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Artikelübersicht

M1840
Zu meiner Schöpfung des "Livets Bog"
von Martinus

14.1 Die Schöpfung des Livets Bog ist fundamental für mein ganzes Hervortreten und Dasein
Ich möchte gerne im neuen Jahr den Lesern hier eine kleine Übersicht in Bezug auf die Schöpfung des "Livets Bog" geben, das ja das absolute Fundament meines ganzen Hervortretens und Daseins ist.
Ich habe die Freude, den vielen treuen Lesern mitteilen zu können, dass der zweite Band seinem Abschluss jetzt sehr nahe ist. Im Oktober letzten Jahres überstieg der zweite Band in der Seitenanzahl die Größe des ersten Bandes. Daher muss ich mit dem Abschluss des jetzigen Kapitels den Abschnitt "Kosmische Chemie", von dem noch ein Kapitel zu schreiben ist, sowie die zum Abschnitt gehörenden Symbole mit Text im dritten Band fortsetzen lassen. Der neue Band wird also unmittelbar nach dem baldigen Abschluss des jetzigen Kapitels begonnen werden. Das wird wahrscheinlich im April oder vielleicht etwas früher sein.
In Bezug auf die Schöpfung des "Livets Bog" habe ich dank der außerordentlichen Treue einer großen Anzahl meiner Leser die Freude, zu berichten, dass die Schöpfung meines Hauptwerks stetig und ruhig ihren eigenen stillen Gang hin zur Vollendung geht.
14.2 Das Livets Bog ist absolut unparteiisch, so wie jede andere wahre Wissenschaft es ist
Da die herausgegebenen Teile dieses Werks jetzt viele Menschen erreicht haben und da diese natürlich nicht alle auf derselben intellektuellen Stufe stehen, kann es nicht vermieden werden, dass außer dem wirklichen und wahren Verständnis dieses Werkes viele andere eigenartige, mehr oder weniger fehlerhafte Meinungen, Auffassungen oder Formen der Kritik an diesem Werk entstehen werden. Ich meine deshalb, dass es nützlich sei, einen orientierenden Überblick über die verschiedenen Hauptformen der Kritik und der Kritiker zu geben, die das "Livets Bog" betreffend erscheinen können.
Zunächst muss man natürlich selbst die besondere eigenartige Natur dieses Werks, seine Mission und Notwendigkeit im Leben verstehen. Sonst wird man weder die Kritik, die es hervorrufen kann, noch die Kritiker verstehen und wird dann ganz ohne fundamentale Stütze oder Anhaltspunkt für die eigene eventuelle Sympathie oder Liebe zur Wahrheit oder zum Licht in diesem Werk sein.
Was ist nun die wahre Charakteristik des "Livets Bog" oder was kann mit Recht darüber gesagt werden? – Von meinem Hauptwerk kann mit Recht absolut nur gesagt werden, dass es in gar keinem Fall inhumanen Widerstand gegen "jemanden" oder "etwas" schafft und dass es an sich niemals als Grundlage für das Entstehen von inhumanen Revolutionen, von Aufruhr und Rebellen oder irgendeiner anderen Form der Manifestation oder Auslösung des tötenden Prinzips benutzt werden kann. Sein Ideenmaterial ist weder "dänisch", "deutsch" noch "englisch", ebensowenig birgt es irgendeine andere Form von "Nationalismus" in sich. Es kann unmöglich von einem besonderen Volk, von einer besonderen politischen oder religiösen Partei in Anspruch genommen werden. Es ist seiner Natur nach die Manifestation der Gedankenarten, die das Verständnis allen Bewusstseinslebens sind, und ist demzufolge ebenso absolut unparteiisch in seinem Erscheinen wie jede beliebige andere wahre Wissenschaft.
Da dieses Werk eine fundamentale Wissenschaft vom Leben ist und somit ein Faktor in aller Belehrung über das, was Harmonie und Disharmonie schafft im Leben und Dasein des Lebewesens sowie im Erscheinen, in der Kulmination und im Untergang der Nationen, Kulturen oder Menschengesellschaften, kann dieses Gedankenmaterial oder können diese Analysen nicht umhin, das Fundament für die Schaffung eines absoluten "dauerhaften Friedens" zwischen Völkern, zwischen Reichen und Ländern überall auf der Erde zu sein. Denn so wie eine Fabrik, eine Maschine oder eine andere Form komplizierter Schöpfung nicht vollkommen existieren kann, ohne mit einem Produkt der Wissenschaft identisch zu sein, wird ein "dauerhafter Friede" unmöglich geschaffen werden können, ohne ein Produkt von Wissenschaft zu sein.
14.3 Frieden kann nicht auf der Basis von Herabwürdigung, Sklaverei und Unterwerfung anderer Menschen diktiert werden
Frieden aufgrund unkultivierter Begierden oder Habsucht zu schaffen, Frieden aufgrund von überlegenen Machtmitteln allein zu schaffen, Frieden auf Basis von Aberglaube, religiösen Überlieferungen, Glaubensformalitäten, Sakramenten und Taufen, schönen Zeremonien, Paraden oder Umzügen zu schaffen, das lässt sich nicht in einer Welt machen, die in großem Ausmaß für ihre aufwachsende Jugend Unterrichtspaläste, Universitäten und Lehranstalten baut und sie somit zu einer vollständig wissenschaftlichen, d.h. in Wirklichkeit, einer "wahrheitsliebenden" Einstellung zu allem im Leben und Dasein erzieht. Diese heranwachsende, wissenschaftlich und somit "wahrheitsliebend" gesinnte Jugend wird wahre wissenschaftliche Begründungen für absolut alles verlangen. Das Unsichtbare im Dasein muss ebenso wissenschaftlich gemacht oder begründet werden wie das Sichtbare. Soll sie mit in den Krieg ziehen, muss es eine wissenschaftliche Grundlage dafür geben. Andere Menschen zu verstümmeln, Tod und Zerstörung im Lebensraum anderer Menschen zu verbreiten, Kulturwerte, d.h. Resultate tausendjähriger Traditionen, zu vernichten sowie sich selbst der Verstümmelung auszusetzen oder dem, zum Invaliden oder Menschenwrack zu werden und somit seiner Umgebung oder seinen Mitwesen zur Last zu fallen oder sich selbst und die Betreffenden auf andere Weise zum Gegenstand großer Opfer, Entbehrungen und Leiden zu machen, können künftig keine Beschlüsse sein, die nur auf materiellem oder religiösem Fanatismus beruhen, auf Hochmut, auf Begehren danach, einer materiellen Größe oder Macht anzugehören, auf Begehren danach, einer solchen Form von Oberschicht anzugehören, die nur mit einer übertriebenen Kapitalkraft mit dazugehöriger Schlemmerei und Luxus prahlen kann, die auf die wirtschaftliche Sklaverei, Primitivität oder seelische Unfähigkeit anderer Menschen basieren oder dadurch aufrechterhalten werden.
Aber ebenso unumgänglich wie eine wissenschaftliche Begründung für die Teilnahme eines jeden Menschen am Krieg vorhanden sein muss, muss auch eine wissenschaftliche Begründung für die Annahme von Frieden seitens eines jeden Menschen vorhanden sein. Ein Friede, der auf Basis der Entwürdigung, Sklaverei oder Unterwerfung anderer Menschen, mit dem Verlust aller edlen Rechte oder Bedingungen für die Entwicklung in gesunder Freiheit und normalem Wohlbefinden diktiert wird, kann niemals ein Friede sein, der auf wissenschaftlicher Begründung beruht. Er ist eine Kriegsursache in Reinkultur. Revolutionen und Blutvergießen sind die Erscheinungen, die ein solcher "Frieden" unvermeidlich überall in seinem Kielwasser hat.
14.4 Das "Livets Bog" enthält die Lösung des Lebensmysteriums in einer logisch zusammenhängenden Gedankenreihe
Die Menschheit befindet sich also jetzt mehr denn je in einem Schmelztiegel. Kulturen können nicht mehr auf Blindheit, Primitivität und Aberglaube oder künstlicher Propaganda, Reklame oder anderen Formen der Verschleierung von absoluten Fakten beruhen. Die Zukunft muss bei allen Erscheinungen auf Wissenschaft, Wissenschaft und abermals Wissenschaft beruhen. Nur wahre Wissenschaft kann absolute Wahrheit sein. Und nur die absolute Wahrheit kann Licht sein. Und nur dieses Licht kann in seinem internationalen, unparteiischen Hervortreten der alles überstrahlende mentale Sonnenschein sein, der die Basis für einen "dauerhaften Frieden" bilden oder die Erde von der Finsternis, die die Welt heute verwüstet, befreien kann.
Und in Kontakt damit ist das "Livets Bog" manifestiert worden. Es ist die Manifestation von Gedanken, Symbolen und Texten, durch die die Lösung des Lebensmysteriums erkennbar gemacht worden ist. Daher kommt man nicht um die kosmischen Analysen herum, die dessen Inhalt ausmachen, wenn man zur Erkenntnis der absoluten Wahrheit oder Wirklichkeit des Lebens kommen will. Das "Livets Bog" enthält in einer logischen, zusammenhängenden Gedankenreihe die Lösung dieses Mysteriums und kann infolgedessen dem hierzu entwickelten Leser, Forscher oder Wahrheitssucher den Überblick über das Leben oder Dasein geben, über die Kenntnis seiner eigenen erhabenen Identität als "Gottessohn" und unsterblicher oder ewiger Schöpfer seines eigenen Schicksals, was allein die Auferstehung von Primitivität und eingebildeter Sterblichkeit, von Tier zu Mensch oder zu der Verherrlichung, Verklärung oder Liebe ausmachen kann, die das tiefste Verlangen des absoluten Wahrheitssuchers seine Erdenleben hindurch auf der Wanderung hin zum Licht ist.
Dadurch, dass das "Livets Bog" ein in Gedanken umgeformtes kosmisches Licht ist, ist es "eins mit dem Weg" aus der Finsternis. Dadurch, dass es die absolute Wirklichkeit beschreibt, ist es "eins mit der Wahrheit". Und da es die Wahrheit ist, ist es "eins mit dem Leben".
14.5 Selbstlosigkeit, Humanität und Liebe sind notwendig, um das "Livets Bog" zu verstehen. Die Kritik, die man dem "Livets Bog" gegenüber äußert, enthüllt den eigenen Liebesstandard
Nun wird vielleicht der eine oder andere meinen, dass dies bestimmt etwas zu viel gesagt sei über ein Buch, das von einem scheinbar gewöhnlichen Mann geschrieben worden ist. Und es ist natürlich klar, dass eine solche ungewöhnliche Charakteristik eines Buches nicht akzeptiert werden kann, solange sie nur eine Behauptung von Seiten seines Schöpfers ist. Und der Fall wird nicht einfacher, solange man das Buch gar nicht gelesen hat. Und es ist sogar außerdem die Frage, besonders in Bezug auf das "Livets Bog", ob es wirklich einfacher wird, wenn man das Buch gelesen hat. Das Lesen allein tut es absolut nicht, selbst wenn dies natürlich ein Faktor ist, der nicht entbehrt werden kann, wenn man dieses Buch gerecht beurteilen will. Es gibt nämlich einen anderen großen Faktor, der vorhanden sein muss, um dazu fähig zu sein, die absolut wahre Beurteilung dieses Werkes zu manifestieren. Dieser Faktor muss hinsichtlich dessen, dass das "Livets Bog" ein Werk der Kulmination der Selbstlosigkeit und der Humanität in Form von Liebe ist, unvermeidlich der sein, dass man selbst mit diesem Bewusstseinszustand in Kontakt ist. In dem Grad, wie einem dieser Kontakt in seinem Hervortreten mehr oder weniger fehlt, in dem Grad ist man außerstande, das "Livets Bog" zu verstehen oder zu akzeptieren. Die Kritik, die ein Wesen über dieses Buch ausdrückt, wird also in der Realität niemals existieren können, ohne eine Entschleierung seines Liebesstandards und der darauf basierten intellektuellen Stufe zu sein. Dass dies richtig ist, zeigen die folgenden Analysen der "Kritiker" und der "Kritik", die betreffs des "Livets Bog" aufkommen können.
14.6 Die A-Kritiker sind die Wesen, die mit der Wahrheit im "Livets Bog" am meisten in Kontakt sind
In Bezug auf die "Kritiker" möchten wir hier zuerst die Wesen nennen, die mit der Wahrheit im "Livets Bog" am meisten in Kontakt sind, d.h. die Wesen, in deren Bewusstsein Humanität und Liebe alles beherrschende Faktoren sind. Solche Wesen erreichen bereits beim ersten Durchlesen dieses Liebeswerks ein außerordentlich großes Resultat, erhalten auf viele Probleme Antworten, die völlig mit dem in Kontakt sind, was sie intuitiv für absolut richtig halten. Sie freuen sich sehr über das Buch und empfinden das Studium seines Inhalts als eine wahre mentale Erquickung, ja als angenehmes Zufriedenstellen eines lange genährten Hungers.
Kraft ihrer außerordentlichen Liebesnatur wird das Studium des "Livets Bog" in ein alles überschattendes Verständnis und eine darauf basierte Toleranz allem und jedem gegenüber umgesetzt. Sie haben sozusagen die "Hüter der Schwelle" passiert und sind also in der Gesinnung und im Wesen ständig ans Licht oder an die Wahrheit im "Livets Bog", oder wo auch immer diese zu finden sein mag, geknüpft. Dass ihre "Kritik" an der Wahrheit oder an den kosmischen Analysen des Lebens und damit am "Livets Bog" nur "hell" sein und werden kann, ist natürlich selbstverständlich. Sie sind also von Natur aus "geborene" Schüler der Wahrheit und werden zu wahren Boten oder Fackelträgern der Humanität oder Liebe in der Finsternis. Jegliche Selbstsucht liegt diesen Wesen fern. In ihrer Gesinnung gibt es nur Demut und Ehrfurcht vor der absoluten Wahrheit des Lebens und deren wirklichen Interpreten.
Diese Wesensgruppe nennen wir die "A-Kritiker".
14.7 Die B-Kritiker haben ein geringeres Talent für Humanismus und Liebe als die A-Kritiker, aber dank ihrer guten Intelligenz können sie vom "Livets Bog" inspiriert werden, und sie werden also mehr Theoretiker als Praktiker
Parallel zu den obigen edlen Wahrheitssuchern gibt es eine Reihe anderer Wahrheitssucher. Diesen Wesen merkt man sofort an, dass ihre sympathische Anlage unsicherer ist. In ihrem Wesen gibt es weniger Talent für Humanität und Liebe als bei den "A-Kritikern". Und infolgedessen können sie die Analysen der Wahrheit im "Livets Bog" bei Weitem nicht in so großem Ausmaß wie jene verstehen. Doch können die hervorragendsten von ihnen von seinem Inhalt sehr begeistert sein, aber sie können die Analysen nicht so wie die zuerst genannten mit dem Herzen erleben. Ihre Begeisterung ist auf eine überlegene Intelligenz zurückzuführen. Und ihr Verhalten zu diesem Buch basiert deshalb vor allem auf ihrem Gehirn. Das resultiert wiederum darin, dass diese Wesen mehr "Theoretiker" als "Praktiker" werden. Sie können sich für die Analysen der Geisteswissenschaft und deren Urheber oder für andere Autoritäten dieser Wissenschaft außerordentlich begeistern. Während einer solchen Begeisterungswelle kann ihre noch unfertige Natur in so großem Ausmaß in den Hintergrund gezwungen werden, dass diese Wesen in dem betreffenden Zeitraum entsprechend selbstlos werden, ja, sie können sogar einer Geistesarbeit, mit der sie in Kontakt kommen, große Opfer bringen. Da es jedoch, wie erwähnt, noch nicht ihr Talent oder ihre Natur geworden ist, die wahre Natur und das absolute Ziel der Geisteswissenschaft, d.h. Selbstlosigkeit, zu verstehen, steht und fällt die genannte Selbstlosigkeit mit ihrer Begeisterung an dieser Wissenschaft. In dem Grad wie die Begegnung mit der Geisteswissenschaft und deren Repräsentanten etwas Alltägliches geworden ist und diese Wesen also auf eine Weise "alte Hasen" im Kreis dieses Wissenschaftsbereichs geworden sind, verliert diese Wissenschaft auch ihre Anregungsfähigkeit bei den betreffenden Wesen. Und ihre eigene wahre Natur, d.h. die, die ursprünglich noch ihr "C-Wissen" oder ihre Gewohnheitsfunktion ist, beginnt wieder, Oberhand über ihren Willen und ihre Handlungsweise zu gewinnen. Aber diese Natur tritt nun in ihrem Bewusstsein als maskierte Selbstlosigkeit auf. Sie macht sich oft so bemerkbar, dass die betreffenden Wesen eine mehr oder weniger hervortretende Überschätzung ihrer selbst, ihrer Fähigkeiten und Anlagen haben. Sie erleben sich als höher qualifiziert, als sie es in Wirklichkeit sind. Die Ursache dazu ist ihre starke gehirnmäßige Einstellung zum höheren Geistesleben, ihre erhebliche Belesenheit oder ihr Studium von philosophischen oder geisteswissenschaftlichen Werken. Ein solches Studium hat natürlich ihr Talent in der Rede- und Schreibkunst auf dem geistigen Gebiet bereichert. Aber die Seite dieses Gebiets, die sie mit dem Gefühl oder Herzen noch nicht erleben können, können sie natürlich nicht manifestieren. Und ihre Hervorbringungen, es sei denn im Bereich der Schreib- oder Redekunst oder im Bereich ihrer Wesensart, können sich natürlich nicht mit denen jener Wesen messen, die eben mit dem Herzen erleben können. Es lässt sich nicht leugnen, dass ein gewisser Geistesunterschied zwischen diesen beiden Arten von Wesen entsteht. Die Wesen, die mit dem Herzen erleben können und außerdem große Fähigkeiten in der Schreib- und Redekunst haben, können natürlich mehr von der Geisteswissenschaft repräsentieren als die Wesen, die wohl das Talent der Schreib- und Redekunst, aber nur eine theoretische Fähigkeit zum Erleben haben. Die Erstgenannten können der Geisteswissenschaft wärmendes, praktisches Leben geben, so dass sie die höchste Bewusstseinsnahrung des Lebens wird. Letztere dagegen können ihr wohl einen äußeren Glanz geben, aber dieser hat kein Leben, er ist nur eine Theorie, d.h. eigentlich nur eine "Vermutung", die am Tag danach eventuell zugunsten einer neuen Vermutung geändert werden muss und so fortsetzend.
14.8 "Viele sind gerufen, aber wenige sind auserwählt". Die B-Kritiker sind gerufen, aber die A-Kritiker sind auserwählt. Ehrgeiz und Pflichtmanifestation
Und die Vorsehung rekrutiert denn auch unter den "A-Kritikern" ihre wirklich bedeutungsvollen Mitarbeiter auf dem geistigen Bereich oder dem Bereich, der für die Welterlösung der Erde von Bedeutung ist. Das geistige Leben kann nämlich nicht nur mit Theorie verbreitet oder vermehrt werden. Eine fundamentale praktische Demonstration in der Wesensart muss vorhanden sein, und das können nur die leisten, die nicht nur die gehirnmäßige oder theoretische Seite in Ordnung haben, sondern die Theorien auch als praktische Wirklichkeit erleben und manifestieren. Sie müssen mehr oder weniger zu "C-Wissen" oder Gewohnheitsbewusstsein in der Wesensart geworden sein. Und hier finden wir also die Lösung der Worte Jesu: "Viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt". Die "vielen Gerufenen" sind also die Wesen, die in ihrer Entwicklung in der Spirale so weit gekommen sind, dass sie gerade begonnen haben, ihre Gehirntätigkeit auf die höchsten oder ewigen Tatsachen einzustellen, und rein theoretisch zu verstehen beginnen, dass diese nicht reiner Aberglaube sind, sondern die Wahrheit in sich tragen. Solche Wesen sind natürlich alle "Gerufene", die Suchende geworden sind. Und es kann ihnen nicht abgesprochen werden, dass sie Aspiranten zur höchsten Weisheit des Lebens sind. Das Einzige, das sie jetzt davon abhält, Autoritäten auf dem geistigen Feld zu werden, sind nur die "Hüter der Schwelle", d.h. ihre eigene unfertige Natur. Diese unfertige Natur zeigt sich nämlich dadurch, dass die sehr theoretische Begabung und das eventuell vorhandene Schreib- und Redetalent in Verbindung mit einem noch nicht ausgelebten Ehrgeiz bewirken, dass ihr Tun eher ein Streben nach Position und Ansehen, also nach einer Art von Ruhm im geistigen Bereich, als eine "Pflichtmanifestation" wird. Ihr Wesen wird ein rein "egoistisches" Hervortreten. Hier unterscheiden sie sich von den "A-Kritikern". Diese Wesen haben den Ehrgeiz ja bereits (hauptsächlich in früheren Leben) ausgelebt, haben es ausgelebt, eine starke Position, Macht und Ehre zu haben. Diese Erscheinungen üben keine Anziehung mehr auf sie aus. Ihr ganzes Vorgehen wird daher nur zur reinen "Pflichtmanifestation". Womit sie sich auch immer beschäftigen, möchten sie in der Tat am liebsten verborgen leben und haben fast Angst davor, Gegenstand des Ruhms und der Macht zu werden. Man muss also hier verstehen, dass sie mit dieser Bewusstseinseinstellung gerade besonders dazu qualifiziert sind, wirkliches Wissen und Macht zu besitzen, denn diese wird niemals dazu missbraucht werden können, zu brillieren, andere zu erniedrigen und zu unterdrücken oder sich selbst zu erhöhen, sondern nur dazu benutzt werden können, allem Lebenden gegenüber Pflichtmanifestationen auszulösen.
14.9 Die B-Kritiker sind vom Ehrgeiz gebunden und vom Hunger, bewundert zu werden. Ihre unfertige Natur ist dasselbe wie die "Hüter der Schwelle"
Dass sich die Vorsehung ihre größten Helfer unter den "A-Kritikern" aussucht, ist natürlich selbstverständlich. Und diese Wesen werden deshalb nicht nur "gerufen" wie die zuvor genannten Wesen, sondern sind auch von der Vorsehung "auserwählt". Sie sind die ganz freien Wesen. Ihre größte Freude und Inspiration im Leben ist die "Pflichtmanifestation". Diese Freiheit haben die anderen Wesen nicht. Sie sind, wie bereits erwähnt, noch stark vom Ehrgeiz gebunden, d.h. vom Hunger danach, bewundert zu werden. Ihre Verbindung mit der Geisteswissenschaft ist deshalb in sehr großem Ausmaß auf diesen Hunger zurückzuführen. Sie sehen in der Geisteswissenschaft ein neues Mittel, womit sie möglicherweise bewundert werden können. Sie legen daher in ihrem Wesen ungeheuren Wert darauf, diese in ihr Rede- und Schreibtalent einzuverleiben, während sie es, nachdem der erste Begeisterungsrausch verweht ist, immer mehr vernachlässigen, sie in ihrer Wesensart zu praktizieren. Sie kommen damit, ohne es eigentlich zu wissen, immer mehr mit den großen Analysen oder dem Geist der ewigen Tatsachen in Konflikt und haben zuletzt nur noch die nackten Buchstaben dieser Erscheinungen in ihrem Bewusstsein. Sie erreichen mit Hilfe der Geisteswissenschaft nie die Macht und den Ruhm, welche sie in aller Stille begehrt hatten. Sie werden alle entdecken, dass wahre geistige Macht und Größe ausschließlich darin liegt – sie nicht zu begehren. In der Entwicklung so weit zu kommen, ist dasselbe, wie die Macht überwunden zu haben. Nur der, der die Macht überwunden hat, kann sie in Kontakt mit den höchsten Gesetzen benutzen. Nur ein solches Wesen kann Herr des Lebens werden.
Dass sich die Vorsehung ihre wahren Stützen und Fackelträger unter diesen Wesen auswählt und nicht unter den Wesen, die der Macht unterliegen oder von Machtgier besessen sind, ist natürlich einleuchtend.
Der Unterschied zwischen diesen zwei Arten von Wesen ist denn auch auffallend. Während die "A-Kritiker" in jeder Situation genügend Zeit haben zu warten, bis "die Vorsehung ruft", haben die anderen es sehr eilig. Sie hungern ja mehr oder weniger danach, Bewunderung zu erleben. Sie können nicht schnell genug vorankommen. Diesen "Hunger" nähren die zuerst genannten Wesen nicht. Dass diese zwei Arten von Wesen auf die Dauer nicht zusammenarbeiten können, wird auch hier als eine Selbstverständlichkeit offenbar. Die nach Macht hungernden Wesen arbeiten sich fort von den wirklich "Auserwählten" der Vorsehung. Die Bedächtigkeit, Unabhängigkeit und Ruhe, die die "Auserwählten" beim Kapern von Proselyten aufweisen, ist viel zu saumselig für die nach Macht hungernden Wesen. Sie werden deshalb mitunter enttäuscht und beginnen, auf eigene Faust zu arbeiten. Und damit haben "die Hüter der Schwelle" gesiegt. Die betreffenden Wesen sind jetzt im Ernst in der Gewalt ihrer eigenen unfertigen Natur. Sie folgen jetzt gänzlich ihrem eigenen Willen statt dem der Vorsehung. Sie teilen nicht mehr die Bewusstseinseinstellung der Weisen: "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille". Wir bezeichnen hier diese Wesensgruppe als "B-Kritiker".
14.10 Die C-Kritiker haben nur Interesse am Materialistischen, da die Intelligenz im Verhältnis zum Gefühl im großen Übergewicht ist
Innerhalb der Reihe Wesen, bei denen die Intelligenz im Übergewicht ist, gibt es eine Gruppe, deren Gefühl im Verhältnis zur Intelligenz noch geringer ist als bei den "B-Kritikern". Infolgedessen haben sie nur Interesse am rein Materialistischen. Physisches Maß und Gewicht sind die einzigen Fakten, die sie mit ihrer Intelligenz handhaben können. Hier können sie jedoch sehr hervorragend sein, ja, sie können eine sehr hohe "wissenschaftliche" Position erreicht haben. Sie können sowohl Doktoren als auch Professoren der einen oder anderen Form der Aufklärung rein materieller Dinge sein, aber immer noch nur in Form von Maß und Gewicht. Dinge, die physisch nicht gewogen oder gemessen werden können, sind für sie uninteressant. Leben hinter den Dingen zu finden, ist nicht ihre Spezialität. "Lebensäußerungsfazite" zu finden, wie es die Mission des Geistesforschers ist, gehört nicht zur Natur dieser Wesen. Ja, sie können sogar mehr oder weniger bedeutende Gegner der Geisteswissenschaft sein und wollen diese wahre höchste Manifestation von Wissen gar nicht anerkennen, von dem ihre eigene Wissenschaft unmöglich etwas anderes sein kann als ein kleiner Ausläufer oder eine kleine Abteilung. Die Geisteswissenschaft ist in der Tat die Mutterwissenschaft aller Wissenschaften, allen Wissens, aller intellektuellen Manifestation.
Da diese höchste Weisheit oder dieses höchste Wissen jedoch von Wesen ohne kosmisches Bewusstsein nur in den primitivsten Ausläufern oder Fächern kontrolliert werden kann und da diese gerade mit der materiellen Wissenschaft oder dem mentalen Bereich identisch sind, die Maß- und Gewichtsfazite sind, sind es diese Fächer, die in der Erdzone autoritativ geworden sind, während die übrigen Felder oder Fächer, d.h. die rein geistigen oder seelischen, die nur mit kosmischem Bewusstsein kontrolliert werden können, sich immer noch nur in ihrem ersten zarten, keimenden Zustand befinden.
Da der materialistische Teil der höchsten Wissenschaft der Entwicklungsstufe der Erdenmenschheit also am nächsten liegt, versteht die Mehrheit der Individuen dieser Menschheit diesen am besten. Dass dieser daher diesen Wesen realistischer vorkommt als der kosmische oder seelische Teil dieser Wissenschaft und dass seine besonderen speziellen Repräsentanten als höchste Autoritäten in wissenschaftlicher Hinsicht aufgefasst werden, ist natürlich klar.
Dass diese "Autoritäten" einen außerordentlich großen Segen für die Gesellschaft bedeuten, kann nicht bestritten werden. Die gesamte weitgehende technische Entwicklung, die den Menschen so große Gaben in Form von Wohnungen, Kleidung, Verkehrsmitteln, Maschinen, Fabrikanlagen, Krankenhäusern, Schulen, Universitäten, moderner Kultur, Hygiene, Komfort usw. gegeben hat, ist auf diese Wesen zurückzuführen. Dass die Mehrheit der Erdenmenschen die Repräsentanten einer Begabung bewundern, die der Menschheit diese wundervollen Dinge schenken konnten, oder ihre Mentalität als die höchste Wissenschaft betrachten, ist nicht verwunderlich. Es wäre höchst merkwürdig oder unlogisch, wenn es nicht so wäre. Diese Repräsentanten stellen ja die höchste Sachkenntnis in allen materiellen Erscheinungen dar, die die Erdenmenschheit kennt.
14.11 Die konträre Haltung der C-Kritiker zu den höher liegenden Feldern des Lebens ist ebenso unwissenschaftlich, wie ihre Haltung zu den Maß- und Gewichtsfazits wissenschaftlich ist
Wenn man jetzt jedoch weiß, dass diese gesamte Maß- und Gewichtswissenschaft in Wirklichkeit nur ein Ausläufer oder eine Unterabteilung einer großen und allumfassenden Mutterwissenschaft ist, die die wahre Lösung des gesamten Lebensmysteriums in sich birgt, und dass der erwähnte Ausläufer oder die Unterabteilung deshalb nicht die Befriedigung auf allen Kenntnisbereichen ausmachen kann, versteht man, dass ihre Repräsentanten keine Autoritäten auf den höher liegenden Feldern dieser Mutterenergie sein können, solange sie immer noch nur rein materialistisch wahrnehmen oder nur Maß und Gewicht analysieren können. Und ihre eventuellen Äußerungen über diese höher liegenden Felder bestreiten dann auch in der Regel stark deren Existenz. Ihre konträre Haltung ist hier ebenso unwissenschaftlich, wie ihre Haltung zu den rein materiellen Maß- und Gewichtsfazits wirklich wissenschaftlich oder logisch ist.
Dass diese Wesen kein besonderes Verständnis für ein Werk wie das "Livets Bog" haben, wird hier ganz natürlich. Sein ganzes Material analysiert Dinge, die weit jenseits von dem liegen, was Maß- und Gewichtsfazits entschleiern können, und besteht also aus Einzelheiten, die nicht ausschließlich mit der Intelligenz erlebt werden können, sondern nur mit dem "Herzen", d.h. mittels eines harmonischen Zusammenspiels von Intelligenz und Gefühl und dem damit im Bewusstsein geschaffenen Zugang zur "Intuition" oder der fünften Grundenergie des Lebens, die das höchste Licht oder der "Sonnenschein" ist, in dem etwas gesehen, wahrgenommen oder erlebt werden kann. Da dieses harmonische Zusammenspiel zwischen Herz und Intelligenz im Bewusstsein dieser Intelligenzwesen völlig fehlt, können sie den kosmischen Teil der Wissenschaft, d.h. die außerhalb ihres eigenen Wissens liegenden Bereiche, nur als Aberglaube, Phantasie oder Naivität betrachten.
Dass diese Wesen nicht dazu qualifiziert sind, das "Livets Bog" zu verstehen, ist natürlich selbstverständlich, ganz davon abgesehen, was für eine große Position sie auch in rein materiell wissenschaftlicher Hinsicht erworben haben mögen. Ob sie Lehrer, Doktoren oder Professoren sind, ist in diesem Zusammenhang völlig bedeutungslos. Und wir wollen diese Wesen "C-Kritiker" nennen.
14.12 Gefühlsbetonte Menschen, die von modernen religiösen Bewegungen oder Gemeinschaften inspiriert werden
Während die "B-Kritiker" und "C-Kritiker" intelligenzbetont sind, gibt es eine andere Reihe von Wesen, die gefühlsbetont sind. Die hervorragendsten dieser Wesen haben sich allmählich so viel Intelligenz angeeignet, dass sie mit den üblichen anerkannten Dogmen nicht mehr in Kontakt sind, obwohl ihre Intelligenz im Verhältnis zum Gefühl allzu schwach ist. Dieses Ungleichgewicht bewirkt, dass sie weiterhin das Talent "zu glauben" haben, selbst wenn dieser "Glaube" natürlich nicht von den üblichen anerkannten kirchlichen Predigten geweckt werden kann. Diese Wesen nähren daher eine Art Hunger nach einer neuen geistigen Nahrung. Sie suchen eine höhere und detailliertere Daseinserklärung als die, die sie als Kind im Unterricht bekommen haben. Wir finden diese Wesen daher in großem Ausmaß als Mitglieder der mehr oder weniger hervortretenden modernen reformierten religiösen Bewegungen, Sekten oder Gemeinschaften, die wir unter den Begriffen "Theosophie", "Anthroposophie", "Spiritismus" u.ä. kennen. Aber gleichzeitig muss ich äußern, dass diese Bewegungen natürlich auch einen Teil der Wesen, die wir bereits beschrieben haben, sowohl "A-Kritiker" als auch "B-Kritiker", umfassen. Der Typ aber, bei dem wir hier besonders verweilen wollen, ist also ein Typ, der zu intelligent ist, um an die religiöse Lehre der Kindheit zu glauben, aber nicht intelligent genug, um die "göttliche Suggestion" oder den mentalen "Gehstuhl" völlig entbehren zu können, in dem die Vorsehung gemäß dem "Livets Bog" die Wesen stützt oder hält, bis sie mental gesehen völlig auf eigenen Beinen stehen können. Diese Wesen haben also noch aufgrund ihres Ungleichgewichts zwischen Intelligenz und Gefühl den Drang zum Glauben. Und dieser Drang kommt durch eine besondere Zuneigung oder Anbetung der großen Führer dieser religiösen Bewegungen zur Entfaltung. In einem außerordentlich großen Ausmaß sind diese Wesen eher in eine Anbetung dieser Führer eingehüllt als in ein nüchternes, realistisches Verständnis für den Ausdruck der wirklichen oder absoluten Wahrheit dieser Bewegungen.
Diese Wesen sind also noch keine ganz freien oder unabhängigen Forscher. Sie sind in Wirklichkeit nur Wesen, die "den Glauben gewechselt" haben. Die Grundlage ihrer früheren Glaubensbasis ist reformiert worden. Sie haben etwas Neues bekommen, woran sie glauben können. Und je größer oder weltumspannender die Bewegung ist, der sie angehören, desto größer kommen ihnen deren Stifter oder Leiter vor und desto mehr gleicht ihre Zuneigung und Achtung diesen gegenüber Anbetung. Ihr zu starkes Gefühl im Verhältnis zur Intelligenz macht sie noch zu allzu großen parteiischen Bewunderern der Inhaber einer bedeutenden Position und Berühmtheit. Diese zwei Realitäten sind noch in einem etwas zu stark hervortretendem Grad begehrenswerte Ideale und Gegenstände einer heimlichen Begierde in ihrem Inneren. Sie haben noch etwas von der "Heldenverehrung" der Vergangenheit in ihrem Fleisch und Blut. Ja, diese "Heldenverehrung" kann sogar besonders für diesen Typ das absolut einzige Tragende innerhalb der Bewegungen sein, deren geistige Nahrung von "spiritistischen Medien" ganz abhängig ist, obwohl es in solchen Bewegungen sowohl edle als auch nüchterne Wesen gibt, kann es nicht geleugnet werden, dass es da in außerordentlich großem Ausmaß Wesen gibt, die ihre "Heldenverehrung" und "Glaubensfähigkeit" in einem solchen Grad nähren, dass sie mitunter sozusagen ihre Selbständigkeit oder Individualität völlig verloren haben. Abgesehen davon, dass sie in jeder Frage zuerst vom Medium eine Antwort haben müssen und also dementsprechend ihre eigene Fähigkeit zu analysieren und damit ihre Intelligenzfunktion in den entsprechenden Feldern außer Spiel gesetzt haben, sind sie gleichzeitig berauscht vom Gedanken an die Anwesenheit der "großen" biblischen Personen: Christus, Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Paulus u.a. sowie berühmte historische Personen: Könige, Fürsten, Königinnen, Genies oder andere bekannte Verstorbene, die zum Zirkel oder Kreis gerufen werden und durch das Medium zu den Mitgliedern sprechen. Um davon berauscht und ergriffen zu werden, muss man im Besitz eines sehr großen "Glaubens-Talents" sein, denn hier gibt es selten einen Anhaltspunkt für die Intelligenz. Der Anwesende muss an das Medium "glauben". Der Nüchterne, nach Intelligenz hungernde oder Ungläubige bekommt bei einer solchen Seance keine geistige Nahrung. Er geht noch hungriger davon, als er gekommen ist. Diejenigen jedoch, die mehr danach hungern, sich in der besonderen Gewogenheit "großer Wesen" zu sonnen, als nach der absoluten Klarlegung der Tatsachen des Lebens, bekommen hier eine Art Nahrung für ihr Begehren. Sie freuen sich und fühlen sich geehrt darüber, einem Kreis anzugehören, in dem so "große Wesen" erscheinen, ja vielleicht sogar zu ihnen sprechen. Dass es Wesen gibt, bei denen alles andere im Bewusstsein neben ihrem Glauben verblassen muss, dass sie wirklich Gegenstand dieses Erlebens sind, kann nicht geleugnet werden.
14.13 Ehrgeiz und Eitelkeit der gefühlsbetonten D-Kritiker
Eine andere Nahrung für den Ehrgeiz solcher Wesen kann ihnen auch aus dem Mund eines Mediums zuteil werden. Das ist der Bericht über ihre früheren Leben. Hier gibt es ein Eldorado von Möglichkeiten, der Eitelkeit zu schmeicheln. Wenn ein solches nach Ruhm hungerndes Wesen von einem "großen Verstorbenen" erfährt, dass es in einem früheren Leben "Fürst", "König" oder auf andere Weise eine bewunderte Größe gewesen ist, erhält dieses Wesen für eine lange Zeit geistige Nahrung, weil es eben nicht die Bekräftigung der großen Wahrheiten vom Sinn des Lebens suchte, sondern einen Rückenwind für das Zufriedenstellen seiner eigenen geheimen Eitelkeit.
Die Verteidigung eines solchen Wesens des Kreises oder Zirkels, dessen Mitglied es ist, basiert eher auf die Stärke des Rückenwindes, die die medialen Mitteilungen seiner unbewussten Eitelkeit geben, als auf die medialen Äußerungen zugunsten der ewigen und absoluten Wahrheiten. Dass die Eitelkeit, die ihren Grund im gefühlsbetonten Bewusstseinszustand des Individuums hat, das Sehen der wirklichen Wahrheit verschleiert, ist hier sonnenklar. Dass diese Eitelkeit des Wesens daher vorläufig ein Hindernis für das Erreichen des "kosmischen Klarsehens" ist, ist ebenso selbstverständlich. Und es befindet sich also hier, völlig ohne es zu wissen, vor den "Hütern der Schwelle". Es ist jedoch natürlich keine "Sünde", dass sich das Wesen in diesem Zustand befindet. Im Gegenteil, dieser Zustand ist ja ebenso natürlich oder selbstverständlich wie der Zustand eines Wesens, das das "kosmische Klarsehen" erreicht hat. Der Bewusstseinszustand beider Wesen ist ja ein Glied derselben Kette. Sie repräsentieren bloß jeweils eine besondere Stufe auf derselben Entwicklungsleiter. Diese Zeilen werden ja auch nicht geschrieben, um den Mediumismus oder andere psychische Erscheinungen zu bekämpfen, ebensowenig beabsichtigen sie, den dazu gehörenden religiösen Bewegungen zu schaden. Es kann jedoch nicht bestritten werden, dass der hier aufgezeigte erdenmenschliche Typ in Wirklichkeit noch ein "Selbstanbeter" ist und unmöglich der rechtmäßige "Kritiker" der religiösen Analysen und Erscheinungen sein kann, die den Aufbau einer hundertprozentigen Humanität, Selbstlosigkeit oder Nächstenliebe erzielen.
Ein solches Wesen hat das Fundament des höchsten Lebenserlebens oder das felsenfeste Fundament der Welterlösung, nämlich die Bewusstseinseinstellung "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille" noch nicht erreicht. Mit allen Erscheinungen des Lebens in Kontakt und Harmonie zu sein, ist für diesen Wesenstyp sowie für die "B-" und "C-Kritiker" noch etwas, das sich am fernen Horizont befindet. Wir nennen diese Wesen "D-Kritiker".
14.14 Einleitende Bemerkungen zum Verhältnis zwischen dem Willen der Gottheit und dem Willen des Gottessohnes
Da es möglicherweise Leser gibt, die nicht richtig verstehen, welche fundamentale Bewusstseinseinstellung die alten Worte "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille" ausdrücken, und da sie deshalb der Meinung sein können, dass dieser Satz keine logische Verwurzelung in der Wirklichkeit habe und deshalb überflüssig sein müsse, liegt mir viel daran, bevor ich mit der Analyse der Kritiker vom "Livets Bog" fortfahre, einige orientierende Bemerkungen betreffs des Verhältnisses zwischen dem Willen der Gottheit und dem Willen des Lebewesens oder Gottessohnes zu machen.
Wenn jemand die oben genannte Skepsis stark anziehend findet, kann das nur in dem Umstand wurzeln, dass er weiß, dass das Endfazit des Weltalls "sehr gut" ist, und deshalb glaubt, dass alle Dinge direkter Ausdruck für den göttlichen Willen sein müssen. Infolgedessen muss er meinen, dass jedes Aufstellen eines Gegensatzverhältnisses zu diesem Willen schon im Voraus zum Misslingen verurteilt sein muss. Ein solcher Gedankengang kann jedoch nicht standhalten. Ein vollkommenes Schlussfazit wie das oben genannte kann nicht geschaffen werden oder existieren, ohne eine Überwindung des Gegensatzes zu sein. Wenn ein solcher Gegensatz im Weltall nicht existieren würde, könnte dieses göttliche Fazit nie entstehen oder existieren.
Es ist richtig, dass der göttliche Wille alle Erscheinungen zu dem großen kosmischen Schlussfazit führt, das ausdrückt, dass "alles sehr gut ist", aber dieses Fazit ist nicht aufgrund dessen entstanden, dass Gott "alles wollte", denn dann wäre die Manifestation dieses Fazits völlig ausgeschlossen. Ein Wille, der "alles will", ist kein Wille. Ein Wesen, das auf einer Treppe gleichzeitig nach oben und nach unten gehen will, ist völlig ohne Willen und hat also keine Voraussetzungen dazu, erschaffen zu können. Ja, sogar das Erleben des Lebens wäre mit einer solchen Bewusstseinseinstellung eine totale Unmöglichkeit.
14.15 Warum das Gebet "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille" beten, wenn "alles sehr gut ist"?
Wenn die millionenfachen Einzelheiten des Universums oder Weltalls in dem Schlussfazit "alles ist sehr gut" aufgehen, dann geschieht das nicht kraft dessen, dass die Gottheit "alles will", sondern kraft dessen, dass da etwas ist, das die Gottheit will, und etwas, das die Gottheit nicht will. Und damit entsteht die Bedingung für die Manifestation, die ihr eigenes Wesen offenbart, sowie die Bedingung dafür, dass das Erleben des Lebens für die Lebewesen existiert. Ein Wille kann nur kraft dessen zur Auslösung kommen, dass es gleichzeitig etwas gibt, das man nicht will. Um Willen überhaupt manifestieren zu können, ist man gezwungen, die Dinge nicht zu wollen, die ein Hindernis für die Dinge sind, die man will. Ein Wille kann also nur als eine Kombination oder Verbindung einer negativen und positiven Gedankeneinstellung existieren. Um Willen zu haben, muss also ebenso gut etwas vorhanden sein, das man nicht will, wie da etwas vorhanden sein muss, das man will. Ohne diese zwei Erscheinungen, kann nichts geschaffen oder manifestiert werden. Und wenn man überhaupt anerkennen will, dass das Weltall einen Plan ausdrückt, muss dieser Plan auch einen Willen ausdrücken oder mit einem Willen identisch sein. Und da er Wille ist, muss er auch eine Eigenschaft eines Lebewesens sein und zugleich eine Verbindung einer negativen und positiven Gedankeneinstellung. Da das Fazit oder der Zweck dieses Plans der ist, das Weltall in einem Zustand zu behalten, der der Bezeichnung "alles ist sehr gut" entspricht, wird es zur Tatsache, dass der Wille, von dem dieses Fazit ein Resultat ist, darauf eingestellt sein muss, das zu wollen, was dieses Fazit aufbauen kann, und das nicht zu wollen, was dieses ruinieren kann. Wenn dieser Wille nicht derartig ist, kann das Weltall keinen logischen Plan und infolgedessen auch kein logisches Endergebnis darstellen. Aber das ist ja das Gegenteil davon, was als felsenfeste Tatsache existiert. Das Weltall ist der logischste Plan, den es gibt, ja, es ist die Kulmination der Logik. Wir sehen daher auch im Weltall den göttlichen Willen mit seinen negativen und positiven Erscheinungen, genau wie den Willen jedes anderen Lebewesens, hervortreten. Und gerade kraft dessen können die Lebewesen ihr Schicksal aufbauen, können für oder gegen diese zwei Erscheinungen des göttlichen Willens sein. Jedes Lebewesen hat ja auch einen Willen, der wiederum aus einer negativen und positiven Erscheinung besteht. Wendet ein solches Wesen jetzt seine negative Willensseite der positiven Willensseite der Gottheit oder seine positive der negativen der Gottheit zu, dann entsteht Disharmonie zwischen dem Willen des Gottessohnes und dem der Gottheit. Die Konsequenzen davon sind das unglückliche Schicksal, die Leiden oder all das, was unter den Begriff "Hölle" fällt.
14.16 Wenn der Wille des Gottessohnes mit dem Willen der Gottheit eins wird. Die abwärts gehende und aufwärts gehende Bahn der Spirale
Wendet das Lebewesen oder der Gottessohn dagegen seine positive und negative Willensseite der positiven bzw. negativen Willensseite der Gottheit zu, wird der Wille des Gottessohnes eins mit dem Willen des Vaters, und der Gottessohn wird "eins mit dem Vater". Und der Friede, das Glück oder die Seligkeit, welche allein der Gegensatz zur "Hölle" sein können und welche mit der alten, religiösen Terminologie als das "Paradies" oder der "Himmel" bezeichnet werden, entstehen.
Jetzt bleibt nur die Frage: Was ist die negative und positive Seite des Willen Gottes? –
Um diese Frage jedoch beantworten zu können, muss man die Entwicklung oder die Phasen der Vollziehung des göttlichen Weltplans verfolgen, der bewirkt, dass alles am Ende "sehr gut" wird. Und dann bekommt man die Antwort in Form des "Spiralprinzips". Dieses Prinzip zeigt uns, dass der Wille hinter dem Plan einen abwärts gehenden und einen aufwärts gehenden Prozess fördert. Den abwärts gehenden Prozess haben wir in meiner Arbeit als "Einwicklung" kennengelernt und den aufwärts gehenden als "Entwicklung". Und nur durch eine passende Wechselwirkung zwischen diesen zwei Prozessen oder Kontrasten kann Schöpfung überhaupt stattfinden und damit das Erleben des Lebens der Lebewesen. Wenn diese zwei Prozessformen jedoch die Bedingung für das Erleben des Lebens sind, müssen sie eine felsenfeste Äußerung des göttlichen Willens sein. Die Hervorbringung dieses Willens des Fazits "alles ist sehr gut" geschieht ausschließlich dadurch, dass die Gottheit will, dass das Individuum den "abwärts gehenden" und den "aufwärts gehenden" Prozess erlebt. Sie kann jedoch nicht wollen, dass diese Erlebnisse gleichzeitig stattfinden sollen, denn das wäre ja dasselbe wie, das Unmögliche zu wollen. Das Lebewesen kann, wie bereits erwähnt, eine Treppe nicht gleichzeitig hinauf und hinunter gehen. Gleichzeitig das eine sowie das andere zu wollen, kann den Willen ja nur zu einem Gleichgewicht zwischen zwei Kontrasten machen. Und ein Gleichgewicht ist wie bekannt dasselbe wie "Stillstand" und wird damit außerdem sichtbar als ein "Nichts". Die Gottheit kann daher nicht wollen, dass das Individuum den "abwärts gehenden" und den "aufwärts gehenden" Zustand gleichzeitig erleben soll, sondern nur nacheinander. Andernfalls wäre eine jede Erlebensform ausgeschlossen. Anstatt des Lebenserlebens würde nur ein ewiges "Nichts" existieren. Der Tod oder eine totale Bewusstlosigkeit müsste da ein alles beherrschender Faktor sein, wo jetzt das Universum mit seinen Sonnen und Galaxien und allem, was dazugehört, funkelt und Leben ausstrahlt.
14.17 Der Konflikt zwischen dem Willen des Individuums und Gottes Willen nach dem Wendepunkt der abwärts gehenden Bahn
Gemäß dem göttlichen Willen befindet sich das Lebewesen also an der einen oder anderen Stelle entweder in der "aufwärts gehenden" oder in der "abwärts gehenden" Bewegung im Spiralkreislauf, aber nicht gleichzeitig in beiden.
Wenn das Wesen sich auf der "abwärts gehenden Bahn" der Spirale befindet, ist der göttliche Wille mit so einem Wesen unerschütterlich die "Einwicklung" oder sein "abwärts gehender" Zustand, d.h. wiederum, wie die Leser wissen, die Entwicklung hin zur Kulmination des "tötenden Prinzips" oder zur Selbstgefälligkeit. Hat das Wesen dagegen die Kulmination des "tötenden Prinzips" passiert und befindet es sich also auf der "aufwärts gehenden" Bahn der Spirale, d.h. in der Entwicklung hin zur Kulmination der Humanität, zum Prinzip der Nächsten- oder Allliebe, ist der göttliche Wille mit einem solchen Wesen unerschütterlich der "aufwärts gehende" Zustand. Hier geschieht jedoch das Eigenartige, dass das Individuum mit dem Willen der Gottheit in Konflikt kommen kann.
Das Individuum oder das Lebewesen tritt ja "als Abbild Gottes, ihm gleichend" hervor, d.h. in der Realität, dass es auch einen Willen hat. Es existiert oder baut sein Erleben des Lebens kraft dessen auf, dass es etwas gibt, das es will, und etwas, das es nicht will. Und dieser Wille des Individuums steht also dem Willen Gottes oder dem, was die Gottheit will, und dem, was die Gottheit nicht will, gegenüber. Solange das Individuum sich auf der "abwärts gehenden" Bahn im Kreislauf befindet, entsteht kein besonderer Konflikt zwischen dem Willen Gottes und dem Willen des Wesens, denn das Wesen befindet sich eben auf dieser Bahn gemäß seinem eigenen Wunsch oder Begehren. Die Ausführungen der Manifestationen, die diese Bahn existieren lassen, sind also Äußerungen seines eigenen Willens und können ihm also nur Freude machen, gleichzeitig wie sie das volle Nachkommen oder die volle Erfüllung des Willen Gottes sind. Und dieser Teil des Spiralkreislaufs ist denn auch als das "Paradies" zu bezeichnen. (Näher beschrieben in meinem Buch "Logik", Kap. 53, Symbolerklärung). Etwas ganz anderes macht sich dagegen geltend, wenn das Individuum die Kulmination oder den Wendepunkt der "abwärts gehenden" Bahn im Kreislauf passiert hat und sich somit in dem Teil des Kreislaufs befindet, wo nicht mehr die "abwärts gehende" Bahn, sondern die "aufwärts gehende" Bahn Gottes Wille ist. Hier entsteht ein direkter Konflikt zwischen dem Willen des Individuums und dem Willen Gottes.
14.18 Aufgrund von Gewohnheitsbewusstsein werden die Prinzipien der "abwärts" gehenden Bahn im Bereich der "aufwärts" gehenden Bahn manifestiert
Um eine volle Zufriedenstellung oder Sättigung des Erlebens des "tötenden Prinzips" bekommen zu können, hat sich das Individuum stufenweise einen animalischen Körper erschaffen müssen, der bis zu hundert Prozent ein geeignetes Werkzeug für dieses Erleben wurde. So wie dieser Körper, basiert auf der schweren physischen Materie, aus der er besteht, nur stufenweise entstehen oder aufgebaut werden konnte mit all seinen lokalen Organen und Gedankenzentren für die Entfaltung der Selbstsucht oder des "tötenden Prinzips", so kann dieser Körper auch nur stufenweise verwandelt werden und neue lokale Organe oder Gedankenzentren für die Manifestation der Selbstlosigkeit oder Allliebe entwickeln, die ja der Zustand der "aufwärts gehenden" Bahn in der Spirale ist. Dem Individuum wird es deshalb noch lange, auch nachdem es den Kulminationspunkt der "abwärts gehenden" Bahn im Kreislauf überschritten hat, am leichtesten fallen, deren Prinzipien und Erscheinungen zu manifestieren, weil diese noch im überwältigenden Grad "C-Wissen" oder Gewohnheitsfunktion bei ihm sind, während die Zentren oder Organe für die Manifestationen der Prinzipien und Erscheinungen der "aufwärts gehenden" Bahn erst in ihrem zarten Werden sind. Auf der "abwärts gehenden" Bahn sind, wie bereits erwähnt, die Prinzipien dieser Bahn identisch mit dem, was die Gottheit will, und die Prinzipien der "aufwärts gehenden" Bahn identisch mit dem, was die Gottheit nicht will. Auf der "aufwärts gehenden" Bahn aber sind die Prinzipien dieser Bahn natürlich identisch mit dem, was die Gottheit will, und die Prinzipien der "abwärts gehenden" Bahn mit dem, was die Gottheit nicht will. Andernfalls bestände ja gar keine Möglichkeit zur Manifestation oder Schöpfung. Wenn das Individuum, nachdem es das Kulminationsstadium der "abwärts gehenden" Bahn passiert hat und auf die "aufwärts gehende" Bahn gerückt ist, jedoch weiterhin auf Basis seines Gewohnheitsbewusstseins, in einem gewissen Ausmaß am liebsten die Prinzipien oder Bewusstseinsmethoden der "abwärts gehenden" Bahn manifestiert, wird es zur Tatsache, dass es hier etwas tut, das die Gottheit nicht will.
Das Individuum wird also in einem gewissen Ausmaß die Prinzipen oder Bewusstseinsmethoden der "abwärts gehenden" Bahn in der Domäne der "aufwärts gehenden" Bahn manifestieren und kommt damit in direkten Konflikt mit dem Willen Gottes. Es wird hier also erkennbar, dass das Individuum einen freien oder selbständigen Willen hat, den es in Konflikt oder in Kontakt mit Gottes Willen bringen kann. Da aber die Gottheit die Manifestation der Gedankenmethoden der "abwärts gehenden" Bahn in der Domäne der "aufwärts gehenden" Bahn nicht will, werden das Resultat dieser Disharmonie zwischen dem Willen des Individuums und dem Willen Gottes felsenfest die Leiden, die Schmerzen, die Finsternis oder all das sein, was unter den Begriff "Hölle" fällt, denn das Wesen geht ja hier gegen das Universum selbst an. Es versucht in der Tat, Sonne und Mond zu versetzen. Hier entdeckt es jedoch, dass es den Stein, den es nicht heben kann, liegenlassen muss. Mittels der Hölle oder der Finsternis lernt es, dass es einen Willen gibt, der viel stärker ist als sein eigener, und dass die Ursache seines Elends ausschließlich der Umstand war, dass es etwas wollte, das der Urheber dieses stärkeren Willens nicht wollte, und dass dieser Urheber es nicht wollte, weil es auf der "aufwärts gehenden" Bahn abnorm war, zum Untergang führte und deshalb töricht war. Aber wenn das Lebewesen entdeckt, dass dieses väterliche Motiv ausschließlich die Grundlage für Gottes oder für den im Universum existierenden stärksten Willen oder die stärkste Willensführung ist, ist es nicht so sonderbar, dass es sich an die ewige Vorsehung wendet und entzückt ausruft: "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille".
14.19 Abschließende Bemerkungen zur Bewusstseinseinstellung "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille"
Dieses Erleben der Anwesenheit des göttlichen Willens im Universum und der Existenz dessen allliebenden Urhebers hat die größten Führer der Menschheit zum unsäglichen Glück dieser Menschheit beseelt. Diese Führer haben erfahren, dass Gottes Wille das Gesetz des Daseins, das Gesetz des Erlebens ist. Sie haben erfahren, dass sie mit dem Befolgen dieses Willens nicht nur ihren eigenen Willen in Kontakt mit dem Gesetz für das Erleben des Lebens brachten und eins mit dem Vater wurden, sondern dass man sich dadurch auch von den Hindernissen für das Erleben des Lebens befreite, die zusammen das bilden, was wir ein "unglückliches Schicksal" nennen mit seinen Leiden und Beschwernissen, mit seiner dunklen Mentalität und seinem Schwarzsehen, mit seiner Förderung der Verschleierung der Identität des Wesens als Herr des Lebens. Diese Wesen haben also gesehen, dass dies, seinen Willen unter Gottes Willen zu stellen, niemals mit einer sklavischen Unterwerfung und einer Übergabe seines eigenen Lebens, seiner eigenen Individualität identisch sein kann, sondern ausschließlich der Weg zur Herrschaft über die Geschehnisse ist, wodurch der Zugang zum eigenen Sehen Gottes, zur eigenen Mentalität der Gottheit und der damit verbundenen Befreiung aus dem Tierreich nur ermöglicht werden kann. Diese Wesen haben somit erfahren, dass die Bewusstseinseinstellung "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille" also der Haupteckstein bei der Befreiung der Erdenmenschheit oder bei dem ist, das wir die Welterlösung nennen. Diese Bewusstseinseinstellung ist also die Wurzel und der Stamm, woraus die ewigen Wahrheiten oder Fazits die Zweige bilden, wie: "Richtet nicht, denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden." – "Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen." – "Geben ist seliger als nehmen." – "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin" und noch viele andere.
Die Bewusstseinseinstellung "Vater, geschehe nicht mein, sondern dein Wille" ist also nichts völlig Überflüssiges, sondern zeigt sich jedem ehrlichen Wahrheitssucher oder Geistesforscher im allerhöchsten Grad als das absolut einzig Notwendige. In die entgegengesetzte Richtung zu wandern, das wagen die Wesen nur auf den Gebieten, wo sie "den Weg, die Wahrheit und das Leben" noch nicht kennen.
14.20 E-Kritiker
In Bezug auf die Kritiker vom "Livets Bog" waren wir so weit gekommen, vier der am meisten hervortretenden Typen zu beschreiben. Außer diesen Typen gibt es an Kritikern eigentlich nur die Wesen, die mehr oder weniger völlig dogmatisch an religiöse Überlieferungen gebunden und zugleich vorläufig unerschütterliche Mitglieder der dazu gehörenden Religionen, Sekten oder Glaubensgemeinschaften sind. Da solche Wesen vollauf mit der Weisheit oder der religiösen Nahrung zufriedengestellt sind, die sie von diesen Überlieferungen erhalten, und ihren Glauben und das, was dazu gehört, hoch schätzen, ja, diesen als das absolut "allein Seligmachende" betrachten und deshalb glauben müssen, dass die davon abweichenden Gedanken, Anschauungen und Lebensweisen aller anderen verkehrt sein müssen, "heidnisch" und "von Übel" sein müssen, und dass diese Wesen damit Aspiranten der "Hölle" sind, ist es natürlich klar, dass solche Wesen das "Livets Bog" auch nicht besonders wohlwollend oder mit besonderer Milde betrachten. Diese Wesen können unmöglich unparteiische Kritiker sein. Sie sehen im Inhalt dieses Buches, wenn sie es überhaupt lesen, nur Erscheinungen, die ihnen mehr oder weniger als "Fanatismus", "Gotteslästerung" oder sogar als "Betrug" vorkommen. Ihr, von Dogmen gefesselter, logischer Sinn macht sie unfähig, irgendein Licht in diesem Kulturwerk zu sehen. Dass Gottes Wege ergründlich sein könnten und dass man das eigene Gehirn und den eigenen Verstand zur Aufklärung des Mysteriums des Daseins benutzt und die Aufklärung publiziert, ist für sie etwas, was nur ein "Teufelswerk" und damit der absolute Weg zur "ewigen Verdammnis" sein muss. Da solche Wesen noch in gar keiner Hinsicht die Fähigkeit haben, ihre Auffassung auf realistische, physische Tatsachen zu basieren, sondern ihre Beschuldigungen oder Behauptungen ausschließlich auf überlieferte Dogmen, Glauben und Vorstellungen gründen, wird ihre eventuelle Feindschaft dem "Livets Bog" gegenüber nur dieselbe blinde Feindschaft sein wie die, die den Welterlöser ans Kreuz brachte. Da diese Wesen also in religiöser Hinsicht gegen Logik völlig immun sind, wird jede logische oder intellektuelle Verteidigung ihnen gegenüber völlig unmöglich sein. Und der Standpunkt des Welterlösers "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" wird hier der Ausdruck für das höchste Verständnis sein. Solche Wesen nennen wir hier "E-Kritiker".
14.21 "Livets Bog", das das Objekt von fünf verschiedenen Formen von Kritik ist
Wir haben damit die verschiedenen existierenden Haupttypen der Kritiker vom "Livets Bog" durchgenommen. Alles, was an Einwendungen gegen dieses Werk oder an Kritik daran vorkommen kann, ist also dem einen oder anderen dieser hier genannten Typen zuzuordnen. Es existieren also dementsprechend fünf verschiedene Formen von Kritik, die wir hier nach ihren Urhebern mit "A-Kritik", "B-Kritik", "C-Kritik", "D-Kritik" und "E-Kritik" bezeichnen.
Wir wollen jetzt etwas bei diesen besonderen Kritikformen verweilen und sehen, was die Ursache ihres Erscheinens sein kann. Aber erst müssen wir uns noch einmal beim "Livets Bog" selbst aufhalten, das der Gegenstand dieser Kritikformen ist. Es gibt vielleicht Leute, die meinen, dass eine solche Analyse wie die, die hier stattfindet, ungerechtfertigt und anmaßend ist. Und man wird vielleicht sogar behaupten wollen, dass dies, dass der Verfasser Leute zurechtweist, weil sie sein Buch nicht verstehen, lieblos oder egoistisch sei. Ja, man wird vielleicht sogar behaupten, dass dieses Analysieren eine Form der Intoleranz ist, eine Form dessen, Leute an den "Pranger" zu stellen, weil man meint, dass der Verfasser es in dieser Lage nicht dulde, dass die Wesen eine andere Meinung von seinem Werk haben als die, die er selbst proklamiert. Und wenn eine solche Erscheinung allgemeingültig wäre, d.h. bei allen Autoren vorkommen und daher auf jedes herausgegebene Buch zutreffen würde, wären wir in vielen Fällen gezwungen, den oben genannten Wesen Recht zu geben. Die Situation wäre Ausdruck einer alles dominierenden Intoleranz und Selbstanbetung, ja, schlimmstenfalls eine Vergötterung der eigenen Schöpfung und die Verfolgung der Werke anderer. Aber solchen Charakters wird die Situation niemals sein können, wenn es sich um das "Livets Bog" und seinen Urheber handelt. Hier ist nämlich weder die Rede vom "Verfasser" noch von seinem "Buch". Diese zwei Phänomene sind von so unerhört untergeordneter Bedeutung im Verhältnis zu der Realität, die sich unter dem Begriff das "Livets Bog" verbirgt und die der Maßstab war, mit dem die genannten Kritikformen bemessen werden konnten.
Wenn das "Livets Bog" nur die "Vermutung", "Hypothese" oder das dichterische "Phantasiebild" vom Daseinsmysterium eines Schriftstellers wäre und er dennoch bei seiner Berechtigung bliebe, die anderen hinsichtlich ihrer Einstellung zu seinem "Phantasiebild" mental gesehen zurechtzuweisen, wäre das im höchsten Grad Selbstvergötterung oder Anbetung seiner eigenen Schöpfung, die den Ehrenplatz in der Mentalität dieses Wesens einnehmen müsste. Das "Livets Bog" ist jedoch keine Sammlung von Hypothesen oder Vermutungen darüber, wie die Lebensgesetze oder die Gesetze des Daseins sein könnten, sondern tritt als ein realistischer Nachweis davon hervor, wie diese Gesetze als Tatsache existieren. Die Identität seines Inhalts als Tatsache verändert die Lage und berechtigt nicht nur seinen Urheber, sondern verpflichtet ihn geradezu zur Manifestation der hier angeführten Analyse der Kritiker und der Kritik. Angesichts dieser Tatsache muss und soll alles kapitulieren. Denn die Tatsache ist die Wahrheit. Und die Wahrheit ist der Weg zum Leben. Die Tatsache zu verschleiern, wäre dasselbe wie, den Wesen die Wanderung zum Licht hin zu versperren. Das entwickelte Wesen kann deshalb niemals mit dazu beitragen, diesen Weg zu versperren, sondern wird immer die Hindernisse entfernen, ganz abgesehen davon, was es auch an Missverständnissen, Intoleranz und Gerüchtemacherei dabei erleiden muss, die blinde und unfertige Wesen gegen es richten, die ihre eigene kleine selbstsüchtige Welt oder mentale Position bedroht bekamen.
14.22 Der Beweis, dass "Livets Bog" eine wahre Analyse des Weltalls ist
Um zu beweisen, dass der Inhalt des "Livets Bog" keine in Kontakt mit der Tatsache oder der Wirklichkeit existierende Analyse des Weltalls ist, muss man beweisen, dass es keinen Gott, keine Unsterblichkeit und somit auch kein ewiges Dasein und kein Leben nach dem Tod gibt. Weiterhin muss man beweisen, dass es keine Logik im Leben und in der Natur gibt, wie man auch beweisen muss, dass alle Entwicklung Phantasie und Aberglaube ist. Alles steht still. Affen sind Affen und können niemals etwas anderes als Affen werden. Tiger, Löwen, Lämmer und Tauben werden niemals etwas anderes werden können als die Erscheinungen, die sie heute sind. Räuber, Mörder oder andere Verbrecher müssen ewig Repräsentanten der Primitivität bleiben, wie der Naturmensch, der Pygmäe, der Buschmann oder der Feuerländer niemals die bedeutende Lebensform der Intellektualität erleben wird. Man muss also mit überwältigender Fülle dokumentieren, dass das Leben ausschließlich ungerecht und lieblos, Finsternis und Chaos ist und in alle Ewigkeit in diesem Zustand bleiben muss. Kann man beweisen, dass dies die Wahrheit des Lebens ist, dann wäre das "Livets Bog" ein Dokument der kulminierenden Unwahrheit. Und jedes Abstandnehmen, ja, jede Bekämpfung wäre sogar eine Pflicht, wäre eine Naturnotwendigkeit wie die Bekämpfung einer Krankheit.
Da diese Beweisführung jedoch in der Tat dasselbe wäre, wie zu beweisen, dass die Sonne nicht existiert und dass das Lebewesen niemals existiert hat, und da dies das diametrale Gegenteil von dem ist, was das "Livets Bog" ausdrückt, wird jede Entrüstung oder jedes Abstandnehmen von diesem Buch also mehr oder weniger ein Teil dieser "Beweisführung" sein. In dem Grad, wie man davon abweicht, das "Livets Bog" anzuerkennen, ist das Bewusstsein auch eine Beteiligung an der obigen abnormen Beweisführung, und in dem Grad trägt man in der Tat, bewusst oder unbewusst, dazu bei, die Existenz der Sonne und der Lebewesen zu verleugnen. Man repräsentiert also ein gewisses Maß von Widerstand gegen die Tatsache, die das Leben und sein Sinn in Wirklichkeit ausmachen. Und die Urheber der besonderen Skala dieses Widerstands schildern wir hier als die verschiedenen Kritiker vom "Livets Bog". Diese Skala streckt sich also vom vollkommenen Kontakt oder Einklang bis zum diametralen Gegensatz oder bis zur direkten Disharmonie mit der absoluten Analyse des Lebens an sich. Die besonders hervortretenden Stufen dieser Skala sind also die spezielle Einstellung der verschiedenen Kritiker zur obigen Analyse oder zum Sinn des Lebens, d.h., sie sind identisch mit den genannten fünf verschiedenen Formen von Kritik. Diese Stufen sind also mit Ausnahme der "A-Kritik" ein größeres oder kleineres gegensätzliches Verhältnis zur Analyse der absoluten Wirklichkeit.
14.23 Gegen das "Livets Bog" zu sein, bedeutet, gegen den göttlichen Weltplan oder den Sinn des Lebens zu sein
Diese Kritiker sind also nicht aufgrund ihres Verhaltens zum "Livets Bog" hervorgehoben oder beurteilt worden. Ob sie z.B. meinen, dass es unklar oder schlecht geschrieben sei, oder ob sie meinen, dass es genial oder gut geschrieben sei, ist bei der Erstehung der Analyse der Kritikergattungen natürlich völlig außer acht gelassen worden. Entscheidend war ausschließlich ihre Entrüstung über die Analyse des Buches über den göttlichen Weltplan oder den Sinn des Lebens. Aber gegen das "Livets Bog" zu sein, ohne gegen den göttlichen Weltplan oder den Sinn des Lebens zu sein, ist nicht möglich. Denn dieses Buch enthält keinen einzigen Abschnitt, kein einziges Kapitel oder Symbol, das nicht auf die eine oder andere Weise ein Glied bei der Entschleierung der Humanität oder Liebe und damit der Intellektualität als die höchste begehrenswerte Moralbasis für das physische und mentale Hervortreten der jetzigen Gesellschaft der Erdenmenschen und der Primitivität und damit des Hasses als eine für diese Gesellschaft teilweise ausgelebte und daher jetzt entsprechend weniger begehrenswerte Moralbasis ist. Daher war nicht das Verhältnis der Wesen zum "Livets Bog" die Basis für die Analyse der hier geschilderten Kritikergattungen, sondern ausschließlich das Verhältnis der Wesen zum Verständnis dieser zwei konträren Pole. Die Entrüstung der Wesen über diese Analyse kann daher niemals rechtmäßig den Urheber oder Verfasser vom "Livets Bog" betreffen, da diese Entrüstung in der Realität also unmöglich existieren kann, ohne mit einer Entrüstung über den göttlichen Weltplan identisch zu sein, ohne ein Aufruhr gegen die Existenz der Sonne und des Lichts zu sein, basiert auf einem Grad fehlenden Verständnisses für den durch diese Existenz entschleierten Sinn des Lebens.
14.24 Der Wunsch allen Kritikern gegenüber zu Toleranz zu inspirieren
Diese Analyse der Kritiker vom "Livets Bog" ist denn auch vom Verfasser nicht als Ausdruck von Intoleranz oder als Racheakt gegen diese Wesen manifestiert worden, sondern nur, um den absoluten Wunsch des Verfassers zu erfüllen, jede Möglichkeit des Aufkommens von Entrüstung oder Intoleranz gegen diese Kritiker seitens der Freunde oder Anhänger vom "Livets Bog" zu entfernen und sie dazu zu inspirieren, in dieser Lage wie auch in allen anderen ähnlichen von der Bewusstseinseinstellung des Gottessohnes beseelt zu sein "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".
Nur diese Haltung kann jedem Anhänger des "Livets Bog" oder des göttlichen Weltplans würdig sein und das wahre Verständnis vom Sinn des Lebens ausdrücken. Denn die Anhänger vom "Livets Bog", die diese Bewusstseinseinstellung nicht haben, werden sehr leicht die gleiche Intoleranz gegen die Kritiker dieses Buches aufweisen wie jene, die diese Kritiker gegenüber diesem Werk empfinden, und sie werden damit weniger vorteilhaft auftreten. Ihr Auftreten wird dann zeigen, dass sie, wenn auch unbewusst, in einer Weise auch die Vorschriften übertreten, die dieses Werk in Bezug auf Toleranz offenbart. Und ihre Handlung wäre weder für das "Livets Bog" noch für dessen Urheber vorteilhaft.
14.25 Die A-Kritik
In Bezug auf die fünf verschiedenen Formen der Kritik am "Livets Bog" haben wir jetzt nur noch eine kleine deutlich orientierende Übersicht zu geben. Diese Formen der Kritik sind also das spezielle Verhalten fünf vorkommender verschiedener Wesenstypen zum "Livets Bog", d.h. zu der Erscheinung, die dieses Buch darstellt. Und da diese Erscheinung die existierende höchste Moralbasis ist – die Intellektualität, d.h. wiederum die Humanität oder die Liebe –, sind diese fünf Formen der Kritik dasselbe wie fünf verschiedene Formen des Verhaltens zur Liebe. Das erste Verhalten ist das der "A-Kritiker".
Wie die Leser sich erinnern werden, sind diese Kritiker Wesen, bei denen Humanität und Liebe alles beherrschende Faktoren sind. Und eine Aufklärung über Liebe und Humanität ist für diese Wesen daher die allerhöchste Inspirationsquelle. Diese Wesen sind daher wie geschaffen dazu, jedes Buch oder jede logische Äußerung der Liebe zu lieben, denn sie sehen darin eine intellektuelle Rechtfertigung des mentalen Zustands, den sie selbst repräsentieren. Da dieser Zustand bei diesen Wesen so hervortretend ist, dass es bei ihnen zu "C-Wissen" geworden ist, "die rechte Wange hinzuhalten, wenn sie auf die linke geschlagen werden", können sie niemals der Urheber von Entrüstung, böser Kritik oder böser Vorwürfe sein. Denn dies, "die rechte Wange hinzuhalten, wenn man auf die linke geschlagen wird", ist ja dasselbe, wie die Wesen und die Dinge in jedem gegebenen Augenblick so hinzunehmen, wie sie eben sind. Sie wissen, dass dies, irgendetwas anderes zu verlangen, eine Übertretung des Liebesprinzips ist und mit dem Funken identisch wird, der die Flamme der Entrüstung und somit des Hasses anzündet. Sie würden es nie übers Herz bringen, eine solche Forderung in ihrem Bewusstsein Fuß fassen zu lassen. Wie wir nun sehen werden, ist es diese Forderung, die im Bewusstsein der nachstehenden Kritiker Fuß fasst und dort folgenschwer wird. Denn sie ist eben dasselbe wie die Hüter der Schwelle.
Da die Urheber der "A-Kritik" in so großem Ausmaß ohne selbstsüchtiges Begehren sind und da es bei ihnen daher zu "C-Wissen" geworden ist, niemals etwas anderes vom Leben zu erwarten als das, was es ihnen bringt, werden sie niemals über jemanden oder von etwas enttäuscht. Sie wissen, dass alles die korrekte Erwiderung vonseiten des Lebens auf ihr eigenes vorheriges und jetziges Tun und Lassen ist. Sie sind darauf eingestellt, alles, auch das Unangenehme, als göttliche Wechselwirkung, also als Gabe von Gott anzunehmen. Sie wissen in überschwänglichem Ausmaß, dass niemand im absoluten Sinne Unrecht tun oder Unrecht leiden kann. Sie sind daher über dieses oder jenes, wodurch das Unangenehme kommt, nicht empört. Sie wissen, dass das Unangenehme mit dazu beiträgt, die Weisheit zu schaffen, so wie der stinkende Misthaufen mit dazu beiträgt, das Getreidefeld oder das Brotgetreide zu schaffen. Sie sind sich von Natur aus der Logik des Lebens so bewusst, dass sie nur Liebe sehen können, was oder wer ihnen auch immer begegnen mag. Da, wo andere ein "Martyrium" empfinden, Verlangen nach "Genugtuung" für "Unrecht", das ihrer Ansicht nach gegen sie begangen worden ist, oder Entrüstung empfinden gegen dieses oder jenes, was für ihre Existenz unangenehm ist, sehen diese Wesen nur Gottes Offenbarung, ewige Sprache, Anleitung und Führung und sind nur glücklich darüber, eins mit diesem göttlichen Willen zu sein.
Wie man sieht, sind die "A-Kritiker" also geborene wahre Schüler der Liebe. Die Natur ihres Wesens ist Liebe. Und sie werden daher, wie bereits erwähnt, nur die Liebe sehen, was oder wer ihnen auch immer begegnen mag, und natürlich ist es auch so, wenn sie dem "Livets Bog" begegnen. Nur die Liebe in allem und allen zu sehen, bedeutet also, die Offenbarung des Lebens vom Aussichtspunkt der Gottheit aus zu sehen. Diese Betrachtungsweise müssen wir hier als die "A-Kritik" bezeichnen.
14.26 Die B-Kritik
Die "A-Kritik" ist also dem "Livets Bog" gegenüber das, was dieses Buch dem Universum gegenüber ist. Sein Inhalt ist nämlich die "A-Kritik" des Weltalls und ist, wie der entwickelte Leser weiß, eine universale Rechtfertigung für alles, was im Leben und Dasein überhaupt vorkommen kann, und infolgedessen auch für seine eigenen Gegner. Jede Kritik, die ein solches Maß von Intellektualität nicht repräsentiert, kann niemals mit einer absolut wahren Kritik identisch sein, d.h. einer absolut wahren Analyse seines Objekts. Ihr Hervortreten als "Analyse" ist daher mehr oder weniger nur Tarnung. Sie ist, wie wir aus dem Folgenden ersehen werden, mehr oder weniger maskierte Entrüstung, Intoleranz, geistige Brutalität oder Gewalt, Verleumdung oder auf andere Weise Verfolgung. Sie hat nicht wie die "A-Kritik" das strahlende Lichtmeer der Intellektualität und somit der Liebe in ihrer Atmosphäre. Ihr Heiligenschein besteht aus schwarzen Wolken und giftigen Ausdünstungen, die jegliches mentales Licht verdunkeln.
Zu diesem verdunkelten Licht gehört die "B-Kritik". Was ihre Urheber anbelangt, wissen wir bereits, dass diese die vollkommene, humane, praktische Wesensart der "A-Kritiker" in ihrem täglichen Dasein nicht ganz haben. Sie haben zwar theoretisch in großem Ausmaß die Einstellung der "A-Kritiker" zur Weisheit oder zur höchsten Wahrheit, aber sie können nicht wie jene diese Weisheit in rein praktische Wesensart umsetzen. Sie empfinden noch in sehr großem Ausmaß selbstsüchtiges Begehren oder haben Forderungen an ihre Mitmenschen und ans Leben. Und ihre Kritik des Lebens und der Mitwesen kann deshalb auch nicht so rein und unvoreingenommen sein wie die der "A-Kritiker". Sie wird immer von dem unfreien Verhältnis, in dem sich diese Wesen dem Leben und den Mitwesen gegenüber befinden, gekennzeichnet sein.
Da das Leben und die Mitwesen die selbstsüchtigen Begierden und das Verlangen des "B-Kritikers" nicht immer erfüllen, ist seine Kritik in der Regel identisch mit einem übertriebenen Tadel an diesem Leben und diesen Mitwesen. Eine absolut freie, nüchterne und unparteiische Analyse von etwas, das für ihn selbst unangenehm oder zu Ungunsten seiner selbstsüchtigen Begierde ist, kann ein solches Wesen von Natur aus nicht zustande bringen. Muss es eine solche Analyse bringen, kann das nur geschehen, indem es sich irgendwie Zurückhaltung oder Zwang auflegt. Dieses Wesen muss die Wirkungen seiner Selbstsucht auf die Knie zwingen, also Schwierigkeiten, von denen der "A-Kritiker" völlig befreit ist. Wir werden deshalb auch Zeuge davon, dass die "B-Kritik" in ihrem Hervortreten nie rein ist. Sie ist in den meisten Fällen von einem völlig übertriebenen Pessimismus geprägt, je nachdem, ob ihr Urheber sein selbstsüchtiges Begehren und seine Forderungen zufriedengestellt bekommt oder nicht. Doch darf man hier nicht vergessen, dass der "B-Kritiker" ja ein Wesen ist, das sich ein gewisses Maß an Intellektualität angeeignet hat und kraft dessen seine eventuelle Entrüstung und Enttäuschung nicht in besonderem Grade an der Geisteswissenschaft auslässt, sondern den Urheber dieser Wissenschaft und seine nächsten Mitarbeiter damit überhäuft. Und daran sieht man gerade, dass es nicht die Geisteswissenschaft an sich, sondern etwas Persönliches bei dessen Urheber oder seinen Helfern ist, das dem selbstsüchtigen Begehren, den Forderungen oder Wünschen dieses "B-Kritikers" in die Quere kommt und seinem Pessimismus und seiner Entrüstung zugrunde liegt. Wir sehen deshalb auch die Eigentümlichkeit, dass die "B-Kritik" die größte Lobpreisung oder Huldigung der Geisteswissenschaft umfassen kann, wie sie gleichzeitig in Bezug auf den Urheber und dessen spezielle Helfer voller Schwarzsehen ist. Ja, wir finden in der "B-Kritik" alle Symptome davon, dass ihr Urheber der "Empfindung des Martyriums" unterliegt, derselben Illusion unterliegt wie die, die alle anderen Wesen zum Krieg miteinander führt, nämlich der Vorstellung, dass man "Unrecht erleidet", "in die Finsternis gestoßen" worden ist, "im Stich gelassen" worden ist usw., also all die Symptome, die den "B-Kritiker" nicht nur vom "A-Kritiker" unterscheiden, sondern auch Bereiche im Bewusstsein des ersteren vollständig aufdecken, in die die Geisteswissenschaft oder die Intellektualität noch nicht eingedrungen ist. In diesen Bereichen ist der "B-Kritiker" noch vom Wikingergeist erfüllt, der konträren Mitwesen Rache und Strafe wünscht, der "Genugtuung" für erlittenes "Unrecht" und Niedermetzeln derjenigen fordert, von denen man glaubt, sie seien an den Schwierigkeiten oder dem unangenehmen Schicksal usw. schuld. Zwar bedient sich der "B-Kritiker" aufgrund des Grades an Intellektualität, den er sich angeeignet hat, nicht der drastischen Methoden bei seiner Auslösung von Entrüstung wie der Wikinger. Anstatt des scharfen Schwertes benutzt der moderne "Wikinger" jetzt eine scharfe Zunge. Er lässt hier und da Bemerkungen fallen, die mit Worten, Andeutungen und einem sehr ausdrucksvollen Mienenspiel absolut nicht beabsichtigen, zugunsten des Gegners zu sein, sondern mehr oder weniger darauf basieren, die Phantasie der Zuhörer weit über das Zulässige oder Wahrhaftige hinaus anzuregen. Und mit diesem freien Spielraum für die Phantasie gibt der primitive Zuhörer das vermeintlich Mitgeteilte – und nicht Mitgeteilte – weiter, ausgeschmückt und auf intelligenzmäßige Weise glaubwürdig gemacht und mit den allerbesten Effekten der Sensation versehen, wodurch diese Mitteilung bei anderen "B-Kritikern" oder Gegnern des Objekts dieser Verleumdungskampagne Beifall finden wird. Ein solches Phantasiebild wird hier als "B-Kritik" bezeichnet.
14.27 Eine intelligenzmäßige Verleumdungskunst ausgelöst von Entrüstung über enttäuschte oder gebrochene Hoffnungen
Diese Kritik ist also keine in Liebe abgefasste nüchterne Analyse ihres Objekts, sondern in der Realität eine in Form einer intelligenzmäßigen Verleumdungskunst ausgelöste Entrüstung über enttäuschte oder gebrochene Hoffnungen ihres Urhebers.
Während die "A-Kritik" ein intellektuell ausgedrücktes Verständnis für alles und jeden ist, völlig unabhängig von persönlichem Verlangen oder vorteilhaften Erwartungen, und also Ausdruck für eine hundertprozentige Liebe ist, ist die "B-Kritik" mit ihrem Inhalt an Vorwürfen, Anspruch auf Genugtuung für das "Martyrium" ihres Urhebers und der beabsichtigten verleumderischen Schmähung des Gegners und dessen Manifestationen identisch mit einem gezogenen Schwert. Und eine solche Manifestation wird ihren Urheber unweigerlich zum weniger intellektuellen und damit zum mehr oder weniger missglückten geistigen Schüler machen. Musste Petrus nicht eben das "gezogene Schwert" in die Scheide stecken, um dem Welterlöser weiterhin folgen zu können? – Und proklamierte oder eröffnete der Erlöser die Welterlösung nicht mit der Einstellung oder den Worten: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"? – Und liegt nicht das Ignorieren dieser Proklamation im tiefsten Sinne den Worten "der Tor wandert da sicher, wo Engel nicht hinzutreten wagen" zugrunde? – Und führte dieses Wandern nicht "den verlorenen Sohn" fort vom Vater in eine Zone hinein, wo er "mit den Schweinen essen" musste? – Und zerriss nicht diese stinkende "Tischgesellschaft" sein einem Gottessohn gemäßes Bewusstsein in "Fetzen" und "Lumpen"? – Und glaubt man nicht, dass diese "Fetzen" und "Lumpen" sein Bewusstsein öffneten, damit er sehen konnte, dass er den verkehrten Weg ging, und dass dadurch die Sehnsucht entstand, umzukehren und zum Vater zurückzugehen?
14.28 Keiner kommt zum Vater, ohne sein Bewusstsein von der "B-Kritik" zu reinigen
Die "B-Kritik" ist das letzte Hindernis für das Erreichen der Vereinigung mit dem Vater oder mit der Gottheit. Keiner kommt also zum Vater, ohne sein Bewusstsein von der "B-Kritik" zu reinigen. Sie ist, wie hier gezeigt worden ist, der letzte Rest der unfertigen Natur im Bewusstsein des Wesens und wird somit sichtbar als identisch mit den "Hütern der Schwelle". In dem Grad, in dem man entdeckt, dass die eigene "B-Kritik" mit der "Tischgemeinschaft" des verlorenen Sohnes mit den Schweinen identisch ist, d.h. in der Realität identisch mit dessen Benutzung von tierischen, schmutzigen Bewusstseinsmethoden und Unzufriedenheit mit dem Leben oder mit den Seiten der Manifestationen des Vaters, die nicht unmittelbar zu dessen Gunsten zu sein scheinen, erschrickt man über sein eigenes "Zerlumptsein" oder über seinen eigenen mentalen Bettlerzustand. Und die vorher so dominierende selbstsüchtige Begierde schrumpft zugunsten der Demut ein, die jetzt stark in seinem Bewusstsein zum Vorschein kommt. Der vorher so anspruchsvolle Gottessohn erhebt gar keine Ansprüche mehr auf seine erhabene Verwandtschaft oder seine göttliche Würde, wie er auch keine Ansprüche mehr darauf erhebt, die eine oder andere bedeutende oder große Rolle im Dienste der Geisteswissenschaft oder Weisheit zu spielen. Er nährt nur den bescheidenen Wunsch, einer der "Tagelöhner seines Vaters" zu werden. Und hier beginnt der Himmel sich für den "verlorenen" Gottessohn zu öffnen. Mit dem Aufgeben aller Wünsche, Ansprüche und Forderungen an Vergeltung oder Genugtuung des Unrechts, dessen Objekt er meint gewesen zu sein, hat die Rückkehr zur Herrlichkeit des Vaters begonnen. "Der verlorene Sohn" hat sich selbst gefunden und ist eins mit seinem Vater geworden. Der "B-Kritiker" ist "A-Kritiker" geworden. Die leuchtende Strahlenflut Gottes ist um einen Gegner ärmer und die Menschheit um einen natürlichen Repräsentanten für "einen dauerhaften Frieden auf Erden" reicher geworden.
Wie wir eben gesehen haben, ist die "B-Kritik" nicht so sehr eine Kritik an der Geisteswissenschaft, sondern eine Auswirkung der Entrüstung über deren besonders einflussreichen Repräsentanten, von denen der Urheber der "B-Kritik" meint, verkannt zu sein, und deshalb glaubt, von diesen Wesen aus der einen oder anderen besonderen Mission oder Berufung im Dienste der Geisteswissenschaft, die er beansprucht, ausgeschlossen zu werden. Ein "B-Kritiker" ist also ein Wesen, das nicht versteht, dass gar kein Wesen aus einer anderen Mission oder Berufung ausgeschlossen werden kann als aus der, die ausschließlich in seiner eigenen noch auf Ehrgeiz bauenden Phantasie wurzelt. Wenn die Gottheit oder die Vorsehung es wünscht, einem Wesen eine große oder kleine Mission zuzuteilen, welche Macht soll dann diesen Willen Gottes hindern? –
14.29 Die B-Kritik entschleiert sich insbesondere als "Hüter der Schwelle"
Darüber entrüstet zu sein, dass man nicht die Rolle in der Weisheit spielt, die man sich selbst wünscht, oder auf andere Weise nicht das erwünschte Schicksal bekommt, ist ja eine Enthüllung dessen, dass man die Wege Gottes selbst noch nicht versteht. Andere Wesen für sein Schicksal verantwortlich zu machen, kann für die eigenen Qualifikationen in der Geisteswissenschaft nur kompromittierend sein. Und gerade in Bezug darauf haben wir es für zweckmäßig gehalten, uns hier so lange bei der "B-Kritik" aufzuhalten. Diese Kritik entschleiert sich ja in besonderem Ausmaß als "Hüter der Schwelle", weil ihre Urheber sowohl aus der religiösen Glaubensauffassung als auch aus dem materialistischen Zustand der Gottesleugnung herausgewachsen sind. Es kann ihnen nicht aberkannt werden, mehr oder weniger Geistesforscher zu sein, und sie werden deshalb in vielen Fällen ein gewisses Maß von Intellektualität repräsentieren. Sie machen insofern also den Kreis oder die Schar von Wesen aus, die sich insbesondere im Schmelztiegel befinden, um zu vollkommenen Aspiranten der neuen Weltkultur umgeformt zu werden. Und wie wir hier festgestellt haben, hindern nur die selbstsüchtigen Naturen ihres eigenen Wesens, die sie noch nicht überwunden haben und die mit dem Geist der Welterlösung unvereinbar sind, der das Fundament für die Geburt und die Existenz dieser Kultur auf Erden ist, sie daran, "A-Kritiker" zu werden.
Da die spezielle Struktur dieses Geistes sich nur mit der Erfüllung des großen Gebots der Liebe auswirken kann, das wie eine Glorie vom Kreuz Golgathas über die Erde ausstrahlte und mit den göttlichen Worten aus dem Mund des Nazaräers "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" ungezählten Millionen der Erde die Welterlösung erschloss, haben wir hier eine lebende Offenbarung der alles durchdringenden Nächstenliebe, die es selig sein lässt, "lieber zu geben als zu nehmen", selbst wenn es um das eigene Leben geht.
Wenn das der leuchtende Geist der Welterlösung ist und damit das Fundament oder die Schwelle zu einem absolut "dauerhaften Frieden" sowohl im eigenen Inneren als auch in der äußeren Welt, dann ist es klar, dass keiner diese Schwelle fundamental überschreiten oder der rechtmäßige Wegweiser oder Diener am Eingang dieses mentalen Sonnenscheins sein kann, solange er noch sich selbst und anderen das Dasein mit egoistischen Forderungen, Anklagen, Vorwürfen oder Entrüstung seinem Nächsten gegenüber vergiftet, welcher so bedingungslos geliebt werden muss, damit die Pforte des Himmels sich öffnen und die leuchtende Schwelle des Friedens von dem zum Vater strebenden Gottessohn überschritten werden kann.
14.30 Die Urheber der C-Kritik sind Materialisten
Während die Urheber der "B-Kritik" Wesen sind, die sowohl über das Glaubensstadium als auch über das Stadium des Verleugnens des Gottesbegriffes oder der Geisteswissenschaft gekommen sind und deshalb zum geistigen "Hungerstadium" oder zu denen gehören, die besonders von der Frage "was ist Wahrheit" beseelt sind, sind die Urheber der "C-Kritik", wie bereits erwähnt, dagegen Wesen, deren Hunger in eine ganz andere Richtung geht. Da sie zu intelligent sind, um an die überlieferten religiösen Dogmen zu glauben, und nicht intelligent genug, um ihre rein materiellen physischen Erlebnisse mit höheren religiösen Erscheinungen zu verbinden, treten sie als "Materialisten" hervor. Und wir haben hier Wesen vor uns, die insbesondere Befriedigung an Maß- und Gewichtsfaziten finden. Und solange diese Fazits ausreichen, um ihren mentalen Hunger zu befriedigen, ist es gegeben, dass sie nur in Form von Maß und Gewicht denken können. Ihr gesamtes Interesse basiert daher ausschließlich auf rein materielle Forschung. Sie beschäftigen sich in der Regel nur mit rein physischen Fakten und werden Experten in Bezug auf diese Fakten. Und in dieser mentalen Zone finden wir heute die moderne Wissenschaft. Von hier aus hat sie ihre mannigfaltigen für die Menschheit segensreichen Früchte über die Erde ausgeschüttet. Dass sie damit Respekt für ihre Urheber erweckt hat und diese zu hohen Autoritäten des rein materiellen täglichen Lebens gemacht hat, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Diese Bewunderung ist geradezu so bedeutend, dass man diesen Wesen mitunter sogar unbegrenzte Autorität einräumt, d.h., dass man ihnen Qualifikationen zur Beurteilung in Bereichen zutraut, wo sie in Wirklichkeit noch gar nicht zu Hause sind. Die Vertreter einer solchen Bewunderung entschleiern sich damit als eine Art Glaubensanhänger dieser Wesen. Und es ist kein kleiner Teil der Erdenmenschheit, der unter diese Kategorie fällt. Wenn Mitglieder dieser modernen Wissenschaft, d.h. Akademiker, Doktoren und Professoren, für etwas einstehen, ja, dann wird es von ihren Glaubensanhängern akzeptiert. Wird es von den Akademikern nicht akzeptiert, dann wird es von diesen Anhängern auch nicht akzeptiert, ganz gleich, ob dies berechtigt ist oder nicht.
14.31 Nur da, wo der Wissenschaftler sich in seinem Fach äußert, sind seine Worte von Nutzen und zur Freude für andere
Könnte es denn sein, dass es völlig logisch ist, der Wissenschaft in ihrer Anerkennung oder Ignorierung einer Sache nicht zu folgen? Nein, das kann absolut nicht in Frage kommen. Der Wissenschaft zu folgen, ist selbstverständlich das absolut einzig Richtige. Es könnte wohl aber sein, dass die Repräsentanten der Wissenschaft bei der Beurteilung von Dingen nicht immer auf allen Gebieten hundertprozentig in Kontakt mit der Wissenschaft sind. Und da, wo sie es nicht sind, kann es weder logisch noch klug sein, sich von so einer Beurteilung etwas diktieren zu lassen. Dass ein Professor der Geologie sich plötzlich für spiritistische Phänomene interessiert und beginnt, sich sehr zugunsten dieser Phänomene zu äußern, bedeutet ja nicht, dass seine Äußerungen auf diesen Gebieten Wissenschaft sind. Im Gegenteil, hier ist er ja Anfänger oder bestenfalls schlichtweg ein Amateur, ja vielleicht nur ein ganz durchschnittlicher Pfuscher. Seine Äußerungen können hier niemals aufgrund seiner Autorität als Geologe befestigt werden. Aber nichtsdestoweniger werden seine Autorität und sein Professorentitel bei den Glaubensanhängern oder bei einem großen Teil der Öffentlichkeit seinen Worten den Weg ebnen, als ob er auch Experte der Geistesphänomene wäre. Und diese Glaubensanhänger, die seine Äußerungen über diese Phänomene akzeptieren, akzeptieren also die Äußerungen eines Pfuschers. Sie akzeptieren die Beurteilung einer Sache von einem Mann, der dieser Sache gegenüber in Wirklichkeit immer noch nur Lehrling ist, weil dieser "Lehrling" Experte und eine Autorität von etwas ist, das überhaupt nicht zu den Geistesphänomenen gehört und ihm absolut keine Qualifikationen in dieser Hinsicht geben kann. Und ihr Anerkennen seiner Beurteilung dieser Phänomene wäre natürlich ebenso unlogisch unterbaut, auch wenn seine Beurteilung nicht zugunsten der Phänomene gewesen wäre. Das Ableugnen eines Professors von Geistesphänomenen, kosmischem Bewusstsein, Klarsehen usw. kann niemals zur Anerkennung berechtigen, wenn ihm Erfahrungen und Wahrnehmungsfähigkeiten auf diesen Gebieten völlig fehlen und er hier im allerhöchsten Grad noch in den Kinderschuhen steckt, selbst wenn er auch als Experte Kenntnis von Erd-, Lehm- und Granitschichten hat.
Da ein Wissenschaftler, ein Professor, ganz gleich was für ein großer Experte er auch in dem einen oder anderen Fach sein möge, in seinem Bewusstsein unvermeidlich Bereiche oder Fächer haben muss, wo er immer noch nur ein Anfänger, ein Amateur oder bloß ein Pfuscher ist, versteht man also, dass seine Äußerungen auf diesen Gebieten keine Wissenschaft sein können. Bei der Beurteilung einer Sache durch einen Professor kann man also sehr wohl mit der Auffassung eines Pfuschers konfrontiert werden.
Ich habe das hier angeführt, weil diese Auffassung bei der Öffentlichkeit nicht ganz geläufig ist. Diese Öffentlichkeit nimmt die Äußerungen eines Professors oder eines anderen Wissenschaftlers weitgehend sehr ernst, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob die Äußerungen des Professors aus dem Bereich stammen, in dem er eine Autorität ist, oder ob sie aus dem Bereich stammen, in dem er noch ein Pfuscher ist. Blind alles aufgrund des bloßen Titels eines anderen Wesens zu akzeptieren, kann also, wie hier gezeigt wurde, nicht nur ohne mentalen Wert, sondern auch im höchsten Grad unglücklich oder irreführend sein. Nur da, wo der Wissenschaftler sich in dem Fach äußert, in dem er wirklich Experte und eine Autorität geworden ist, sind seine Worte und seine Beurteilung fruchtbringend, von Nutzen und zur Freude für andere.
14.32 Was die Wissenschaft über das "Livets Bog" sagt
Was das "Livets Bog" betrifft, so wird es auch von Menschen beurteilt werden, die zu den Repräsentanten der Wissenschaft oder dem hier erwähnten Bereich gehören, in dem die Wesen nur materialistisch eingestellt sind. Ja, des Öfteren sind sogar Anfragen an den Urheber dieses Buches sowie dessen Mitarbeiter gerichtet worden mit der Frage "Was sagt die Wissenschaft über das Livets Bog"? – Und wir werden hier in Form der "C-Kritik" ein kleines Streiflicht darauf werfen, welche Auffassung diese Autoritäten der materiellen Sphäre von diesem Werk haben können, und auf den wahren Wert dieser Meinung.
Wie oben angedeutet, ist die Aussage der Wissenschaft über ein Problem von außerordentlich entscheidender Bedeutung für den gewöhnlichen Erdenmenschen, ja so außerordentlich wichtig, dass dieses Wesen in großem Ausmaß ebenso dogmatisch an diese Aussage gebunden ist, wie gewisse religiöse Menschen unerschütterlich dogmatisch an die religiösen Dogmen gebunden sind. Und es gilt hier in der materiellen Richtung wie in der religiösen, dass fast ausschließlich der Glaube und nicht die Logik oder die Intelligenz für die Einstellung der Menschen entscheidend ist. Dass es so ist, ist ganz natürlich. Solange ein Wesen nicht selbst in ausreichendem Grade den Orientierungssinn in dem einen oder anderen Bereich hat, ist es gezwungen, von den Wesen abhängig zu sein, die es für Autoritäten oder Experten des betreffenden Bereichs hält. Das ist das tragende Gesetz, das auch das Fundament in der Einstellung des kleinen Kindes zu den Eltern ist. In den ersten frühen Kinderjahren macht sich auch hier mehr der Glaube als die Intelligenz geltend. So ein kleines Kind betrachtet in diesen ersten Kinderjahren seine Eltern als Kapazitäten in "allen" Bereichen und glaubt felsenfest an die Aussage und Haltung seines Vaters und seiner Mutter zu jedem äußeren, dem Kind fremden, Problem als unfehlbar.
Aber so wie das kleine Kind nach und nach, wie es heranwächst und seine Intelligenzfähigkeit beginnt, sich geltend zu machen, entdeckt, dass die Eltern in Wirklichkeit noch lange nicht Kapazitäten in "jeder" Hinsicht sein können, entdecken auch die Glaubensanhänger der Wissenschaft allmählich, dass die jetzige irdische Wissenschaft gar keine ausreichende Kapazität auf "allen" Gebieten ist. Sie entdecken nach und nach, dass es in Wirklichkeit viele Fragen hinsichtlich ihrer eigenen Existenz gibt, die die Wissenschaft überhaupt nicht intelligenzmäßig zufriedenstellend beantwortet, oder dass diese vielleicht sogar offen erkennt, dass "man das nicht weiß", oder auf andere Weise ihre Machtlosigkeit entschleiert, indem sie erklärt, dass das Problem "außerhalb jeder menschlichen Beobachtungsfähigkeit liegt", und ihre Kapitulation damit tarnt, dass sie jeden Versuch, in das betreffende Gebiet einzudringen, als "unwissenschaftlich" stempelt.
Und so wie das Kind andere Wege zur Beantwortung seiner Fragen suchen muss, wenn es sieht, dass die Eltern nicht mehr die richtigen Kapazitäten dazu sind, diese Antwort zu geben, fangen auch die Glaubensanhänger der Wissenschaft in einem gewissen Stadium ihrer Entwicklung an, andere Wege zur Beantwortung der Fragen zu suchen, die zu den Bereichen gehören, wo die offizielle Wissenschaft entweder offen oder getarnt kapituliert.
14.33 Es gibt Gebiete, wo die anerkannte Wissenschaft kapitulieren muss
Es gibt also Gebiete, wo die anerkannte Wissenschaft kapitulieren muss. Und gerade dies wird so oft von ihren Glaubensanhängern insbesondere und von der Öffentlichkeit im Allgemeinen vergessen. Aber wenn es also Bereiche, Felder oder Situationen gibt, denen die Wissenschaft machtlos gegenüber steht, d.h. völlig unwissend, was bedeutet dann ihre Beurteilung dieser Erscheinungen? – Ja, eine Beurteilung, die auf kompletter Unwissenheit basiert, kann ja nur eine Entschleierung dessen sein, dass ihr Urheber zu den Wesen gehört, die da sicher wandern, wo Engel nicht hinzutreten wagen. Und die Entschleierung wird desto kompromittierender, je wissenschaftlicher die Position und die Autorität sind, die dieser Urheber im rein materiellen Bereich hat. Ein solches Wesen ist keine Zierde für die offizielle Wissenschaft, sondern eher ein Schandfleck. Und wir sehen denn auch, dass die höchsten und edelsten Repräsentanten dieser Wissenschaft kraft ihrer großen Wahrheitsliebe davor ausweichen, Erklärungen für Bereiche zu geben, die völlig außerhalb ihrer Kompetenz liegen. Sie sehen ein, dass die Erklärungen, die sie hier geben würden, unmöglich wissenschaftlich sein könnten und dass sie mit solchen Erklärungen völlig unwissenschaftlich handeln würden. Ein Wissenschaftler, der unwissenschaftliche Erklärungen verbreitet, kann ja nur ein Verräter der Wissenschaft sein, der die heilige Flamme schwächt oder verdunkelt, die die wahre Wissenschaft an sich absolut nur sein sollte und sein kann. Ist man kein Repräsentant der Wahrheit, kann man unmöglich ein vollkommener Wissenschaftler sein. Wissenschaft an sich ist Wahrheit. Die Wissenschaft, die keine Wahrheit ist, kann unmöglich Wissenschaft sein.
Und es sind doch auch nur die weniger wahrheitsliebenden Wissenschaftler, die sich damit befassen, sich "autoritativ" in den Feldern oder Bereichen zu äußern, die außerhalb der Kompetenz ihres Doktorgrades oder ihrer Professur liegen. Die richtig großen Wissenschaftler, diejenigen, die der Menschheit wirklich Wissen und Verständnis auf dem Gebiet der materiellen Bereiche geben, bestätigen oder bestreiten kraft ihrer großen Achtung und Demut vor der absoluten Wahrheit nichts, was sie nicht mit unumstößlichen wissenschaftlichen Beweisen sanktionieren können. Etwas zu bestreiten oder zu bestätigen, was nicht auf dieser felsenfesten Grundlage ruht, ist eine Entheiligung für sie und unvereinbar mit der Natur und dem Gewissen ihres Geistes. Sie nehmen also eine neutrale Stellung auf jedem Gebiet ein, das außerhalb ihrer Kompetenz liegt, und wissen, dass sie sich ausschließlich mit dieser Haltung dessen sicher sein können, mit ihrer Autorität den neuen Entdeckungen oder Zweigen der Wissenschaft, die eventuell gerade auf diesen Gebieten oder in diesen Bereichen hervorsprießen könnten, nicht zu schaden oder ein Hindernis zu sein. Dieses Feingefühl oder diese Gewissenhaftigkeit hat der robuste Wissenschaftler nicht. Er lebt noch in einer Art Rausch oder Selbstgefälligkeit über den Doktorgrad, den er sich erkämpft hat. Und mit dieser Anbetung seiner Position und mit seinem unbefriedigten Ehrgeiz geringschätzt er die Aussage jedes Wesens oder wird sogar jedem Wesen gegenüber intolerant, das sich den Stempel der Wissenschaft nicht angeeignet hat. Und unter dem Deckmantel seines eigenen Doktortitels äußert er sich jetzt sehr "autoritativ" kritisierend und verurteilend, weit über die Grenzen seiner Kompetenz hinaus, über die Meinungen und Auffassungen eines solchen Wesens, ohne zu ahnen, dass dieses Wesen ihn der Intellektualität nach himmelhoch überragen kann, auch wenn es weder einen Professorentitel noch einen Doktortitel hat. Ein solcher Wissenschaftler wird damit in gewissem Maße das Sinnbild "des leeren Fasses, das am meisten lärmt". Und der Lärm von solchen "leeren Fässern" innerhalb der Wissenschaft kommt insbesondere der Öffentlichkeit zu Ohren, da die hervorragenderen intellektuellen Wissenschaftler vorsichtig und kultiviert sind. Oft ist es nur das Echo dieses Lärmes, das durch die Buchkritik, Theater- und Filmrezensionen der "großen Zeitungen" schallt. Wer sind nun die "großen Zeitungen" oder die Presse? – Ja, sind das nicht auch Erscheinungen, die nach und nach ihre geschworenen Glaubensanhänger bekommen haben? – Und ist es nicht auch eine ständige Frage innerhalb eines großen Teils der Öffentlichkeit geworden: "Was sagt die Presse?" – Und ist es nicht so, dass die Antwort der Presse außerordentlich ernst genommen wird?
14.34 Mit der Presse ist es wie mit der Wissenschaft
Hier muss man natürlich auch sagen, dass es mit der Presse wie mit der Wissenschaft ist, nämlich dass ihre Ansicht den Menschen in einem außerordentlich großen Umfang von Nutzen und zur Freude und oft im selben Ausmaß eine große sachliche Anleitung ist. Aber dann geht es natürlich hier wie mit der Wissenschaft. Die Öffentlichkeit glaubt nach und nach, dass die Ansichten der Presse sowie die der Wissenschaft unfehlbare Orakelsprüche bei "allen" Gegebenheiten und in "allen" Situationen seien. Und man versteht, dass die Sympathien oder Antipathien sowohl der Presse als auch der Wissenschaft für das eine oder andere Problem riesige Meinungsbildungen zugunsten dieser Antworten bei den Glaubensanhängern auslösen können, die ja alle Wesen sind, die dem tierischen Herdenbewusstsein noch nicht entwachsen sind. Die Wissenschaft wie auch die Presse können riesige Massen sowohl mit ihrer Antipathie- als auch ihrer Sympathiepropaganda mitreißen, und das kann ja nur dann gut sein, wenn es ausschließlich zugunsten der absoluten Wissenschaft oder Wahrheit geschieht. Es ist jedoch dann unglücklich, schädlich, ja sogar kriegerisch, wenn sich Presse und Wissenschaft außerhalb des Bereichs ihrer Kompetenzen äußern, d.h. in den Bereichen, in denen die Presse sowie die Wissenschaft nur der Lärm oder das Gepolter der "leeren Fässer" sind. Da, wo dieser Lärm oder dieses Gepolter sich "Wissenschaft" oder "die öffentliche Meinung" nennen, müssen sie natürlich mit dem Leben selbst oder der Wirklichkeit kollidieren. Davon kann sich nur die Naivität blenden lassen.
14.35 Die Geisteswissenschaft liegt außerhalb des Bereichs der anerkannten Wissenschaft
Übrig bleibt die Frage, welcher Zweig der Wissenschaft dazu qualifiziert ist, die Analysen und den Stoff der Art, die das "Livets Bog" enthält, zu beurteilen. Ja, ist die Antwort hier nicht diese, dass dieser Stoff außerhalb der Bereiche liegt, die die anerkannte Wissenschaft zum jetzigen Zeitpunkt erforscht hat oder mit denen sie vertraut ist? – Da ihre Domäne noch insbesondere auf die Kenntnis von Maß- und Gewichtsfazits basiert, wird sie eine wahre wissenschaftliche Kenntnis von einem Buch oder Werk, das ausschließlich auf "Lebensäußerungsfazits" beruht, nicht formulieren können. Von den fortgeschrittensten Repräsentanten oder Trägern der Wissenschaft werden wir deshalb keine eigentliche Beurteilung dieses Buchs erhalten, da solche edlen Forscher sofort einsehen werden, dass der Bereich dieses Buches außerhalb ihrer wissenschaftlichen Kompetenz liegt. Was wir an Aussagen der Wissenschaft über die Geisteswissenschaft erfahren, sind deshalb hauptsächlich der bereits geschilderte Lärm oder das Gepolter der "leeren Fässer".
Dass es Doktoren oder Akademiker geben kann, die Sympathie zugunsten der Geisteswissenschaft ausdrükken, ja, die sogar "A-Kritiker" sein können, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Ihre Sympathie ist dann jedoch Ausdruck einer ganz anderen Seite ihrer seelischen Mentalität als die, die das Fach ausdrückt, in dem sie jeweils Wissenschaftler oder Spezialisten geworden sind. Dass es so ist, wird durch den Umstand zur Tatsache, dass ein anderes Wesen, das in demselben wissenschaftlichen Fach Spezialist ist, sehr wohl ein völlig entgegengesetztes Verhältnis zur Geisteswissenschaft haben kann und ein starker Gegner davon, ja sogar das "leere Fass", das poltert, sein kann. Aber weder dieser Lärm noch die genannte Sympathie basieren auf dem wissenschaftlichen Feld, das die Grundlage für die wissenschaftliche Position und den akademischen Rang oder Titel dieser zwei Wesen bildet, und haben also nichts mit der materialistischen Wissenschaft zu tun.
Dass diese seelische Seite der Mentalität der Wesen, die in den kosmischen Analysen beschrieben wird, es auch einmal erreichen wird, zur anerkannten Wissenschaft zu gehören, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Und ein Anlauf zum Erforschen der mentalen Seite des Seelenlebens, worauf die Geisteswissenschaft basiert, hat denn auch begonnen, sich zu zeigen. Dieser neue Zweig der Wissenschaft erscheint unter dem Namen "Parapsychologie". Ich zweifle nicht daran, dass dieser Wissenschaftszweig allmählich von außerordentlich großer Bedeutung werden kann, wenn er ein Produkt edler intellektueller Forscher wird. Aber eine Geisteswissenschaft aus erster Hand kann er niemals werden, solange seine Repräsentanten nicht mit dem kosmischen Klarsehen ausgerüstet sind, das allein der wahren Wissenschaft in den höchsten seelischen Bereichen zugrunde liegt. Solange die anerkannte Wissenschaft keine Fakultät hat, die auf Wesen mit einer solchen Kapazität basiert, kann diese Wissenschaft keine rechtmäßige Autorität auf dem Gebiet der absoluten Geisteswissenschaft sein. Und das, was wir von ihr aus zu hören bekommen, wird in der Regel keine Wissenschaft sein, sondern in großem Ausmaß hauptsächlich der erwähnte Lärm oder das Gepolter. Solange die anerkannte Wissenschaft die Geisteswissenschaft nur mit Hilfe von Wesen beurteilen kann, die aufgrund der Unfähigkeit ihrer Sinne im kosmischen Bereich noch nie mittels Selbstschauen imstande waren, die höheren seelischen Erscheinungen zu sehen, auf die kosmisches Bewusstsein und die darauf folgende Geisteswissenschaft basieren, liegt diese Geisteswissenschaft völlig außerhalb der Kompetenz der anerkannten Wissenschaft.
13.36 Die C-Kritik oder die laienhafte Auffassung der Akademiker von der Geisteswissenschaft
Da die höchsten und edelsten Repräsentanten der anerkannten Wissenschaft von dieser Erkenntnis immer beseelt sein werden und daher einsehen, dass sie noch keine Grundlage haben, die Geisteswissenschaft zu bestätigen oder zu verneinen, können sie nur empfinden, mit Logik und Feingefühl in Kontakt zu sein, wenn sie da neutral bleiben, wo sie die notwendigen Qualifikationen nicht haben. Und diese Haltung ist also die einzig wahre Antwort, die die anerkannte Wissenschaft vorläufig in Bezug auf alle höheren kosmischen Probleme und Erscheinungen geben kann. Alle Behauptungen, Verneinungen wie auch Bestätigungen der Geisteswissenschaft und der kosmischen Fähigkeiten, die heute von Repräsentanten der materiellen Wissenschaft doziert werden, haben nichts weiteres mit dieser Wissenschaft zu tun, als dass deren Urheber Akademiker sind. Aber das wissenschaftliche Gebiet, in dem sie Akademiker, Doktoren oder Professoren geworden sind, kann nicht Geisteswissenschaft sein, da es noch keine Fakultät mit kosmisch bewussten Lehrern dafür innerhalb der anerkannten Wissenschaft gibt. Die wissenschaftliche Position dieser Akademiker basiert also auf einer ganz anderen Fakultät und einem ganz anderen bewusstseinsgemäßem Gebiet des Lebens als dem, das die Geisteswissenschaft repräsentiert. Diese wissenschaftliche Position gibt ihnen also keine Voraussetzungen dafür, sich autoritativ über die Geisteswissenschaft zu äußern. Und ihre Ansichten über diese Wissenschaft können also nur die eines gewöhnlichen Laien sein. Dass die "Laienauffassungen" dieser Akademiker über die Geisteswissenschaft ebenso gut reine gefühlsmäßige Antipathiekundgebungen (das Poltern der Fässer) sein können wie auch wahre intellektuelle Sympathiekundgebungen (A-Kritik), bestätigt ja auch nur, dass ihre Ansichten nichts mit der anerkannten wissenschaftlichen Seite ihres Bewusstseins zu tun haben. Da, wo die "Laienauffassung" des Akademikers eine unintellektuelle Gefühlseinstellung bei der Beurteilung der geisteswissenschaftlichen Erscheinungen enthüllt, stellt sie ein unwissenschaftliches Verhältnis zur Geisteswissenschaft dar. Da dieses unwissenschaftliche Verhältnis auf unintellektuellem Gefühl basiert, kann es ebenso gut in einer außerordentlichen Lobhudelei wie auch in einem raffinierten Tadel resultieren, je nachdem, was dem Urheber zum Vorteil wird. Die unintellektuelle Lobhudelei und der unintellektuelle Tadel dieser Akademiker bezeichnen wir mit der "C-Kritik".
13.37 Die Wesen der D-Kritik können fanatische Anbeter der modernen religiösen Bewegungen sein
Die nächste Form der Kritik, die dem "Livets Bog" gegenüber entstehen kann, ist die der "D-Kritiker". Wie die Leser bereits wissen, sind diese Wesen ein Menschentyp, der zu intelligent ist, um an religiöse Dogmen zu glauben, aber dennoch nicht intelligent genug, um "die göttliche Suggestion" entbehren zu können. Sie sind noch in großem Ausmaß an den "Glauben" statt der Intellektualität in Bezug auf ihre religiöse Einstellung gebunden oder werden vom "Glauben" statt der Intellektualität beherrscht. Kraft ihres Glaubens sind sie noch keine freien Wesen oder Forscher, auch wenn sie in kleinem Ausmaß eine beginnende Intelligenzbetonung aufweisen. Die vorläufige Wirkung dieser Intelligenzbetonung ist in Wirklichkeit nur die, dass sie von den überlieferten religiösen Dogmen in dem Maße befreit sind, dass sie sich gerade von den allgemeinen kirchlichen Autoritäten befreien konnten. Aufgrund ihrer noch überwiegenden Gefühlsbetonung sind sie jedoch in großem Ausmaß stark gebunden an mehr oder weniger bedeutende moderne religiöse Bewegungen wie Theosophie, Anthroposophie, Spiritismus u. ä. Wie wir jedoch bereits erwähnt haben, werden diese Bewegungen natürlich von einem höheren intellektuellen Typ als den hier genannten getragen und umfassen sowohl "A-Kritiker" als auch "B-Kritiker". Die Wesen, deren Kritik wir hier gerne erörtern möchten, sind also von einem Typ, der in Wirklichkeit noch gar kein freier Forscher, sondern kraft seiner überwiegend gefühlsbetonten Einstellung ein fanatischer Anbeter einer der erwähnten oder ähnlichen religiösen Bewegungen und deren besonderen Struktur und Wahrheitslehre ist. Dass ein solches Wesen nicht mit einer ebenso glühenden Sympathie eine andere Form der Auslegung über die ewigen Fazits betrachten kann als die, die seine eigene Bewegung repräsentiert, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit, denn hier ist ja nicht die Rede von der Intellektualität dieser Fazits. Kraft der überwältigenden Gefühlsbetonung statt der wahren Intellektualität, die dem Beurteilungsvermögen eines solchen Wesens zugrunde liegt, wird seine Beurteilung nicht davon ausgehen, was wirklich intellektuell und damit wissenschaftliche Wahrheit ist, sondern davon, was zu seiner besonderen Sympathie für seine eigene Sekte oder Bewegung passt. Je nachdem, ob die eine oder andere fremde religiöse Auffassung nicht zu seiner Sympathie für die religiöse Einstellung passt, deren fanatischer Anhänger er aufgrund seines zu starken gefühlsbetonten Wesens ist, wird seine Kritik an der fremden Auslegung der Probleme eher in Richtung auf Verfolgung gehen, ganz gleich, ob diese Auslegung wissenschaftliche Wahrheit ist oder nicht. Wenn diese Auslegung jedoch zugunsten seiner gefühlsbetonten Auffassung ist, wird seine Kritik dementsprechend ein übertriebenes Bewundern und eine übertriebene Sympathie sein, ebenso völlig unabhängig davon, ob diese Auslegung wirklich intellektuell ist oder nicht.
13.38 Entrüstung, unwissenschaftliche Behauptungen und Verleumdung der D-Kritik
Was ein solches Wesen vom "Livets Bog" und den darin entschleierten intellektuellen Analysen der ewigen Fazits hält, ist also eher davon abhängig, inwieweit dieses Buch die gefühlsbetonte religiöse Einstellung dieses Wesens anspricht, als davon, ob es mit der absoluten Wahrheit oder Intellektualität übereinstimmt. Wenn der Inhalt dieses Buches kein besonderer Schutz oder keine Verteidigung für die besonders gefühlsbetonte Einstellung dieses Wesens zu den ewigen Fakten ist, wird das Buch zum Gegenstand der Verfolgung, während es im entgegengesetzten Fall übertrieben akzeptiert wird, selbst wenn es noch so unlogisch wäre. Dass das Obige richtig ist, kann man an der Kritik sehen, die von solchen Wesen stammt. Sie wird nie richtig sachlich sein, sondern ist eher eine Äußerung der Entrüstung, die auf die besonderen Analysen dieses Buches abzielt, die mit der speziellen Auffassung dieses Wesens kollidieren. Von diesen Analysen wird mitunter ohne irgendeine wissenschaftliche Begründung behauptet, dass sie Äußerungen "luziferischer" und "ahrimanischer" Kräfte seien oder auf andere Weise irreführende, dunkle Mächte repräsentierten. Wenn es überhaupt eine Begründung gibt, dann besteht sie fast immer nur darin, dass der eine oder andere der Lieblingslehrer des Kritisierenden die Probleme auf eine andere Weise ausgelegt hat. Die Waffen dieser Wesen sind also keine wissenschaftlichen oder konkreten Analysen.
Und dann, wenn ihre unwissenschaftlichen Behauptungen nicht den Ausschlag geben können, wird die Kritik schlimmstenfalls gegen den Urheber dieser Analysen gerichtet. Verleumdung oder allerlei Gerede, die ihn in Verdacht bringen, werden rechts und links verbreitet, um wenn möglich auf diese Weise seine vermeintlichen schwarzen Manifestationen zum Aufhören zu bringen oder zu schwächen. Wörter wie "Scharlatan", "Schwindler" oder "Betrüger" sind die besonderen Wurfgeschosse, mit denen man gern den Urheber und die Mitarbeiter fremder religiöser Bewegungen steinigen möchte. Da diese Wesen, wie bereits beschrieben, aufgrund ihres stark gefühlsbetonten Zustandes sowohl eitel als auch ehrgeizig sind, wird die Frage der Bewahrung der physischen Position und des Ansehens ihrer eigenen Sekte auch zu einem sehr ausschlaggebenden Faktor bei ihrer Beurteilung. Jede Landgewinnung einer anderen Bewegung an physischer Position und Popularität als ein drohender Nebenbuhler um die Gunst des Publikums hat auch einen stark hervortretenden dunklen Einfluss auf die Haltung dieser Wesen zu einer solchen wachsenden neuen religiösen Einstellung.
Wie wir hier gesehen haben, sind diese in allzu hohem Grade gefühlsbetonten Wesen also außerstande, eine sachliche Beurteilung dieser neuen Einstellung zu geben. Ihr eigenes rein persönliches Wohlbefinden, ihre Position und ihr Ansehen sind noch allzu stark an die Struktur und Position ihrer besonderen religiösen Sekte gebunden, so dass ihnen dieses Wohlbefinden mit dem Sein oder Nichtsein dieser Sekte zu stehen und zu fallen scheint. Wahre Hochintellektualität ist noch kein ausschlaggebender Faktor bei dem Beurteilungsvermögen dieser Wesen. Jede Form der Kritik solcher Wesen wird sich daher fast immer als reine Entrüstung über die Entwicklung religiöser Institutionen und Bewegungen zeigen, die eine drohende Kränkung ihrer eigenen persönlichen, religiösen Position sein könnten, ganz gleich, wie intellektuell berechtigt und unterbaut das mentale und physische Fundament dieser Institutionen und Bewegungen auch sein möge. Eine solche Kritik an meiner Geistesarbeit bezeichnen wir als die "D-Kritik". Überall wo eine geistige Arbeit mit Hilfe von Entrüstung, Verleumdung oder unintellektuellen, gefühlsmäßigen Begründungen oder einer puren persönlichen Verfolgung andersdenkender Wesen kritisiert oder angegriffen wird, macht sich also diese unintellektuelle Kritik geltend. Wenn die Verleumdung jedoch in der Tat keine realistische Begründung hat und die Kritik an unserer geistigen Einstellung nur eine unintellektuelle, gefühlsbetonte Auswirkung der Entrüstung eines Wesens ist, hat sie auf all das, was wirklich wahr ist, keinen Einfluss. Die mentale Verfolgung solcher Wesen mit einer neuen Entrüstung zu vergelten, entschleiert nur, dass man selbst ein ausgeprägter "D-Kritiker" ist. Denn jede Form von Entrüstung ist eine gefühlsbetonte Äußerung, die ihren Urheber unerschütterlich als unintellektuell enthüllt.
13.39 Die E-Kritiker sind alle im Glauben an religiöse Sekten gebunden
Außer den vier Formen von Kritik, die wir hier beschrieben haben, gibt es noch eine weitere Form der Kritik. Diese kommt von "E-Kritikern" oder Wesen, die alle ohne Ausnahme in unerschütterlich festem Glauben an religiöse Sekten gebunden sind. Da dies, in festem Glauben gebunden zu sein, dasselbe ist, wie in den einen oder anderen mentalen Zustand hineinsuggeriert zu sein, sind solche Wesen noch nicht als freie Wesen zu betrachten in Bezug auf Gedanken oder Auffassungen, die zu jener Seite ihrer Mentalität gehören, die der Suggestion unterworfen ist. Sie können dagegen ausgezeichnete intelligenzbetonte Forscher sein, ja, sie können sogar Wissenschaftler in solchen mentalen Bereichen sein, die außerhalb der gebundenen Seite ihrer Mentalität liegen. Da diese Suggestion alle die Denkzentren in sämtlichen Wesen bindet, mit deren Hilfe sie Religiosität wahrnehmen, können diese Wesen überhaupt nicht in irgendeiner anderen religiösen Richtung denken oder begreifen oder eine andere religiöse Vorstellung haben als jene, die innerhalb des Sperrgebiets der Suggestion Platz haben kann. Diesen Wesen ist es völlig unmöglich, ihre Vernunft oder Intelligenz in harmonische Verbindung mit der religiösen Einstellung zu bringen, die die Suggestion ihnen aufzwingt. Ein solcher Gebrauch des Verstandes oder eine solche Verbindung ist für sie Entheiligung, Blasphemie, ja sogar Sünde. Gott ist für sie "unerforschlich", so wie "seine Wege unergründlich sind". Und diese Wesen sind mit dieser Einstellung völlig zufrieden. Sie vermissen eine wahre logische Begründung für ihren Glauben überhaupt nicht. Sie sind felsenfest daran gebunden durch den gleichen Urinstinkt, der die Zugvögel über Land und Meer hin- und zurückführt oder der das kleine, eben ausgebrütete Küken sofort dazu bringt, nach einem Korn zu suchen oder zu kratzen. So wie dieser Urinstinkt ein Wesen Tausende von Meilen sowohl über Land als auch über Meer bringen kann oder das kleine Küken zu Körnern oder Getreide leitet, kann er auch ein Lebewesen heil durch die unintellektuelle Sphäre oder Winterzone der Spirale führen.
In einer Zone, in der die Intelligenz noch latent ist, erginge es den Wesen ziemlich schlecht, wenn diese Suggestion als Urinstinkt sie nicht unerschütterlich an den ihnen nun einmal vorgeschriebenen Weg durch die Finsternis, die die intellektuellen Sphären der Spiralen voneinander trennt, binden würde. In einer solchen mentalen Dunkelzone, in der die Wesen ihre kosmische Reise noch nicht intellektuell bewältigen können, ist es göttlich, dass die Vorsehung die Wesen durch die Suggestion an solide Führer binden kann, die sie heil an allen mentalen Klippen vorbei führen können, bis sie selbst mittels der Entwicklung ihre eigene Intellektualität in Gebrauch nehmen können und damit ihre Spiralreise frei mittels der eigenen freien Willensführung fortsetzen können. Dieses Herdenbewusstsein, diesen Instinkt- oder Glaubenszustand, kennen wir aus dem "Livets Bog" als "die göttliche Suggestion".
13.40 Alle E-Kritiker sind "der göttlichen Suggestion" unterworfen
Da alle "E-Kritiker" Wesen sind, die dieser Suggestion noch unterworfen sind, was sich eben als ein unerhört starker Glaube und ein darauf basierter ebenso starker Anschluss an irgendeine religiöse Sekte oder Bewegung zeigt, ohne dass sich dieser Glaube oder Anschluss auf eine höhere intellektuelle Grundlage gründet, sondern eher auf Instinkt, sind diese Wesen also völlig unempfänglich für eine intellektuelle Beeinflussung ihrer Einstellung. Diese kann absolut nur ins Wanken gebracht werden durch die drastischen Leidensschicksale, die insbesondere das Kolorit der Primitivität oder der mentalen Dunkelzone sind. Diese bearbeiten nach und nach das Gefühlsvermögen, das wiederum Reflexe zurück auf das Instinktvermögen wirft, wodurch die Suggestion ihrer Grundlage beraubt wird, und der Glaube des Wesens beginnt, sich in einer Reihe von Zweifeln aufzulösen. Ein mehr oder weniger fortgeschrittener Zustand dieses Aufwachens kennzeichnete gerade die anderen Formen der hier in diesem Artikel beschriebenen Kritiker des "Livets Bog". Während diese mehr oder weniger für einen intellektuellen Einfluss empfänglich waren, sind die "E-Kritiker" dagegen Wesen, die diesen wahren Zustand des Zweifelns noch nicht erreicht haben. Sie glauben völlig unabhängig von irgendeiner intelligenzmäßigen Begründung. Ob das, woran sie glauben, oder ob die religiöse Einstellung, die sie haben, logisch oder unlogisch ist, hat überhaupt keinen Einfluss auf ihren Glauben.
Dass diese Wesen ein Werk wie das "Livets Bog", das eine überwältigende religiöse Freiheit und Unabhängigkeit von Glaube, Dogmen, früheren Propheten und heiligen Büchern repräsentiert, nicht verstehen können, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Für solche Wesen wäre ein Akzeptieren dieses Buches dasselbe wie ein Sprung hinaus in einen bodenlosen mentalen Abgrund. Sie haben ja nicht die starken Flügel der eigenen Intellektualität, um sich zu tragen oder aufrechtzuerhalten, so wie all die Wesen sie haben, für die dieses Werk geschrieben ist. Zu glauben, dass man diese Wesen zum "Livets Bog" bekehren könne, wäre ein sehr großes Missverständnis, wie ein solcher Versuch auch ein Verstoß gegen die Gesetze der Liebe und überhaupt nicht im Kontakt mit den Vorschriften des "Livets Bog" wäre. Die Intellektuellen müssen doch "älter" in der Entwicklung sein als die Unintellektuellen. Was ist denn in diesem Fall mehr mit dem Liebesgesetz des Lebens in Kontakt, als dass die "Älteren" die "Jüngeren" verstehen, die Intellektuellen die Unintellektuellen. Und mit diesem Verständnis tritt ja eine vollkommene Toleranz ein.
Dass wir eine solche Toleranz nicht von den Wesen erwarten können, die noch vom Glauben gebunden sind, ist natürlich eine Selbstverständlichkeit. Sie haben ja die Göttlichkeit der Intellektualität noch nicht bemerkt oder können nicht verstehen, wie hervorragend deren Flügel durch das Weltall tragen können. Sie können daher nur sehen, dass alle, die ihren starken Glauben oder ihr Vertrauen zu den überlieferten anerkannten religiösen Vorschriften und Idealen nicht haben, hilflos in tiefe Abgründe stürzen, ja, sogar "verdammt" oder auf dem Weg zur "Hölle" sind. Mit dieser Einstellung und mit diesem Auffassungsvermögen ist es selbstverständlich, dass sie jeden, der etwas von dem Frieden, Optimismus oder dem glücklichen Zustand widerspiegelt, die das "Livets Bog" seinen intellektuellen Lesern unerschütterlich verleiht, nur als freche Heuchler voller Hochmut und Angeberei oder sogar als Gotteslästerer betrachten können. Diese Menschen können ja unmöglich verstehen, dass wahrer Friede und wahres Glück zugänglich sein könnten auch außerhalb der besonderen Vorschriften und Ideale, die ihnen heilig sind.
Die Kritik am "Livets Bog", die von diesen Wesen kommen kann, ist also auf keine Weise Ausdruck für Intellektualität, sondern in besonderem Grad Ausdruck für unintellektuelle instinkt- und gefühlsmäßige mentale Affekte, die das "Livets Bog" auf die eine oder andere Weise als Erzeugnis "dunkler Mächte" verurteilen und dessen Urheber und Anhänger als Wesen, die "einer ewigen Verdammnis" entgegeneilen. Diese Anschauung einer intellektuellen Manifestation bezeichnen wir hier als die "E-Kritik".
14.41 Von einer vollkommenen Toleranz beseelt zu sein, bedeutet, mental befreit zu sein
Wir haben hiermit den Lesern einen Überblick über die speziellen Gesichtspunkte gegeben, die verschiedene Wesen kraft ihrer besonderen Psyche oder ihres mentalen Entwicklungsstadiums genötigt sind, zum "Livets Bog", seinem Urheber und seinen Anhängern zu haben. Mit Hilfe dieses Überblicks sollten somit alle Anhänger vom "Livets Bog" damit einverstanden sein, dass diese fremden Standpunkte alle ohne Ausnahme natürliche Erscheinungen sind, denen gegenüber jede Form von Intoleranz, Entrüstung und Zorn Äußerungen von Primitivität wären. Man kann die Wesen ja nicht mit Intoleranz oder Zorn von der einen Entwicklungsstufe auf die andere versetzen. Eine Bewusstseinseinstellung, für die man keine Wahrnehmungsbegabung hat, kann nicht durch physische oder mentale Peitschenhiebe herbeigeführt werden. Mit diesem Verständnis ist jede Entfaltung von Intoleranz, Zorn und Entrüstung also dasselbe wie ein Gehen da, wo Engel nicht hinzutreten wagen. Und um meine Leser vor diesem blinden Gehen zu schützen, habe ich mich verpflichtet gefühlt, den vorliegenden Überblick über die Fallen und Fallgruben zu geben, die das fehlende Verständnis anderer von den höchsten Problemen des Lebens für die Ruhe und das Gleichgewicht meiner Leser sein kann.
Tolerant zu sein, ist nicht dasselbe, wie allen möglichen Ausschweifungen und primitiven Tendenzen seinen Beifall zu geben, sondern es bedeutet, die absolute Notwendigkeit aller solcher Erscheinungen als Stufen in der Passage von Primitivität zu Vollkommenheit zu "verstehen". Zu verlangen, dass sich die Wesen nicht auf diesen Stufen befinden sollten, bedeutet zu verlangen, dass die Wesen von Primitivität zu Vollkommenheit springen sollten ohne kraft der Erfahrungen oder des natürliches Wachstums. Und eine solche Forderung ist jedem Lebewesen völlig unmöglich zu erfüllen. Ein tolerantes Wesen wird daher nie beginnen, ein anderes Wesen mit Analysen, Idealen und Begriffen zu bearbeiten, die mehr oder weniger außerhalb des Auffassungsvermögens dieses anderen Wesens liegen, und meidet damit völlig die dunkle Atmosphäre, die sonst zu heftiger Intoleranz, primitiver Diskussion oder sogar zu Streit und Gewalt führen könnte. Es legt also nicht ständig seine eigenen Meinungen an den Tag, sondern nur dann, wenn es in Liebe und Sympathie wirklich auf eine harmonische mentale Wellenlänge mit einem anderen Wesen kommen kann. Nur diese Methode der Ausbreitung der höchsten Form von Mentalität kann mit dem Liebesgesetz in Kontakt sein. Und wenn das Wesen dennoch erlebt, dass es zum Objekt der Intoleranz anderer wird, dann wird das wahre Verständnis für diese anderen Wesen, wie wir hier gesehen haben, nur dazu führen, dass es auf eine logische und liebevolle Weise nach rechts geht, wenn die anderen nach links gehen, oder dass es nach links geht, wenn diese anderen Wesen nach rechts gehen.
Objekt der Intoleranz vonseiten anderer zu sein, bedeutet mentalen Sklaven gegenüberzustehen. Das bedeutet unfreien Wesen gegenüberzustehen, Wesen, die noch mehr oder weniger an primitive Bewusstseinssphären festgenagelt sind.
Selbst ein hundertprozentiges Verständnis dafür zu haben und von der darauf beruhenden vollkommenen Toleranz beseelt zu sein, bedeutet, mental befreit zu sein. Und nur der mental Befreite kann in der Lichtglorie leben, die in dem ewigen Satz der Welterlösung ausgedrückt wird: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".
Der Artikel wurde von Martinus für den dänischen Kosmos 1941 (1-6) und 1942 (1-3) geschrieben und dort unter dem Titel "Omkring min skabelse af Livets Bog" veröffentlicht. Artikel-ID: 1840. Übersetzung: Liesel Lind. Erstmals im deutschen Kosmos 3-4/2010 und 1/2011 veröffentlicht.

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