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M2031
Der reiche Mann und das Nadelöhr
Von Martinus

1. Materieller Besitz hat kosmisch gesehen keine Bedeutung
Viele Menschen können den von Christus überlieferten Ausdruck nicht verstehen da, wo er sagt: "Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, ins Reich Gottes zu kommen."
Was wird eigentlich hier gesagt? – Wer ist ein reicher Mann? – Ein reicher Mann ist jemand, der, begünstigt durch die Vorsehung, in den Besitz größerer oder kleinerer Mengen an materiellen Werten gekommen ist, die über das hinausgehen, was das natürliche tägliche Leben zu seiner Zeit kostet. Vermögensbesitzer gehören also alle, ohne Ausnahme, zur Kategorie "reicher Mann". Was ist dann aber das "Reich Gottes", in das der reiche Mann nicht hineinkommen kann? – Das "Reich Gottes" ist die Bewahrung des natürlichen Wohlbefindens während der Passage durch den Todesprozess, durch die geistigen Sphären zwischen den physischen Inkarnationen. Wir müssen alle sterben. Aber dieser Tod ist gar kein Tod, sondern ein Erleben unseres Gewissens. Das bedeutet, dass wir es erreichen, uns mit unserem natürlichen Besitz, unseren körperlichen und geistigen Gütern, unseren humanen Talenten und Anlagen, unserer gesamten normalen Schaffensfähigkeit und Daseinsweise auf natürliche Weise wohlzufühlen. Darüber hinaus besitzen wir gar nichts. Aber durch den natürlichen Gebrauch unserer angeborenen Talente erwerben wir uns den Besitz des Anrechts auf das tägliche Brot, womit die Befriedigung der natürlichen Bedürfnisse gemeint ist. Das Hundert- oder Tausendfache an Materialien zu besitzen, die nötig sind, um diese Befriedigung zu gewährleisten, kann aber nie und nimmer rechtmäßig sein. So etwas kann nur aufgrund einer fehlerhaften Führung der Gesellschaft, einer fehlerhaften Lebensauffassung geschehen. Kein kosmisch bewusstes Wesen kann sich vorstellen, etwas zu besitzen. Ja, sie empfinden geradezu Abscheu bei diesem Gedanken. Der Größte im Himmelreich wird daher immer der, materiell betrachtet, ärmste Mensch sein. Brachte nicht Christus diesen seinen Zustand dort zum Ausdruck, wo er sagt: "Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann." Und war er durch die Verknüpfung seiner Geburt mit der Krippe nicht schon von klein auf in diesen Zustand eingeweiht? – Nein, es gibt keine kosmischen Wesen, die Reichtum wichtig nehmen können. Das tut nur der kleine verängstigte Mensch, für den das Leben in der Gottheit erst im Werden begriffen, noch nicht lebendige Wirklichkeit geworden ist. Er glaubt, seine Seele mit Geld retten zu können. Er versteht nicht, dass, selbst wenn er Millionär ist, dies in Wirklichkeit nur ein Spinngewebe ist. Keine materiellen Werte über den natürlichen täglichen Bedarf hinaus können Schutz bieten, solange sie als absolut persönliches Eigentum empfunden und kraft dessen ausschließlich dafür gebraucht werden, die eigene unrechtmäßige Begierde zu befriedigen, um z.B. Juwelen und andere Wunschobjekte und Verlockungen zu kaufen. Sieht man hier nicht, wie Menschen sich zuweilen an die Materie, an die toten und leblosen Dinge klammern und glauben, dass sie hinter einem gefüllten Bankkonto mehr beschützt sind als hinter dem sich Einleben in den Gottesbegriff?
2. Ein Wohlergehen, das sich auf materielle Werte gründet, die über den täglichen Lebensbedarf hinausgehen, versperrt den Weg ins Paradies
Es ist natürlich richtig, dass die Menschen sich in ihrer toten Lebensauffassung mit Geld oder materiellen Werten viele materielle und egoistische Vorteile sichern können. Sie bieten jedoch nicht dieselben Garantien für geistige Güter. Wenn es ans Sterben geht und man nicht länger unbekümmert vom erworbenen Reichtum leben kann, ist es ein höchst unglücklicher Umstand, dass man sich den Weg ins Paradies versperrt hat, indem man das Wohlbefinden, das man ursprünglich erst im Paradies hätte erleben sollen, bereits genossen und aufgebraucht hat. Es ist der Umstand, sich bereits einen Vorschuss auf sein geistiges Wohlbefinden genommen zu haben, der es dem Reichen mehr oder weniger unmöglich macht, in den Himmel zu kommen. Die über den täglichen Lebensbedarf hinausgehenden materiellen Werte, in deren Besitz ein Mensch kommt und über die er zu seinem eigenen selbstsüchtigen Vorteil verfügt, schließen dasselbe Wesen auf seiner Wanderung nach dem physischen Tod unausweichlich vom geraden Weg ins Paradies aus. Wie soll ein Fisch ohne Wasser leben können? – Wie soll ein Mensch, der sich daran gewöhnt hat, nur mit einem so und so großen materiellen Besitz oder Bankkonto Wohlergehen und Sicherheit zu empfinden, in einer Zone oder einem Zustand Wohlergehen empfinden, in der er ausschließlich auf genau dieselbe Art von Wesen trifft? – Und wie könnte eine Gesellschaft von geistigen Wesen, die ausschließlich an ihren eigenen Wohlstand denken, unabhängig von der Not, vom Hunger und Elend der anderen, eine paradiesische Gesellschaft sein? – Nein, hier begegnet der reiche Mann ausschließlich "kalten Schultern". Jedes "Nein", das er seinen armen Brüdern auf deren Bitten um Hilfe in der Not erteilt hat, alle die Male, die der reiche Mann nein dazu gesagt hat, mit seinem Überfluss das Wohlergehen und die Menschenwürde seiner besitzlosen Mitwesen zu fördern, werden zu neuen Verriegelungen am Tor des Paradieses. Es ist also sehr gefährlich, ein reicher Mann zu sein und sich selbstsüchtig auf Werte zu stützen, die man über den natürlichen täglichen Lebensbedarf hinaus besitzt oder beherrscht. Sein Wohlergehen, das sich somit ausschließlich auf Geld gründet, wird es ihm ebenso unmöglich machen, ins Paradies oder in den lichten Himmel der geistigen Welt zu gelangen, wie es für ein Kamel unmöglich ist, durch ein Nadelöhr zu gehen. Er kann erst, nachdem er sich in großer Not im Fegefeuer wiederfand oder mit Egoisten zusammengesperrt war, durch den Schutzengel Hilfe erhalten und auf diese Weise dahin gelangen, ins verheißene Land zu blicken.
3. Der Schlüssel zum Tor des Paradieses
Dann ist es aber weitaus besser, das Lebensgesetz im Hinblick auf überdimensionierte materielle Besitztümer verstanden zu haben und zu verstehen, dass diese, kosmisch gesehen, niemals rechtmäßiges Privateigentum sein können, sondern der Menschheit gehören, der sie weggenommen wurden. Wenn sie deshalb rechtmäßig zur Förderung von Humanität und Nächstenliebe übergeben werden, hat sich der reiche Mann aus ihren Fesseln gelöst. Er ist somit kein reicher Mann mehr und das Tor des Paradieses wird ihm nun auf diesem Feld offenstehen. Der reiche Mann muss also in der geistigen Welt um Hilfe rufen, um sich von den hemmenden Fesseln zu befreien, welche ihn an das Fegefeuer binden. Das Tor des Paradieses öffnet sich nicht für Egoisten und Lebemänner, Schlemmer und Verschwender, da sie Werte besudeln, die sonst für andere das tägliche Brot bedeuteten. Wenn es so gefährlich ist, reich zu sein, auch wenn das hier auf der materiellen Ebene seine großen Vorteile hat und bis zu einem gewissen Grad ein Bollwerk gegen bestimmte materielle Unbehaglichkeiten darstellen kann, wäre es gut, sich schon hier auf der materiellen Ebene an ein stabileres geistiges Fundament zu knüpfen, damit der Weg zum Paradies nicht durch große Not im Fegefeuer führen muss.
Der Artikel ist die Wiedergabe eines nicht abgeschlossenen Manuskriptes, welches Martinus als Vorbereitung für einen Vortrag im Martinus-Institut am Sonntag, den 4. März 1951 schrieb. Reinschrift und Absatzüberschriften von Torben Hedegaard. Bestätigt im Rat am 28.01.2012. Zum ersten Mal veröffentlicht im dänischen Kosmos Nr. 10, 2012. Artikel-ID: 2031. Übersetzung: Vincent Stadlmair. Bisher noch nicht im deutschen Kosmos erschienen.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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