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STJERNESYMBOL_ALT_TEKST


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Artikelübersicht

M2092
Sommerlandschaft
Von Martinus

1. Die Jahreszeiten geben uns Wissen und Entwicklungsmöglichkeiten
Die moderne Kultur hat allmählich die Menschen so geprägt, daß sie immer mehr die Notwendigkeit spüren, in die Natur hinauszukommen. Wir erleben ja hier in unseren Breitengraden einen wunderbaren Kontrast zwischen den Jahreszeiten, der bewirkt, daß wir viel Wissen bekommen. Wir können uns in unseren Breitengraden viel mehr entwickeln, als wir es dort könnten, wo ein ewiger Sommer oder ein ewiger Winter herrscht.
Es hat seine Bedeutung, daß es diese Kontrastverhältnisse zwischen den Jahreszeiten gibt. Durch sie entstehen all die vielen speziellen Nuancen und Formen der Entfaltung des Lebens, mit denen wir leben. Sie sind das Wissen, in dessen Besitz wir gekommen sind und in dessen Besitz wir kommen werden. Es gibt keinen Menschen, kein Wesen, der bzw. das imstande ist, an Wissen zu gelangen, das seinen Ursprung nicht in genau dem hat, was wir in der äußeren Welt, in den Prozessen der Natur erleben.
In der Natur erleben wir zwei große Kontraste. Der Winter äußert sich, indem er das Hervorkommen des Lebens hemmt. Wir müssen in größerem Ausmaß darum kämpfen zu existieren, aber sind imstande gewesen, diese Kräfte zu überwinden, so daß wir den Winter auf eine einigermaßen humane Weise erleben können. Wir haben uns behaupten können, weil wir Kachelöfen, künstliche Wärme und künstliches Licht erfunden haben. Wir können selbst den Teil des Lichtes und der Wärme herstellen, den wir im Winter in der Natur nicht haben.
Das zeigt, daß der Winter eine große Hemmung ist. Was die Tiere angeht, so können ja viele den Winter nicht überleben. Es gibt viele, die erfrieren. Und oft können die Tiere des Feldes nicht das Futter finden, das sie brauchen. Diese Prozesse bedeuten nicht nur, daß Frost, Kälte und Winter existieren. Sie haben eine tiefere Bedeutung.
2. Kosmische Analphabeten und der Sinn des Lebens
Es ist nicht so, daß die Menschen kosmische Analphabeten bleiben sollen und all die vielen Dinge erleben sollen, ohne zu wissen, was das ist, was sie erleben. Es ist nicht so, daß sie einer göttlichen Offenbarung beiwohnen sollen, ohne zu ahnen, daß es eine göttliche Offenbarung ist. Solange die Menschen ihr Wissen nur von anderen Wesen, vom Welterlösungsprinzip, von den Kirchen, Propheten usw. haben, befinden sie sich noch in einem Kinderstadium. Ein Wissen, das man von anderen hat und nicht selbst erleben und dokumentieren kann, ist ja kein souveränes Wissen. Aber das Wissen, das wir uns aus eigener Kraft und mit eigenen Sinnen aneignen können, macht uns souverän. Wo man selbst sehen kann, wird man unabhängig von anderen, das ist der Sinn des ganzen.
3. Die Natur ist der Lehrmeister
Wenn die Menschen in gewaltigem Ausmaß in der Weise leben, daß sie sich auf die Meinungen anderer verlassen, sind sie noch nicht so weit gekommen, daß sie in ihrem eigenen Wissen souverän werden konnten. Und hier ist die Natur dienlich. Es ist ja die Natur, die uns vorangebracht hat, die unsere Augen und Ohren ausgebildet hat, die unseren Organismus ausgebildet hat und noch immer dessen Automatfunktionen fördert und uns die Fähigkeit gibt, aufzuwachen und jeden Tag das Leben zu erleben. Wenn wir einen solchen Organismus bekommen haben, der ausschließlich ein Sinneswerkzeug ist, mit dem wir wahrnehmen und uns unserer Umwelt zuerkennengeben können, kann es ja nicht so sein, daß dieser gewaltige Sinnesapparat nicht dafür benutzt werden soll, sich auch den Sinn des Lebens mit anzueignen.
4. Intelligenz und kosmisches Bewußtsein
Nun sind wir darauf gestoßen, daß sehr viele Menschen die Dinge mit ihrer Intelligenz erleben, und was sie nicht mit der Intelligenz erleben können, halten sie nicht für wesentlich.
Mit der Intelligenz kann man tausendfache Erfahrungen sammeln. Wir können uns mit Hilfe der Intelligenz innerhalb eines speziellen kleineren Bereichs behaupten, in welchem wir zu Experten geworden sind. Wenn sich die Erfahrungen aber auftürmen, wenn Tausende von Lebenserfahrungen in unserem Überbewußtsein, in unserem Schicksalselement aufsummiert werden und durch unsere Talentkerne zur Auslösung kommen, reicht die Intelligenz nicht aus. Aber hier hat uns die Vorsehung noch eine andere große Fähigkeit gegeben, mit der wir den ganzen Erfahrungsbereich erleben können. Diese Erlebensfähigkeit ist jene, die zu kosmischem Bewußtsein werden wird.
5. Das kosmische Bewußtsein braucht auch die physischen Sinne
Das kosmische Bewußtsein braucht die physischen Sinne. Sie sehen und hören. So wie gewöhnliche Menschen mit ihren physischen Sinnen sehen, so sieht auch das kosmisch bewußte Wesen die Welt. Der Unterschied ist jedoch der, daß der gewöhnliche Mensch, der diese höhere Fähigkeit nicht entwickelt hat, dort nicht weiter kommen kann. Er muß versuchen, dem mit Hilfe seiner Intelligenz abzuhelfen, aber es gibt viele Bereiche, in die die Intelligenz nicht hineinreichen kann. Sie ist speziell dazu gedacht, zu wiegen und zu messen, aber sie kann nicht verbinden. Mit der Intelligenz wird man niemals auf das Weltbild kommen können. Um den richtigen und großen Überblick über den Bereich der Erfahrung zu bekommen, muß man eine höhere Fähigkeit haben und deshalb wird diese Sinnesfähigkeit jetzt entwickelt werden.
6. Der Frühling und der Sommer
Die "Sommerlandschaft" zeigt uns ein enorm klares Bild dessen, wie das ganze vor sich geht. Was ist der Sommer eigentlich? Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist ja der, daß der Winter hemmend auf das Leben wirkt, er versucht, das Leben zu ersticken. Frost und Kälte sind todbringende Realitäten, das Sonnenlicht fehlt oder ist jedenfalls nicht so vorhanden wie im Sommer. Wir sehen, daß alles in der physischen Welt von dieser Lebensquelle abhängig ist. Überall, wo die Lebensquelle in ausreichendem Maß auf eine passende Konstellation zur physischen Welt stößt, strömt Leben hervor. Wir sehen im Frühling, wie die "toten" Bäume mit wunderbar frischem Laub erfüllt werden, das duftet und uns mit Vitaminen für die Seele versorgt. Wir sehen, wie die Felder grün werden und die Wiesen sich als kolossale Farbfelder entfalten. Das Leben strömt in einer ungeheuren Menge an Nuancen hervor.
Aber was ist es, was da hervorströmt? Ja, intelligenzmäßig verstanden sind es physische Kräfte und Stoffe, chemische Prozesse usw. Aber der Zweck des Daseins ist nicht bloß, daß es aus toten chemischen Kräften besteht. Diese Kräfte machen vielmehr etwas, zu dem sie durch einen höheren göttlichen Plan befähigt werden. Das ganze Hervortreten des Frühlings und des Sommers ist ein Ebenbild des gesamten Weltbildes.
7. Die vier Jahreszeiten und die großen Prinzipien in der Natur
Wir können in den vier Jahreszeiten erkennen, daß sie exakt dem großen Lebensprinzip entsprechen. Wir sind ja erschaffen, unser alltägliches Leben, unser Charakter, unser Aussehen, ja es gibt nichts an uns, was nicht durch diese –zwischen dem todbringenden, hemmenden Winter und dem lebensfördernden, Freude aufbauenden Sommer wechselnden – Prozesse entstanden ist. Wir sehen, daß dieses Prinzip, das in einem enormen Ausmaß in der äußeren Welt zur Geltung kommt, ein höheres Hervortreten hat, genau wie alle anderen großen Prinzipien in der Natur. Sie alle treten in höheren Formen hervor, und das ist es, was die Menschen lernen müssen. Es sind diese höheren Formen, die die Intelligenz nicht ganz verstehen kann. Sie kann zu Erklärungen beitragen, wenn sie die Fazite bekommt, aber sie kann diese Fazite nicht selbst ziehen. Wir sind ein Produkt von Winter und Sommer und wir wären vollkommen anders, wenn wir nicht viele, viele Leben hindurch in diesem wechselnden Winter- und Sommerzustand gelebt hätten. Wir würden zwar leben, aber wir wären völlig andere Wesen.
Wir sind also eine gewaltige Kopie dieser äußeren Kräfte. Alle Menschen, die nicht eingeweiht sind, die nicht das Ziel erreicht haben, das die Menschen erreichen sollen, zeigen in ihrer Mentalität, daß sie Kinder der äußeren Welt sind. Sie haben einen Winterbereich in sich, der absolut lebenshemmend, todbringend und kältefördernd ist. Und sie haben einen anderen Bereich, wo die Sonne hervorkommt, wo Sommerbewußtsein herrscht, wo es für jene Menschen leuchtet und strahlt, auf die sie gerade ihre Strahlen oder ihre Sympathie richten.
Der Erdenmensch hat also zwei Naturen. Und auf deren Basis können wir vollständig beurteilen und bestimmen, wo er im Kreislauf steht. Wir können aufgrund der Größe des Winterbereichs und des Sommerbereichs im Wesen dessen Platz im Jahreskreislauf erkennen.
Der Jahreskreislauf hat seine Wintersonnenwende und seine Sommersonnenwende und dazwischen liegt seine Frühjahrs-Tagundnachtgleiche und seine Herbst-Tagundnachtgleiche. Sie geben uns das an, was draußen in der äußeren Natur in diesem Kreislauf vorgeht. Diese Nuancen, diese Verhältnisse zwischen Licht und Dunkelheit oder Sommer und Winter, die in diesem Kreislauf zur Geltung kommen, können wir im menschlichen Bewußtsein exakt nachweisen.
8. Das Selbsterleben des Sinns des Lebens und die Gottheit
Es ist der Sinn des Lebens, daß die Menschen einen neuen Weg zur Lebensquelle finden. Die Bibel und der Umstand, daß man an das Geschriebene und Überlieferte glaubt, kann die Menschen nicht weiterführen. Sie haben diese gewaltige Intelligenz bekommen und wollen Wissen über diese Bereiche haben. Wenn sie dieses Wissen aber nicht durch andere Menschen oder durch den Glauben bekommen können, dann gibt es keinen anderen Weg als den über ihre eigene Wahrnehmung und Einstellung auf das, was in der Natur vorgeht. Jetzt ist das Welterlösungsprinzip hierauf eingestellt und nicht darauf, ein Wesen auftreten zu lassen, das Jahrhunderte hindurch König ist und die Menschen vor ihm auf die Knie fallen läßt. Das war früher einmal göttlich, als die Menschen so primitiv waren, daß sie nicht selbst denken konnten. Heute jedoch sollen die Menschen nichts anbeten, außer das eine Wesen: Gott. Und mit diesem Wesen müssen sie durch ihre eigene Einstellung zur Natur eine Verbindung haben.
9. Das wirkliche Livets Bog, das Buch des Lebens, zu lesen
Sie werden sehen, daß die Winter und die Sommer, die Frühjahre und die Herbste wie gewöhnlich vorbei passieren, aber sie werden erleben, daß sie diesen Dingen gegenüber nicht werden gleichgültig sein können – daß dies ein aufgeschlagenes Buch ist. Die Natur ist das wirkliche Livets Bog, das wirkliche Buch des Lebens, mit strahlendem Sonnenschein, mit den wunderbarsten naturschönen Düften, hellen Nächten, grünen Wogen, herrlichen Zusammenkünften.
Es ist eine gewaltige Entfaltung des Lebens. Es soll den Menschen zeigen, daß die Mentalität nicht auf Dauer eine lebenshemmende Winterzone bleiben soll. Sie soll sich verwandeln und zu einem Sommerzustand werden.
In der Jahreszeit, in der wir uns jetzt befinden, weist alles auf die Sommerlandschaft hin, und alle haben den Wunsch, hinaus in die freie Natur zu kommen und nicht die ganze Zeit drinnen zu sitzen. Es geht nicht nur darum, den wunderbar warmen Sonnenschein zu spüren, sondern es geht auch darum, allmählich die Fähigkeit zu erreichen, auf dieselbe Weise die Natur zu verstehen, wie die Menschen im Theater oder im Kino die Handlung des Stückes oder das, was auf der Leinwand vor sich geht, verfolgen. So werden sie eine Fähigkeit entwickeln, mit der sie beginnen, das zu verfolgen, was in der kleinsten Pflanze, im kleinsten Tier vor sich geht. Sie sehen nicht bloß, daß es sich um ein kleines Tier handelt, das diese oder jene Lebensweise hat. Sie werden erkennen, daß es etwas ganz anderes verbirgt. Es ist doch nur wie mit Buchstaben, die mit anderen Buchstaben zusammengesetzt werden können, und so werden Sätze daraus, und was die Sätze erzählen, sind also Gottes Gedanken.
10. Gottes Gedanken nach zu denken
Diese Gedanken Gottes gehen in das Bewußtsein ein und veranlassen den Menschen, Gottes Gedanken nach zu denken. Wenn es zur Gewohnheit wird, Gottes Gedanken nach zu denken, beginnt man, zu Gottes Abbild zu werden. Man wird aber niemals zu diesem Bewußtseinszustand kommen, ohne daß dieses hohe göttliche Prinzip auch auf der materiellen Ebene im Kleinformat manifestiert wurde, so daß man es überschauen kann.
Es ist ja so, daß die gewaltigen kosmischen Prinzipien ihre kleinen Pendants in kleineren Formaten haben. Es gibt keine großen Prinzipien, die nicht auch in kleinen Formaten vorkommen, so daß wir sie mit unserer eigenen Wahrnehmungsfähigkeit sehen können.
Jahreskreisläufe erleben wir ja viele, unzählige Male haben wir die Gelegenheit, die vier Jahreszeiten zu sehen. Die Menschen haben sie nun im Verlauf ihrer Leben schon so viele tausendmal erlebt, daß sie beginnen zu entdecken, daß es nicht bloß Jahreszeiten sind. Es ist nicht nur Frühling, wenn die Pflanzen hervorsprießen, und Herbst, wenn der Winter kommt – es ist auch eine Erzählung. Das ist sozusagen ein Schauspiel, eine Offenbarung, ein Unterricht. Die Gottheit spricht zum Lebewesen, spricht über dessen eigene Natur und zeigt, weshalb sich Menschen in Unglück und Leiden befinden, weshalb Menschen Krieg führen, weshalb sie so unglücklich sind, weshalb Menschen verhungern, weshalb sie krank werden und ins Elend geraten. Die Gottheit hat in Epochen von Millionen von Jahren einen so vollkommenen Organismus entwickelt, der allen möglichen Arten von Krankheiten gegenüber immun sein sollte, aber nichtsdestoweniger liegen heute Millionen und Abermillionen Menschen in Krankenhäusern. Andere humpeln auf Krücken herum und sind erbärmlich dran. Das ist etwas, was eben zur Entwicklungsstufe gehört. Aber die Gottheit sagt dann – in Form aller Prinzipien in der Natur –, weshalb es so ist. Wenn die Gesetze der Prinzipien der Natur nicht eingehalten werden, geschieht dasselbe: Katastrophen. Wenn wir das auf einer höheren Ebene sehen, innerhalb unseres eigenen mentalen Zustandes, dann sehen wir dasselbe: Katastrophen. Katastrophen geschehen also dort, wo der Mensch unwissend und somit lieblos ist. Dort kann er das Gesetz des Lebens nicht erfüllen.
11. Es gibt auch im Bewußtsein des Menschen Winter und Sommer
Wir leben in einer Welt, in der die Sonne pünktlich aufgeht. Tag für Tag ist sie dort, wo sie sein soll, die Jahreszeiten werden erschaffen und Gottes Erzählung, Gottes Offenbarung leuchtet den Menschen entgegen und tut ihre Wirkung. Indem wir also viele Male den Kreislauf des 24-Stundentages und des Jahres erleben dürfen, kann es nicht anders sein, als daß die Menschen entdecken werden, daß dort die Lösung liegt.
Weshalb sollte es nicht auch in der Mentalität des Menschen Frühling, Herbst, Winter und Sommer geben, wenn er sich in der großen Natur befindet? Und weshalb sollten nicht auch wir zwei Naturen haben: das sogenannte Böse und das Gute, d.h. der Winter, das todbringende Prinzip und der Sommer, das lebenspendende Prinzip. Wenn wir nun in Jahrtausenden, in Tausenden von Leben diesen wechselnden Prozeß erlebt haben, dann müssen wir danach geformt worden sein. Nehmen wir etwas Lehm in die Hand und rollen ihn, dann bekommt er eine runde Form. Er wird zur Kugel. So muß es auch auf die Menschen einwirken. Wenn die Natur einen Prozeß dem Prinzip nach exakt auf dieselbe Weise immer wiederholt, dann muß das ein bestimmtes Resultat hervorbringen. Und das Resultat ist, daß wir den Unterschied zwischen dem Lebenspendenden und dem Todbringenden sehen werden.
12. Wir können die Kälte und Dunkelheit des Winters überwinden
Den Winter zu beobachten haben wir reichlich Gelegenheit. Daraus können wir lernen, wie wir selbst die todbringenden Zustände, Kälte und Frost und die Dunkelheit der Nacht, überwinden sollen. Und die Menschen haben es erreicht, diese Zustände in einem gewaltigen Ausmaß überwinden zu können, so daß sie innerhalb eines gewissen Bereichs die Wärme des Sommers mitten in der Kälte des Winters erleben können. Weshalb haben wir Kleidung? Weshalb haben wir Häuser? Weshalb haben wir Heizungen? Damit wir einen Sommerzustand herstellen können. Wir können den zerstörerischen und todbringenden Kräften entgegenarbeiten. Das lernen wir in der Natur, in unserem Alltagsdasein. Es ist zur Lebensbedingung geworden, daß wir hier in der äußeren Welt den Winter überwinden müssen. In der Natur geschieht diese Überwindung, indem die lebenspendenden Kräfte – das Licht und die Wärme der Sonne – die todbringenden Kräfte – Kälte und Frost – verschwinden lassen. In diesem Prinzip steckt doch eine gewaltige Erklärung.
13. In unserer Mentalität herrscht Winter
Aber in unserer Mentalität gibt es auch todbringende Zustände. Wir empfangen Kälte und Frost von unserem Nächsten, der uns kritisiert und uns hinter unserem Rücken schlecht macht. Bosheit und Mißgunst sind Frost und Kälte, sind todbringende Kräfte. Der Mensch ist ja Gottes Sohn und kann Winter erschaffen, genau wie auch Gott Winter erschaffen kann, und der Mensch erschafft mitunter Winter in einem gewaltigen Ausmaß. Er entdeckt allmählich, daß er in einem riesengroßen kosmischen Kreislauf lebt, der hunderttausendmal größer ist als der Jahreskreislauf. Indem wir schließlich zur Klarheit über unseren eigenen mentalen Zustand und unseren Schicksalszustand, unseren eigenen Leidenszustand und unseren Glückszustand, gelangen und indem wir diese Zustände in den Jahreskreislauf einordnen, können wir herausfinden, wo wir in diesem riesengroßen kosmischen Kreislauf stehen.
Die allgemeine Mentalität der Menschheit befindet sich in einem Stadium, in dem das tötende Prinzip der Ratgeber ist. Geniale Gehirne benutzen ihre Intelligenz, um herauszufinden, wie man das Prinzip des Winters vervielfältigen kann, indem man Millionenstädte in Bruchteilen von Sekunden mittels Atom- oder Wasserstoffbomben "erfrieren" läßt. Das ist das Prinzip des Winters.
14. Der Jahreskreislauf lehrt uns, daß Wärme nötig ist, um Eis zu schmelzen
Die mentale Kälte der Menschen ist die Analogie zum Frost, der keine Pflanzen wachsen lassen kann. Er läßt die Menschen nicht aufleben. Es ist nicht der Frost, der im Frühling das Laub hervorbringt oder Vögel gen Himmel jubeln und Lobgesänge an die Gottheit singen läßt. Wärme und Licht sind es. Ja aber glaubt man denn, daß die Menschen weiterhin Millionen von Jahre hindurch Zeuge dessen bleiben können, was vor sich geht, weiterhin die Ursachen von diesem oder jenem sehen, und dabei dann weiterhin genauso unwissend und naiv bleiben, weiterhin Fehler machen und glauben, daß man mit dem Winterprinzip Sommer machen kann? Denn das ist es ja, was die Menschen glauben. Sie glauben, daß sie mit Atom- und Wasserstoffbomben, mit der Auslöschung von Millionenstädten und ihren Kulturgütern das Sommerprinzip erschaffen können. Man glaubt, mit der todbringenden Natur das Licht des Sommers erschaffen zu können. Das ist ein schreiender Widerspruch zu dem Prinzip, das den Sommer des Jahreskreislaufs erschafft. Sehen wir denn nicht, daß es die Sonne ist, die mit ihrer Wärme hoch am Himmel emporsteigt? Sehen wir nicht die hellen Tage? Ist es nicht das, was belebt? Ist das keine Herrlichkeit? Sehen Sie doch die hellen Nächte mit ihren wunderbaren Düften und den vielen merkwürdigen Dingen, Silhouetten, Zaubereien usw. Sind es Frost und Kälte, die so etwas machen oder sind es nicht vielmehr Wärme und Licht? Aber was sind Wärme und Licht? Sie haben auf allen Ebenen ihre Entsprechung, genau wie die Töne. Die Töne kehren in Oktaven wieder, sie wiederholen sich in immer höheren Arten oder Bereichen, und genau so ist es mit allen Bereichen. So ist es auch mit Sommer und Winter und so ist es mit dem tötenden Prinzip.
In der Natur wird es demonstriert, damit wir lernen können zu sehen, daß es auch auf den mentalen Bereich paßt. Der 24-Stundentag existiert im Jahreskreislauf, damit wir dadurch lernen können zu sehen, wie das ganze eingerichtet ist, wie das Grundprinzip ist. Wo kein Licht und keine Wärme ist, bleibt das Inlandeis.
Wir haben eine große Menge an Beispielen – weshalb? Damit die Menschen lernen zu sehen, daß diese Beispiele auf das Mentale passen. Was glaubt man, weshalb Grönland von einer riesigen Eisbarriere bedeckt ist? Glaubt man, daß dort ganz zufällig Eis liegt? Nein, das ist so, um alle Erdenmenschen von dem zu überzeugen, was nötig ist, um Eis zu schmelzen. Ich denke auch an die Milliarden von Menschen, die sich jenseits des Planets befinden. Wir sollten daran denken, daß dort mehr Menschen sind, als sich hier in physischen Organismen befinden. All diese Menschen sind an die Erde gebunden. Und sie müssen unterrichtet werden und es müssen Beispiele demonstriert werden. Und so sind sowohl die Polargebiete also auch die glühenden Wüsten des Äquators als auch unsere Breitengrade eine Demonstration, eine Offenbarung der Prinzipien, so daß derjenige, der hören kann, und derjenige, der sehen kann, daraus lernen kann. Das war es, was Christus zu sagen pflegte: "Wer Ohren hat zum Hören, der höre". Er meinte damit nicht bloß den, der eine Fabrikpfeife hören kann, sondern denjenigen, der beginnen kann zu verstehen, der einen höheren Laut hören kann, der einen höheren Bereich einsehen kann – der zu erleben beginnen kann, daß sich die Dinge von kleinen zu großen Formaten hin wiederholen. Wenn etwas in so kleinen Formaten wie einem 24-Stundentag oder einem Jahreskreislauf vor sich geht, können wir es überschauen. Aber in größeren Formaten können wir es nicht überschauen. Aber das brauchen wir ja auch nicht, wenn wir es in Bereichen vorfinden, in denen wir es überschauen können. Und wir können die vier Jahreszeiten des Jahres überschauen und können die Verhältnisse sehen – wie Licht und Wärme den Sommer erschaffen und wie Frost und Kälte den Winter erschaffen. Und das müßte doch genügen.
15. Was Frost und Wärme mental gesehen sind
Was sind Frost und Wärme innerhalb eines Menschen, mental gesehen? Das Prinzip ist für beide dasselbe. Es geht darum, herauszufinden, was lebenspendend ist und was todbringend ist. Und wenn wir dann sehen, was todbringend ist, brauchen wir nicht im Zweifel darüber zu sein, daß es mit Frost und Kälte zusammenpaßt. Und wenn wir sehen, was wärmt und Leben, Freude und Lebenslust spendet, dann ist das doch dasselbe, was die Sonne tut. Sie läßt auch Freude und Lebenslust wachsen, läßt das Leben wachsen. Ja, und dann ist es doch nicht schwer zu sehen, daß wir dasselbe in uns haben. Dann sollte es nicht zu schwer sein zu verstehen, daß es besser ist, lebenspendend zu sein – Sonne zu sein, leuchtend und wärmend zu sein und das Leben aufblühen zu lassen, es dort zu einem wunderbaren Sommer zu machen, wo wir mit der Mentalität anderer Menschen zu tun haben – als andere Menschen sterben zu lassen, sie traurig zu machen, sie zu deprimieren, sie zum Selbstmord zu treiben.
Wie sollten wir diese Dinge verstehen lernen, wenn wir nicht lernen könnten, das zu deuten, was wir sehen. Wir bekommen die gesamte Erklärung von der Natur. Die ganze Geisteswissenschaft basiert auf diesen Dingen in der Natur. Während die materielle Wissenschaft auf Maß und Gewicht, Wellenlängen und Schwingungen usw. basiert, beruht die Geisteswissenschaft auf Lebensäußerungen oder dem Gedanken, der hinter dem steckt, was vor sich geht, denn es steckt ein Gedanke hinter jeder logischen Schöpfung.
16. Die Menschen glauben, daß sie Eis mit Eis entfernen können
Wir sehen, daß es logisch zugeht, was Winter und Sommer, Frühling und Herbst angeht. Es ist eine Demonstration des Zusammenspiels der Kräfte: was geschieht, wenn die Kräfte richtig zusammenwirken, und was geschieht, wenn sie verkehrt zusammenwirken. Der Winter ist also eine beginnende Erläuterung dessen, daß Warme vonnöten ist. Sie gewährt Leben. Will man, daß der Winter verschwindet, so muß man Wärme benutzen. Es gibt keinen Winter, den man "weg frieren" kann. Aber es ist eben so, daß die Menschen heute noch nicht darüber hinaus sind, daß sie glauben, sie könnten Eis mit Eis schmelzen. Sie glauben, sie könnten Schnee mit Schnee schmelzen. Sie glauben, daß sie mit tödlichen Mitteln tödliche Mittel abschaffen können, daß sie mit Krieg den Krieg abschaffen können. Krieg ist doch das Frostprinzip des Winters. Und das benutzt man, weil man das Eis von den Menschen hier oder dem Staat dort entfernen will. Und dann kommt man mit seiner eigenen Kälte und seinem eigenen Winter und damit wird es viel schlimmer. Es wird zu einem permanenten Inlandeis, zu etwas, was nicht einmal im Frühling schmelzen kann, zu etwas viel Schlimmerem als dem, was sonst mit Eis und Schnee passiert. Es wird zu etwas, was dem Inlandeis auf Grönland und den Gletschern auf Island gleicht.
Die ewige Barriere tödlicher Kräfte ist das, was man mit seinem eigenen Winterprinzip erreicht, wenn man sich am Militarismus mit Waffen und Bomben beteiligt; dann friert man die Winter der anderen ein und glaubt, es müßte Sommer werden. Aber es wird zu einem Ozean an Wintern und Eisbarrieren. Die Menschen leben heute in einer gewaltigen Menge an Eisbarrieren, weil sie es nicht besser wissen. Aber sie sind jetzt in ein Stadium gekommen, in dem sie es nicht mehr unterlassen können, zu forschen und sich Wissen anzueignen. Sie beginnen zu verstehen, daß es nicht stimmen kann, daß man mit dem Krieg nicht fertig werden kann.
17. Man muß sich vor seinem Winterprinzip hüten
Durch die Prozesse der Natur lernen wir sowohl über die todbringenden als auch über die lebenspendenden Kräfte etwas. Wir sind durch diesen Wechsel zwischen Sommer und Winter entstanden und haben deshalb auch etwas vom Winter in uns. Wenn wir meinen, daß andere Menschen kalt, unangenehm und verbittert sind, dann lösen wir Winter und Kälte ihnen gegenüber aus, und so wird es noch verbitterter. Uns geht es am besten dort, wo die Dinge schmelzen können und der Sommer hervorkommen kann. Wenn man zerstört, Krieg führt und die todbringenden Kräfte aufflammen läßt, kann es nicht Sommer werden. Es kann nicht einmal Frühling werden. Es bleibt eine Einöde, eine Eisbarriere. Und die Menschen leben bis heute unter einer mentalen Eisbarriere, nämlich der modernen Weltkultur. Diese Eisbarriere wird durch Militarismus aufrechterhalten und bewirkt, daß die Menschen krank sind und daß man diese Krankheiten nicht überwinden kann. Das einzige, was den Winter in Sommer verwandeln kann, sind Licht und Wärme. Es muß Wärme her, dann schmilzt das Eis.
Wenn nun die Menschen eine Repräsentation von Winter und Sommer sind, ist es mit Hilfe der Natur nicht so schwer zu sehen, daß es darauf ankommt, auf sein Winterprinzip aufzupassen. Man muß davon wegkommen, seinen Nächsten "erfrieren" zu lassen, zu hassen und ihm gegenüber verbittert zu sein.
18. Wir müssen versuchen, Sommer zu erschaffen
Wir haben in der Natur ein glänzendes Vorbild, an dem wir sehen, wodurch Frühling und Sommer erschaffen werden, nämlich gemeinsam durch die Wärme, das Licht und die Atmosphäre der Sonne. Der Mensch muß dazu heranwachsen, Frost und Kälte in seinem eigenen Inneren zu überwinden und damit das fertige Resultat, den strahlenden Sommer zu erschaffen. Ist es nicht genau dies, was jetzt so schön ist im Verhältnis zum Winter, den wir hinter uns haben? Jetzt erleben wir das strahlende Sommersonnenlicht, die schönen Bäume und die vielen Blumen, die Vögel singen und auch die Menschen sind lebhafter und fröhlicher. Ist es nicht das, wonach wir uns alle sehnen? Das wünschen wir uns so gewaltig in der äußeren Natur, aber wir wünschen es uns noch mehr in unserer Mentalität. Wäre es nicht herrlich, wenn alle Menschen fröhlich und liebevoll wären? Wäre es nicht wunderbar, wenn man mit allen Menschen befreundet wäre, so daß einem alle Menschen entgegenkämen und man erfüllt davon wäre, Sonnenlicht und Wärme auszustrahlen und Leben zu spenden, anstatt sich zurückzuziehen und mißtrauisch zu sein?
In der Natur wechseln Winter und Sommer automatisch, denn dort ist es eingerichtet worden, um Unterricht zu sein, im Menschen aber ist es frei. Dort kann man sich darauf trainieren, Sommer und Winter zu machen; uns wird jedoch klar, daß es das Beste ist, Sommer zu machen, denn der Sommer ist das reife oder vollkommene Stadium. Das Sommerprinzip erschafft nicht nur eine Blume, Leben und Gesundheit, Freude und Glück für unsere Mitmenschen, sondern es erschafft auch in uns selbst strahlende Gesundheit und Klarheit. Es ist nicht so sehr der physische Körper, wie es unsere Sinnesfähigkeiten sind, die erhöht werden müssen, so daß wir das Universum durchschauen können, daß wir in dem Weltbild leben können, daß wir in Gottes Nähe leben können, daß wir mit der Gottheit eins sein können. Das ist es, was gefordert ist. Während es das Sonnenlicht ist, das in der materiellen Welt die lebenspendende Kraft ist, ist es die Liebe, die das Sonnenlicht in der mentalen Welt ist. Die Liebe ist intellektualisiertes Gefühl, ist eine Intellektualisierung der ganzen eigenen Ausstrahlung. Daß sie intellektualisiert wird, bedeutet, daß sie logisch und exakt im Kontakt mit dem Sinn des Lebens ist. Es bedeutet, zur Freude und zum Segen für alle Lebewesen, für alles, womit man in Berührung kommt, zu sein. Das ist es ja auch, was Christus gesagt hat: "Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst. Das ist die Erfüllung aller Gesetze".
19. Licht in der Dunkelheit erschaffen
Es gibt niemanden unter uns, der es gern hat, daß er krank ist, daß es Kriege gibt, daß es so viele todbringende Dinge gibt. Wir mögen es nicht, in der Zeitung zu lesen, daß dieser oder jener deprimiert von uns gegangen ist oder Selbstmord begangen hat. Und wir können die Fähigkeit bekommen, dies alles zu entfernen. Wir können uns darauf trainieren, Licht in das Bewußtsein des Selbstmörders zu bringen, indem wir uns darin trainieren zu erkennen, warum die Dinge so sind, wie sie sind, indem wir von der Natur lernen, was Sommer erschafft und was Winter erschafft. Das kann in unsere eigene Wesensart überführt und zu einer Gewohnheit, einer Fähigkeit oder einem Talent werden. Man kann ein Genie darin werden, Licht zu erschaffen und leuchtende und wärmende Kraft in die dunkle Mentalität von Selbstmördern oder Wesen, die kein Ende absehen können, zu senden, Wesen, die in einem Eisklumpen eingefroren sind, die in dieser todbringenden Natur ersticken. Stellen Sie sich vor, sich dahin hochzuarbeiten, einem Menschen Ihre strahlende Wärme zu senden, verstehen Sie ihn und wärmen Sie seine dunklen Bereiche auf. Das kann man, indem man "schmelzt", indem man nicht kritisiert und sagt: "Du bist ein Idiot" und "Das ist zu blöd, wie Du Dich aufführst""Du bist nichts Besseres wert" oder "Das hast Du verdient". Das darf man nicht sagen. Dann friert man die Dinge noch mehr ein. Aber wenn man lernt, Verständnis zu haben und zu sagen: "Du kannst nichts dafür, Du wußtest es nicht besser, es gibt keine Sünde, es gibt nichts Böses und Gott ist nicht zornig auf Dich, es gibt keine Hölle, die auf Dich wartet", dann sendet man die Kraft des Sommers, und das ist Wärme, so etwas spendet Leben. Aber das erfordert auch, daß "Du Lehren aus dem ziehst, was Du gemacht hast. Du hast Fehler gemacht. Du hast daran teilgenommen, andere wegzuekeln. Du hast daran teilgenommen, andere zu deprimieren. Deshalb hat es Dich nun selbst getroffen. Beteilige Dich daran zu beleben, zu erhellen, zu erwärmen. Verfalle niemals darauf zu kritisieren, außer Du fragst Dich: was hat das, was verkehrt ist, mit mir zu tun". Ja, wenn man eine solche Fähigkeit hat, kann man einem Menschen helfen. Man hat aber nicht das Recht, so wie wir es früher gewohnt waren, mit Beschuldigungen, Vorwürfen und Kritik anzufangen, weil die Menschen nicht klüger waren. Das ist Winterkälte und Kälte kann nichts anderes erschaffen als – im mildesten Falle – eine Erkältung, eine mentale Erkältung.
20. Wir können uns selbst Winter und Kälte erschaffen
Und so findet man alle Stufen auf der Skala bis hin zum Tod, bis zum Erfrieren. Man bedenke, wieviele Menschen heute im Bewußtsein anderer Menschen Erfrierungen verursachen. Erfrierungen auf der physischen Ebene sind nur der Unterricht durch Gott auf der höheren Ebene. Und so verursachen Menschen große Mengen an Erfrierungen in den Bereichen, in denen sie das Weltall vorwärts bringen sollten. Wir beteiligen uns alle mit unseren Fähigkeiten und Anlagen daran, Gott dabei zu helfen, die Aufrechterhaltung des Weltalls zu fördern. Jeder von uns wirkt in den Bereichen, in denen wir uns entfalten. Nur, die Winterzone und die todbringende Natur zu entfalten, bewirkt, daß wir selbst (er)frieren, daß wir selbst nicht mit dem Frühling oder Sommer in Berührung kommen. Es kommt nichts Leuchtendes, nichts Wärmendes, was unser Eis schmelzen kann.
21. Verständnis und Toleranz schmelzen das Inlandeis
Wir haben keine Verantwortung dafür, was unser Nächster getan hat, nur für das, was wir selbst denken, sagen oder tun. Wenn aber ein Mensch ein Verbrechen begangen hat, also das Winterprinzip ausgelöst hat, ohne sich darüber im Klaren zu sein, und wir dies nicht verstehen, dann senden wir Kälte aus, ja wir verwandeln die Bereiche in Inlandeis, die wir eigentlich heilen sollten. Das tun wir ja bei vielen Menschen, dort, wo wir sie nicht verstehen. Deshalb ist es für den Menschen, der aus Krankheiten, Depressionen oder einem unglücklichen Schicksal heraus will, so wichtig, daß er begreift, daß es keinen anderen Weg gibt als den zu verstehen, daß er wie die Sonne werden muß. Die Sonne erschafft Sommer, Licht und Wärme, sie belebt und erschafft Freude. Jeder von uns hat ein gewaltiges Gebiet, über das er Wärme ausstrahlen kann.
22. Die Sonne erschafft eine Wüste, wenn die Wärme nicht reguliert wird
Oft verstehen die Menschen nicht, daß die Wärme reguliert werden muß. Die Sonne kann auch alles zur Wüste verbrennen, und das wird demonstriert, damit wir es sehen können. Liebe oder Wärme muß intellektualisiert werden, sonst erschafft sie Wüsten.
Die Menschen können so unvernünftig und gefühlsbetont sein, daß sie es nicht übers Herz bringen, das zu tun, was getan werden muß. Das sehen wir z.B. in der Kindererziehung, dort gibt es Menschen, die es nicht übers Herz bringen, ihre Kinder zu erziehen. Und so wachsen die Kinder wild auf und werden ihren Eltern gegenüber zu Tyrannen. Dies ist ja eine Art von geistigen Wüsten oder tödlichen Bereichen, die da entstehen.
23. Es gibt nichts, was zu heiligem Zorn oder gerechter Empörung berechtigt
Demgegenüber kommt es aber niemals dort zu einem todbringenden Bereich, wo sich der Mensch mit der Struktur des Weltbildes vertraut macht und sich Wissen und Weisheit aneignet, so daß er versteht, daß es absolut keinen Fall gibt, in dem man das Recht hat, bitter oder zornig zu werden. Wenn man von heiligem Zorn und gerechter Empörung spricht, so ist dies ja nur eine erfundene Tarnung der eigenen unfertigen Natur.
Gott gegenüber gibt es nichts, was heiliger Zorn oder gerechte Empörung heißt. Es gibt nichts, was uns dazu berechtigt, Antipathie zu empfinden. Wir können uns so verhalten, wir haben die Erlaubnis dazu, aber dann müssen wir uns auch damit abfinden, daß wir Winter erschaffen und daß wir selbst in keinen wirklichen Frühling oder mentalen Glückszustand kommen können.
Die Menschen werden nun immer mehr davon erfüllt, eine Sommerlandschaft erleben zu wollen. Auf der ganzen Welt gibt es Badestrände und es ist Sitte und Brauch geworden, daß man aufs Land hinaus will, daß man nach draußen will, um Sonne, Licht und Wärme zu genießen. Das ist der Beginn dessen, daß sich die Menschen auf diese herrliche Natur einstellen. Sie kommen immer mehr dahin, die Lehre oder den Unterricht zu beobachten, der den Menschen gegeben werden soll. Sie werden alle entdecken, daß der Weg hin zu einer wirklichen menschlichen Kultur, d.h. zu einer wirklichen menschlichen mentalen Sommerlandschaft nicht mit Frost und Kälte erschaffen werden kann, sondern nur mit Liebe. Und Liebe kann nur dort echt sein, wo sie auch Weisheit oder intellektualisiertes Gefühl ist oder wo sie zusammen mit dem höchsten Wissen ausgestrahlt wird. Wo Unwissenheit herrscht, geschehen ständig Katastrophen. Keine religiöse Bewegung oder irgendeine politische Partei kann die Welt erlösen. Das einzige, was die Welt erlösen kann, ist Gott selbst durch seinen Unterricht und durch den Drang der Menschen, nach Wissen zu suchen. Und dadurch wird die Geisteswissenschaft aufblühen, sich in alle Länder ausbreiten und die Menschheit dahin führen, eine vereinte Gesamtgesellschaft zu werden, so daß sie ein Volk, ein Reich, ein Land oder "eine Herde und ein Hirte" wird. Wenn das erreicht ist, sind alle Bedingungen erfüllt, damit die Menschen in einer Weltkultur leben können, die eine wirkliche Sommerlandschaft ist, innerhalb derer sie sehen können, wie das Leben hervorströmt, wie es in der Vielfalt innerhalb des Bereichs der Mentalität blüht, in Form von künstlerischer Begabung und Schöpfung, in Form eines göttlichen Daseins, in dem Armut, Krankheit und Hungertod verschwunden sind. Sie werden eine Sommerlandschaft aufblühen sehen, die vollständig durch jene Sommerlandschaft symbolisiert wird, in die Sie nun hinaus wollen, die Sie beobachten und in der Sie leben wollen.
24. Wir können selbst eine Sommerlandschaft um uns herum erschaffen
Denken Sie daran, wenn Sie jetzt in die Sonne und ans Licht hinaus kommen, daß jede kleine Blume, die Sie sehen, jedes kleine Summen, das Sie hören, daß dies Gott ist, der Ihnen jene Welt des Lebens zeigt, die Sie mit aufbauen sollen und mit deren Erschaffung Sie schon beginnen können. Sie brauchen nicht zu warten, bis die Menschen der ganzen Welt dieses Stadium erreicht haben. Jeder einzelne Mensch muß bei sich selbst beginnen. Sie müssen den Sommer selbst erschaffen: dort, wo Sie früher kritisiert haben, dort, wo Sie früher über denjenigen verbittert waren, den Sie nicht leiden mochten, dort müssen Sie beginnen, sich zu konzentrieren, über die herrlichsten und schönsten Gedanken zu meditieren, und herausfinden, daß der Betreffende ja nichts dafür kann. "Ich glaube, ich habe etwas verkehrt gemacht, ich bin einem Menschen gegenüber ungerecht gewesen, wenn ich ihm dieses oder jenes vorwerfen wollte". Dort müssen Sie ansetzen. Dann beginnen Sie, das Eis zu schmelzen. Denn dort, wo Sie über andere verbittert sind, herrschen Frost und Kälte, aber dort, wo Sie beginnen, die guten und liebevollen Gedanken hinzuschicken, leuchten Sie wie eine Sonne, dort schmelzen Sie das Eis.
Krieg kann nicht durch Krieg entfernt werden und Zorn nicht durch Zorn. Feindschaft kann nicht durch Feindschaft entfernt werden. Nichts von dem kann ohne seinen Gegensatz aufgelöst werden. Böse Dinge und böse Gedanken, d.h. Eiszustände in den Menschen, können nur geschmolzen werden, indem man zu versuchen beginnt, Entschuldigungen für die Menschen zu finden, indem man damit beginnt, sich an ihrem Schutz zu beteiligen, indem man dazu beiträgt, ihnen zu helfen. Das ist lebenspendend.
25. Die Sommerlandschaft ist die Erlösung der Welt
Durch die Prozesse der Natur und die Jahreszeiten kann man diese gesamte Erklärung bekommen. Ich zeige Ihnen, wie die Natur dies demonstriert. Ich selbst habe in diesem Leben diesen Unterricht nicht gebraucht, ich bekomme die fertigen Resultate. Aber mir wurde es überlassen, die Art und Weise zu finden, wie ich es erklären kann, so daß die Menschen es mittels ihrer Intelligenz verstehen können. Es ist mein Leben geworden aufzuzeigen, was das ist, dessen Sie Zeuge werden, und wie es auf der höheren Ebene ist.
Sie sehen, daß die Losung der Zukunft, die Erlösung der Welt darin besteht, daß Sie beginnen, Ihr Wissen in der Natur zu suchen, daß Sie beginnen zu verstehen, daß in all den Situationen, in denen Sie für gewöhnlich verbittert oder zornig werden und kritisieren, daß genau in diesen Situationen die Ursache Ihres unglücklichen Schicksals liegt. Und dort müssen Sie beginnen, das Eis zu schmelzen. Dann wird es nicht lange dauern, bis Sie zu entdecken beginnen, wie Menschen Sie mögen werden. Denn dann ist Ihre Sommerlandschaft dort, wo Sie gehen, und dort werden die Menschen gerne sein. Die Menschen hungern und dürsten nach Liebe. Auch Sie selbst werden froh über die Menschen sein, die freundlich und liebevoll sind und die Sie verstehen und Sie nicht kritisieren. Dorthin streben Sie doch selbst. Weshalb also nicht selbst so schnell wie möglich so werden? Das ist es nämlich, das ist der Weg zur Sommerlandschaft. Entsprechend dem enormen Aufblühen des Lebens, das draußen in der Natur passiert, können Sie etwas in Ihnen gewaltig aufblühen lassen, wenn Sie beginnen, überall in Ihrer Mentalität Eis zu schmelzen, wo noch Eis vorhanden ist.
Der Artikel basiert auf einer Abschrift der Bandaufzeichnung eines Vortrages, den Martinus am 30. Mai 1954 hielt. Bearbeitet von Ole Therkelsen und Inger Bom. Vom Rat gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 7-8, 1990 unter dem Titel "Sommerlandet" erschienen. Artikel-ID: M2092. Übersetzung: Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 2/2002 veröffentlicht.

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