<br />
<b>Warning</b>:  Use of undefined constant STJERNESYMBOL_ALT_TEKST - assumed 'STJERNESYMBOL_ALT_TEKST' (this will throw an Error in a future version of PHP) in <b>/var/www/martinus.dk/public_html/da/artikeldatabase-old2/i_bodystart.php</b> on line <b>22</b><br />
STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


Suchwörter:     Ganze Wörter     Wortanfang  Hilfe   

Artikelübersicht

M2640
Geist und Elektrizität
Von Martinus

1. Der Geist Gottes über den Wassern
Aus der Bibel kennen wir den Begriff "Gottes Geist über den Wassern". Ebenso kennen wir eine Äußerung von Christus, als er in der Nacht ein Gespräch mit Nikodemus führte, in dem er sagte: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen". Wir kennen auch den Bericht vom "Heiligen Geist", der über die Apostel kam. Und Christus erwähnt den "Beistand, den heiligen Geist" oder "den Geist der Wahrheit", der die kommenden Dinge verkünden und uns zur Wahrheit führen wird. Was meint er damit, daß "der Geist Gottes über den Wassern schwebt", und was meint er mit den Worten "aus Wasser und Geist geboren werden"? Wasser und Geist sind die Bezeichnungen für zwei ewige Realitäten, ohne die die Erde und alles Leben auf ihr niemals entstanden wären. Diese beiden Realitäten kennen wir unter anderen Bezeichnungen. Das "Wasser" in dem biblischen Bericht ist ein symbolischer Ausdruck für das, was wir Stoff oder Materie nennen. Es mußte etwas geben, aus dem Gott die Erde erschaffen konnte. Ohne Materie oder Stoff gäbe es keine Schöpfung. Etwas kann nicht aus Nichts entstehen, genauso wie Etwas auch nicht zu Nichts werden kann. "Geist" bedeutet Bewußtsein, was dasselbe ist wie der mentale Bereich um das Ich herum, der bewirkt, daß das Ich als Lebewesen hervortritt. Bewußtsein ist der Bereich der Fähigkeiten und Anlagen des Lebewesens, durch den dessen Begehren, Wille, Gedanken und Wissen entfaltet werden.
2. Eine kosmisch-organische Apparatur
Durch unser Bewußtsein erleben wir Freude und Trauer, Angenehmes und Unangenehmes, kurz gesagt alles das, was wir unser Schicksal nennen. Vom Bewußtsein aus dirigieren wir auch die Bewegungen unseres physischen Organismus sowie die Handlungen und Formen von Schöpfung, die durch ihn manifestiert werden. Wir haben Fähigkeiten und Talente, wir können neue Fähigkeiten entwickeln, während andere Fähigkeiten degenerieren. Das alles steht in Verbindung mit dem Erleben des Lebens und jenen Veränderungen in unseren Wünschen und Begehren, die das Lebenserleben mit sich bringt. Diese ganze Lebensverwandlung – die eine Kette von Ursachen und Wirkungen ist, Wirkungen, die neue Ursachen schaffen, die wiederum neue Wirkungen mit sich bringen usw. – geht natürlich nicht chaotisch oder durch irgendein "Nichts" vor sich, sondern beruht auf einer besonderen kosmisch-organischen Apparatur, die ich das "Überbewußtsein" des Lebewesens nenne. Von diesem Überbewußtsein aus erhält das Wesen sein "Unterbewußtsein" aufrecht, das wiederum aus zwei Realitäten besteht, aus dem "Tagesbewußtsein" und dem "Nachtbewußtsein", und es erschafft vom Überbewußtsein aus seinen physischen Körper. Das Überbewußtsein ist also der Sitz der ewigen Lebensstruktur des Lebewesens. In diesem Bereich befinden sich seine Begabungen und Anlagen. Diese sind konzentriert in den Talentkernen, die den Tod des physischen Körpers überleben und die hinter seiner Lebensentfaltung und seinen Erlebnissen nach dem Tod weiterexistieren. Ebenfalls vom Überbewußtsein strahlen die Kräfte aus, die in einer neuen Inkarnation den Embryo im Mutterleib aufbauen, und die nach der Geburt das Wachstum und die Entwicklung des Körpers weiter fördern.
3. Materie und Bewegung – Partikel und leerer Raum
Unser physischer Körper besteht aus Materien oder Stoffen, die Verwandlungsprozessen unterworfen sind – vom Embryostadium des Körpers bis eventuell zum alten Mann oder zur alten Frau. Die physische Wissenschaft lehrt uns, daß dieser physische Körper hauptsächlich aus Wasser besteht, und in der religiösen Symbolsprache ist der Ausdruck "Wasser" gleichsam das Symbol für die Materie. Und dieses "Wasser", dieser materielle oder physische Körper verwandelt sich, d.h. er ist in Bewegung. Denn Verwandlung ist eine Art von Bewegung. Für jeden Stoff oder jede Materie gilt, daß dies Ausdruck von Bewegung ist. Selbst die festesten Stoffe bestehen aus Partikeln, die sich im leeren Raum bewegen, der viel größer ist als die Partikel. Wir begegnen immer demselben Prinzip, ob wir den Himmelsraum mit seinen Planeten, Sonnen und Milchstraßen studieren oder ob wir die Materie mit ihren Zellen, Molekülen und Atomen studieren. Wenn wir die Organismen der Lebewesen studieren, entdekken wir, daß sie ebenfalls viele Formen von Bewegungen darstellen, sowohl in ihrer inneren organischen Struktur als auch im äußeren Raum. Aber was ist das, was in jedem Stoff Bewegung verursacht? Und was verursacht die Bewegungen im Weltraum?
4. Ein "Etwas", das keine Materie ist
Der Stoff kann sich unmöglich selbst bewegen. Die Bewegung, in der sich jeder Stoff befindet, wird von etwas ganz anderem ausgelöst als vom Stoff selbst. Dies wird dadurch zur Tatsache, daß der Stoff planmäßig aufgebaut wird. Er wird dazu gebracht, logische Prozesse auszulösen. Die Organismen der Lebewesen, die die allerhöchsten und vollkommensten Materienkombinationen sind, sind ja als geniale Werkzeuge für den Gebrauch in Schöpfungsprozessen aufgebaut. Ist es nicht eine Tatsache, daß in speziellen Fällen Stoff als Sinneswerkzeuge für das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen gestaltet ist? Warum ist die Materie in Form von Händen und Füßen gestaltet, die auch geniale Werkzeuge sind, wie auch Herz, Lungen, Nieren, das Skelett und die Muskulatur? Liegt das nicht gerade daran, daß sie bestimmte Zwecke zu erfüllen haben? Aber für wen sollen sie diese Zwecke erfüllen? Wenn nur die Materie existierte, könnte sie nicht auf eine so zweckmäßige Art und Weise gestaltet sein. Es muß "etwas" geben, dessen Absicht und Zweck durch diese Verwandlung erfüllt wird. Dieses "Etwas" kann nicht der Organismus selbst sein, der bloß ein Werkzeug ist, das dirigiert wird. Dieses "Etwas" ist der Urheber des Organismus, der keine Materie ist und der deshalb der direkten Wahrnehmung nicht zugänglich ist. Dieses "Etwas" ist unsichtbar, aber sein Vorhandensein kann durch seine Einwirkung auf die Materie und durch seine Schöpfungen mit Materie festgestellt werden.
5. Stille, Kraft und Bewegung
Ohne die Existenz dieses "Etwas" könnte unmöglich Bewegung in der Materie existieren. Sowohl die gigantischen Bewegungen in der Sternenwelt des Universums als auch die für uns unsichtbaren Bewegungen im Mikrokosmos oder in der Welt der Materie wären unmöglich, und es könnten keine Lebewesen existieren. Dieses "Etwas" besitzt eine Eigenschaft, durch die es ein Lebewesen ist, nämlich Geist oder Bewußtsein. Dieses Lebewesen nennen wir Gott und in diesem Lebewesen "leben, weben und sind wir", wie es in der Bibel heißt. Über den Menschen heißt es in diesem Buch, daß er "als Abbild Gottes, ihm gleichend, erschaffen wurde". Ja, sind nicht auch wir ein lebendiges "Etwas", das teils das Leben erlebt und teils sich durch das "Wasser" oder die Materie zu erkennen gibt, in der Weise, in der es in Organen und Sinnesapparaten kombiniert ist, die zusammen einen Organismus bilden? Dieses "Etwas" kennen wir unter dem Begriff "Ich". Jeder Mensch ist durch sein Ich, sein Überbewußtsein, sein Unterbewußtsein und durch die Manifestationsorgane des Bewußtseins ein Lebewesen. Ohne das Überbewußtsein hätten wir weder ein Unterbewußtsein – Tages- und Nachtbewußtsein – noch einen physischen Körper. Das Ich würde existieren, aber es wäre nur "Etwas, das ist", ohne Schöpfung und ohne Erleben. Es wäre Stille oder Leblosigkeit. Das Ich muß, wie Christus sagte "aus Wasser und Geist geboren sein", es muß sich selbst im Verhältnis zur Bewegung erleben. Aber "Wasser", Stoff oder Materie, genügt nicht; der Geist oder die gestaltende Kraft ist notwendig, um die Materie zu bewegen.
6. Das Hunger- und Sättigungsprinzip
Geist ist die Kraft, die in allen Situationen alle Materie bewegt, sowohl im Mikrokosmos als auch im Mittel- und Makrokosmos. Diese Kraft ist nur durch diejenigen Reaktionen oder Bewegungen sichtbar oder der Wahrnehmung zugänglich, die sie in der Materie hervorruft. Alle Arten von Materienkombinationen, seien sie physisch oder psychisch, sind durch Geist entstanden. Da Geist eine Bewußtseinskraft ist, wird er als Wille sichtbar, und hinter dem, was wir Wille nennen, existiert ein Begehren, ein Hunger. Ein geistiger Hunger kann nur in Sättigung verwandelt werden, indem er befriedigt wird. Aber wie entsteht ein solches Begehren oder ein solcher Hunger?
Im Universum existiert ein ewiges Prinzip, durch das alles Leben aufrechterhalten wird. Dieses Prinzip habe ich Hunger- und Sättigungsprinzip genannt. Die Manifestationen dieses Prinzips sind nicht nur beschränkt auf das Verhältnis des Lebewesens zur physischen Ernährung. Die Verwandlung, Erneuerung und Entwicklung des ganzen Universums basieren auf diesem Prinzip. Die kosmischen Spiralkreisläufe sind Manifestationen des Hunger- und Sättigungsprinzips.
In einem solchen Kreislauf hat die Erdenmenschheit angefangen, nach Frieden, nach einem vollkommenen menschlichen Dasein und einem helleren und glücklicheren Schicksal zu hungern. Nach und nach wird dieser Hunger auch befriedigt werden können, nicht durch Wunder oder die eine oder andere diktatorische Bestimmung, sondern dadurch, daß immer mehr Menschen allmählich lernen, die geistigen Kraftfaktoren und die psychischen und physischen Materienkombinationen zu erschaffen, deren Wirkung Frieden ist. Das braucht seine Zeit, aber danach werden die Menschen für sehr lange Zeit, ja in unermeßlich langen Zeitepochen im Licht leben als göttliche Mitschöpfer im Universum, d.h. als Organe im primären Bewußtsein der Gottheit, durch die sich der heilige Geist oder die höchste Schöpfungskraft entfalten kann.
7. Der ewige Kreislauf der Lebewesen durch das sekundäre und das primäre Bewußtsein der Gottheit
Wenn aber alle Lebewesen ewige Wesen sind und das Hunger- und Sättigungsprinzip ein ewiges Erneuerungs- und Entwicklungsprinzip im Universum ist, dann müssen die Wesen irgendwann von dem Lichtzustand gesättigt sein und sich nach dem Gegenteil sehnen, das dann für sie Licht sein wird. Das bedeutet, daß wir vom "Seligkeitsreich" der derzeitigen Entwicklungsspirale aus einmal anfangen werden, solche Bewußtseinskräfte auszusenden, deren Wirkungen das "Mineralreich" in einer höheren Entwicklungsspirale bilden werden, was der Anfang einer neuen "Einwicklung in die Materie" ist. Für die heutigen Menschen, die im Begriff sind, von allen Arten dunkler Manifestationen gesättigt zu sein, ist es natürlich schwer zu verstehen, daß sie sich einerseits einmal ebenso sehr nach solchen Arten des Erlebens und der Manifestation gesehnt haben, wie sie sich nun danach sehnen, davon wegzukommen, und daß sie sich anderseits in der Zukunft wieder nach etwas ähnlichem sehnen werden, auch wenn das erst in so langer Zeit geschehen wird, daß sie es nicht in Zahlen ausdrükken können. Selbstverständlich sind es nicht die Leiden, nach denen man sich sehnen wird, es sind Macht, Selbstbehauptung und Egoismus – nach einem so unvorstellbar langen Zeitraum der Entfaltung von Nächstenliebe, Hingabe und Altruismus. Und wie man sät, so wird man ernten, d.h. man muß die Wirkungen seiner Machtentfaltung erleben, und damit verbunden ist die Verwandlung oder die Erneuerung des Bewußtseins. Das Leben ist ein ewiger Erneuerungsprozeß der Gottheit und der Gottessöhne oder der Lebewesen. Nur mit dem Unterschied, daß die Gottheit sich in aller Ewigkeit auf dem Höhepunkt ihres primären Bewußtseins befindet. In diesem primären Bewußtsein der Gottheit sind die Wesen, die in den Entwicklungsspiralen die höchsten Welten durchlaufen, Gottes Schöpfungs- und Erlebenswerkzeuge, während die Wesen, die die Pflanzen-, Tier- und Menschenstadien der Spiralen repräsentieren, das sekundäre Bewußtsein der Gottheit sind. Hier findet die Bewußtseinserneuerung dieser Wesen und Gottes Bewußtseinserneuerung gleichzeitig statt, und zugleich sind alle diese Myriaden von Lebewesen Stoff und Universum für einander.
8. Das Urbegehren und der Willensakt
Das Begehren der Wesen wird also von einem ewigen Prinzip ausgelöst, durch das sie sich zu neuen Sphären und Zuständen hingezogen fühlen, die niemals eine Wiederholung von Details sind, obwohl sich die Gesetzmäßigkeit wiederholt. Dieses Prinzip habe ich "Urbegehren" genannt, was nicht dasselbe ist wie Wille. Das Urbegehren ist das ewige Lebensbegehren oder der Hunger nach Lebenserneuerung, und es ist an sich eine Garantie dafür, daß das, was wir "Tod" nennen, nur eine Illusion ist. Dieses Begehren hat seinen Sitz im Überbewußtsein des Individuums, in dem sich auch die Talentkerne dieses Individuums befinden, konzentriert in "Spiralzentren", d.h. in permanenten Schöpfungszentren für die Körper des Unterbewußtseins: Instinkt-, Schwere-, Gefühls-, Intelligenz-, Intuitions- und Gedächtniskörper. Diese Körper bilden das Unterbewußtsein des Individuums, durch das es wahrnehmen, erleben und seine schöpferischen Fähigkeiten entfalten kann.
Jede Manifestation oder Schöpfung, und damit die Bewegungen in der Materie, entsteht auf der Grundlage von Impulsen im Überbewußtsein des Wesens. Die Impulse werden durch das Urbegehren und die Mutterenergie zu den willenführenden Kräften in den Spiralzentren befördert, d.h. daß das Urbegehren und der Lebenswille in das verwandelt werden, was das Wesen auf seiner derzeitigen Entwicklungsstufe zu wollen und zu können imstande ist. Durch einen Impuls von den Spiralzentren und den mit ihnen verbundenen Talentkernen zu dem Teil des Unterbewußtseins, das Tagesbewußtsein genannt wird, wird sich das Wesen dieses Impulses als Wunsch bewußt, der nun in einen Willensakt verwandelt werden muß. Erst hier sind wir zu dem Teil des Prozesses gekommen, den die physische Wissenschaft anfangen kann zu kontrollieren, nämlich daß im Gehirn elektrische Impulse entstehen. Aber was ist Elektrizität?
Die Menschen benutzen sie in Lampen und Kraftmaschinen, und sie haben angefangen, sich darüber klar zu werden, daß auch in ihnen selbst elektrische Spannungen und Impulse vorhanden sind. Aber die Antwort auf die Frage, was Elektrizität ist, kann nicht auf bloßem physisch-technischem Weg gegeben werden. Elektrizität ist Lebenskraft und damit eine geistige Kraft.
9. Das Benutzen der Elektrizität
Die physische Wissenschaft und Technik ist in diesem Jahrhundert ungeheuer weit fortgeschritten im Vergleich zu dem, was man in früheren Jahrhunderten unserer Kulturepoche auf diesen Gebieten leisten konnte. Diese kolossale Entwicklung wurde zum großen Teil dadurch verursacht, daß man die Elektrizität entdeckte und es verstand, sie zu nutzen. Der moderne Mensch braucht nur auf irgendwelche Knöpfe zu drücken, und schon geht das Licht an oder er setzt den Motor eines Werkzeuges in Gang oder macht das Radio oder den Fernseher an. Er kocht möglicherweise sein Essen mit Hilfe der Elektrizität, er fährt in der Straßenbahn oder im elektrisch betriebenen Zug zur Arbeit, wo er die Elektrizität auf vielfache Weise in Maschinen benutzt, die von kleinen, leicht handhabbaren Apparaten bis zu riesigen Dynamos und Kraftmaschinen variieren.
All das ist im Alltag so normal und gewohnt, daß man nichts Wunderbares darin sieht und nicht darüber nachdenkt, was da eigentlich vor sich geht – wenn man nicht gerade Fachmann ist. Der Mensch denkt gar nicht darüber nach, daß auch in seinem eigenen Organismus elektrische Prozesse vor sich gehen müssen, damit er diese Apparate und Maschinen bedienen kann, ja damit er überhaupt das ausführen kann, was er will und denkt. Jede Bewegung wird durch Spannungen verursacht, die ausgelöst werden, und durch neue Spannungen, die entstehen. Elektrische und chemische Prozesse wirken in unserem Organismus und Nervensystem, das eine sehr fein aufgebaute Maschinerie ist, aufeinander ein. Das Lebewesen ist jedoch keine bloße chemisch-elektrische Maschinerie, wie einige materialistisch eingestellte Forscher viele Menschen glauben lassen. Es ist ein lebendiges geistiges Wesen, das diese Maschinerie so lange benutzt, wie sie benutzbar ist. Selbst wenn ein Mensch stirbt, wie man es ausdrückt, ist es nicht das Lebewesen, das tot ist. Es ist seine organische Apparatur, die einen Kurzschluß hat. So wie die Elektrizität weiter existiert, wenn eine Lampe oder eine Maschine unbrauchbar wird, genauso existiert auch das Wesen, das diesen Körper mit den elektrischen Kräften und Spannungen seines Geistes belebt hat, nach dem Tod des Körpers weiter.
10. Religion und Materialismus werden von einer geistigen Wissenschaft abgelöst werden
Der Mensch hat also – ohne es zu wissen – die Elektrizität schon lange Zeit benutzt, bevor er sie in der Natur entdeckte und herausfand, wie man sie in den Dienst der Technik stellt, und zwar deshalb, weil ein Lebewesen zu sein faktisch dasselbe ist, wie ein elektrisches Wesen zu sein. Das Arbeiten mit Strahlen und Wellen und elektromagnetischen Kräften in Technik und Wissenschaft wird die Menschheit nach und nach dahin führen, weniger materialistisch zu sein, da sie sich darüber klar wird, daß die Materie, welcher Stoff auch immer, nicht nur das ist, was sie zu sein scheint. Sie besteht aus Partikeln und leerem Raum, aber der "leere Raum" wird durchströmt von Strahlen und Wellen, und die Partikel sind umgeben von Kraftfeldern, die aus vielen Arten von Vibrationen und Wellenlängen bestehen.
Natürlich genügen diese Entdeckungen nicht, um die Lebenseinstellung der Menschen so zu verändern, daß sie von einer materialistischen Einstellung zu einer geistigen kommen. Es werden andere Faktoren im Schicksal der Menschheit, wie z.B. Kriege, Krankheiten, soziale Spannungen, ökonomische Schwierigkeiten und sexuelle Probleme dazu beitragen, daß immer mehr Menschen zu Suchenden werden. Eine materialistische Lebensanschauung genügt ihnen nicht, und von der alten religiösen Lebenseinstellung, die auf Dogmen und blindem Glauben basiert, fühlen sie sich nicht mehr inspiriert. Es wird also ganz natürlich eine geistige Wissenschaft sein, die die Religion ablösen wird und die die physische Wissenschaft zu einem Verstehen der geistigen Gesetze und ewigen Prinzipien des Lebens und des Universums führen wird. In der Wissenschaft der Zukunft wird es jedoch einen Faktor geben, der eine führende Rolle spielen wird, was in der heutigen Wissenschaft nicht der Fall ist, und dieser Faktor ist die Moral.
11. Elektrizität in drei Dimensionen
Mitten zwischen dem Mikrokosmos – d.h. den Welten der Organe, Zellen und Atome – und dem Makrokosmos – den Welten der Himmelskörper, Sonnensysteme und Milchstrassen – erleben die Menschen die Welt, eine Welt, die man deshalb natürlicherweise als "Zwischenkosmos" bezeichnen kann. Und so wie es elektrische Kräfte sind, die hinter den Bewegungen im Mikro- und Makrokosmos stehen, genauso ist es auch die Elektrizität, die die zwischenkosmischen Bewegungen in Gang setzt. Kosmisch gesehen muß man somit zwischen makro-, zwischen- und mikrokosmischer Elektrizität unterscheiden, die zwar alle drei eine psychische Kraft oder eine psychische Materie sind, die jedoch jeweils von den Lebewesen im Makrokosmos, Zwischenkosmos und Mikrokosmos benutzt werden. Wenn die Wissenschaft in ihrer Entwicklung weit genug gekommen ist, wird sie den Begriff "Geist" anerkennen und verstehen, daß Geist eine psychische Kraft oder strahlenförmige Materie ist, die in drei Dimensionen hervortritt, entsprechend den drei Formen des Kosmos.
In unserer Zeit wissen die Menschen noch nicht so viel über geistige Kräfte. Sie wissen viel mehr über Elektrizität, auch wenn sie nicht wissen, was Elektrizität ist. Was ist es nun, was die Menschen im allgemeinen "Elektrizität" nennen und was sie in großem Umfang in Kraftmaschinen und Lampen benutzen? Es ist makrokosmische Elektrizität, d.h. wiederum, daß es makrokosmischer Geist ist. Die Menschen glauben, daß Elektrizität eine rein physische Kraft ist, weil sie sie bis zu einem gewissen Grad genauso messen können, wie sie die physische Materie messen können. Das ändert jedoch nichts an ihrer kosmischen Analyse als makrokosmischer Geist. Sie ist ein Teil der Bewußtseinskraft der Erde und gehört damit zur psychischen Struktur dieses Wesens. Sie ist eine psychische Kraft aus einem Spiralkreislauf, der über dem der Menschen liegt, einem Spiralkreislauf, in dem sich die Erde als Lebewesen befindet.
12. Elektrizität und "Magie"
So wie die Erdenmenschen bis zu einem gewissem Grad mit den physischen Materien der Erde jonglieren können, um damit ihr physisches Leben aufrechtzuerhalten – z.B. indem sie säen und die Feldfrüchte ernten und auf andere Weise ihre Nahrung aus der physischen Materie gewinnen und indem sie Häuser bauen, Werkzeuge und Maschinen usw. herstellen –, genauso können sie allmählich auch bis zu einem gewissem Grad mit der psychischen Kraft dieser Erde jonglieren, auch wenn sie nicht ahnen, daß die Erde ein Lebewesen ist, in dessen Organismus sie sich befinden. Ein solches Wissen hat jedoch existiert und existiert noch bei Menschen, die in die Lebensgesetze eingeweiht sind. In der Vergangenheit gab es eingeweihte Wesen auf der Erde, die spezielle Aufgaben im Zusammenhang mit der Entwicklung der Menschheit hatten. Diese Eingeweihten bedienten sich in gewissen Fällen einer magischen Kraft, wie man das damals nannte. Die Menschen späterer Zeiten haben die Magie als etwas "Übernatürliches" aufgefaßt. Alles was in der Bibel über sogenannte übernatürliche Geschehnisse im Zusammenhang mit der Bundeslade und Salomos Tempel berichtet wird, sind höchstwahrscheinlich elektrische Phänomene gewesen. In der Schilderung des alten Testaments von der Errichtung des Tempels wird ja direkt berichtet, daß es Kupfersäulen gab, die mit Draht umwickelt waren, ein gegossenes Meer und vieles andere, das man im allgemeinen nur als Schmuck aufgefaßt hat. Es war jedoch ein riesiges Elektro-Element, dessen Entladungen bei der Einweihung des Tempels so stark waren, daß die Priester zu Boden fielen. Eine Wolke der "Herrlichkeit des Herrn" erfüllte das Haus. Der eine oder andere wird vielleicht sagen: "Nun, das war nichts weiter als Elektrizität". Da aber der Betreffende faktisch nicht weiß, was Elektrizität ist und daß es elektrische Kräfte sind, die als göttliche Kräfte im Makro-, Zwischen- und Mikrokosmos wirken und jede Schöpfung, Verwandlung, Zerstörung und Erneuerung im Universum bewirken, kann man das Wort "nur" in diesem Zusammenhang nicht gut gebrauchen.
13. Von der Magie über den Materialismus zur bewußten Beherrschung der Lebenskraft
Es geht nicht darum, daß in der weiteren Entwicklung der Menschheit Elektrizität als "Magie" benutzt werden soll. Aber sie war ein wichtiger Faktor in bestimmten Entwicklungsstadien, in denen die Menschheit noch von eingeweihten Wesen, die in physischer Materie inkarniert waren, geführt wurde. Das Wissen über diese höheren natürlichen Kräfte, die von den Uneingeweihten als übernatürlich angesehen wurden, ist der Menschheit inzwischen fast ganz verloren gegangen, nachdem die Inkarnationen eingeweihter Wesen seltener geworden sind und die physische Führung immer mehr auf uneingeweihte Wesen übergegangen ist. Diese uneingeweihten Wesen haben die Menschheit zum Materialismus und zur Gottlosigkeit geführt, aber auch zur Wissenschaft und Technik. Nun kennt man die Elektrizität und kann sie benutzen, aber man weiß nicht, was sie ist. Aber genauso wenig wie die "Magie" zurückkehren soll, genauso wenig soll die Elektrizität weiterhin etwas bleiben, wovon man glaubt, daß es physisch ist, aber nicht weiß, was es ist. Es ist von allergrößter Bedeutung, daß die Erdenmenschen lernen, die elektrischen Kräfte zu verstehen und zu beherrschen, nicht nur die Makro-Elektrizität, die wir "Elektrizität" nennen und die in Wirklichkeit ein Teil der Lebenskraft des Erdballwesens ist, sondern auch die Elektrizität oder Lebenskraft, die das Nervensystem und den physischen Organismus der Menschen durchströmt. Hier gilt es nämlich, Kurzschlüssen zu entgehen. Denn Krankheiten, sowohl psychische als auch physische, und vieles andere erdenmenschliche Elend sind in Wirklichkeit die Wirkungen der bewußtseinsmäßigen oder geistigen Kurzschlüsse der Erdenmenschen.
Wir wissen, daß die Natur um uns herum und auch unser eigener Organismus aus festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen oder Materien besteht. Der Mensch von heute fängt auch an, etwas davon zu verstehen, daß Strahlen und Wellen eine wesentliche Rolle in der Natur und in uns selbst spielen. Wir können also zu den drei anderen Arten von Materie auch die strahlenförmige hinzufügen. Es gibt nur den wesentlichen Unterschied zwischen den drei erstgenannten Materien und der strahlenförmigen Materie, daß die letztere in Reinkultur der direkten physischen Wahrnehmung total unzugänglich ist. Sie kann nur durch ihre Einwirkung auf die sinnlich wahrnehmbaren, physischen Materien erkannt werden.
14. Die Lösung des Mysteriums des Stoffes ist Geist
Wenn wir die Reaktionsfähigkeit der physischen Materien erleben, ihre Farben und Formen, ihre Verwandlung, ihr Hervortreten im festen, flüssigen und gasförmigen Zustand, ihre Bewegung und Vibration, so ist all das auf die in diesen Stoffen existierende unsichtbare Kraft oder strahlenförmige Materie zurückzuführen, die dasselbe ist wie psychische Kraft oder Geist. Was die Materien im Organismus des Menschen betrifft, so sind sie durch Mikroorganismen aufgebaut, die die Körper lebendiger Mikrowesen sind, also Wesen in tieferliegenden Spiralkreisläufen. Wenn sich all diese Wesen in unserem Organismus befinden und nicht in einem anderen, so liegt das daran, daß wir mit den elektrischen Vibrationen und Wellenlängen unseres Bewußtseins genau diese Lebewesen angezogen haben. Im Prinzip ist das dieselbe Ursache, die dem zugrunde liegt, daß wir uns als Mikrowesen im Organismus des Erdballwesens befinden. Dies liegt daran, daß wir uns mit diesem Makrowesen, das uns angezogen hat, auf einer Wellenlänge befinden. Sonst wären wir auf einem anderen Planeten geboren.
Es besteht also ein präziser strahlenförmiger Kontakt zwischen den psychischen oder strahlenförmigen Energien eines Makrowesens und den psychischen oder strahlenförmigen Energien der Mikrowesen. Wenn dieser Kontakt nicht bestünde, könnte die Kraft dieser Mikroindividuen nicht fortgeführt werden, wodurch kein geeigneter physischer Organismus für das Makrowesen gebildet werden könnte.
Die mikrokosmische Elektrizität ist das Bewußtsein, der Geist oder die psychische Kraft der Mikroindividuen. Aber es ist nicht diese Kraft, die den Organismus aufrechterhält und erneuert. Das tun die Bewußtseinskräfte des Menschen. Es ist der Geist oder die zwischenkosmische Elektrizität des Menschen, die als unsichtbare Kraft den ganzen Organismus durchstrahlt. Wenn ein Mensch stirbt, wie wir das nennen, d.h. wenn sein physischer Organismus zu einer Leiche wird, ist es diese unsichtbare Kraft, die den Körper verlassen hat. Der Körper ist nicht mehr durch zwischenkosmische Elektrizität belebt. Aber diese Kraft existiert weiterhin, da sie ja eine Ausstrahlung vom Überbewußtsein des Wesens ist. Der "Verstorbene" erlebt und erschafft dann nicht mehr auf der physischen Ebene durch einen physischen Organismus. Aber dieses Wesen erlebt nun die strahlenförmige Welt, eine Welt von Strahlen und Wellen, eine geistige Welt, die ganz genauso natürlich wie die physische Welt ist, obwohl die Gesetze dort etwas anders funktionieren als auf der physischen Ebene.
15. Der heilige Geist ist Geist, der Liebesmanifestationen auslöst
Das Lebewesen ist also primär ein elektrisches Wesen oder ein geistiges Wesen. Und wenn es anfängt, das zu verstehen und von diesem Verstehen aus denkt und handelt, wird sich vieles in seinem Leben und damit seine ganze zukünftige Schicksalsbildung verändern können. Nicht zuletzt wird es von Bedeutung werden können, daß der Mensch versteht, daß der Begriff der Nächstenliebe sowohl eine mikrokosmische als auch eine zwischenkosmische Perspektive hat. Aus der Bibel kennen wir nur die zwischenkosmische Perspektive: der Mitmensch im Alltag als unser Nächster– allmählich erweitert um Tiere und Pflanzen als Nächste. Aber auch alle Lebewesen, die in unserem physischen Organismus leben, sich bewegen und sind, sind unsere Nächsten. Aber warum hat Christus uns das nicht gesagt? Weil seine Umgebung und die Menschen in den darauffolgenden Jahrhunderten das absolut nicht hätten verstehen können. Es war schwer genug für sie, ihm in vielem von dem zu folgen, was er sagte. Aber er sagte ja auch, daß der Vater den Geist der Wahrheit senden werde, der von dem, was ihm war, nehmen werde und den Menschen verkünden werde, was kommen wird, und sie in die ganze Wahrheit führen werde. Durch die physische Wissenschaft und technische Entwicklung ist eine Vorarbeit gemacht worden, so daß der Mensch, wenn er der materialistischen Lebensanschauung überdrüssig geworden ist, diese Arbeit als geistige Wissenschaft weiterführen kann, und in dieser Arbeit wird die Kosmologie der inspirierende Faktor sein. Aber wie ich bereits erwähnt habe, wird in dieser Wissenschaft die Moral eine wesentliche Rolle spielen, jedoch keine Moral, die mit erhobenem Zeigefinger sagt "du darfst nicht" und "du mußt", sondern eine Moral, die auf dem Prinzip der Nächstenliebe aufgebaut ist – auch unserem Nächsten im Mikrokosmos gegenüber. Haß, Rachegefühl, Zorn, Bitterkeit, Gereiztheit, Eifersucht, Ärger, Angst und Depression sind psychische Kräfte, die Schäden und Unglücke nicht nur im Verhältnis zu unserem Nächsten im Zwischenkosmos verursachen. In unserem eigenen Organismus verursachen diese Energien oder psychischen Kräfte mindestens genauso große Katastrophen wie elektrische Kurzschlüsse. Man sollte wissen, welche Naturkatastrophen ein Ausbruch von Jähzorn für die Mikrowesen, die in unserem Herz- oder Lungengebiet leben, auslösen kann. Oder wie katastrophal eine Angstneurose oder Depression auf die Wesen wirken kann, die zusammen unsere Bauchregionen ausmachen. Dann würden die Menschen versuchen, ihre Wesensart etwas mehr zu beherrschen. Gleichzeitig verursachen solche Anfälle Dispositionen für Krankheiten, ja sie lösen die Krankheit vielleicht aus. Auch hier behandeln wir unseren Nächsten schlecht und müssen ernten, was wir gesät haben. Wenn sich der Mensch jedoch seinem Nächsten im Mikro- und Zwischenkosmos in Liebe öffnet, dann wird auch der heilige Geist der ewigen Gottheit dieses Wesen in seiner ewigen Entwicklung zu immer größeren Erlebenshorizonten tragen.
Aus einem Vortrag, den Martinus am Montag, den 25. April 1960 im Martinus-Institut hielt. Das Manuskript zum Vortrag wurde von Mogens Møller bearbeitet. Die Bearbeitung wurde von Martinus gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 3-4, 1970 unter dem Titel: "Ånd og elektricitet" erschienen. Artikel-ID: M2640. Übersetzung der vorliegenden Fassung (4/2006): Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 6-7/1970 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

Unter Angabe des Copyrights und der Quelle können Sie gerne zu diesem Artikel verlinken. Unter Beachtung des Urheberrechts können Sie auch gerne aus dem Artikel zitieren. Kopien, Nachdrucke und andere Formen der Wiedergabe des Artikels sind nur nach schriftlicher Absprache mit dem Martinus-Institut möglich.

 


Kommentare können an: info@martinus.dk gesendet werden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.