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M1479
Die Bedeutung des Kreislaufs
Von Martinus

1. Kreislauf, Reinkarnation und Schicksal
Die kosmischen Analysen zeigen, daß das Lebewesen ein unsterbliches Wesen ist, das sich in Kreisläufen befindet. Und dadurch, daß diese Kreisläufe immer wieder wiederholt werden, wird das Wesen dazu gebracht zu verstehen, daß sein eigenes Leben ebenfalls ein Kreislauf ist, der die vier Jahreszeiten Winter in Form der Kindheit, Frühjahr in Form der Jugend, Sommer in Form des Erwachsenenalters und Herbst in Form des Greisenalters beinhaltet. Es ist unmöglich, das Leben als logisch anzusehen, wenn dieser Kreislauf – ebenso wie der Tages- und Jahreskreislauf – keine sich ewig fortsetzende Wiederholung wäre. Diese Wiederholung ist das, was wir als Reinkarnation bezeichnen. Das bedeutet also, daß wir in einer ewig fortgesetzten Wiederholung des Erlebens des Lebens leben. Das Leben, in dem wir uns im Augenblick befinden, ist also nur ein Glied in einer unendlichen Kette von Leben, die wir dabei sind zu erleben. Der entwickelte Forscher kann, indem er diese Auffassung akzeptiert, mit wachen psychischen und physischen Sinnen die Unsterblichkeit oder das ewige Leben so erleben, wie andere Menschen den Alltag erleben. Indem er versteht, daß das derzeitige Leben der Lebewesen eine Fortsetzung früherer Leben ist, versteht er auch, daß ihr derzeitiges Schicksal, ihr Glück oder Unglück, eine Fortsetzung von Ursachen ist, die sie selbst in früheren Leben ausgelöst haben, Ursachen, deren Wirkungen zwangsläufig das jetzige Leben glücklich oder unglücklich machen mussten, je nachdem, ob diese Ursachen Ausdruck einer wirklichen Lebensweisheit waren oder Ausdruck einer Lebensunwissenheit, was dasselbe ist wie Primitivität. Wenn Menschen in ihrem derzeitigen Leben in die eine oder andere unglückliche Form von Schicksal hineingeboren werden, so beruht das also darauf, daß die Wesen in früheren Leben nicht verstanden haben, richtig oder in vollkommener Übereinstimmung mit den Gesetzen des Lebens zu handeln.
2. Entwicklung und Alter in kosmischer Perspektive
Wenn man nicht in Übereinstimmung mit den Gesetzen des Lebens handelt, entsteht Disharmonie, die wiederum Schmerzen und Leiden auslöst. Aber Leiden und Schmerzen führen zu Erfahrungen und Erfahrungen sind dasselbe wie Weisheit oder Klugheit. Durch diese ununterbrochene Kette von Leben kommt man also zu immer mehr Erfahrungen, die Klugheit entwickeln, was dasselbe bedeutet wie Entwicklung von Intelligenz. Dieses Wachstum von Gefühl und Intelligenz nennen wir "Entwicklung". Nun könnte man hier fragen, warum die Wesen nicht klüger sind, als sie es eben sind. Wenn die Erdenmenschen in aller Ewigkeit gelebt haben, warum haben sie es dann nicht schon längst erreicht, vollkommen zu werden und so viele Erfahrungen zu machen, daß sie sich jetzt ein vollkommenes Leben oder den so lange ersehnten wahren Frieden erschaffen können? Man sollte doch meinen, daß es nicht wahrscheinlich ist, daß sie jemals vollkommener werden, als sie es eben sind, wenn sie eine ewige Vergangenheit hinter sich haben und trotzdem noch nicht gelernt haben, vollkommen zu leben. Aber hier ist es notwendig, das Kreislaufprinzip zu verstehen, denn in der Analyse dieses Prinzips liegt die Antwort auf die o.g. Frage.
Dem entwickelten Forscher ist es klar, daß ein Wesen, das ein ewiges Dasein hinter sich hat und damit ewig Erfahrungen gemacht hat, längst so weit gekommen sein müsste, daß es die richtige Art zu leben verstanden haben müsste, mit anderen Worten: es müsste vollkommen geworden sein. Aber nichtsdestoweniger sehen wir, daß die Lebewesen auf sehr unterschiedlich hohen mentalen Stufen hervortreten. Einige Wesen kulminieren in Primitivität, andere Wesen kulminieren in Intellektualität, wieder andere befinden sich auf Stufen zwischen diesen zwei Extremen. Wenn sie alle ewige Wesen sind, müssen sie ja sozusagen gleich alt sein. Aber streng genommen oder kosmisch gesehen ist das nicht richtig. Wesen können ohne Weiteres ewige Wesen sein und in unterschiedlichem Alter hervortreten. Das ist ja gerade das, was wir sehen, was sie tun.
3. Die ewige und die zeitliche Analyse
Jedes Lebewesen existiert auf zwei Existenzebenen. Es lebt auf einer kosmischen Ebene, ist ein kosmisches Wesen, und hier hat es kein Alter. Hier befindet es sich jenseits von Zeit und Raum und tritt als Schöpfer dieser Erscheinungen auf. Es existiert also, bevor überhaupt das Alter oder die Zeit existiert und bevor der Raum existiert, und hier kann seine Analyse in kulminierender Einfachheit nur lauten: ein "Etwas, das ist". Eine andere Analyse kann das Wesen hier unmöglich haben. Diese Analyse bezeichnet also eine Seite des Lebewesens, an der wir auf keinen Fall vorbeikommen.
Und dieses "Etwas" kann also erschaffen. Und mit dem Erschaffenen kann es erleben. Das Erschaffene unterscheidet sich dadurch vom Schöpfer, daß es nicht ewig ist. Aber wenn es nicht ewig ist, dann ist es zeitlich. Das bedeutet wiederum, daß es Anfang und Ende unterworfen ist und dadurch ein "Alter" bekommt. Wir sehen hier also, daß das Lebewesen zwei Seiten hat: etwas, das zeitlich ist, und etwas, das ewig ist. Das Ewige ist das Ich des Lebewesens und das Zeitliche ist also das, was von diesem ewigen Ich hervorgebracht wird. Aber wenn nur das Hervorgebrachte ein Alter haben kann, kann dieses Alter das Ich selbst nicht berühren. Das Alter bringt also nicht die Existenz des Ichs zum Ausdruck, sondern nur etwas, das das Ich erschaffen hat.
4. Alter ist also nur ein Maß für etwas Erschaffenes
Wenn wir von einem Menschen sagen, daß er achtzehn Jahre alt ist, dann ist es nicht das Ich des Menschen, also das Wesentliche in diesem Menschen, das ein Alter hat, sondern sein physischer Körper. Da dieser Körper erschaffen ist, muss er ein Alter haben. Aber das Ich hat schon vorher existiert und wird weiter existieren, wenn der Organismus aufgehört hat zu existieren. Und an dieser fortwährenden Existenz liegt es, daß dieses Ich oder Wesen einen neuen Körper erschaffen kann, der ebenfalls zeitlich sein wird, Anfang und Ende haben wird, um wiederum von einer neuen Schöpfung eines Körpers oder Organismus abgelöst zu werden. Wir verstehen also, daß bei einem Menschen, von dem heute gesagt wird, daß er zwanzig Jahre alt ist, dieses Alter etwas ist, das dieses Wesen schon unzählige Male erlebt hat. Es ist in zahlreichen Leben zwanzig Jahre alt gewesen. Diese zwanzig Jahre oder irgendein anderes Alter, mit dem das Wesen im Augenblick bezeichnet werden mag, bringt nicht die Existenz des Wesens zum Ausdruck, sondern es bringt nur etwas zum Ausdruck, was das Wesen hervorgebracht hat. Ein ewiges Wesen kann sich also immer wieder als zwanzigjähriges oder als siebzigjähriges Wesen zeigen oder mit irgendeinem anderen Alter innerhalb der Lebenszeit seiner Organismen innerhalb der Reinkarnation. Alter ist also nur ein Existenzmaß für das Erschaffene, während für das Ewige kein Existenzmaß existiert. Ein unendliches Alter kann im absoluten Sinne nichts Endliches sein. Das Alter des Lebewesens ist also nur eine vorübergehende Erscheinung wie auch sein Organismus und dessen Aussehen, Farbe und Volumen. Zeit ist etwas, das erschaffen ist wie ein Haus, ein Auto oder ein Flugzeug. Wenn wir also verstehen, daß das Alter nur eine vorübergehende erschaffene Erscheinung bei einem Lebewesen ist so wie sein Herz, seine Lungen und seine Leber, verstehen wir, daß sich das "ewige" Wesen ausgezeichnet mit einem Alter zeigen kann, genauso gut wie es sich mit blauen oder braunen Augen zeigen kann. Alter oder Zeit ist also etwas, das vollkommen jenseits der Existenz des wirklich Ewigen liegt.
5. Die Kontraste des Kreislaufs
Das ewige Dasein wird somit durch lokale oder vorübergehende erschaffene Erscheinungen markiert, die als Zeit und Raum bezeichnet werden. Was Zeit und Raum ausmacht, sind Wiederholungen. Diese Wiederholungen zeigen sich als Kreisläufe. Die Kreisläufe bestehen aus den vier Prinzipien oder Jahreszeiten mit Sommer und Winter oder Licht und Finsternis, die wiederum dem Kontrastprinzip zugrunde liegen. Damit etwas auf die Sinne einwirken kann, muss es eine andere Natur haben als die Sinne. Es muss von einer konträren Natur sein. Das, womit wir eins sind, spüren wir nicht, wir nehmen es nicht wahr. Nur das, wozu wir uns im Gegensatz befinden, bemerken oder erleben wir. Deshalb sind wir gezwungen zu erleben, daß wir Finsternis erschaffen, zu erleben, daß wir mit der Finsternis eins sind – damit das Licht zum Gegensatz unserer Erlebensfähigkeit werden kann. Denn sonst würde diese Erlebensfähigkeit nicht reagieren und wir wären ohne ein Erleben. Aber jetzt, da die Menschen so ungewöhnlich viel Finsternis erlebt haben, ja sich mit der Finsternis eins gemacht haben, ist das Licht zu einem außerordentlich großen Gegensatz geworden. Diesen Gegensatz beginnt der Mensch daher als etwas Angenehmes und Schönes erleben zu können. Er lebt in der strengen und kalten Winterzone eines kosmischen Kreislaufs und sehnt sich deshalb nach dem Frühling und Sommer dieses Kreislaufs, die er eben aufgrund des großen Gegensatzes zur Natur dieses Sommers, zu dem er selbst geworden ist, wertschätzen kann.
6. Hunger und Sättigung
Das, wonach sich ein Wesen sehnt, strebt es an, es trainiert sich darin und kommt dadurch allmählich dahin, selbst zum Licht zu werden, ja geradezu eins mit ihm zu werden. Aber je mehr es eins mit dem Licht wird, desto selbstverständlicher wird dieses Licht. Und wenn das Licht selbstverständlich geworden ist, verlässt es das wache Tagesbewusstsein und nimmt seinen Sitz in einem selbständigen Organ als Gewohnheitsbewusstseins- oder Automatfunktion, als etwas, dem das Wesen keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken braucht. Wenn es das Wesen aber nicht mehr interessiert, kann es auch keine Freude und Inspiration mehr im Wesen entfachen. Das können selbstverständliche Dinge nämlich nicht, sie können nicht mehr inspirieren, sie wirken stattdessen langweilig. Dann verlieren sich die Dinge allmählich immer mehr, weil sich das Interesse dem Gegensatz zugewandt hat. In diesem Fall bedeutet das also, daß das Licht allmählich in einer höheren Daseinssphäre langweilig wird, und daher wird sein Gegensatz interessant. Und genau diese Situation war es, in der sich Adam und Eva befanden, als es zum sogenannten Sündenfall kam.
7. Der ewige Kreislauf
Heute jedoch sind Adam und Eva, d.h. der Erdenmensch, in einem solchen Ausmaß mit der Finsternis eins geworden, daß diese anfängt, uninteressant zu werden, ja sie ist längst in einem solchen Ausmaß zu Gewohnheitsbewusstsein oder Automatfunktion geworden ist, daß der Mensch überhaupt nicht mehr an das Böse denken muss, das seiner Willensführung und Handlungsweise innewohnt. Jetzt muss er es vielmehr geradezu bekämpfen, eben weil er den Gegensatz als angenehm empfindet, und deshalb ist er dabei, in eine neue Epoche zu gehen, in der er sich neue und entgegengesetzte Gewohnheiten aneignet. In seinem wachen Tagesbewusstsein beschäftigt er sich sehr mit Licht oder vermutetem Licht und wird das weiter tun, bis es ihm wirklich wieder gelingt, in einem solchen Ausmaß eins mit dem Licht zu werden, daß es wieder langweilig wird usw. Durch diesen Wiederholungsprozess existiert der Kreislauf. Und für jeden neuen Kreislauf entsteht ein neues Alter, so wie es im Jahreskreislauf zu einem neuen Januar, Februar usw. oder im Tagesrhythmus zur Wiederholung der 24 Stunden des Tages kommt. Das ewige Wesen kann deshalb mit einer ewigen Uhr verglichen werden. Sein derzeitiges Leben, sein derzeitiger Charakter, sein Auftreten und Aussehen sind nur die Wiederholung eines Zeitpunktes. Dieser Zeitpunkt kann die dichte Finsternis um Mitternacht sein oder der helle Sonnenschein des Mittags, er kann der todbringende Frost des Winters sein oder er kann die strahlende und lebenspendende Wärme und Farbenpracht des Sommers sein. Und so wie diese Erscheinungen nur Wiederholungen in der göttlichen Willensführung oder Offenbarung sind, die wir Natur nennen, so ist unser eigenes Leben ein ewiger Wechsel zwischen Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, der niemals aufhören kann zu existieren.
Der Artikel basiert auf einem Manuskript, das Martinus für einen Vortrag schrieb, den er am 03.08.1947 in Klint hielt. Die Reinschrift und die Absatzüberschriften stammen von Ole Therkelsen und sind vom Rat am 19.11.1996 gutgeheißen worden. Zum ersten Mal im dänischen Kosmos Nr. 8, 1997 unter dem Titel "Kredsløbets betydning" erschienen. Artikel-ID: M1479. Übersetzung: Christa Rickus. Zum ersten Mal im deutschen Kosmos 2/2006 veröffentlicht.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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