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Artikelübersicht

M0165
Der Vorhof des Todes oder das Alter
Von Martinus

1. Das Erschaffene und der Schöpfer
Ich habe schon früher erklärt, dass sich die Lösung des Lebensmysteriums nicht auf der materiellen Ebene befindet, sondern dass alles zeigt, dass Seite an Seite mit der physischen Ebene eine andere Daseinsebene existiert und dass wir somit in zwei Welten hervortreten müssen, um erleben zu können. Wir haben also die physische, körperliche Welt und die geistige Bewusstseins- oder Mentalwelt. Ich habe aufgezeigt, dass die Begriffe Zeit und Raum und die hiervon erzeugten Maß- und Gewichtsfazite oder die rein materialistische Wissenschaft und Weltauffassung nicht mehr erklären können als die materielle Welt und dass sie damit nur Zeit und Raum erkennen können. Aber das Weltbild ist kein Bild von Zeit und Raum. Das Weltbild umfasst nicht bloß die erschaffenen Dinge. Das wahre Weltbild besteht in erster Linie aus zwei Hauptanalysen, die selbst ein Kind verstehen kann, nämlich dem "Erschaffenen" und dem "Schöpfer". Im täglichen Leben werden wir somit unumgänglich Zeuge dieser Schöpfung. Aber Zeuge einer Sache zu sein, ist dasselbe wie, etwas zu erleben. Dadurch wird es also zur Tatsache, dass es etwas gibt, was erlebt, und etwas, was erlebt wird. Und betrachten wir uns selbst, so sind wir wie jedes beliebige andere Lebewesen identisch mit derselben Analyse. Wir sind ein erlebendes Ich und das Erlebte, das ebenfalls aus einem erschaffenen Ich und unseren Hervorbringungen besteht.
2. Das fundamentale im Dasein ist der psychische Prozess hinter den physischen Schöpfungen
Wir verfügen deshalb über große Voraussetzungen in uns, um uns über die tiefsten Geheimnisse des Lebens selbst klar zu werden. Wir selbst machen ja ein kleines Gebiet aus, das präzise mit der Analyse des Weltalls ausgestattet ist. Und innerhalb dieser Analyse sehen wir, dass nichts aus sich selbst entstehen kann und dass nichts durch Zufälligkeit logisch entstehen kann, sondern ausschließlich durch einen vorausgehenden psychischen Prozess, der Bewusstsein oder Mentalität heißt. Wenn aber innerhalb des Gebietes des Weltalls, das wir hundertprozentig überschauen können, überhaupt keine Möglichkeit existiert, dass sich etwas selbst logisch aufbaut, so finden wir auch überhaupt keine Begründung dafür anzunehmen, dass ein solcher Prozess draußen in der Natur oder im Universum in dem Teil, den wir nicht überschauen können, möglich sein könnte. Im Gegenteil, wir erhalten also durch das gesamte Universum die Bestätigung dafür, dass eine logische Schöpfung die Wirkung eines vorausgegangenen psychischen Prozesses ist, d.h. die Auswirkung von Mentalität oder Bewusstsein. Das Fundamentale im Dasein sind somit nicht die physischen Schöpfungen, sondern der psychische Prozess, dessen Resultat sie sind. Das Wichtigste hinter unseren physischen Handlungen, Schöpfungen und Erlebnissen können deshalb nicht diese hervorgebrachten Dinge selbst sein, sondern es ist der Mentalitätszustand, in den wir durch diese physische Schöpfung oder Hervorbringung versetzt werden. Das bedeutet wiederum, dass hier sichtbar wird, wie wenig Maß und Gewicht, Zeit und Raum neben den psychischen Erscheinungen, die sie in uns bewirken, bedeuten.
3. Kein Wesen empfindet ein mentales Alter
Unser Lebenszustand ist somit kein physischer, sondern ein psychischer Zustand. Dieser kann als ein Erleben von Leid und Unglück auftreten, und er kann ein Erleben von Freude und Wohlbefinden sein. Und ist es nicht eine Tatsache, dass Freude und Wohlbefinden das erstrebte Ziel aller Lebewesen sind? – Eben das muss also der Sinn des Lebens sein. Aber Freude und Wohlbefinden sind ein Resultat von Schöpfung, ebenso wie Leid und Unglück auch ein Resultat desselben Prozesses sind. Man kann also durch die Schöpfung zwei Resultate erzielen, nämlich ein Erleben von Behagen und ein Erleben von Unbehagen. Wenn uns die Schöpfung Freude und Wohlbefinden beschert, dann bezeichnen wir das als vollkommen. Hat sie uns demgegenüber Unglück und Leid beschert, sagen wir, dass sie unvollkommen ist. Das fertige Resultat der Schöpfung ist also nichts Physisches, sondern etwas Psychisches. Deshalb kann es nur dieser psychische Zustand sein, der das Fundamentale im Erleben des Lebens sein muss.
Es zeigt sich denn auch, dass diese Seite unseres Auftretens mit den Jahren immer fundamentaler wird. Wenn die Kapazität des physischen Körpers abnimmt, der Organismus altert und gebrechlich wird, dann nehmen nicht gleichzeitig auch die Mentalität oder das Erfahrungsgebiet ab. Es gibt kein Wesen, das ein mentales Alter empfindet. Es ist, als ob man bereits hier auf der physischen Ebene anfangen kann, etwas Ewiges zu erleben. Ich kann unmöglich selbst ein mentales Alter fühlen, obwohl der physische Körper in mehreren Bereichen bereits anfängt, nach außen hin Zeichen des physischen Herbstes zu zeigen. Ich brauche eine Brille, wenn ich lesen will, so wie ich natürlich auch nicht einen Wettlauf mit einem 20-Jährigen aufnehmen könnte, ganz abgesehen von den Falten und grauen Haaren, die ebenfalls einen beginnenden Spätsommer des Lebens oder ein beginnendes Alter zum Ausdruck bringen. Aber mitten in all dem fühle ich mich mental gesehen genau wie ein 20- oder 30-Jähriger. Dass ein Lebewesen mit dem Älterwerden gebrechlich geworden ist, nicht gut hören oder sehen kann, sich nicht klar erinnern oder klar denken kann, ist nur etwas Äußeres, Physisches, Körperliches und somit kein psychisches Problem. Es ist eine Frage des Werkzeugs. Dass ein Mann in einem alten Auto fährt, das aufgrund seines Alters und Verschleißes stottert, spuckt und zischt, braucht ja nicht zu bedeuten, dass der Mann, der hinter dem Steuer sitzt, ein alter Mann ist.
4. Hinter den physischen Erlebnissen existiert ein zeitloses Wesen
Man muss somit verstehen, dass hinter den physischen, körperlichen Erlebnissen ein zeitloses Wesen existiert und damit ein entsprechend zeitloses Sein. Wenn ein Wesen zwei geschwächte Augen hat, dann ist sein Sehvermögen in entsprechendem Maße herabgesetzt, unabhängig vom Alter. Dasselbe ist der Fall, wenn andere physische Organe defekt sind – dann wird die physische Erlebens- und Manifestationsfähigkeit auch entsprechend defekt, bei dem jungen Menschen genauso wie bei dem alten. Da das Alter nur ein Resultat der defekten physischen Organe ist, kann es somit an sich nur ein physisches Problem sein. Es kann nur die Bewusstseinsfunktionen berühren, die von der physischen Organfunktion abhängig sind. Aber die dahinter aufsummierten Erfahrungen des Menschen und sein Wissen sind völlig unberührt. Dass er dieses Wissen nicht in sein defektes Gehirn bringen kann, dass der defekte Zustand des Gehirns genauso wenig das physische Gedächtnis usw. fördern kann, bedeutet ja nicht, dass das Wesen seine einmal erlebten Erfahrungen und sein Wissen, seine Talente und sein Lebensbegehren verloren hat. Dieser geschwächte Zustand, den das Alter des Wesens nach außen hin zeigt, ist nur ein beginnender physischer Todesprozess. Das Wesen stirbt mit dem Altern physisch, aber, wie wir hier verstehen, bedeutet das also nicht, dass es psychisch oder mental stirbt.
5. Das Kreislaufprinzip
Aber wir wissen ja, wie ich schon erklärt habe, dass jegliche Materie in einem Kreislaufprinzip gesetzmäßig gebunden ist. Keine Materie, egal wie fest sie auch zusammengezimmert sein mag, kann auf Dauer bestehen bleiben, sondern muss früher oder später ihrer Auflösung entgegengehen. Selbst die härtesten Diamanten können nicht ewig bestehen, sondern müssen aufgelöst werden und in den Kreislauf der ewigen Verwandlung der Materien übergehen. Das ist der Grund dafür, dass Tag und Nacht, Sommer und Winter, Kälte und Hitze nicht aufhören können zu existieren, und das ist der Grund dafür, dass Kindheit und Erwachsenenalter, Jugend und Alter ebenfalls nicht aufhören können zu existieren. Aber indem der Kreislauf diese Verwandlung der Materien fördert, wird ja die Bildung von Kontrasten und damit das Lebenserleben ermöglicht. Ohne diese Verwandlung der Materien wäre jegliches Lebenserleben vollkommen unmöglich. Der Tod, den das Alter zum Ausdruck bringt, ist also kein psychischer Tod, sondern nur eine Verwandlung der Materien, die für das erlebende Etwas nur ein Erleben analog zu dem Erleben von Tag und Nacht, Winter und Sommer ist. Das physische Alter ist also bloß etwas Vorübergehendes, das das Ich auf der psychischen Ebene allmählich überschauen kann, so wie es sein Erleben von Tag und Nacht, Winter und Sommer auf der physischen Ebene überschauen kann.
6. Träume sind Sonnenstreiflichter aus der geistigen Welt
Für den uneingeweihten Menschen ist dieser Alterungsprozess etwas Entmutigendes, etwas Beschwerliches und Trauriges, ja, er kann anscheinend die Lebenslust töten. Aber das ist auch nur anscheinend so und nur, wenn das Individuum sich in seinem physischen, wachen Tagesbewusstsein befindet. Wenn es schläft und sich außerhalb des alten, gebrechlichen, physischen Körpers und auch außerhalb der hierdurch verursachten Einbildung, alt zu sein, befindet und frei von anderen dunklen Einbildungen ist, befindet es sich in einer strahlenden Lebenslust und Freude auf der geistigen Ebene. Alte Menschen können ja die herrlichsten Träume haben, in denen sie frei von allen Schwierigkeiten des Alters sind. Ein 80-Jähriger kann ohne Weiteres mit den schönsten Erinnerungen daran aufwachen, dass er sich selbst im Traum in einem strahlenden, jungen und herrlichen Körper erlebt hat und dass er andere, auf der physischen Ebene gleichaltrige, Greise ebenfalls in jungen Körpern und in einer Aktivität gesehen hat, die an physischer Tatkraft nichts zu wünschen übrig lässt. Nun wird man vielleicht sagen, dass das ja nur ein Traum ist. Ja, aber was sollte es denn sonst sein? – Wenn Sie in Ihrem Bett liegen und ein alter Greis von 80 Jahren sind und als reale Wirklichkeit erleben, dass Sie nur 20 oder 30 sind, dann kann dieses Erleben nicht physisch sein. Wunder dieser Art geschehen nicht. Aber war der Traum während des Erlebens nicht ebenso ein wirkliches, wach tagesbewusstes Erleben wie die physischen, wachen, tagesbewussten Erlebnisse? – Wenn Sie aus diesem Traum nicht aufgewacht wären, hätten Sie doch in ihm weitergelebt und niemals entdeckt, dass es ein Traum war. Und das ist genau das, was beim physischen Tod passiert. Können Sie mit absoluter Sicherheit garantieren, dass Sie nicht in Kürze aufwachen und entdecken, dass das, was Sie jetzt in meinem Vortrag und in dieser Versammlung erleben, nur ein Traum ist? –
Die Träume sind absolut ebenso wirkliche Erlebnisse wie die physischen Erlebnisse, ja, sie sind zuweilen sogar noch wirklicher. Da sie aber wie die physischen abhängig von Organen und äußeren Bedingungen sind, können sie ja mehr oder weniger unvollkommen sein. Die Träume sind Sonnenstreiflichter aus der geistigen Welt, die durch gewisse Undichtigkeiten in das wache, physische Tagesbewusstsein hineinbrechen können. Auf dieser Wanderung mischen sie sich mit den Strahlen des Lichtes aus der physischen Erlebniswelt. Das Licht dieser physischen Erlebnisse kann so mit dem Licht der psychischen Erlebnisse vermischt sein, dass es weder einen physischen noch einen psychischen Sinn in den Träumen ergibt. Da dieser Zustand häufig auftritt, ist es nicht verwunderlich, dass der Ausdruck "nur ein Traum" in entsprechendem Maß allgemeingültig wurde.
7. Die Wanderung des eingeweihten Wesens auf der psychischen Ebene
Aber Träume brauchen nicht zufällig ausgelöst zu werden. Für das eingeweihte Wesen sind Träume seinem Willen unterworfen. Für es sind Träume deshalb nicht mehr "nur Träume". Für es sind Traumerlebnisse Traumgeschehnisse, die wache, tagesbewusste Realitäten sind. Es kann auf der psychischen Ebene den Raum durchreisen, entfernte Orte, Städte, Tiere und Menschen erleben. Es kann Geschehnisse erleben, die zeitlich zurückliegen, so wie es auch Geschehnisse sehen kann, die sich später auf der physischen Ebene manifestieren werden. Da aber diese Wanderung auf der psychischen Ebene erfordert, dass der psychische Körper, die psychischen Organe, von dem physischen Organismus getrennt sein müssen, und diese Trennung unnatürlich ist, versteht man, dass das eingeweihte Wesen nur in sehr wenigen Fällen, fast nur in denen, die notwendige Schritte in seiner Einweihung sind, sich dieser wachen Tätigkeit im Traumland bedient, das kein Traumland ist, sondern eine reale geistige Welt, eine Daseinsebene analog zur physischen Daseinsebene.
8. Die kosmische oder hochpsychische Erlebensfähigkeit
Das eingeweihte Wesen erlebt dadurch als waches Tagesbewusstsein, unabhängig vom physischen Organismus leben zu können, d.h. erleben und denken zu können. Für dieses Wesen wird die Unsterblichkeit somit bereits hier auf der wachen, physischen Ebene eine tagesbewusst erlebte Tatsache. Dass seine Mitwesen diese seine Möglichkeit nicht verstehen oder nicht an sie glauben, ändert ja nichts an der Tatsache. Und man sollte auch nicht glauben, dass dem Eingeweihten viel daran gelegen ist, dies zu offenbaren. Wenn dem so wäre, wäre er nicht reif für eine Einweihung gewesen und hätte sich nicht auf natürliche Weise die genannte Erlebensfähigkeit angeeignet, ganz abgesehen davon, dass diese Erlebensform für das mit einer hochpsychischen Einweihung begabte Wesen nur eine sekundäre Erlebensform ist, die seiner kosmischen oder hochpsychischen Erlebensfähigkeit, die die primäre ist und deren Kapazität mehr als das Zehnfache an Durchdringungsfähigkeit und Klarheit ausmacht, Platz machen muss.
9. Lebensgefährliche Traumexperimente
Für den Uneingeweihten ist es absolut schädlich, in der geistigen Welt zu verkehren bis auf die Aktivität, die sein normaler Nachtschlaf zulässt. Ja, bloß zu träumen sorgt ja schon für Müdigkeit und Unlust im wachen Tagesbewusstsein. Und es ist natürlich auch nicht der Sinn des Lebens, dass man sich außerhalb der normalen Schlafenszeit in der geistigen Welt bewegt. Was hätte man dann von der physischen Welt? – Wir sind nicht in die physische Welt hineingeboren, um diesen unseren Erlebenszustand mit Gewalt und Macht zu verhindern, indem wir sie so weit wie möglich ignorieren und an Traumexperimente verschwenden, was obendrein lebensgefährlich ist. Das uneingeweihte Wesen kann nicht mit einem besonders effektiven Schutz während dieser wachen angestrebten Traumwanderungen oder anormalen Aktivitäten in der psychischen Welt rechnen. Und es kann sehr leicht geschehen, dass Kräfte, die es nicht selbst beherrschen kann, seine Verbindung mit seinem physischen Körper unterbrechen, der dann zu einer Leiche wird, während er dann in einem höchst unfertigen Zustand auf das Traumland angewiesen ist und eine Zeit lang in einem entsprechend unfertigen oder abnormen geistigen Erlebenszustand leben muss.
10. Die Einwirkung der kosmischen Strahlen auf das physische Leben
Im Hinblick auf das Alter des Individuums ist dies also der Vorhof des Todes. Es ist ein beginnend untergehender physischer Erlebenszustand. Dieser abwärtsgehende Zustand umfasst nur die physische Erlebens- und Schöpfungs- oder Manifestationsfähigkeit, nicht aber die Mentalität. Die erlebten Erfahrungen, Gewohnheiten und Neigungen sind ständig vorhanden, werden aber jetzt immer mehr in geistige Organe eingekapselt, die ich Talentkerne genannt habe, in denen sie solange überwintern sollen, bis das Wesen dahin gelangt, sich in der geistigen oder psychischen Welt aufzuhalten. Im Alter wird somit das eine oder andere der physischen Lebenskraftprinzipien der Wesen gesperrt. Das ist der Grund für das Eintreten des Alterns, und nicht die kosmischen Strahlen, von denen die materialistische Wissenschaft zurzeit so angetan ist. Dass die Lebenskraftprinzipien anfangen, die verschiedenen physischen Organe abzusperren, bewirkt ja, dass das Wesen den notwendigen Widerstand gegen die Einwirkung der kosmischen Strahlen nicht aufrechterhalten kann. Diese Strahlen zerstören dann das Leben, genauso wie sie dort, wo die Lebenskraft des Individuums ihnen überlegen ist, dazu beitragen, die Erschaffung der Inkarnation des Wesens auf die physische Ebene, seine Kindheit, Jugend und sein Erwachsenenalter zu bewirken. Dort, wo die Strahlen der Sonne zu sehr geschwächt werden, entstehen Leblosigkeit und Winter, dort, wo sie von einem angemessenen Stärkegrad beherrscht werden, entsteht Sommer, und dort, wo sie ungehindert hervorquellen, werden die Lebensmöglichkeiten verbrannt und die heißen Sandwüsten entstehen. So verhält es sich mit jeder Materie im Verhältnis zu den Lebenskraftprinzipien des Lebewesens, ob es sich bei den Materien um kosmische Strahlen oder physische Sonnenstrahlen, Feuer oder Wasser handelt.
11. Das Alter zu verhindern, heißt den Kreislauf zu verhindern
Es nützt nichts, sich in Bleikellern einzuschließen. Das Prinzip des Kreislaufs und damit das Eintreten des Alters ist eine Lebensbedingung. Das Alter zu verhindern, hieße den Kreislauf zu verhindern. Da aber der Kreislauf nicht durch gemachte Gesetze bestimmt wird, sondern mit zu den ewigen Prinzipien gehört, die über Erschaffung, Zeit und Raum erhaben sind und deshalb die Erschaffung ewig bedingt haben, wäre eine solche Manifestation total unmöglich, ganz abgesehen von ihrer abnormen Natur. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nicht auf dem einen oder anderen Gebiet für einen gewissen Extra-Widerstand gegen die Wirkung der schädlichen Strahlen auf diese oder jene Materie sorgen kann, aber die eigentliche innerste Ursache des Alterns ist damit ja nicht entfernt, weil sie nicht durch zeit- und raumdimensionale Erscheinungen berührt werden kann. Wir können deshalb nicht damit rechnen, jemals dem Älterwerden zu entgehen.
12. Die stille Quelle der Erinnerung
Das Alter kann jedoch ungeheuer schön und ein herrliches Erlebnis sein. Ein Mensch, der durch sein ganzes Leben, seine Jugend und sein Erwachsenenalter hindurch geackert hat und strebsam war, der gearbeitet und gearbeitet hat, kann danach wohl zu einem Gefühl von wunderbarer Ruhe im Alter finden. Er wurde diese ganze Lebensperiode hindurch mit einer inneren Quelle bereichert, die mit ihren stillen Erinnerungen in einsamen Stunden die herrlichsten Erlebnisse wie einen Strom hervorquellen lässt. Auch dieser Erlebenszustand ist ein beginnendes Erleben auf der geistigen Ebene.
Das Manuskript endet mit diesen handschriftlichen Worten:
Das Fegefeuer im Alter.
Die Analyse des Lebensmysteriums
A – Die ewige Materie
B – Das Erleben des Lebens
C – Der materialistische, wissenschaftliche Aberglaube
D – Die Vergänglichkeit des Organismus als Bedingung für das Lebenserleben
E – Das Ich ist die Ewigkeit
Der Artikel ist die Wiedergabe eines unvollendeten Manuskripts, das Martinus zur Vorbereitung eines Vortrages am Sonntag, den 09.10.1949 im Martinus-Institut schrieb. Der Vortrag ist der vierte in der Reihe "Die geistige Welt". Reinschrift und Abschnittüberschriften von Torben Hedegaard. Gutgeheißen im Rat am 06.11.2016. Der Artikel wurde erstmals im dänischen Kosmos 5/2017 unter dem Titel "Dødens forgård eller alderdommen" veröffentlicht. Artikel-ID: M0165. Zum ersten Mal im deutschen Kosmos Nr. 3, 2017 erschienen. Übersetzung: Christa Rickus.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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