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Artikelübersicht

M2435
Die Weltvernunft
Von Martinus

1. Das Universum beinhaltet alle existierenden Kontraste
Das Universum oder das Weltall ist die umfassende Gesamtheit von allem, was existiert. Es besteht aus allen verschiedenen Arten von Bewegungen oder erschaffenen und nicht erschaffenen Dingen dieser Welt. Es ist sowohl das "Sichtbare" als das "Unsichtbare". Es ist sowohl die Stille als das Geräusch, sowohl das "Gute" als auch das "Böse", die Liebe sowohl als der Hass, kurzum, es besteht aus allen existierenden Kontrasten. Wenn also das Universum aus allen existierenden Kontrasten und allen existierenden Gegensätzen besteht, dann kommen wir ja zu dem Ergebnis, dass es in Wirklichkeit gar keine Analyse haben kann. Wenn es genauso gut wie böse, genauso weiß wie schwarz ist, wenn es ebenso viel Dunkelheit wie Licht ist, dann kann man ja nicht sagen, dass sein Hervortreten böse oder gut, schwarz oder weiß ist, dass es Dunkelheit oder Licht ist, da jede Analyse, die sich ergibt, sofort von jenem Gegensatz dieser Analyse aufgehoben würde, den es gerade in demselben Ausmaß auch repräsentiert. Ein Etwas, das allen Analysen zugleich entspricht, kann nicht das eine mehr als das andere sein. Das heißt also, dass das Universum in seiner kosmischen Gesamtheit nur eine einzige Analyse ergeben kann, nämlich "Etwas, das ist". Wir können das Universum ja nicht wegdenken, denn wir können nicht umhin, dass es existiert. Wir sind deshalb genötigt, es als ein "Etwas, das ist" zu bezeichnen.
2. Das Erlebens- und Erkennungsvermögen gehört auch zur Analyse des Universums
Wir kommen dennoch zu dem Ergebnis, dass diese Analyse nicht ausreichend ist. Es gibt mehr, als was dem entspricht, nur zu existieren. Dieses Etwas hat Leben. Wir können nicht leugnen, dass wir selbst leben, und dass mit uns zusammen Millionen und Abermillionen von Lebewesen existieren, ja selbst ein Tropfen Grabenwasser enthält Myriaden von Lebensformen. Was ist denn nun das Leben? – Das Leben ist das Erleben unserer eigenen Existenz. Dieses Erleben ist ja eine unumstößliche Tatsache. Und dieses Erleben besteht gerade darin, das Schwarze vom Weißen, das Dunkle vom Licht und das Böse vom Guten unterscheiden zu können. Zur Analyse des Universums müssen wir also dieses Erlebensvermögen hinzufügen. Es ist also eine unerschütterliche Tatsache, dass das "Etwas, das ist" am Leben ist. Das Universum ist lebendig. Wenn aber etwas lebendig ist, muss es eine Erkenntnisfähigkeit haben, deren Mindestentfaltung nicht unter dem Ahnungsvermögen liegen kann, denn das würde eine totale Bewusstlosigkeit bedeuten, die dasselbe ist wie der Tod. Diese Fähigkeit kann nicht höher sein als die Erkenntnis der Wahrheit, denn dann würde sie ihren Urheber mit Unwahrheit oder Unwirklichkeit beseelen, was wiederum dasselbe ist wie der Glaube an etwas, das nicht existiert. Dieser Glaube wird auf seinem Höhepunkt mit dem Glauben an jene imaginäre Vorstellung identisch, die wir den "Tod" nennen. Es wird also hier zur Tatsache, dass das Universum nicht nur als "Etwas, das ist" existiert, sondern dass dieses "Etwas, das ist" die Fähigkeit hat, all die Gegensätze oder Kontraste, aus denen es besteht, so zu organisieren, dass es den einen Kontrast mit Hilfe des anderen erkennen kann.
3. Die Kontraste des Universums und die des Schachspiels
Jegliche Form der Erkenntnis kann ausschließlich existieren, wenn sie mit Hilfe ihres Gegensatzes markiert ist. Das heißt also, dass die Kontraste des Universums so existieren, wie die auf einem Schachbrett angebrachten schwarzen und weißen Felder. Ebenso wie ein Schachbrett ohne Schachspieler keinen Sinn hat, wäre das Universum auch belanglos ohne das unsichtbare Etwas, das mit den Kontrasten spielt und mit deren Hilfe das Spiel gewinnen oder verlieren kann. Die schwarzen und weißen Felder auf dem Schachbrett genügen jedoch nicht, um das Spiel manifestieren zu können, sondern es werden Schachfiguren benötigt. Ebenso muss das unsichtbare "Etwas, das ist" auch Schachfiguren anwenden, um mit den Gegensätzen oder Kontrasten jonglieren zu können und dadurch jenes Spiel gewinnen oder verlieren, das in diesem Fall das "Leben" genannt wird. Diese Schachfiguren, die vom Urheber des Universums angewendet werden, sind die Lebewesen. Sie stellen also Könige, Königinnen, Bauern und die übrigen Figuren jenes großen Schachspiels dar, das das Leben heißt. Dieses große Schachspiel kann gewonnen oder verloren werden. Der Gewinn heißt hier das "Leben" und der Verlust der "Tod". Wie jedoch schon erwähnt, ist der Gewinn hier dasselbe wie die "Wahrheit" und der Verlust dasselbe wie die "Unwahrheit". Das Leben ist also die Wirklichkeit, während der Tod die Unwahrheit oder die imaginäre Vorstellung ist. Alle existierenden Gegensätze oder Kontraste im Universum existieren also nicht nur als ein "Etwas, das ist", sondern sie sind so organisiert, dass ein unsichtbares Etwas erleben und seine Existenz bekannt geben kann. Aber es ist nicht nur dieses Erleben und Erkennen, das es imstande ist zu manifestieren, sondern es kann mit Hilfe der Kontraste seinem Erlebnis auch Kolorit geben. Es kann diesem Erlebnis, körperlich wie seelisch, alle existierenden Nuancen geben, sowohl in der Primitivität als in der Intellektualität, sowohl in der Wirklichkeit als in der Unwirklichkeit, sowohl im Leben als im Tod.
4. Der Kreislauf ist eine Organisierung der Kontraste des Universums
Das Kolorieren und das Detaillieren des Lebens sind sogar in einer bestimmten ewigen Form organisiert. Diese Organisierung ist wiederum dasselbe wie das, was wir den Kreislauf nennen. Es ist diese Organisierung, die Tag und Nacht, Winter und Sommer, Geburt und Tod, Kindheit und Mannesalter bestimmt. Es ist diese Organisierung, die die vorhergehende "Einwicklung" bestimmt, welche die darauf folgende Entwicklung der Wesen bedingt. Sie bestimmt also jede mineralische Erscheinung, alle Pflanzen- und Tierarten und alle menschlichen Rassen, Religionen und Kulturen. Kraft dieser Organisierung der Kontraste des Universums, werden hier die Funktionen des Universums als Ausdrücke für Mentalität, Bewusstsein oder Leben erkennbar. Und wir haben ja, jeder einzelne, dank unseres Hervortretens, das Glück, dass dieses Leben des Universums in jedem von uns wohnt. Wir sind vom Leben des großen Schachspielers beseelt. Wir sind, jeder einzelne, ein ewiges Organ, mit Hilfe dessen der große Schachspieler die Kontraste in jenes Ungleichgewicht zueinander bringen kann, das das Über- oder Untergewicht angibt, d.h. den Gewinn und den Verlust oder den Sieg und die Niederlage, das Leben und den Tod. Im großen Spiel des Lebens gibt es jedoch den Unterschied, dass dieses kein zufälliger Zeitvertreib zwischen zwei Spielern ist, das sie jederzeit nach Belieben abbrechen können. Es ist dagegen eine ewige, unerschütterliche und lebensbedingende Organisation, die unmöglich geändert werden kann. Es ist die Struktur des Bewusstseins, der Willensführung und des Schöpfungsprozesses der Vorsehung oder der Gottheit selbst. Wir sehen, dass das Ziel dieses Prozesses das Erschaffen von Leben und Tod ist, d.h. das Erschaffen von einer höchsten und einer geringsten Form von Lebenserleben.
Die geringste Form des Lebenserlebens ist der Ahnungszustand, mit der das Pflanzenwesen sein physisches Hervortreten beginnt und die in Verbindung mit einem unkontrollierten Gefühl die Kulmination des Glaubens an den Tod hervorruft, nämlich den Glauben, dass man ein erschaffenes Wesen wäre, das wieder vergeht und sich auflöst. Die geringste Form des Lebenserlebens ist also das kulminierende Erlebnis von Unwahrheit, Unwirklichkeit oder vom Glauben an den Tod. Der Tod ist also nur ein imaginärer Gegensatz zum Leben. Er ist der imaginäre Gegensatz zur Wirklichkeit.
5. Das höchste Lebenserleben
Die höchste Form des Lebenserlebens ist das kulminierende Erleben von Intellektualität und das Erkennen der eigenen ewigen unerschütterlichen Identität mit dem ewigen "Etwas, das ist", das bewusst platziert und aufrechterhalten wird kraft der ewigen Platzierung in jener ebenso ewigen lebensbedingenden Organisation, die das Universum nicht nur als ein totes "Etwas, das ist" enthüllt, sondern auch als ein lebendiges, denkendes und alles umfassendes Wesen, als einen Ozean an Mentalität, Gedanke und Wille, Erkenntnis, Schöpfung und Lebenserleben. Da wir also zu der Erkenntnis gekommen sind, dass das Universum Mentalität, Bewusstsein, Gedanke, Leben und Schöpfung ausmacht, ist uns auch klar geworden, dass diese Schöpfung einen Grundton haben muss. Dieser Grundton muss die Energieanwendung sein, die das hervorragendste, strahlendste und vollkommene Resultat dieses großen Bewusstseinschaffens des Universums ausmacht. Es kann nicht bestritten werden, dass es derjenige Teil des Spiralkreislaufs ist, der in Hochintellektualität kulminiert, d.h. der die Kulmination der Vernunft ist. In den bedeutendsten oder vollkommenen und leuchtenden Erzeugnissen des Universums müssen wir ja unerschütterlich das Ziel des Schöpfungsaktes des ganzen Universums sehen. Da all die Ozeane an verschiedenen Energieauslösungen, die stattfinden ganz gleich, ob diese Energieauslösungen Tränen, Kriegsdramen, Blutvergießen, Folter, Kummer, Krankheit, Hunger, Not und Elend, Konzentrationslager, Gaskammern oder ähnliches sind , zu einem Endergebnis führen, das das Zuführen von Erfahrungen, Mentalität, Weisheit und somit die Kulmination der Hochintellektualität oder jenes "Atems des Lebens" bedeutet, der Adam oder das Lebewesen zum Menschen als Abbild Gottes machen wird, ist der Grundton des Universums also die "Vernunft". Das heißt wiederum, dass alles, was existiert oder von Kräften ausgelöst wird, dazu gebracht werden soll, zu einem absolut nützlichen Zweck zu führen. Ein nützlicher Zweck ist jedoch dasselbe wie ein Segen. Ein Segen ist wiederum dasselbe wie eine Liebkosung. Eine Liebkosung ist ja dasselbe wie die Offenbarung von Liebe. Der Grundton des Universums ist also Liebe.
6. Die Beseelung des Wesens von der alles beherrschenden Energiewelle des Universums – der Liebe
Hinter allen Manifestationen im Universum und somit auch hinter allen Erscheinungen im täglichen Leben steckt eine höhere Energieauslösung, die alle Auslösungen zum Schlussfazit Vernunft werden lässt und die somit Liebe ist. Kraft dessen wird jeder Mensch das ernten, was er gesät hat, d.h. er wird erleben, dass man das, was man seinem Nächsten antut, sich selbst antut, ganz unabhängig davon, ob es sich um behagliche oder unbehagliche Manifestationen handelt. Man kann sein eigenes Schicksal lediglich durch das Verhältnis zu seinem Nächsten aufbauen. Kraft dieser ewigen Energieorganisierung des Universums wird jede Handlung das Individuum also früher oder später zur vollkommenen Vernunft oder Liebe führen, nämlich zu der, die nicht das Eigene sucht. Das Universum wird also von dieser alles beherrschenden Energiewelle oder Ausstrahlung durchströmt. Sich dieser Ausstrahlung bewusst zu werden, so dass man sie mit den Sinnen wahrnimmt und als Gedanke, als Bewusstsein erlebt, ist also das Ziel, dem der Erdenmensch derzeit immer mehr gegenübersteht. Von der Liebe beseelt zu sein, bewirkt ein alles überstrahlendes Gefühl der Hingabe an alles Lebende, einen unüberwindlichen Drang, sich selbst des Schaffens von Freude, Licht und Frieden in allen Gemütern und in allen Herzen total hinzugeben. Alle Wesen mit dem höchsten Wissen und Können des Lebens zu liebkosen, ist die Empfindung, die die Liebeswelle des Universums in all den Sinnen erzeugt, in denen sie total oder permanent anwesend ist. Aber diese Anwesenheit heißt Einweihung, heißt die große Geburt, heißt der Mensch als Abbild Gottes.
7. "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe"
Und somit ist das Universum oder alles, was geschieht, sehr gut. Auch wenn das Individuum unglücklich und ratlos ist, bedeutet das nichts weiter, als dass der Grundton des Universums oder die Weltvernunft das Individuum zum Frieden und zum Einklang mit sich selbst zurückleiten wird, aber dann in einer von Weisheit und Verstand veredelten oder verherrlichten Form. So schnell wie möglich über diesen Grundton des Universums oder über diese Weltvernunft Klarheit zu gewinnen und das eigene Vernunftvermögen damit in Berührung zu bringen, führt also das Individuum erlöst durch jedes Geschehen, jedes Unglück und alle Leiden. Warum Selbstmord begehen, weshalb zornig werden, hassen und vergelten, warum verzweifeln, schreien und andere Wesen, das Leben und das Dasein verfluchen? – Warum nicht ausrufen: "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe", wenn man sich mit diesem Ausruf mit der Weltvernunft vereinigt und diese in das eigene Gehirn und Herz hineinbringt? – Warum nicht ausrufen: "Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist", wenn man dadurch die letzten Reste des törichten Widerstands gegen das direkte Einverleiben seines eigenen Geistes mit der Weltvernunft oder Gottes Wille entfernt? – Warum nicht so schnell wie möglich sein Leben für das Wohl aller anderen hingeben, wenn man dadurch alle Hindernisse entfernt, die die Weltvernunft an der direkten Schaffung des eigenen, gesunden Wohlbefindens hindern? – Warum nicht heute schon das Verehren des Nationalismus und die übertriebene Vergötterung des Vaterlandes aufgeben, die derzeit die Weltvernunft daran hindern, eine Rolle beim Schaffen des Friedens spielen zu können? – Der moderne Kulturmensch muss verstehen lernen, dass er kraft der bereits entwickelten Intelligenz, die er besitzt, die Macht hat, die Weltvernunft direkt im täglichen Leben anwenden zu können, so dass dieses Leben direkt zu Vollkommenheit umgestaltet wird, anstatt nur indirekt durch viele Tränen und Leiden mit der Weltvernunft in Berührung zu kommen. – Die Formel für das Aufnehmen dieser gewaltigen leuchtenden Kraft im eigenen Inneren ist ganz einfach. Sie besteht nur darin, dass man hinter alle Wünsche und Begehren die Worte setzt: "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe". Und die Weltvernunft wird sogleich beginnen, auf unserem zukünftigen Weg zu leuchten und zu funkeln.
Der Artikel ist die Wiedergabe eines Manuskriptes, das Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag am 14. Dezember 1947 im Martinus-Institut schrieb. Reinschrift und Abschnittüberschriften von Ole Therkelsen. Vom Rat am 10.08.2007 gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 10, 2007 unter dem Titel "Verdensfornuften" erschienen. Artikel-ID: 2435. Übersetzung: Ingrid Seeger. Erstmals im deutschen Kosmos 2/2008 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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