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M1738
Am Anfang des Tages
Von Martinus

Kurz nach seinen 90. Geburtstag im September 1980, sprach Martinus an vier Samstagen im dänischen Radio. Die Sendung hieß: "Am Anfang des Tages" und wurde morgens zwischen 6.50 und 7.00 Uhr gesendet. Die Aufzeichnungen dieser Sendung werden hier in einer bearbeiteten Form wiedergegeben
TEIL 1
1. Die Verteidigung ist das größte Unglück der Menschen
Warum lebt die Menschheit in einem solch fürchterlichen Zustand mit Unglück und Leid, mit Krieg, Gewalt und Mord? - Was ist der Grund dazu, daß wir sozusagen am Rande des Weltuntergangs leben? - Daß wir in dieser Finsternis leben müssen, ist eigentlich das größte Rätsel der Menschen. Man hat versucht, dieser Finsternis abzuhelfen, und bei diesem Versuch ist die Verteidigung das Fundamentale gewesen. Am Anfang verteidigte man sich mit Pfeil und Bogen, und man hat dies dann so kolossal entwickelt, daß man heute die enormen Kraftquellen der Natur gebraucht, um damit zu morden, zu vernichten und Millionen von Menschen ausrotten zu können. Man hat das ja bereits gemacht, und die Verteidigung ist in Wirklichkeit zum größten Unglück der Menschen geworden. Heutzutage kostet das Kriegswesen die Menschen kolossale Summen, ganz abgesehen davon, daß dadurch den zwischenmenschlichen Verhältnissen und der Tendenz, international zu werden, entgegengewirkt wird.
2. Die Kulmination der Finsternis. Atomkernspaltung
Die Frage ist: Was soll man machen? - Es sind im Laufe der Zeit viele gute Vorschläge gemacht worden, und die Religionen arbeiten auch auf diesem Gebiet, aber das hat nicht verhindern können, daß sich die Welt heute in einem kolossalen Gewalt- und Unglückszustand befindet. Man hat die genialsten Formen fürs Morden und Töten entwickelt. Was soll man von den Konzentrationslagern, giftigem Kriegsmaterial und den Gaskammern halten? - Man versuchte Menschenrassen auszurotten, und was hat sich daraus ergeben? Da das Ganze so viel Geld und so viele Leben gekostet hat, sollte man meinen, daß die Welt besser geworden wäre. Man sollte annehmen, daß die Menschen schon längst entdeckt haben müßten, daß dieser Weg nicht der richtige ist, aber sie machen ständig weiter. Nun ist man so weit gekommen, daß man die Natur der Erde sabotieren kann. Die Erde ist selbst ein Lebewesen. Sie hat ihre organischen Funktionen, und wir sind Mikrowesen in diesem Wesen. Als man damit anfing, die Atomkerne zu sprengen, begann man auch, die Erde selbst zu sabotieren. Heute kann man diesen Atommüll nicht beseitigen, und das verursacht eine Art "Verstopfung". Jeder Abfall soll in einen Kreislauf eingehen. Man glaubt, man könne den Abfall im Meer oder an anderen Stellen aufbewahren, aber es wird etwas geschehen, wodurch dies verhindert wird. Man hat sich darauf eingestellt, Atomkraftwerke anzuwenden, die natürlich in Kriegen äußerst gefährlich sind, da sie Ziele für den Feind sein werden, und damit kommen die Menschen in diesen zuvorgenannten schrecklichen Zustand.
3. Das Endresultat des Verteidigungs gedankens ist der Tag des jüngsten Gerichts, der bald über die Welt hereinbrechen wird
Die Frage ist, ob es ein Ziel gibt, ob es die Absicht höherer Kräfte ist, daß der Mensch in solch einer Finsternis leben soll. Wenn wir mit den Tieren anfangen, sehen wir, daß sie alle sozusagen vogelfrei sind. Sie sind mit einem Körper ausgerüstet, der ein Kriegswerkzeug ist, damit sie sich selbst und ihre Nachkommen verteidigen können. Die Tiere kämpfen für ihr Fressen und ihre Nachkommen. Darauf beschränkt sich ihr Leben. Sie sind dazu geboren, um selbst gefressen zu werden, und um selbst andere Wesen zu fressen. Der Mensch hat vom Affenstadium an, wo er begann, aufrecht zu gehen und seine Arme und seinen Körper frei machte, seine Verteidigung verbessert. Die Menschen wurden mit der Zeit sehr geschickt, selbst Waffen anzufertigen und sie setzten diesen Verteidigungszustand unter den Begriffen: Friedens- und Kulturarbeit fort. Aber in Wirklichkeit wurde daraus eine Kulturzerstörung und ein kolossaler Massenmord. Es ist klar, daß ein Dasein, das auf gegenseitiger Vernichtung aufgebaut ist, zu einem Endergebnis kommen muß, und nun können wir damit rechnen, daß das jüngste Gericht bald über die Erde hereinbrechen wird. Alles hat im Augenblick einen solchen Tiefstand erreicht, wenn es z.B. um die Wirtschaft oder viele andere Dinge geht. Aber andererseits können wir auch sehen, daß es trotz allem Tendenzen zur Veränderung gibt. Wir sehen, wie die Länder, die früher mehr oder weniger isoliert waren, nun mehr international werden, und wie die Erde anfängt, zu einer Einheit zu werden. Bis jetzt ist sie noch nicht so weit, aber die Finsternis wird ihr dabei helfen.
4. Der Sinn der Finsternis. Der Heilige Geist
Warum muß es so viel Finsternis geben? Viele Menschen sagen: "Es kann keinen Gott geben, wenn es solch eine Finsternis gibt". Die Finsternis ist aber ein wirklich intellektueller Zustand. Sie ist unentbehrlich. Wenn es keine Finsternis gäbe, dann gäbe es auch kein Bewußtsein - das wäre ganz ausgeschlossen. Die Finsternis soll den Menschen zu einem solchen Zustand bringen, der diesem vollkommen entgegengesetzt ist. Alle Erlebnisse geben Erfahrungen, und Erfahrungen sind wiederum das gleiche wie Wissen. Das fördert Gedanken, Intelligenz und Orientierung.
Die Menschen haben jetzt seit Jahrtausenden die Erfahrungen gemacht, daß die Finsternis und die Kriege überhaupt nicht die beabsichtigte Wirkung hatten. Die Welt ist nicht friedlich geworden, im Gegenteil, sie ist zu einer kolossalen Kriegswelt geworden, die schlimmer und schlimmer wird. Aber was die Finsternis betrifft, muß man verstehen, daß sie unentbehrlich ist. Denn nur mit den Erfahrungen der Finsternis kommt man zu der Erkenntnis, daß man solche Handlungen nicht begehen soll, daß finstere Handlungen nur zum Verderben führen. Erfahrungen führen zu dem Bewußtsein oder dem Wissen, das in der Bibel "der Heilige Geist" genannt wird. Dieser Heilige Geist ist kein religiöses Hirngespinst. Er ist eine wirkliche Wissenschaft, die mit Hilfe der Erfahrungen entstanden ist, die man durch die Finsternis bekommen hat.
TEIL 2
5. Der physische Körper ist ein Werkzeug, das ausgetauscht werden kann
Es wird eine Geisteswissenschaft oder ein Weltbild entstehen, das den Menschen Klarheit über ihr Dasein geben wird, damit sie ihre Probleme überwinden können. Dieses Weltbild ist so umfangreich, daß viele Leben notwendig sind, bevor sie dieses Weltbild erleben können, und deshalb müssen sie erneut geboren werden und neue Organismen bekommen. Für viele ist das schwer zu verstehen, und um diese Einsicht zu erlangen, muß man verstehen lernen, daß das wirklich Lebende in einem Wesen unsterblich und immateriell ist. Aber das bedeutet keinesfalls, das es nicht existiert. Das Weltall macht keine Pause, nur weil die Sinne eine Pause machen. Dieses immaterielle Etwas ist das, was wir mit dem Wort "Ich" bezeichnen. Es ist dieses Ich, das über unseren Körper bestimmt. Das Ich hat die Fähigkeit, zusammen mit der Natur seine Körper zu erschaffen. Der physische Körper ist der gröbste, und mit seiner Hilfe entwickelt das Wesen sich, und lernt zu denken. Wir sehen das Ich nicht, wir sehen das Lebende im Wesen nicht, aber wir sehen die Wirkungen des Lebenden. Die Menschen glauben, daß das, was sie sehen das Lebewesen sei. Sie glauben, der physische Körper sei das Lebewesen. Aber das ist er nicht, der Körper ist nur ein Werkzeug für das Wesen, um manifestieren, erleben und schaffen zu können. Das Ich ist also der Schöpfer, und der Schöpfer kann nicht durch vorheriges Denken oder Nachsinnen geschaffen worden sein, er ist eine ewige Realität. Aber das Bewußtsein, die Gedanken und das Wissen sind etwas, was man erschafft, und deshalb sind sie vergänglich. Nichts von dem, was man schafft, hat ewigen Bestand, es ist vergänglich und muß vergehen. Deshalb müssen die Wesen ihre Körper austauschen. Wir sehen, daß der Körper alt wird, daß er bei der Geburt, in der Kindheit oder in jedem anderen Alter beschädigt oder zerstört werden kann. Der physische Körper wird nämlich sehr leicht zerstört. Wenn es nur diesen einen Körper gäbe, dann müßte er ganz anders geschützt sein.
6. Auf der physischen Ebene kann das Lebewesen das Denken lernen
Für das im Hintergrund existierende Lebewesen, ist der physische Organismus ein Werkzeug, das erneuert werden kann und in welchem es das Denken lernen kann. Nur in der physischen Materie, die fest ist, kann man denken lernen. Man muß ja sägen, hobeln, klopfen, schmelzen oder andere Sachen mit der physischen Materie machen, um das herzustellen, was man sich wünscht. Aber durch diesen Schaffensprozeß lernt man das Denken, und dadurch bekommt man Bewußtsein. Man lernt, logisch zu denken. Wenn man ein Haus baut, dann baut man es nach einem logischen Plan, wenn man ein Auto anfertigt, dann wird es auch nach einem logischen Plan hergestellt. Wenn es nicht logisch ist, geht etwas kaputt, oder es hält nicht. Ebenso ist es mit unserem eigenen Körper und allen anderen Organismen. Wir sehen auch, daß dieses "Etwas", was von mir als das "Ich" oder als "Schöpfer" bezeichnet wird, das Immaterielle ist, was sich hinter den Lebewesen befindet. Dieser Schöpfer oder dieses Ich ist in jedem Lebewesen vorhanden. Wir benutzen täglich viele Male die Ausdrücke: ich sah, ich war krank, ich lief, ich fuhr, ich bedauere, usw. Wir gebrauchen dieses "Ich" immerzu, aber weil es immateriell ist, und nur durch seine Wirkungen erlebt werden kann, will die Wissenschaft es nicht richtig anerkennen. Man muß jedoch davon ausgehen, daß dieses Ich hinter jedem Lebewesen existiert, und dadurch, daß es durch seinen physischen Körper das Denken auf der physischen Ebene lernt, kann es Bewußtsein schaffen. Aber auf der physischen Ebene existieren überhaupt keine Lebewesen. Dort existieren nur die Organismen der Ichs, und zwar ausschließlich als Werkzeuge. Hier will man vielleicht einwenden, daß diese Werkzeuge aus kleineren Lebewesen bestehen. Ja, aber diese sind genau so wenig auf der physischen Ebene, es sind nur deren Werkzeuge, die auf der physischen Ebene sind. Das Lebende in den Lebewesen befindet sich nicht auf der physischen Ebene, es ist auf der geistigen Ebene, es ist immateriell.
7. Jedes erschaffene Ding hat seinen Anfang in einem Gedanken
Das physische Dasein und die physische Ebene existiert nur deshalb, damit die Lebewesen all die Fehler machen können, die man überhaupt machen kann. Dort können sie immer einen neuen Körper bekommen, z.B. wenn der alte gealtert, verbraucht oder verschlissen ist. Die physische Ebene ist also eine Arbeitsebene oder eine Art von Werkstatt. Alle physisch erschaffenen Dinge beginnen in Gedankenformen. Alles, was wir um uns herum sehen: Tische und Stühle, Planeten und Sonnen, sind ja erschaffene Dinge, aber in Wirklichkeit sind sie Gedanken. Das Wesen muß die Fähigkeit zum Denken haben, und ausgehend von diesen Gedanken kann es manifestieren sowie Kunstwerke und all die anderen Dinge schaffen, die es gibt. Diese physische Ebene ist ein Gebiet, das nur dazu da ist, damit das Lebewesen das Denken lernt, und die Gedanken werden zum Bewußtsein des Ichs.
TEIL 3
8. In den Ruhepausen auf der geistigen Ebene kann man sich nicht entwickeln
Durch das Mineralreich und weiter durch das Pflanzen- und Tierreich entwickelt sich das Lebewesen, um dann im wahren Menschenreich oder Christusreich zum wahren Menschen zu werden. Während dieses langen Entwicklungsprozesses muß es lange Ruhepausen sowohl für das Wesen selbst als auch für seine Mikrowesen geben. Man sagt, daß das Wesen stirbt, wenn man sieht, daß sein physischer Körper stirbt. Aber das ist nicht so, es ist nur das Ich, das den physischen Körper verläßt, wenn es ihn nicht länger benutzen kann. Das Ich befindet sich immer auf seinem eigenen Gebiet. Man kann nicht sagen, es ist hier oder da, denn es ist ja immateriell. Ich bin gezwungen, diesen Ausdruck zu gebrauchen, denn es besteht ja nicht aus Materie. Materie ist ja das, was das Ich anwendet, um etwas daraus zu schaffen. Wenn der Körper stirbt, dann zieht sich das Bewußtsein auf eine Lebensebene zurück, die eine Gedankenebene ist. Dort ist die Materie so fein, daß das sichtbar wird, was man denkt. Dort braucht man nicht zu sägen, zu hobeln, zu graben oder zu arbeiten, wie man es auf der physischen Ebene tut. Auf der physischen Ebene muß man ja die Materie bearbeiten, um dadurch das Denken zu lernen. Dadurch lernt man, wie man z.B. einen Stuhl herstellt, aber auf der geistigen Ebene kann man nichts lernen, dort kann man sich nicht entwickeln.
9. Künstlerische Entfaltung auf der geistigen Ebene
Auf der geistigen Ebene kann man sich also seiner Erinnerungen erfreuen und sie für Neuschaffungen ausnutzen. Was man denkt, das steht da. Aber nur das, was man von der physischen Ebene her kennt. Daran kann man denken. Wenn man sich z.B. einen Hund oder ein Haus vorstellt, dann steht es auf dieser Ebene da. Ein Künstler braucht nur das denken, was er früher gemacht hat, und dann steht das Bild nicht auf einer Leinwand in einem Rahmen, sondern es steht lebend in voller natürlicher Größe da, z.B. mit Bergen und ewigem Schnee, oder was immer er zeichnen oder malen will. Ein anderer Künstler kann an seiner Seite sein und ein anderes Bild malen, und die beiden Bilder können leicht ineinander übergehen. Aber die Menschen die zuschauen, müssen sich konzentrieren. Nur diejenigen, die sich auf das Bild des einen Künstlers konzentrieren, können es sehen. Die Menschen jedoch, die sich auf das Bild des anderen Künstlers konzentrieren, sehen nur jenes. Es gibt nichts auf der geistigen Ebene, was etwas anderem im Wege stehen kann. Das Großartige auf der geistigen Ebene ist, daß man nicht zu essen und zu trinken braucht, daß man nicht zu arbeiten braucht, um leben zu können.
10. Der Vorhof - der erste Zustand nach dem Tode
Wenn Tiere und Menschen ihren physischen Körper verlassen und zur geistigen Ebene übergehen, dann kommen sie zunächst dahin, was ich den Vorhof genannt habe. Tiere, die ja kein reiches Gedankenleben haben, kommen nach kurzer Zeit auf die Erde zurück. Die Menschen, die etwas Gedankenfähigkeit entwickelt haben, können mit ihren Erinnerungen auf dieser Gedankenebene denken und arbeiten. Sie können jedoch nicht auf andere Weise arbeiten, und deshalb brauchen sie auch keine Hände oder Füße usw. Sie denken nur, und so steht es da, und wenn sie sich ändern, dann steht das andere da.
Die geistigen Ebenen sind dazu da, um einen Ruhezustand zwischen zwei physischen Zuständen zu geben. Die geistigen Zustandsebenen entsprechen unterschiedlichen Umgebungen, denn die Menschen befinden sich ja nicht auf gleichem Niveau. Einige Menschen befinden sich immer noch in der Finsternis und sind wie Ungeheuer, und es ist schwer, mit ihnen zurechtzukommen. Wenn sie in die geistige Ebene hereinkommen, dann kommen sie zum Vorhof, und dort leben sie noch in der Vorstellung, daß sie physisch sind und einen physischen Körper haben. Sie wissen nicht, daß sie tot sind. Deshalb kann denjenigen, die als jähzornige und brutale Menschen sterben, nicht unmittelbar geholfen werden, aber früher oder später werden alle im Vorhof von der Finsternis befreit, dann ist dort nur noch Licht, was bewirkt, daß sie ein leuchtendes Dasein erleben werden. Man kann in dem Maße Licht erleben, wie man selbst Licht und liebevoll war oder mit Licht und Liebe auf der materialistischen Ebene gearbeitet hat.
11. Die Schutzengel helfen den Menschen in den Lichtbereich hinein
Es gibt also viele verschiedene Bereiche auf der geistigen Ebene, und jeder Mensch kommt in den Bereich, den er von der physischen Ebene her gewohnt ist. Wenn es nicht so wäre, dann wäre es nicht so behaglich. Wenn die Menschen im Vorhof so weit sind, daß sie einigermaßen "natürlich" sind, dann werden sie von Wesen empfangen, deren Aufgabe es ist, sie vorzubereiten und die dunklen Gedankenarten wegzusuggerieren. Finstere Gedanken kann man nicht mit in die höheren Ebenen nehmen. Ein Mann, der Menschen gegenüber sehr brutal gewesen ist, war vielleicht sehr gut zu einem Hund, und diese Liebe reicht aus, damit er auf der höheren Ebene ein dementsprechend helles Erleben bekommt. Die Menschen wachsen von einem zum andern Leben zu immer höheren und höheren Bereichen, bis sie zum Schluß zu der Ebene kommen, wo sie wahre Menschen sind. Christus ist das Modell für den wahren Menschen, so wie Gott ihn zu seinem Abbild schafft.
TEIL 4
12. Der vollkommene Mensch ist allmächtig, allwissend und voller Nächstenliebe
Wenn der Mensch durch die Entwicklung zu der höchsten Ebene gekommen ist, dann ist er absolut vollkommen, d.h. daß er nur zur Freude und zum Nutzen für seine Umgebung sein kann. Man liebt seinen Nächsten wie sich selbst. Während des langen Schöpfungsprozesses verändert sich der Mensch, und auf der höchsten Ebene ist er weder Mann noch Frau. Heute kann man schon sehen, daß sich der männliche Pol in der Frau und der weibliche Pol im Mann entwickelt, und das hat die vielen Scheidungen und unglücklichen Zustände in der Ehe zur Folge. Aber das ist ein natürlicher Prozeß in der Verwandlung des Menschen zum Christuswesen, zum vollkommenen geistigen Wesen, das nicht mehr zu inkarnieren braucht, weil es ja bereits auf der physischen Ebene das vollkommene Denken gelernt hatte. Durch seine vielen Leben hat es Finsternis und Götterdämmerungen erlebt und wurde dadurch vollkommen. Wenn es diese Höhe erreicht hat, dann kann man sagen, daß es allmächtig, allwissend und alliebend ist. Das ist zwangsläufig so, wenn es all diese Dinge gelernt hat.
Das hört sich phantastisch an, aber nichtsdestoweniger ist es die zukünftige Entwicklung. In der Zukunft nach dem "jüngsten Gericht" wird es eine ganz neue Weltkultur geben. Sie wird zwar Christentum sein, aber keine Religion, sie wird eine Weltwissenschaft sein. Religion ist nichts für die Zukunft, sie war nur für die Menschen, die Instinktwesen waren und einen Weltlehrer haben mußten. Auch wenn ich diese Dinge nun erzähle, bin ich kein neuer Christus, sondern das sind Dinge, die ich aufgrund meiner eigenen Fähigkeiten durch mein eigenes Bewußtsein erlebe.
13. Gottes Bewußtsein - eine Einheit von Christuswesen
Die Wesen, die so weit gekommen sind, daß sie Christuswesen sind, sind alle vollkommen, und es gibt niemanden, der sagt: "Nein, da irrst du dich!" - "Das ist nicht richtig, es muß nämlich so sein!" - Sie sind alle so vollkommen, daß es auch nicht die kleinste Uneinigkeit zwischen ihnen gibt, und dadurch bilden sie eine Einheit. Da das Weltall ein Lebewesen ist, kann man sagen, daß diese Einheit von Christuswesen das Bewußtseinsorgan im Körper des Weltalls bzw. in Gottes Organismus ist. Fast alle Menschen einschließlich der primitivsten Urwaldvölker gehen davon aus, daß es höhere Wesen gibt, daß es einen Gott gibt.
Man ist ja heute dahin gelangt, daß man das Wort "Gott" fast nicht sagen darf. Aber in der Zukunft wird Gott sehr populär werden, nämlich dann, wenn man sowohl intellektuell als auch erfahrungsgemäß weiß, daß Gott als eine Realität im Dasein existiert. Die Wissenschaft wird gebremst, weil sie die Reinkarnation nicht akzeptieren kann, und deshalb kommt sie nicht richtig weiter. Man muß sie jedoch bewundern, weil sie eine Menge göttlicher Sachen geschaffen hat, die auf vielen Gebieten das Dasein der Menschheit erleichtern.
Dieses geistige Dasein, das die Christuswesen ausmachen, ist in Wirklichkeit das wirkliche Zuhause der Lebewesen, ist deren wirkliche Heimstätte. Es ist ja kein Zuhause im materiellen Sinne, weil sie ja ganz einfach nicht im Materiellen materialisiert sind. Sie können sich materialisieren, verändern und Bilder in geistiger Materie erstellen. Sie leben auf diese Weise. Sie brauchen weder zu essen, noch zu trinken oder zu arbeiten um leben zu können. Das ist die höchste Vollkommenheit. Man erlebt hier, daß das Weltall ein lebendes Wesen ist, das allwissend, allmächtig und alliebend ist. Es hält sein Bewußtsein dadurch am Leben, weil ständig neue Lebewesen hinauf zur Vollkommenheit gelangen. Aber dieses vollkommene Bewußtsein der Christuswesen ist ja ein erschaffener Zustand. Bewußtsein ist ein erschaffener Zustand, es ist nicht ewig, und deshalb wird es, ebenso wie alles andere Erschaffene auch, degenerieren und abnehmen. Aber richtig genommen durchwandert es einen Kreislauf. Die Entwicklung geht nicht im Kreis, sie geht in einen höheren Kreislauf über, und auf diese Weise begibt sich das Wesen in eine neue Finsternis, und von dort entwickelt es sich zu einem neuen vollkommenen Zustand, zu einem neuen Christuswesen, das man dann unter den Planeten, Milchstraßen usw. finden kann. Alle Lebewesen sind Organe in größeren Lebewesen. Auf diese Weise sieht man, daß das, was ich erzähle sich in die Ewigkeit erstreckt. Es ist eins mit der Ewigkeit, es ist nicht etwas, was einen Anfang hat. Die Existenz der Welt hat auch nicht mit einer Explosion oder irgendetwas anderem begonnen.
14. Einige Streiflichter des Weltmysteriums
Wir haben hier einige Streiflichter des Weltmysteriums oder Lebensmysteriums gesehen, und diese Streiflichter zeigen uns, daß das Weltall vollkommen ist, daß das Böse in der Welt nicht als Böses im gewöhnlichen Sinne angesehen werden kann. Es gibt jedoch kulminierendes Leiden und Schmerz, aber es ist etwas Gutes, - etwas "unbehagliches Gutes". Die Finsternis ist eine Realität, ohne die wir überhaupt kein Glück erleben oder Bewußtsein erlangen könnten.
Der Artikel ist die Wiedergabe einer Sendung im dänischen Radio, die "Am Anfang des Tages" hieß und an vier Samstagen, am 6., 13., 20. und 27. September 1980, zwischen 6.50 und 7.00 Uhr morgens gesendet wurde. Die Aufzeichnung dieser Sendung fand am 31. Januar 1980 im Martinus-Institut statt. Bearbeitung der Bandaufzeichnung und Abschnittüberschriften von Ole Therkelsen. Vom Rat am 22.11.2003 gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kosmos Nr. 1, 2005 unter dem Titel "Morgentanker i DR" erschienen. Artikel-ID M1738. Übersetzung: Kurt Gramm. Erstmals im deutschen Kosmos 5/1995 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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