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Artikelübersicht

M1790
Wenn man mit dem Leben Hasard spielt oder sein Leben zum Glücksspiel macht
von Martinus

1. Das Urbegehren ist das Fundament für das Dasein des Lebewesens
Das Fundament für das Dasein des Lebewesens ist genau das, dass es begehrt zu leben und zu erleben. Dieses Urbegehren ist ewig und unveränderlich, es ist ein Teil im Überbewusstsein des Lebewesens, und die Wurzel allen Begehrens und aller Wünsche ist das Urbegehren. In unserem täglichen Dasein jedoch sind unsere Begehren und Wünsche ausdifferenziert und sie sind nicht ewig, im Gegenteil, sie werden allmählich zufriedengestellt und von neuen Wünschen und Begehren abgelöst.
2. Die Wünsche und Begehren der Lebewesen sind den Gesetzen des Kreislaufs unterworfen
Das ist im Prinzip dasselbe wie bei unseren Körpern. Sie werden geboren und sterben, aber es werden neue Körper erschaffen, weil wir hinter dem physischen und den geistigen Körpern einen Ewigkeitskörper haben, in dem die sechs Grundenergien ihren ewigen Kreislauf haben, und auch die Wünsche und Begehren der Lebewesen sind den Gesetzen des Kreislaufs unterworfen. Sie sind Bewegungen im ewigen Urbegehren, so wie die Körper Bewegungen oder Kreisläufe im Ewigkeitskörper sind. Deshalb werden bis in alle Ewigkeit nach der Zufriedenstellung der alten Wünsche und Begehren neue Wünsche und Begehren folgen, und es wird so sein, dass diese neuen Wünsche und Begehren die Kontraste der vorhergehenden sein werden, von denen man nun eben gesättigt ist.
3. Gesättigt vom Krieg sehnen sich die Menschen jetzt nach dessen Kontrast
Was sind das nun für Wünsche, die die Erdenmenschheit dominieren? Ja, wir haben doch vor nicht allzu langer Zeit einander "Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr" gewünscht, und das sind glänzende Wünsche, selbst wenn es vielleicht in einigen Fällen Worte sind, die gewohnheitsmäßig gesagt wurden, ohne besondere Gedanken im Hintergrund. Aber welche Gedanken stehen denn eigentlich hinter den Worten "Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr"? Ja, das Prinzip der Weihnacht ist doch das Licht in der Dunkelheit, es ist "Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen", wie es im Weihnachtsevangelium heißt. Man wünscht also anderen Frieden und Freude und das wünscht man nicht bloß zu Weihnachten, sondern auch für das kommende Jahr. Das ist doch ein liebevoller und guter Wunsch. Und man liest ja auch in Zeitungen, dass Regierungschefs und andere bekannte Persönlichkeiten den Wunsch nach Weltfrieden und besseren Lebensbedingungen für die Menschen aussprechen. Es gibt wirklich den Wunsch und das Begehren nach einer Welt, in der der Krieg aufhören und von einer friedlichen Koexistenz abgelöst werden soll. Und das liegt daran, dass die Menschen vom Krieg gesättigt sind, dass sie sich nach dem Kontrast zum Krieg sehnen. Sie haben ihn aber wirklich einmal gewünscht, sonst hätte er nicht entstehen können. Manche Menschen werden vielleicht protestieren und sagen, dass sie sich niemals Krieg gewünscht haben, und sie meinen damit, dass sie den letzten Weltkrieg nicht gewollt haben oder einen kommenden Krieg nicht wollen. Aber die ganze Frage von Krieg und Frieden umfasst weitaus größere Perspektiven, zurück in die Vergangenheit und hinein in die Zukunft, als die Menschen es sich für gewöhnlich vorstellen.
4. Es gibt sowohl große als auch kleine Diktatoren in der erdenmenschlichen Gesellschaft
Die Erdenmenschen gehören noch dem Tierreich an und das Gesetz des Dschungels ist das Gesetz, das im Großen und Ganzen unter ihnen herrscht. Das Recht des Stärkeren ist nicht dem eigentlichen Tierreich vorbehalten, sondern erstreckt sich weit hinein in das intellektualisierte Tierreich, d.h. in die Zone der Erdenmenschen. Der Wunsch und das Begehren danach, der Stärkste zu sein und zu zeigen, dass man der Stärkste ist, findet sich auch noch im Bewusstsein des Erdenmenschen. Der Drang, mit seinem Willen und seinen Meinungen einen kleinen oder größeren Kreis von Mitwesen zu dominieren, ist im Charakter vieler Menschen zu finden. Es gibt massenhaft Diktatoren auf der ganzen Welt, nicht nur an der Spitze von Staaten und Gesellschaften, sondern auch in der Geschäftswelt, an Arbeitsplätzen und in Familien. Ja, jeder einzelne Erdenmensch hat einen Diktator in sich, obwohl dieser Diktator natürlich nicht bei allen gleichermaßen hervortritt. Bereits Kinder sind kleine Diktatoren, die auf den Boden aufstampfen können, wenn sie ihren Willen nicht bekommen, und man kann viele Beispiele dafür sehen, wie Kinder versuchen, ihre Umgebung zu dominieren. Aber Kinder repetieren ja auch während ihres Heranwachsens Bewusstseinsstadien früherer Inkarnationen, also Zustände, die sie in früheren Leben durchgemacht haben. Das ist auch der Grund dafür, dass der Wunsch nach Kriegsspielzeug bei Jungen in einem gewissen Alter, in dem sie die Kriegsmentalität früherer Inkarnationen repetieren, so stark sein kann. Das bedeutet aber nicht, dass sie später in ihrem Leben, wenn sie eben diesen Zustand vielleicht überstanden haben, besonders kriegerisch sein müssen. Der Kriegsinstinkt oder die Raubtiermentalität existiert jedoch als ein mehr oder weniger degenerierender Faktor im Bewusstsein des Erdenmenschen und wirkt auch dabei mit, ihre Wünsche und Begehren zu dirigieren.
5. Das Bewusstsein der Erdenmenschheit wird von zwei verschiedenen Lebensformen geprägt, von der des Tierreichs und von der des Menschenreichs
Die Erdenmenschen waren vor Millionen von Jahren Pflanzenwesen, und durch Übergangsformen haben sie sich zu animalischen Wesen entwickelt. Damals beinhaltete ihr Bewusstsein Begehren, die zum Teil von Lebensformen der Pflanzenwelt und zum Teil, während sie allmählich in Übergangszustände hinein glitten, von animalischen Lebensformen geprägt waren. Wir haben auch hier auf der Erde in unserer Zeit Beispiele für einen ähnlichen Zustand, nämlich alle fleischfressenden Pflanzen, in denen sich ein Magen mit Verdauungsfunktion auszubilden beginnt. Aber die Erdenmenschheit repräsentiert auch heute einen Übergangszustand, und in ihrem Bewusstsein sind Wünsche und Begehren eingeschlossen, die durch die Lebensformen aus zwei verschiedenen Welten geprägt werden, sowohl die des Tierreichs als auch die des Menschenreichs, und das ist die Ursache der vielen Konflikte sowohl zwischen Staaten als auch zwischen einzelnen Menschen. Die Erdenmenschen wollen Frieden, aber der Teil ihres Bewusstseins, der noch zum Tierreich gehört, hat auch seine Wünsche und Begehren, die wiederum für den Menschen in ihnen unnatürliche Wünsche sind.
6. Die Erdenmenschen haben keine Herrschaft über ihre Wünsche, hier sind sie fast Analphabeten, aber Wünsche erschaffen Schicksal
Ein Mensch kann einem anderen Frohe Weihnachten wünschen, und etwas später hört er vielleicht, dass dieser andere Mensch unvorteilhaft über ihn gesprochen hat. Sofort gehen seine Gedanken in eine ganz andere Richtung und seine Wünsche für den Betreffenden sind alles andere als liebevoll und gut. Ja, das ist aber doch natürlich, wird man sagen. Es ist natürlich für das Tier im Erdenmenschen, plötzlich Wut- oder Rachegedanken auszusenden und dem anderen Menschen etwas weniger Angenehmes zu wünschen, aber es ist nicht natürlich für den Menschen im Erdenmenschen. Die Erdenmenschen haben überhaupt keine Herrschaft über ihre Wünsche, sie sind nahezu Analphabeten auf dem Gebiet der Wünsche. Aber ist es denn nicht egal, was man sich wünscht? Das kann es nicht sein. Die derzeitige Situation der gesamten Menschheit ist ein Resultat der menschlich gesehen unnatürlichen Wünsche der Menschen. Wünsche erschaffen Schicksal. In der Zukunft wird das Wünschen geradezu ein Unterrichtsfach in der Schule werden, sodass man lernen kann, die Kontrolle über seine Fähigkeit des Wünschens zu bekommen. Die unnatürlichen Wünsche zu bekämpfen, ist eine absolute Lebensbedingung für jede Kulturschöpfung. Es wird in den Staaten der Menschen keinen Frieden geben, bevor es ihn nicht in ihren Köpfen gibt, und es wird keinen Frieden in den Köpfen der Menschen geben, bevor die Menschen nicht gelernt haben, als Menschen zu wünschen und nicht als intellektuelle Raubtiere.
7. Die allgemeine Kultur und Bildung ist an die Menschen der Vergangenheit angepasst
Wenn ich meinen Vortrag "Wenn man mit seinem Leben Hasard spielt" nenne, dann um zu zeigen, dass so viele Menschen im Hinblick auf ihre täglichen Wünsche und Begehren wirklich eine Art Glücksspiel betreiben. Sie wünschen blind und lassen sich von augenblicklichen Stimmungen und Stimmungsschwankungen leiten. Oder sie lassen sich davon leiten, was das allgemein Übliche innerhalb von Moral, Bildung und gutem Ton ist, und davon, was andere wünschen und meinen. Aber die allgemeine Kultur und Bildung ist an die Menschen der Vergangenheit angepasst und beinhaltet deshalb vieles, was für die Menschheit der Gegenwart unnatürlich ist. Unnatürliche Wünsche zu bekämpfen, kann bedeuten, dass man sich in einem gewissen Grad über das hinwegsetzen muss, was andere denken und meinen. Wenn man z.B. wirklich den Wunsch hat, vegetarisch zu leben, soll man das natürlich nicht sein lassen, bloß weil ein Teil der Menschen findet, dass das töricht ist. Es wird mit der Zeit immer mehr Menschen klar werden, dass der ganze Satz von Gewohnheiten, auf dem sie einen großen Teil ihres Alltagsdaseins aufbauen, durch Wünsche entstanden ist, die einmal natürlich waren, aber inzwischen für ein menschliches Dasein höchst unnatürlich sind. Wie lässt sich das ändern? Das geht nur dadurch, dass die Menschen es wollen und daran mitarbeiten, ihre eigenen menschlichen Wünsche zu erfüllen.
8. Die Lotterie des Lebens schüttet nicht immer den Gewinn aus, den man sich gewünscht hat.
Für das Glücksspiel des Lebens, das von den heutigen Menschen gespielt wird, ist auch charakteristisch, dass Menschen oft geneigt sind, alles auf eine Karte zu setzen und ihr Glück, ihre Stimmung und ihr Wohlbefinden davon abhängig zu machen, ob sie gewinnen oder verlieren, d.h., ob es so läuft, wie sie es sich gewünscht haben, oder ob sich zeigt, dass es ganz anders läuft. Es gibt wohl keinen normalen Menschen, der ein Auto oder einen Hof in dem sicheren Glauben kaufen würde, dass er wohl den großen Gewinn in der Lotterie ziehen wird, bloß weil er ein Los gekauft hat. Aber es gibt Massen von Menschen, die mit Sicherheit erwarten, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen werden und dass das Glück auf sie wartet, bloß weil sie einen bestimmten Menschen getroffen haben, in den sie sich verliebt haben. In einer solchen Situation werden sie oft enttäuscht, indem sich herausstellt, dass der Betreffende vollkommen anders ist, als sie geglaubt und gewünscht hatten. Sie werden vielleicht verbittert und wütend auf diesen Menschen. Aber es kann doch nichts nützen, in der Lotterie ein Los zu kaufen und dann darüber wütend zu werden, dass man nicht den Gewinn bekommen hat, den man sich gewünscht hat. Der Fehler liegt nicht bei dem anderen Menschen. Der repräsentierte schon vorher seinen speziellen Entwicklungsstandard oder seine Entwicklungsstufe und kann nichts anderes repräsentieren. Dass man selbst blind war, kann dem anderen Menschen nicht vorgeworfen werden. Das gilt natürlich nicht nur für die Verliebtheit und die Ehe, sondern auch für viele andere Fälle. Vielleicht hat man sich einem anderen Menschen anvertraut und ihm etwas erzählt, wovon man nicht möchte, dass es andere erfahren, und dann stellt sich heraus, dass der Betreffende es jedem weitererzählt. Es ist so etwas wie eine Lotterie, ganz sicher damit zu rechnen, dass andere über das, was man ihnen erzählt, schweigen können. Viele können das nicht, selbst wenn sie es wollten, und so hat man also wieder etwas gewünscht, was sich als unmöglich herausgestellt hat, und man erfüllt sein Bewusstsein mit Vorwürfen, Wut und Bitterkeit, aber der Fehler wurde von einem selbst begangen. Immer wieder machen Menschen ihr Lebensglück von einer bestimmten Person abhängig, von der sie sich in ihrer Blindheit wünschen, sie möge anders sein, als sie es gemäß ihrer Entwicklungsstufe sein kann, oder sie streben nach einem Titel, nach Geld, einem Auto, Fernseher und was man sonst noch begehren kann, und meinen, dass das Glück in der Erfüllung dieser Wünsche liegt. Die Erfüllung materieller Wünsche können sie in vielen Fällen auch erleben, aber in vielen Fällen eben nur, um zu erkennen, dass das Glück gerade nicht im Erwerb dieser materiellen Dinge lag, auch die werden zur Gewohnheit, und neue Sehnsüchte und Wünsche entstehen im Bewusstsein. Das Schlimmste ist, wenn Menschen bitter werden und ihre eigene Lebensfreude sowie die der anderen zerstören, weil sie meinen, dass sie Nieten gezogen haben anstelle des großen Gewinns in der Lotterie des Lebens. Sie glauben, dass sie Märtyrer sind und fühlen sich vom Schicksal verfolgt. Sie führen dadurch ihrem physischen Organismus durch ihre Gedankenfunktion tödliche Energien zu, sie zerstören ihre eigene Gesundheit und Lebenskraft. Und so sind es doch nur sie selbst – und nicht die anderen ‑, die Schuld daran sind, dass es nicht so lief, wie sie es sich gewünscht hatten.
9. Durch das Gebet "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe" wird das Leben der Menschen allmählich weniger zu einem Hasard- oder Glücksspiel werden
Was soll man tun, damit die eigenen Wünsche und Begehren nicht zum Glücksspiel werden? Ist es wirklich möglich, so wünschen zu lernen, dass man dadurch nicht nur an seinem eigenen helleren und glücklicheren Schicksal mitwirkt, sondern auch an dem der ganzen Menschheit? Christus hat den Erdenmenschen ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben, richtig zu wünschen, als er bat: "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe". Wenn die Menschen diesen Wunsch zum Hintergrund für alle ihre kleineren Wünsche machen würden, würde ihr Leben allmählich immer weniger zu einem Hasard- oder Glücksspiel werden. Und könnten sie lernen, sich nicht zu viel von ihren Mitmenschen zu wünschen und insbesondere nicht bitter oder wütend zu werden, weil andere Menschen nicht auf der Entwicklungsstufe stehen, auf der sie nach dem Wunsch der Erstgenannten stehen sollten, wären größere Möglichkeiten für den Frieden auf Erden das Resultat. Und damit könnte das höchste Wissen über die menschliche Psyche immer mehr Eingang in das Tagesbewusstsein der einzelnen Menschen finden, sodass es zu kosmischem Bewusstsein werden und der Mensch eins mit dem Vater werden könnte.
Aus einem Vortrag im Martinus-Institut am Sonntag, den 23. Januar 1955. Das Manuskript zum Vortrag wurde von Mogens Møller bearbeitet und von Martinus gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kontaktbrief Nr. 1, 1959 unter dem Titel: "Når man spiller hazard med livet" veröffentlicht. Artikel-ID: M1790. Übersetzung: Christa Rickus. Erstmals im deutschen Kosmos 1/2018 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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