<br />
<b>Warning</b>:  Use of undefined constant STJERNESYMBOL_ALT_TEKST - assumed 'STJERNESYMBOL_ALT_TEKST' (this will throw an Error in a future version of PHP) in <b>/var/www/martinus.dk/public_html/da/artikeldatabase-old2/i_bodystart.php</b> on line <b>22</b><br />
STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


Suchwörter:     Ganze Wörter     Wortanfang  Hilfe   

Artikelübersicht

M2385
Der Glaube an ein ewiges Leben
Von Martinus

1. Der Körper ist vergänglich
Wir sind alle einem physischen Gesetz unterworfen, das bedingt, daß unser Bewußtsein nicht auf Dauer vom physischen Körper getragen werden kann, da dieser altert, so daß die für eine vollständige physische Daseins- oder Erlebensform notwendigen Funktionen nicht dauerhaft durch ihn gefördert werden können. Wir werden daher alle früher oder später unumgänglich den Augenblick erleben, in dem unser physischer Körper sein weiteres Funktionieren total verweigert, und unsere Freunde und unsere Umgebung erleben, daß wir sterben. Sie sehen nämlich, wie unser Körper ohnmächtig zurückfällt und die Kraft, die vorher aus unseren Augen strahlte und unsere Zunge und Lippen Worte und Gedanken auf unsere Umgebung gerichtet vibrieren ließ, vollkommen verschwunden ist, ebenso wie die Wärme, die unser Fleisch und Blut durchströmte, langsam entweicht. Unser Herz schlägt nicht mehr, unsere Hände und Füße sind steif und kalt geworden. Unser physischer Körper ist nicht mehr mit unserem Geist und Leben beseelt und muß nun seiner Auflösung entgegengehen.
2. Das physische Erleben des Todes
Daß dieser Prozeß, der allen physischen Wesen in dieser Weise widerfahren muß, für die Menschheit zu einem großen Mysterium geworden ist, ist natürlich. Da sich der Erdenmensch ja in einer Zone des Spiralkreislaufs befindet, in der er zu einer realistischen und konkreten Wahrnehmung nur im Physischen imstande ist, kann er den Todesprozeß nicht über dessen rein äußeren, physischen Verlauf hinaus beobachten. Den Teil des Wesens, der aus geistigen oder kosmischen Materien besteht, kann er nicht sehen. Er kann nur feststellen, was mit den sterbenden physischen Materien vor sich geht. Und wenn diese Materien nur eine tote Masse repräsentieren, sind sie wie jeder andere animalische Abfall der Verrottung oder Auflösung preisgegeben, falls nicht andere Wesen eingreifen. Die rein physischen Sinne des Erdenmenschen machen es also in Wirklichkeit zur Tatsache, daß dieses Wesen, das er vorher gekannt hat und mit dem er vielleicht Gedanken, Herzenswärme und Liebe ausgetauscht hat, nun nur noch eine Leiche ist, d.h. ein Haufen gesundheitsgefährdenden Abfalls.
3. Der Glaube an ein ewiges Leben nach dem Tod
Man könnte ja nun glauben, es wäre so einfach, daß diese anscheinend so unerschütterliche physische Tatsache die Erdenmenschheit vollkommen beherrschen müßte. Irgendein Glaube daran, daß der Tod nicht die totale Vernichtung eines Lebewesens sein sollte, müßte doch angesichts einer so lebendigen physischen Ansicht der Dinge unmöglich sein. Aber so ist es im Leben und in der Entwicklung eben nicht. Im Gegenteil: ungeheure Mengen an Energie – sowohl physische als auch geistige – sind auf der Welt durch den Zweifel am Tod zur Auslösung gekommen. Was sind denn die gewaltigen weltumspannenden religiösen Gemeinschaften mit kolossalen Tempeln, Kirchenpalästen und autorisierten Obrigkeiten, die es geradezu zur Todsünde oder Ketzerei machten, nicht an ein Leben nach dem Tod zu glauben? Sind sie nicht gerade Phänomene, die ausschließlich auf dem Zweifel am Tod basieren? Dieser Zweifel ist zwar in eine Lehre vom "ewigen Leben" verwandelt und ausgearbeitet, aber das verändert nicht das Prinzip.
Wie kann es sein, daß sich der Tod trotz der anscheinend unerschütterlichen Tatsachen in der Menschheit nicht verwurzeln konnte? Irgendeine andere physische Tatsache, ganz gleich, welcher Art sie auch sein mag, breitet sich doch durch Telegraphen, Zeitungen und Radio über die ganze Erde aus und beherrscht die ganze Welt wenige Stunden, nachdem sie festgestellt wurde. Da sich aber erweist, daß dieser Bewußtseinszustand nur in einem gewissen Entwicklungsstadium standhalten kann, da man sieht, daß die größten Weisen, die besten oder hervorragendsten Repräsentanten, daß sie alle den Tod als unwirklich und ein ewiges Leben als das absolute Fazit anerkennen, ist es also die Hoffnung auf und der Glaube an ein ewiges Leben, die in Wirklichkeit die Erdenmenschheit beherrschen. Der sehr geringe Prozentsatz an Erdenmenschen, die hier eine Ausnahme bilden, repräsentiert also nur ein Zwischen- oder Übergangsstadium zwischen dem Naturmenschen und dem hochintellektuellen oder vollkommenen Menschen.
4. Die angeborene Vorstellung vom ewigen Leben
Der physische Tod mit seiner Leichenbildung und seinem Vernichtungsprozeß ist also nicht imstande, mit dem Glauben an ein ewiges Leben fertig zu werden. Worauf beruht nun dieser Glaube an ein "ewiges Leben"? Unter den physischen Phänomenen gibt es nichts, was dem primitiven oder unintellektuellen Wesen erzählen kann, daß es ein ewiges Wesen ist. All die äußeren Erscheinungen, die unintellektuellen Wesen zugänglich sind, zeigen, daß alles, was geboren wird, zu einer Blüte gelangt, wonach es stirbt. Daß es eine ungeheure Menge an Phänomenen mit feineren physischen Details gibt, die ein ewiges Leben für das hochintellektuelle oder kosmisch begabte Wesen zu einer physischen Tatsache machen, ist eine Sache für sich. Wenn aber das primitive Wesen, das aufgrund des unentwickelten Zustands seines Sinnesapparates diese Phänomene nicht erfassen oder verstehen kann, trotzdem einen fundamentalen Glauben an ein ewiges Leben hat, so kann das nur an etwas liegen, das innerhalb seines Bewußtseins angeboren sein muß. Etwas, das mental gesehen mit seiner Embryobildung entsteht, so wie seine Augen, Ohren und die anderen rein physischen körperlichen Erscheinungen entstehen. Die Vorstellung vom ewigen Leben ist also etwas, das in einem gewissen Entwicklungsstadium unumgänglich im Bewußtsein des Erdenmenschen entsteht, ganz unabhängig von den äußeren physischen Tatsachen oder seinen Erlebnissen und ganz unabhängig davon, ob diese Tatsachen dieser angeborenen Vorstellung widersprechen. Die Hoffnung auf oder der Glaube an ein ewiges Leben ist also eine angeborene mentale Erscheinung, so wie die Augen oder Ohren angeborene physische Erscheinungen sind. Da die Augen und Ohren genau wie alle anderen normalen angeborenen Erscheinungen im Organismus nur dadurch existieren, daß sie einen Zweck erfüllen sollen, ist es nur logisch anzunehmen, daß das angeborene mentale Phänomen ebenfalls einen Zweck zu erfüllen hat. Das Gegenteil zu behaupten, bedeutet, allen Naturgesetzen entgegenzutreten. Der Zweck, den der Glaube an ein ewiges Leben erfüllen soll, kann ja nur ein einziger sein, nämlich für die gesamte mentale Steuerung des Individuums eine Art mentaler Kompaß zu sein. Das bedeutet also, daß er das Individuum denken und handeln lassen soll, als ob es ein ewiges Wesen sei. Das heißt wiederum, daß er daran mitwirken soll zu verhindern, daß das Individuum so handelt, als ob es ein bloßes zeitliches oder endliches Wesen wäre. Daß dies genauso ist, wird weiterhin durch die Existenz der großen Religionen und des damit verbundenen religiösen Lebens zur Tatsache. Diese Existenz basiert ja ausschließlich auf dem angeborenen Drang des Wesens, mit einem ewigen Leben in Kontakt zu sein.
5. Die Logik in den Schöpfungsprozessen der Natur
Wenn aber die Natur etwas im Lebewesen verankert hat, das es dazu bringen soll, sein Leben einzurichten, als ob es ein ewiges Wesen sei, so muß es einen Zusammenhang zwischen diesem Lebewesen und dem ewigen Leben geben. Wenn dieses ewige Leben für das Lebewesen überhaupt nicht existierte, wäre dieses angeborene mental-organische Phänomen, das diese lebendige und unerschütterliche Ahnung oder diesen Glauben an ein ewiges Leben bewirkt, doch vollkommen bedeutungslos. Niemals hat man in den übrigen Schöpfungsprozessen gesehen, daß sie Augen hervorbringen, wo es kein Licht gibt, und Ohren, wo es keine Laute gibt. Im Gegenteil: ist es nicht gerade so, daß die Augen der Wesen dort, wo es kein Licht gibt, degenerieren müssen? Und müssen nicht alle anderen Sinne, Organe und Glieder, die nicht gebraucht werden, dasselbe Schicksal erleiden, welken und sterben?
6. Der gottlose Materialist
Wenn aber ein solches ewiges Dasein existiert und das tägliche physische Dasein zugunsten des erstgenannten Daseins verwandelt werden muß, so muß das physische Dasein also diesem ewigen Dasein oder diesem ewigen Leben untergeordnet sein. Das physische zeitliche Leben ohne irgendeinen Bezug zu diesem ewigen Dasein zu formen, verstieße also gegen die Gesetze der Natur und würde das Bewußtsein des Individuums vorübergehend von dieser seiner geistigen Position und Göttlichkeit entfernen. Daß es dadurch für das Individuum in diesem Zustand noch schwieriger wird, das überphysische oder geistige, ewige Dasein jenseits des physischen zu verstehen, ist eine Selbstverständlichkeit. Und hier finden wir den kalten, gottlosen Materialisten wieder. Dieser Wesenstypus ist also ein Wesen, das die inneren angeborenen Anlagen oder den schwachen angeborenen Keim für die Wahrnehmung des ewigen Daseins mißachtet.
7. Die der Natur eigene Sprache zeigt das ewige Leben
Wenn das Wesen also in seiner mentalen Struktur ein Phänomen besitzt, das es nichtsdestoweniger trotz der äußeren physischen widersprechenden Tatsachen dazu bringt, sein Leben und sein Denken mehr oder weniger in Kontakt mit einer anderen Form von Leben oder Dasein zu bringen als jenes, das sich den rein physischen Sinnen zeigt, muß es also ein solches anderes Dasein geben. Es gibt wohl niemanden, der es wagen würde, sich darauf zu berufen, es sei vollkommene Logik, wahre Philosophie oder wirkliche Geisteswissenschaft, wenn der Natur daran gelegen wäre, das Individuum dazu zu bewegen, der Daseinsform, die sich als äußere physische Tatsache zeigt, zugunsten einer Daseinsform, die überhaupt nicht existiert, zu entsagen. Daher führt kein Weg an dieser Sprache der Natur vorbei. Man darf darauf zählen, daß es wirklich ein solches ewiges Dasein jenseits des äußeren zeitlichen physischen Daseins geben muß.
Der Artikel ist die Wiedergabe eines unvollendeten Manuskriptes, das Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag am Sonntag, den 23. Januar 1944 im Martinus-Institut schrieb. Reinschrift und Abschnittüberschriften von Ole Therkelsen. Vom Rat gutgeheißen am 22.04.1997. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 10, 1997 unter dem Titel "Troen på et evigt liv" erschienen, wo das Datum des Vortrags irrtümlich mit dem 03.04.1949 angegeben wurde. Artikel-ID: M2385. Übersetzung: Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 1/2004 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

Unter Angabe des Copyrights und der Quelle können Sie gerne zu diesem Artikel verlinken. Unter Beachtung des Urheberrechts können Sie auch gerne aus dem Artikel zitieren. Kopien, Nachdrucke und andere Formen der Wiedergabe des Artikels sind nur nach schriftlicher Absprache mit dem Martinus-Institut möglich.

 


Kommentare können an: info@martinus.dk gesendet werden.
Fehler- und Mängelanzeigen sowie technische Probleme bitte an Webmaster senden.