistesenergie" erkannt. Da das Bewusstsein wiederum eine Skala von verschiedenen Stufen repräsentiert, angefangen bei sehr primitiven und groben Gedankenzuständen, die nur durch robuste oder tötende Manifestationen zum Ausdruck kommen können, bis zu sehr verfeinerten, von Intelligenz, Intuition und Liebe leuchtenden Ausstrahlungen, kann man hier sehen, dass "Gedankenwellenlängen" selbst innerhalb ihres mikroskopischen Zustandes in einer unendlichen Skala von kürzeren und immer kürzeren "Längen" hervortreten. Die längsten dieser "Wellenlängen" werden also durch das Bewusstsein in Form der groben tierischen und tötenden Gedankenklimate ausgelöst wie Hass, Egoismus, Hochmut, Unehrlichkeit, Geiz usw., die alle in Mord, Totschlag und Verkrüppelung kulminieren. Da sie aber allmählich immer "kürzerer" Natur werden, lösen sie sich in den bekannten und erhabenen Gedankenklimaten aus, die wir als Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Weisheit und Liebe bezeichnen.
13. Latente Zentren im Gehirn werden geöffnet, nach und nach, wie die moralische Entwicklung des Individuums fortschreitet
Auf die Ursache zu der besonderen Natur dieser Wellen kann ich hier nicht eingehen, sondern nur in aller Kürze erwähnen, dass die Empfänglichkeit der Individuen dafür vom Gehirn- und Nervensystem abhängig ist. Bei den Tieren ist dieses ja sehr robust, ebenso bei den primitiven oder den am niedrigsten stehenden Menschen. Diese können deshalb nur mit Hilfe der "langen" Wellen innerhalb der "Gedankenwellen" nachdenken oder sich manifestieren. Aber nach und nach, wie sich dieses System verfeinert, nimmt die Fähigkeit der Wesen, mit Hilfe der "langen" Wellenlängen nachzudenken, in entsprechendem Grad ab. Und das Individuum wird sich dann immer mehr der "kurzen" Wellenlängen bedienen, die also mit allen Formen von erhabenen Gedankenarten und damit der Grundlage aller edlen Manifestationen oder vollkommenen Daseinsformen identisch sind.
Wenn der Erdenmensch durch das Erleben des Lebens nach und nach von den "langen" zu den immer "kürzeren" Wellenlängen geführt wird, kann dieser Übergang nur durch gewisse Verwandlungen in seinem "Empfangsgerät", dem Gehirn, vor sich gehen, das, selbst wenn es in seinem Hervortreten organisch ist, doch seiner Konstruktion nach technischer Art ist. Diese Verwandlung besteht in dem Öffnen einer sozusagen neuen und bisher latenten oder unbenutzten Abteilung des Gehirns. Diese Abteilung ist also von einer solchen Konstruktion, dass sie für ein gewisses Stück der bisher vom Individuum unbenutzten Wellenlängen der Skala brauchbar ist. Wenn eine solche Abteilung zum Benutzen reif wird, was durch die moralische Entwicklung des Individuums geschieht, dann ist es also im Stande, sich durch die dieser Abteilung oder diesen Zentren im Gehirn angepassten Gedankenarten oder Wellenlängen zu manifestieren. Und das Individuum zeigt sich dann seiner Umgebung als in entsprechendem Grad verwandelt. Eine solche Verwandlung ist z.B. die gewöhnliche religiöse oder sektiererische "Bekehrung". Da das Gehirn des Erdenmenschen jedoch noch weit davon entfernt ist, in dem Ausmaß in Gebrauch genommen worden zu sein, wozu es in der Realität bestimmt ist, gibt es mehrere solcher latenten oder unbenutzten Zentren, die also geöffnet oder in Gebrauch genommen werden, nach und nach, wie die moralische Entwicklung des Individuums fortschreitet.
14. Nach dem Neuöffnen einer Gehirnpartie nach der anderen erreicht das Individuum zum Schluss die "große Geburt"
Wenn ein solches Zentrum beginnt, zur Benutzung reif zu werden, wird seine Funktionsfähigkeit ausgelöst durch ein besonders starkes Bombardement von außen mit den für dieses Zentrum geeigneten Wellenlängen. Die Auslösung eines solchen Bombardements kann auf einen Vortrag, den das Individuum erlebt hat, zurückzuführen sein oder auf durchgreifenden moralischen Unterricht oder dergleichen. Diese Auslösung wird vom Individuum oft als ein psychisches Sehen von Feuer, Flammen oder anderen verschiedenen leuchtenden Phänomenen empfunden oder erlebt, die mitunter als symbolische Ausdrücke für die Konsequenzen der Einverleibung des Individuums in die neuen Bewusstseinsschichten hervortreten. Solche Erlebnisse sind aus der Bibel als "Offenbarungen" bekannt. Wenn das Individuum durch solch eine Auslösung durchgekommen ist, beginnen die der neu eröffneten Abteilung zugehörenden Gedankenwellenlängen durch sein Gehirn zu vibrieren. Es beginnt, völlig neue Gedankenarten zu empfangen und abzusenden. Es erlebt ganz neue Bewusstseinszustände und beginnt, von diesen aus zu sprechen.
Nachdem das Individuum ein solches Neuöffnen einer Gehirnpartie nach der anderen oder eines Gehirnzentrums nach dem anderen erlebt hat, erreicht es schließlich die letzte und größte Auslösung innerhalb des Tierreichs. Diese Auslösung ist identisch mit der Freimachung jenes Gehirnzentrums, die das Individuum zum wahren oder vollkommenen Menschen oder "Gottmenschen" macht. Die Freimachung dieses Zentrums bezeichne ich wie bekannt im "Livets Bog" als die "große Geburt". Die Wellenlängen, derer sich das Individuum danach bedienen kann und durch die es erleben kann, sind also die mikroskopischsten im Dasein und bestehen aus reiner Vernunft, Liebe, Intuition und Seligkeit. Mit der "großen Geburt" hat das Individuum den Übergang von einem "Embryo" zu einem wahrhaftig geborenen Wesen im wahren Menschenreich erlebt. Und es ist klar, dass die neuen Gedankenarten, die zusammen den absolut "heiligen Geist" oder "kosmisches Bewusstsein" repräsentieren, ja überwältigend für die Wesen sind, die auf diesem Gebiet noch unbewusste Seelen sind. Das Individuum vibriert, denkt und erlebt nun in ganz anderen Wellenlängen und damit in anderen Bewusstseinsschichten als seine in dieser Beziehung noch ungeborenen Mitmenschen. Aber von anderen Bewusstseinsschichten aus zu reden, d.h. von einer anderen Daseinsebene aus, kann ja auf unreife und unwissende Mitmenschen nur übernatürlich oder phantastisch wirken, insbesondere da der neue Horizontbereich geradezu genauso gigantisch gegenüber dem Horizontbereich der Mitwesen ist wie dieser gegenüber dem Horizontbereich eines ungeborenen Embryos im Mutterleibe.
15. "Weise" und der "Beistand, der Heilige Geist"
Wenn das Individuum die "große Geburt" durchgemacht hat, kann es auf der neuen Daseinsebene nicht nur wahrnehmen und erkennen, sondern es kann auch Ideen und Vorstellungen empfangen, die von den besonderen Einwohnern dieser Ebene ausgegangen sind. Da diese Daseinsebene ja nur Vollkommenheit in Liebe darstellen kann, ist das Gedankenklima dieser Ebene als der absolut "heilige Geist" zu bezeichnen. Wesen mit dieser "Geburt" oder partiellen Teilen davon treten in der Welt als wahrhaft "Weise" und als Religionsstifter, geistige Führer und Lehrer der Erdenmenschheit hervor.
Christus sprach immer wieder vom "heiligen Geist" oder "kosmischen Bewusstsein" und sagte u.a.: "Und wenn man euch abführt und vor Gericht stellt, dann macht euch nicht im Voraus Sorgen, was ihr sagen sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist" (Mk 13, 11).
"Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird".
"Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Joh.14, 16-17, 26).
16. Das "Livets Bog" zeigt überall, dass das Weltall auf Liebe basiert und dass das göttliche Wort, dass "alles sehr gut ist", absolute Wirklichkeit ist
Dass es mir ermöglicht worden ist, das "Livets Bog" zu manifestieren und es zu einem solchen Werk zu machen, wie im Vorwort beschrieben, beruht auf den Umstand, dass mein Gehirn- und Nervensystem die Zentren für die beschriebenen "kürzesten" Wellenlängen oder das "kosmische Bewusstsein" geöffnet bekommen hat. Ich habe den verheißenen "Beistand, den heiligen Geist" entgegengenommen. Er "lehrt" mich alle Dinge und "erinnert" mich an sie. Und das soll für jeden meiner Leser ein Zeichen dafür sein, dass meine Aussage die absolute Wahrheit ist, dass er oder sie niemals auch nur an einer einzigen Stelle im "Livets Bog" oder in meinen übrigen Manifestationen etwas finden wird, das nicht zeigt, dass das Weltall auf Liebe gegründet ist und dass das göttliche Wort, dass "alles sehr gut ist", absolute Wirklichkeit ist.
Jeder, der beweisen kann, dass meine Manifestationen sich darauf gründen, das Gegenteil auszudrücken, kann mich als Schwindler, Fanatiker usw. stempeln. Wenn diese Benennungen jedoch nicht mit diesem Beweis unterbaut werden können, werden sie, angewandt auf mich, nur solche als Urheber haben, mit denen es notwendig ist, das größte Mitleid zu haben. Denn sie gehören dann zu den blinden Seelen, die noch im Dunkeln tappen und denen es am richtigsten ist zu wünschen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".
17. Der sprachliche Stil im "Livets Bog"
Nachdem ich nun die für einen beginnenden Geistesforscher oder Wahrheitssucher schwierigsten Punkte im "Livets Bog" erklärt habe, nämlich die Aussagen über mich selbst, und aufgezeigt habe, dass der Zustand, in dem ich mich gemäß diesen Aussagen befinde, eine natürliche Wahrheit ist, die jedem Geistesforscher zu einer absoluten Tatsache wird, nach und nach, wie er zum Verständnis des "Livets Bog" kommt, habe ich es als nützlich empfunden, bevor ich den Hauptstoff selbst weiter beleuchte, eine kurze Erklärung über den Stil in diesem Buch zu geben. Dieser hat einen höchst unterschiedlichen Eindruck auf die Leser gemacht. Einige haben also gemeint, dass er sonderbar holperig und schwierig, ja geradezu schrecklich sei, andere, dass er ein bisschen schwer sei, wieder andere, dass er das schönste Dänisch ist, das es überhaupt gibt. Alle Ausdrücke der Skalenstufen von Unvollkommenheit bis Vollkommenheit sind ihm also zugeeignet worden. Und was soll man also glauben? –
Natürlich berufe ich mich nicht darauf, dass mein Stil rein sprachmäßig gesehen völlig perfekt sei, dazu ist der Schlund zwischen dem hohen Stoff, der geschildert worden ist, und der Stufe, auf der die allgemeine Sprachtechnik sich befindet, allzu groß. Die Leser müssen sich nämlich begreiflich machen, dass ich Einzelheiten oder Realitäten von Daseinsebenen habe schildern müssen, für die die übliche Sprache noch höchst unvollkommen ist. Von ihr kann nämlich nur gesagt werden, dass sie in den Fällen ein vollkommenes Ausdrucksmittel ist, wo nur die Rede von der Schilderung von materiellen Problemen und Tatsachen ist. Da geistige Erfahrungen oder Tatsachen ja für die Erdenmenschen von weit neuerem und seltenerem Erscheinen sind als die materiellen, ist die Sprache in den ersteren Feldern völlig natürlich nicht zu so einem Standard entwickelt wie in den letzteren. Ein Verfasser, der nur materielle Probleme schildern will, sei es in Form von Romanen, Märchen, Gedichten usw., hat daher weit größere Möglichkeiten oder viel vorteilhaftere Bedingungen, eine vollkommene und schöne Sprache schreiben zu können, als ein Geistesforscher oder Verfasser, der Erfahrungen oder Probleme schildern will, die außerhalb der materiellen Zone liegen und folglich auch außerhalb der üblichen Sprache. Während dem ersteren Schriftsteller eine volle kleine Auswahl an Wörtern für jedes materielle Detail in der Sprache gegeben wird und er sich also hier die besten aussuchen und dadurch einen eleganten Stil erhalten kann, gibt es in derselben Sprache für den letzteren für viele der geistigen Details, die er schildern will, gar kein Wort. Er muss dann in solchen Fällen seine Wörter oder Ausdrücke selber schaffen, wie er auch in vielen Fällen Wörter aus der Sprache leihen muss, die ursprünglich Ausdrücke für materielle Realitäten sind, und diese als Ausdruck für geistige Probleme benutzen muss. Sich aber mittels solcher geliehenen Wörter auszudrücken, die ursprünglich Ausdruck für etwas ganz anderes sind als das, was man beabsichtigt, ist ja dasselbe, wie sich symbolisch auszudrücken. Wir sind deshalb auch Zeuge davon, dass Erzählungen von Weisen, Propheten oder anderen, die Realitäten und Erlebnisse von höheren Daseinsebenen ausdrücken wollen, in großem Ausmaß symbolisch sind.
Sich symbolisch auszudrücken, ist also in Wirklichkeit dasselbe wie, sich nur indirekt auszudrücken, da man auf diese Weise ja den Leser erst auf die materiellen Dinge verweisen muss, die die betreffenden Wörter bezeichnen, und danach seine Gedanken durch diese weiter auf das geistige Problem leiten muss, das man in Wirklichkeit wünscht, ihm begreiflich zu machen. Aber eine Schilderung von Problemen, die nur durch einen indirekten Gebrauch der üblichen Sprache ausgedrückt werden können, kann natürlich unmöglich dasselbe sein wie eine Schilderung von Problemen, die direkt durch die Sprache ausgedrückt werden können. Da alle Philosophie, Weisheit oder Geisteswissenschaft ja zu den Bereichen gehört, für die die übliche Sprache noch keinen ausreichenden Wortschatz hat und die deshalb immer mittels indirekten Gebrauchs der Sprache oder der Vokabeln ausgedrückt werden müssen, die in Wirklichkeit Ausdruck für Details innerhalb der materiellen Welt sind, ist es klar, dass der Stil in einer Schilderung von geistigen Problemen sich niemals mit dem Stil in einer Erzählung über materielle Dinge messen kann, völlig abgesehen davon, wer auch immer der Verfasser ist und wie genial er auch sein mag, bis einmal in Zukunft, wenn die Sprache so entwickelt ist, dass sie denselben reichhaltigen Wortschatz für die erstere Form von Erzählung hat wie jetzt für die letztere. Das ist auch der Grund dafür, dass die Kritik an den Werken der Philosophen und Geistesforschern diese in vielen Fällen als "holperig", "schwer", "schwierig" und "beschwerlich" bezeichnen. Und warum sollte das "Livets Bog" eine Ausnahme sein? – Sein Verfasser ist ja wie alle anderen Personen, die die geistige Welt schildern wollen, abhängig von der im betreffenden Feld auftretenden Wortarmut dieser Sprache. Und ich war ja wie jeder andere gewissenhafte und ehrliche Darsteller der höchsten Probleme natürlich gezwungen, Ausdrücke und Vokabeln zu benutzen, von denen ich meinte, dass sie am absolut besten geeignet waren und die größtmögliche Ausschließung von Missverständnissen garantierten, ganz gleich, ob sie in Harmonie mit der Schönheit oder dem Rhythmus des Stils waren oder nicht. Dabei entstanden ja ganz natürlich Fälle, wo dieser unterbrochen wurde. Aber das ist ja von untergeordneter Bedeutung, wenn das Ausschließen von Missverständnissen des tieferen Sinnes in der Erzählung dadurch in höherem Grad garantiert wird. Natürlich wird ein solcher Abbruch im Rhythmus und an der Schönheit des Stils den oberflächlichen Leser stören, der nicht bis auf den Grund des wirklichen Sinns in der Erzählung sehen kann und für den dieser in Wirklichkeit nicht von besonderem Interesse ist. Und von solchen Wesen begegnen wir der unbarmherzigen und kalten Kritik, die bei ihrem Urheber die fehlende Einsicht und das fehlende Verständnis für die wahre Natur des Problems völlig entblößt. Aber der entwickelte oder fortgeschrittene Wahrheitssucher ist ganz anders eingestellt. Für ihn sind der Stil, der Rhythmus, die Druckfehler u.ä. völlig untergeordnet. Er ist erfüllt von einem hundertprozentigen Begehren, zum Kern hinter dem Stil und der Wörter zu kommen. Er sieht, dass nur dieser das absolut Wesentliche ist. Er weiß, dass Gold Gold ist, ganz gleich, ob es in einem Beutel aus Sackleinen oder in einem aus Seide liegt. Er gehört nicht zu den Narren, die sich mehr um den Sack, um die Verpackung als um den Inhalt kümmern. Und infolge dieser seiner Haltung kommt er ja gerade zum Inhalt, zum Gold. Und mit derselben Haltung dem "Livets Bog" gegenüber kommt er auch hier zum Gold oder zum wahren Inhalt: den höchsten Analysen des Lebens. Aber im entgegengesetzten Fall erreicht er nichts, sieht nichts Wesentliches. Die Strahlen von einem aufgeklärten Dasein, die vom Buch ausgehen, werden verdunkelt von der schwarzen Wolke der Kritik an diesem Buch, die er selbst ausstrahlt. Und das göttliche Licht wird für ihn mehr oder weniger zu Banalitäten, Unsinn, Phantasien, Phrasen, grammatischen Unvollkommenheiten usw. – Das "Livets Bog" ist für ihn ein geschlossenes Buch.
18. Der Stilforscher und der Geistesforscher
Das "Livets Bog" zu "öffnen", ist also nicht damit getan, dass man es nur rein physisch aufschlägt, es durchblättert und "liest". Unabhängig davon kann es dem Leser ein absolut verschlossenes Buch bleiben. Es kann nur von dem wirklich geöffnet werden, der ein solches Begehren nach geistigem Wissen hat, dass er sich in seiner Suche danach weder von Stil noch Form hindern lässt. Sein Bewusstsein muss geistig so weit fortgeschritten sein, dass Stil und Form von so untergeordneter Bedeutung geworden sind, dass er es nicht wünscht, durch irgendwelche Kritik daran Zeit zu vergeuden. Nur der, der eine solche Einstellung hat, kann hoffen, das "Livets Bog" etwas öffnen und zu dem tieferen Sinn kommen zu können, der hinter dem für alle sichtbaren Text und Stil verborgen liegt. Jeder Wahrheitssucher oder Geistesforscher, der die hier geschilderte Einstellung nicht hat, sondern am Stil oder der äußeren Form festhält, ist ja kein Geistesforscher sondern ein Stilforscher, ein Forscher der äußeren Form. Für so ein Wesen kann die an das "Livets Bog" geknüpfte äußere Form und Stil mitunter ein unüberwindliches Hindernis sein, da sich all seine Energie in Kritik auslöst an der in dieser Form eventuell hervortretenden kleinen technischen Fehler und grammatischen Unvollkommenheiten oder dergleichen. Erst wenn dem Leser die tiefere Bedeutung im "Livets Bog" zur Hauptsache und Stil und Form zur Nebensache geworden sind, erlebt er den "heiligen Geist" durch dieses Buch.
19. "Livets Bog" ist ein Standardwerk für einen neuen Weltimpuls oder für die geistige Kraftwelle, die jetzt über die Erde hinweggeht. Wiederholungen beugen Missverständnissen vor
Von einem rein oberflächlichen oder flüchtigen Gesichtspunkt aus gesehen, wo man sich noch nicht über die fundamentale Bedeutung klar ist, die das "Livets Bog" für die kommenden Generationen haben wird, sondern dagegen glaubt, es sei ein gewöhnliches Dutzendwerk, das keinerlei beschwerliches oder ungewohntes Denken erfordert, sondern nur dafür gedacht ist, zu behagen oder zu unterhalten, ist es klar, dass das "Livets Bog", das weniger darauf basiert, zu behagen und zu unterhalten, als ganz neue Gedankenbereiche zu schaffen, mit seinen Wiederholungen und beschwerlichen Analysen langweilig wirken muss. Auf Personen, die nicht lesen, um zu studieren, sondern um unterhalten zu werden, werden insbesondere Wiederholungen und Analysen irritierend wirken. Und ich habe denn auch von Personen, die beinahe aus Versehen im "Livets Bog" gelesen haben, Kritik an den Wiederholungen in diesem Buch gespürt. Ich möchte mir deshalb in Bezug auf die Wiederholungen gern erlauben, hier eine kleine orientierende Bemerkung zu machen.
Da das "Livets Bog" ein Standardwerk ist für einen neuen Weltimpuls oder für die geistige Kraftwelle, die jetzt über die Welt hinweggeht und von der eine allumfassende Bruderschaft für alle Lebewesen oder die Manifestation des Liebesreichs auf der Erde ausgelöst werden wird, war ich gezwungen, meine in diesem Werk erscheinenden Beschreibungen der höchsten tragenden Realitäten des Daseins mit der größtmöglichen Gewissenhaftigkeit zu umfassen. Ich habe mich gezwungen gefühlt, alles tun zu müssen, um Missverständnissen vorzubauen. Und diese meine Gewissenhaftigkeit hat mich also gezwungen, immer und immer wieder mit Wiederholungen in meinen Berichten kommen zu müssen, um mittels jeder neuen Wiederholung neue Momente in den betreffenden Themen beleuchten zu können, damit diese auf jede Weise und von allen Seiten fundamental unterbaut sein konnten. Denn nur im Gedanken daran, alles getan zu haben, was in meiner Macht stand, um Missverständnisse zu verhindern, konnte ich mich im Kontakt mit der Vorsehung befinden, auf deren Gebot ich das "Livets Bog" schaffe. Und nur in Harmonie oder im Einklang damit, kann ich permanent in der Kraft eingehüllt sein, die letztlich jede Form von Kritik und Widerstand ohne Schaden an meinen Manifestationen vorbeigehen lässt.
20. Der Weg zur Befreiung ist nicht das Bekämpfen von Begierden. Begierden entgegenzuarbeiten, ist das gleiche, wie der Lust zum Leben entgegenzuarbeiten
Da das "Livets Bog" mit seinem hohen und ungewöhnlichen Stoff, seinen schweren kosmischen Analysen, seiner umfassenden Deutung der tragenden Probleme des Lebens für viele Menschen kein leicht zugängliches Werk ist, sondern um wirklich verstanden zu werden, von seinem Leser eine so außerordentlich große Konzentrationsarbeit erfordert, dass es ihm zeitweise wie eine Wanderung auf steile Abhänge hinauf vorkommt, wird die Frage über die Notwendigkeit des Studiums dieses Buchs natürlich auftauchen können. Diese Frage ist nicht weniger aktuell dadurch, dass man von einer gewissen religiösen Richtung aus den Weg zur Befreiung in gewissem Maße deutet als ein Abstandnehmen von jedem Begehren, von Religionen, Büchern, Sekten, Propheten, ja sogar von Welterlösern. Es scheint aus dieser Deutung hervorzugehen, dass diese Realitäten für die Menschen sowieso irreführend und somit geradezu schädlich gewesen seien. Weiter geht aus dieser Deutung hervor, dass sich alle Individuen heute, wenn sie es nur wollen, die "Befreiung" aneignen könnten, d.h. in Wirklichkeit die "große Geburt", die wieder das gleiche ist wie die Fähigkeit des Individuums, durch den "heiligen Geist" wahrzunehmen.
Ich möchte einräumen, dass diese Deutung von einem gewissen Gesichtspunkt aus ihre Berechtigung hat, da sich die Lebensprobleme von dem aus zweifelsohne so zeigen; aber ich muss gleichzeitig kundgeben, dass dieser Gesichtspunkt absolut nicht der höchste ist und sich folglich nicht im direkten Zentrum des Lebens befindet. Er ist nicht das, was ich im "Livets Bog" den "eigenen Aussichtspunkt des Vaters" nenne, von wo der Weltplan oder der absolute Sinn des Lebens unfehlbar in seinem ganzen Ausmaß durchschaut werden kann.
Da man von einem niedrigeren Aussichtspunkt ja nicht einen höher liegenden Punkt überblicken kann, kann man den wahren Überblick über ein Gebiet also nur von dem am höchsten gelegenen Punkt erhalten. Und das gleiche Prinzip macht sich auch auf dem geistigen Gebiet geltend, wenn auch in einer anderen Dimension. Wenn es von einem gewissen Gesichtspunkt aus vorteilhaft erscheint, jegliches Begehren fahren zu lassen, so ist das nur ein Ausdruck dafür, dass dieser Gesichtspunkt so niedrig liegt, dass man nicht im Stande ist, die wahre Analyse der Begierden zu überblicken, die sich von einem höher liegenden Gesichtspunkt geradezu als die einzige absolute Basis, dem Individuum Lust zum Leben zu schaffen, erweist. Den Begierden entgegenzuarbeiten, ist also das gleiche, wie der Lust zum Leben entgegenzuarbeiten. Ein völliges Aufhören von Begehren kann nur aufgrund einer hundertprozentigen Gleichgültigkeit stattfinden. Diese Gleichgültigkeit ist zwar eine "Befreiung", aber diese "Befreiung" ist ja das gleiche wie eine entsprechende hundertprozentige Balance oder ein Gleichgewicht. Da so ein Gleichgewicht jedoch das gleiche ist wie absoluter Stillstand und dieser wiederum das gleiche ist wie Leblosigkeit, wird diese "Befreiung" also dasselbe wie – der Tod. Da der Tod wiederum dasselbe ist wie die Fesselung des Ichs an eine hundertprozentige Machtlosigkeit, würde die Führung der Menschheit hin zu einer solchen "Befreiung" ja den Naturgesetzen widersprechen und als solches ein Ausdruck von Urhebern mit primitiven oder zu niedrig liegenden Gesichtspunkten sein.
21. Natürliche Begierden und unnatürliche Begierden
Da Begierden also in Wirklichkeit die Fäden sind, die das Ich an das Leben knüpfen, sollen die Menschen nicht von den Begierden fortgeleitet werden. Da aber die Begierden in zwei Kategorien eingeteilt werden können, nämlich die für die Entwicklungsstufe des Individuums natürlichen und die für diese Entwicklungsstufe unnatürlichen, und da die unnatürliche Stufe Ungesundheit und die natürliche Gesundheit schafft, wird die Führung des Individuums hin zu den jeweils passenden natürlichen Begierden zum Schluss eine hundertprozentige Gesundheit an Geist und Körper hervorrufen, was wiederum das gleiche ist wie ein verklärtes Dasein. Nur diese Daseinsform allein kann identisch sein mit der absoluten Befreiung. Aber diese Befreiung ist nicht ohne Begehren, denn sie wird einzig und allein durch die Zufriedenstellung des Begehrens danach, seinen Nächsten wie sich selbst lieben zu dürfen, aufrechterhalten. Diese Zufriedenstellung ist ja das gleiche wie das Einhalten des höchsten Gebots des Daseins: die Nächstenliebe, die "die Erfüllung aller Gesetze" ist.
22. Die Notwendigkeit von Religionen, Büchern, Sekten, Propheten und Welterlösern in der menschlichen Entwicklung
Eine Verkündung, die darauf hinausgeht, die Menschen von Religionen, Büchern, Sekten, Propheten und Welterlösern abzubringen, und die diese Realitäten gleichzeitig als Fälschungen bezeichnet, kann nur einem primitiven oder niedriger liegenden Aussichtspunkt entspringen. Denn vom Aussichtspunkt des Vaters selbst sind diese Realitäten ein unvermeidliches und erhabenes Glied in der menschlichen Entwicklung und Weiterführung. Sie sind ja von diesem Aussichtspunkt aus jeweils sichtbar als ein tragender Faktor in der Manifestation der "Stimme der Gottheit" oder der Beleuchtung der ewigen Fakten, eingehüllt in eine Deutung, die der Entwicklungsstufe oder dem Fassungsvermögen des Volkes, dem sie gegeben wurden, angepasst ist. Da diese Deutung ja identisch wurde mit einer bestimmten physischen Wortform, einem erschaffenen physischen Körper, musste sie natürlich wie alle anderen physischen Körper nach und nach veralten, zu Dogmen werden, allmählich, wie sich die Individuen weiterentwickelten, Erfahrungen machten und dadurch darin ertüchtigt wurden, mehr von den ewigen Fakten zu verstehen und tiefer gehende Einzelheiten im göttlichen Weltplan zu erfassen. Dass diese Realitäten veralten, bedeutet ja nicht, dass sie falsch oder unnütz waren, im Gegenteil. Religionen, Sekten, "heilige Schriften", Priester, Propheten und Welterlöser sind alle eine Auswirkung des göttlichen Vaterprinzips, sind eine göttliche Fürsorge und Pflege der noch unwissenden und unsicheren, kindlichen Menschheit. Sie sind der "Laufstuhl", in dem diese Menschheit Stütze findet, solange sie selbst noch nicht im Stande ist, auf eigenen Beinen zu "stehen" oder zu "gehen", d.h., solange sie noch nicht im Stande ist, die höchsten Probleme des Lebens durch eigene Wahrnehmungen zu erleben und zu beobachten. Dass sie nun beginnt zu versuchen, diesen "Laufstuhl" abzulegen, ist nur ein Ausdruck dafür, dass sie gewachsen ist, aber absolut nicht dafür, dass dieser "Laufstuhl" unnütz war. Da es jedoch noch nicht allgemeingültig ist, dass der Erdenmensch "kosmisches Bewusstsein" hat oder vom "heiligen Geist" überschattet ist, und dieser folglich noch nicht im Stande ist, selbst die höchsten Analysen des Lebens zu sehen, ist es eine gefährliche Sache, die geistigen Stützen oder den "Laufstuhl" wegzunehmen, denn der Mensch wird dann unvermeidlich auf den Boden fallen. Dass dieser "Fall" keine größere oder kleinere "Verstümmelung" verursachen würde, ist eine Erwartung, auf die man sich ebenso wenig verlassen kann wie auf einen Vogel auf dem Dach.
Den Menschen zu erzählen, dass alle heute Religionen, Sekten, geistige Bücher und Führer gut entbehren können, und diese Realitäten als überflüssig zu betrachten, ist also eine sehr große und gefährliche Illusion. Eine solche Anschauung ist keine "Befreiung", sondern eine Fessel, die die Menschheit an Fall und Verstümmelung, Finsternis und Leiden bindet.
23. Das Erreichen der wirklichen Befreiung oder "großen Geburt" erfordert mehrere Leben
Dass alle Menschen heute die wahre Befreiung oder die "große Geburt" erreichen könnten, ist eine Anschauung ohne jede tiefere Einsicht in die wahren Tatsachen. Sie ist der größte Kontrast zu aller Logik. Es ist ja doch eine allgemein bekannte Tatsache, dass alle Menschen heute nicht auf der gleichen Stufe stehen, was Moral und Begabung anbelangt. Dass die Individuen nicht auf der gleichen Geisteshöhe stehen, ist ja dadurch bedingt, dass sie nicht alle gleich viele Erfahrungen gemacht haben und dass ihre Auffassungsfähigkeiten deshalb nicht gleich entwickelt sind. Wenn die Individuen nicht die gleiche Fähigkeit haben, etwas zu erfassen oder Erfahrungen zu machen, dann können sie ja auch nicht alle heute die Erfahrungen, die Analysen und die Moral erfassen und beherrschen, auf die sich die große Geburt oder das kosmische Bewusstsein gründet.
Eine Verkündung, die aussagt, dass alle Menschen am gleichen Tag die absolute Befreiung erreichen könnten, kann nur ein Wesen als Urheber haben, das selbst noch nicht die Höhe erklommen hat, von der aus die volle Aussicht über die Gesetze des Lebens oder über den göttlichen Weltplan erlebt werden kann, und das infolgedessen auch noch nicht im Besitz der wahren großen Befreiung aus eigener Erfahrung ist.
Dass sich ein solches Wesen eventuell in einem Zustand befinden kann, in dem es nicht an ein kommendes Leben zu glauben braucht, kein Begehren nach Wissen von den höchsten Analysen des Lebens spürt, sondern damit zufrieden ist, völlig im Jetzt zu leben, ist keine Befreiung, sondern eher eine Art Umschreibung der von einem primitiven Bewusstseinsniveau erfassten Seligkeit, die nur auf ein so unwirksames Leben hinausläuft, wie in weißen Gewändern um eine vermeintliche Gottheit, die auf einem goldenen Thron sitzt, zu stehen und mit Palmenzweigen zu wedeln. Eine solche Form von Seligkeit ist für das Bewusstseinsniveau göttlich, das sich noch nicht speziell zu schöneren oder höheren Daseinsformen erheben konnte, ist aber veraltet und ohne Inspirationsvermögen für die Wesen, die die göttliche Macht der Intelligenz und Intuition erfahren haben und durch die Sehkraft des "heiligen Geistes" im Stande sind, eine Form von Seligkeit zu erfassen, die alle Bewegung und Vibration zu einem Zusammensein mit Gott macht, und wodurch es sichtbar wird, dass kein Leben erlebt werden kann, ohne identisch zu sein mit der Verwandlung von Unwissenheit in Wissen.
24. Das "Livets Bog", das ein Buch der Liebe ist, kann von großem Nutzen sein bei der Entwicklung und Zufriedenstellung der Begierde, Liebe zu manifestieren
Da sich das "Livets Bog" gerade auf dieses Prinzip gründet, ist es also völlig in Kontakt mit dem Leben und dem Dasein. Ob es notwendig ist, die Anstrengungen zu machen, derer es bedarf, um dieses Buch richtig zu studieren, ist also davon abhängig, welche der zwei Formen von Seligkeit man anstreben möchte. Wünscht man nur die untätige Form von Seligkeit, die bedeutet, im Jetzt zu leben ohne Wunsch nach Wissen über die wahren Analysen des Lebewesens, seinen kommenden Leben usw., dann braucht man dieses Buch natürlich nicht. Dann kann man ganz ruhig in seiner vermeintlichen Befreiung weiterleben. Wünscht man es jedoch, wirklich in Kontakt mit dem höchsten Lebewesen, mit der Gottheit selbst zu kommen, dann kann das nur dadurch geschehen, in entsprechendem Kontakt mit dem Leben an sich zu kommen, da dies die persönliche Wechselwirkung zwischen Gott und uns ist. Mit dieser Wechselwirkung eins zu werden, ist also das gleiche, wie praktisch und theoretisch in ihren Analysen eingelebt zu sein. Dieses Sich Einleben ist ja das gleiche, wie "der Weg, die Wahrheit und das Leben" zu sein, was wiederum bedeutet, "eins mit dem Vater" oder der Gottheit zu sein. Nur dieses Dasein allein ist die absolute Befreiung. Ein solches verklärtes Dasein kann jedoch nicht durch erzogene "Gleichgültigkeit" oder Uninteressiertheit am täglichen Leben erreicht werden, sondern ausschließlich durch die Entwicklung und Zufriedenstellung der Begierde, Liebe zu manifestieren. Und hier kann das "Livets Bog" von großem Nutzen sein, denn es ist, wie wir nun an seinem eigenen Stoff sehen werden, ausschließlich ein Buch der Liebe.
In der dänischen Kosmos-Zeitschrift 1933, Nr. 2 wurde eine Fortsetzungsrubrik für die Erklärung oder Vertiefung des "Livets Bog" geschaffen, begleitet von eventuellen Hilfssymbolen von Martinus. Das erste Thema dieser Spalte war das Vorwort zum "Livets Bog". Dieses Thema lief über sechs Kosmos-Ausgaben. Die Rubrik wurde eingestellt und nicht wieder aufgenommen. Der dänische Originaltitel lautet "Fortolkning af Livets Bog: Fortalen". Der deutsche Artikel basiert auf dem Text des dänischen Buches "Artikelsamling 1" (Artikel Nr. 7). Abschnittüberschriften von Ole Therkelsen. Artikel-ID: M0320. Übersetzung: Liesel Lind. Erstmals im deutschen Kosmos 4/2009 (1-12) und 2/2010 (13-24) veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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