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Artikelübersicht

M2322
Zeitliches Bewusstsein und kosmisches Bewusstsein
Von Martinus

1. Der Tag des Jüngsten Gerichts oder die Götterdämmerung als Geburtswehen einer neuen Zeit
Wir leben in einer Zeit, in der sehr große Umwälzungen im Leben der Erdenmenschheit geschehen. Wir haben gewaltige Kriege über die Kontinente und Meere der Erde rasen sehen. Und wir leben heute noch im Schatten des gegenseitigen Misstrauens, der Eifersucht, der Verleumdung, des Hasses und der Verfolgung der Menschen. Nicht nur die religiösen Sekten und Vereinigungen leben untereinander in Intoleranz und Verdächtigungen, sondern die extremen politischen Bewegungen, die ja nur eine materialistische oder prosaische, gottlose Religiosität sind, weihen auch ihre meiste Arbeitskraft und Einstellung der Verfolgung aller anders denkenden Mitmenschen. Die Folgen dieses Krieges aller gegen alle sind nicht nur die Steuerlasten, der Kulturzusammenbruch, die Arbeitslosigkeit, die Armut und Amoralität sowie das Aufblühen von Schwindel, Verbrechen, Schwarzmarkt, Plünderungen und Hochstapelei, sondern sie bewirken auch Krankheiten, Lebensüberdruss, Depressionen und Nervenzusammenbrüche. Wir sehen hier also eine Erfüllung von dem, was die größten geistigen Führer der Menschheit schon längst verkündet hatten, dass es über die Menschheit kommen muss. Wir erleben also das Jüngste Gericht oder die Götterdämmerung, die für die Menschen die Geburtswehen eines neuen Himmels und der Auferstehung einer neuen Erde sind.
2. Die Prophezeiungen über das Jüngste Gericht und den darauffolgenden neuen Himmel und die neue Erde
Da diese Voraussagen über das Jüngste Gericht oder den Krieg aller gegen alle mit unglaublicher Präzision eingetreten sind, ja sogar das von den Propheten verkündete, vom Himmel fallende tötende Feuer und der Schwefel sowie das Feuer speiende "Pferd" oder Tier als Bomber bzw. Panzer wirklich wurden, warum sollte dann nicht auch der darauffolgende neue Himmel und die neue Erde Wirklichkeit werden? – Warum sollten sich die Propheten hier geirrt haben, wenn sie mit solcher Präzision die Finsternis voraussagten?
3. Die leuchtende und wärmende Sonne ist unsere alles durchdringende Lebensquelle
Nein, es gibt gar keinen Grund, nicht daran zu glauben, dass das Licht ebenso wie die Finsternis ihr Reich auf den Kontinenten und Meeren der Erde errichten wird. Und übrigens, woher stammt denn diese mächtige Finsternis, unter der die Menschen stöhnen? – Stammt sie nicht gerade vom Menschen selbst? – Funkelt nicht jeden Tag über den Kontinenten und Meeren der Erde eine leuchtende und wärmende Sonne, eine alles durchdringende Lebensquelle, die alles mit ihrem Leben durchdringt, alles mit ihrem Licht vergoldet? – Ohne sie könnten wir weder Licht noch Wärme, noch Farben erleben. Eine dauernde eisige Nacht würde dort herrschen, wo wir heute schöne Kornfelder, Blumenwiesen und grüne Wälder, lächelnde Bäche und Flüsse sehen. Eine völlige Totenstille würde dort brüten, wo wir heute schöne Vogelstimmen ihren Jubel über ihr Leben hoch zum Himmel singen hören, hoch zum ewigen Allvater. Ohne das Licht der Sonne würde keine der Erscheinungen oder materiellen Güter existieren, denen der Erdenmensch heute nachjagt und für die er seinen Nächsten tötet und ermordet, um sie zu erobern. Ohne die Sonne würde überhaupt nichts von der Schönheit und dem Kolorit existieren, auf welche die Sinne des Erdenmenschen heute reagieren können. Ja, jede physische Wahrnehmung oder jedes Erleben der Wesen, die heute Gegenstand unserer Liebe sind und für uns das Leben bedeuten, wäre unmöglich. Wir leben also auf einem Himmelskörper, der in Wirklichkeit durch seine gewaltigen Entwicklungsepochen und die Hilfe des Sonnenlichts heute dazu umgebildet worden ist, ein Paradies zu sein.
4. Der Reichtum der Natur und Hunger und Unglück der Menschen
Die lebenspendenden Möglichkeiten der Erde für ein vollkommenes physisches Dasein sind so enorm, dass sie ein Mehrfaches an Menschen ernähren könnte als heute die Erde bevölkern, von denen viele Millionen Menschen jährlich verhungern. Mit der entwickelten Technik und Wissenschaft, welche die Erdenmenschheit heute besitzt – und mit denen sie geradezu die Elemente unter ihre Herrschaft dirigiert –, wäre sie imstande, sowohl Nahrung als auch Kleidung und Unterkunft gratis zu haben. Eine so verschwenderische Freigebigkeit vonseiten der Natur, dass sie dem Menschen alles schenkt, was er überhaupt an Schönem und Gutem kennt, als Kunst und Wissenschaft, als Nahrung, Kleidung und Obdach, macht es zur Realität, dass der Grundton des Weltalls oder der Natur die Liebe ist. Wenn die Menschen so unglücklich leben, wie es der Fall ist, beruht das also nicht auf den astronomischen oder physischen Verhältnissen der Natur oder des Erdballs. Dieser selbst ist ein paradiesischer Himmelskörper. Der unglückliche Zustand der Menschen kann also ausschließlich auf dem Gebiet ihrer eigenen Schöpfungen und Willensauslösungen gesucht werden. Es ist also in Wirklichkeit nur im Bereich der Menschen, wo Unglücke und Leiden blühen. Es ist nicht die Absicht der Natur, dass der Mensch an Krebs oder anderen lebensgefährlichen Geschwülsten und Krankheiten leiden soll. Es ist selbstverständlich nicht die Absicht der Natur, dass die Lebewesen hungern und frieren sollen. Es ist selbstverständlich auch nicht der höchste Sinn des Lebens, dass die Lebewesen einander verfolgen, unterdrücken und töten sollen, dass sie eifersüchtig und egoistisch sind. Die Natur zeigt überall, dass ihr Schöpfungsgesetz darin besteht, dass alle allen dienen sollen oder dass man das vollkommene, glückliche Schicksal, den Frieden und Segen oder die unerschütterliche Freude zu existieren nur finden kann, indem man anderen dient. Überall, wo es Unbehagen gibt, ist es nur aufgrund eines unfertigen Zustandes.
5. Die Liebe des Universums ist Gottes Denken und Wille
Wenn das Universum aber Liebe ist, ist es auch Ausdruck von Logik. Logik ist wieder Ausdruck von Planmäßigkeit, die wiederum nur als zweckmäßig kombinierte Gedankenreihen bestehen kann, die wiederum dasselbe wie Bewusstsein oder Mentalität sind. Mentalität kann aber unmöglich existieren, ohne eine Eigenschaft eines Ichs oder des Bewusstseins eines Lebewesens zu sein. Damit kommen wir also hier zu dem vorhin erwähnten Ursprung der Liebe oder zu der Realität, die sich mit dem Begriff "Gott" deckt. Es sind also Gottes Gedanken und Gottes Wille, die sich uns hier in den Kontinenten und Meeren des 20. Jahrhunderts noch realistischer denn je offenbaren. Gottes Stimme tönt also wieder durch den Garten.
6. Das Echo der Kirche auf Gottes wahre Sprache
Gottes Stimme, Gottes Wort und Handlung sind also etwas viel Realistischeres als die Gemeindeansprache des Priesters oder Geistlichen, die heute nur noch ein verhallendes Echo der Worte ist, die Gott in der Vergangenheit gesprochen hat. Warum sich an das Echo klammern, wenn die Originalstimme selbst sowohl auf der Erde als auch im Himmel lebt und hörbar ist? – Warum glauben, dass nur die Kirche "Gottes Haus" ist, wenn wir dermaßen in der Wohnung des Vaters sind und seine Gegenwart überall sehen, wofür die Kirche höchstens ein armseliges Symbol sein kann? – Warum glauben, dass die Taufe und das Abendmahl Schlüssel für die Reiche des Himmels sind, wenn wir bereits in diesem Reich umherwandern und unser ganzes Dasein durch die Güter dieses Reiches aufrechterhalten? – Ist es nicht das heilige Abendmahl, das wir als strahlende, lebenspendende Herrlichkeit des Sommertages genießen? – Ist es nicht die wirkliche Taufe, die wir als das Licht des Tages, als Luft und Wärme von der Quelle des Lebens selbst empfangen? – Was weiht den Menschen mehr für Gott als die täglichen Lebenserfahrungen und die hieraus erwachsende Einsicht in die Natur und die sich dadurch offenbarenden göttlichen Gedanken und Manifestationen der Liebe? – Nein, lernt zu verstehen, dass der wirkliche Gottesdienst oder die Sprache Gottes zu den Lebewesen nicht etwas ist, das nur am Sonn- oder Feiertag in der Kirche geschieht oder bei Gebetstreffen religiöser Bewegungen, sondern eine Realität ist, der wir jederzeit und überall gegenübergestellt sind. Alle Ereignisse und Erlebnisse sind die wahre Sprache Gottes. Ohne diese Sprache wäre jede Entwicklung ganz unmöglich. Worum es daher geht, ist, aufmerksam auf diese Sprache zu lauschen und ein Experte darin zu werden, das sich daraus offenbarende tägliche Praktikum gegenüber unseren Nächsten im Zwischenkosmos und Mikrokosmos zu nutzen und dadurch eine Zelle des Friedens in unserem Makrokosmos oder Universum zu werden.
7. Der Weg zum Paradies
Soll das Paradies erlebt werden, müssen wir die Hindernisse entfernen, die uns das Paradies verbergen. Das Einzige, das ein Hindernis vor dem Paradies sein kann, sind also unsere eigenen unparadiesischen Handlungen. Je mehr wir von diesen Handlungen entfalten, umso unparadiesischer wird das Gebiet oder die Umgebung um uns. Es wird für den normalen Erdenmensch so verdichtet und undurchsichtig, dass sowohl Gott als auch das Paradies für die Menschen unauffindbar sind, obwohl sie sich mitten in dem Gelände dieses göttlichen Reiches befinden. Der Weg zur Klarheit, der Weg aus dem Nebel, so dass das Paradies sichtbar wird, ist also nicht der, unseren Nächsten zu unterwerfen, zu beherrschen und auszunutzen. Er ist auch nicht der, unseren Nächsten krampfhaft zu kritisieren oder umzuarbeiten. Viele haben die Manie, unbedingt zu verlangen, dass andere sich paradiesisch verhalten sollen, obwohl ihre eigenen Gebiete im Unkraut aufgehen. Sondern es gilt dagegen, überall, in allen Situationen, die unparadiesischen Erscheinungen aus unserem eigenen Bewusstseinsfeld zu entfernen, so dass dieses für unser Umfeld bloßgelegt werden kann. Es genügt ja nicht, dass wir das Paradies sehen können, wir sollen ja auch das Paradies sein. Und das Paradies kann nur aus Liebesmentalität bestehen. Darum nutzt es nichts, dass wir das Paradies theoretisch bis auf Punkt und Komma kennen. Man muss auch eine auslösende Zelle in seiner Praxis sein. Wenn man das erst einmal geworden ist, ist es nicht mehr finster in der Welt. Dann hat das Böse aufgehört zu existieren. Wir sehen, dass die vielen Leiden und Mühen in der Welt ein unfertiges Gebiet in dem göttlichen Schöpfungsprozess darstellen, dem Prozess, aus dem wir selbst entsprungen sind, nämlich Gottes Erschaffung "des Menschen in seinem Bilde". Wir sehen, dass alle diejenigen, von denen wir früher glaubten, dass sie böse seien, nur jüngere Brüder und Schwestern sind, die in der Schule der Erfahrungen oder Erlebnisse noch nicht ganz so weit wie wir gekommen sind. Wenn sie aber somit Kinderseelen in dem kosmischen Spiralkreislauf sind, ist es klar, dass sie den Schutz der älteren Brüder und Geschwister brauchen und nicht ihre Verfolgung und Ausgrenzung. Was wir diesen Kleinen antun, tun wir ja auch Gott an.
8. Jeder Mensch, harmonisch oder disharmonisch, ist eine Zelle im Organismus der Gesamtheit
Das ganze Lebensproblem ist nicht etwas Verwickeltes oder Unverständliches. Jedem normalen intellektuellen Menschen ist es klar, dass die Menschheit eine Gesamtheit ist, von der jedes einzelne Individuum eine Zelle ist. Wenn diese einzelnen Zellen zum Nutzen der Gesamtheit wirken, wird diese Gesamtheit völlig harmonisch. Dadurch lebt jede Zelle in dieser Harmonie. Wenn aber eine Zelle davon abweicht, zur Freude der Gesamtheit zu wirken, was geschieht, wenn sie egoistisch oder selbstsüchtig handelt und auf Kosten ihrer Mitwesen leben will, auf Kosten ihrer Arbeit und Mühe, ihres Glückes und Wohlbefindens, ist es klar, dass sie disharmonisch für die Gesamtheit wirkt. Und je mehr solcher Zellen es gibt, desto disharmonischer wird das Gebiet der Gesamtheit. Im selben Maße wie diese Disharmoniezellen aufblühen, wird das Gebiet oder die Daseinsebene unparadiesisch, zu einem Todesreich, zur Hölle oder Götterdämmerung.
9. Die bedingungslose Liebe strahlt wie die Sonne auf alles und alle
Die Liebe, mit der die Natur die Erde dahin entwickelte, eine so göttliche Wohnung für den Erdenmenschen zu sein, muss auch in der Mentalität des Erdenmenschen wachsen und zur Entfaltung kommen, damit das Himmelreich innerlich sichtbar wird. Denn solange es nicht innerlich, in der eigenen Mentalität des Einzelnen, sichtbar ist, wird es diesem Einzelnen unmöglich, dasselbe Himmelreich draußen in anderen Wesen und Dingen zu erleben. Wie die Sonne ihre Liebeskraft bedingungslos allem Lebenden sendet, reichen und armen, hoch entwickelten und niedrig entwickelten Wesen, so muss diese Sonnenkraft auch bedingungslos vom Einzelnen auf seine Umwelt ausstrahlen, zu allem Lebenden, zu seinen Nächsten. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" wird damit als die größte und unbedingte Grundlage des Lebens sichtbar. Die Liebe ist also "die Fülle des Lebens".
Der Artikel ist die Wiedergabe des Manuskripts für einen Vortrag, den Martinus am Montag, den 4. Juli 1949 im Martinus-Center Klint hielt. Im dänischen Kosmos Nr. 2, 2010 wurde das Datum des Vortrags irrtümlich mt dem 5. Juli 1948 angegeben. Reinschrift und Abschnittüberschriftten von Ole Therkelsen. Vom Rat am 31.10.2008 gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 2, 2010 unter dem Titel "Timelig bevidsthed og kosmosk bevidsthed" erschienen. Artikel-ID: M2322. Übersetzung: Uwe Todt. Erstmals im deutschen Kosmos 2/2011 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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