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M1477
Das Licht in der Finsternis
Von Martinus

Das Licht in der Finsternis ist die rechte Bezeichnung für Weihnachten. Wir feiern Weihnachten mit Millionen von Lichtern. In Straßen, Schaufenstern und Wohnungen werden Lichter angezündet, die ins winterliche Dunkel hinausstrahlen. Wenn die Kinder an den Tannenbaum und an die vielen Weihnachtsgaben denken, strahlen ihre Augen mit den Weihnachtslichtern um die Wette, und auch die meisten Erwachsenen werden trotz allen Kummers und aller Hast von der Weihnachtsstimmung angesteckt. Viele Erwachsene finden jedoch, daß Weihnachten nur ein Fest für die Kinder ist und daß sie selbst diesem kindlichen Anlass zur Freude entwachsen sind. Trotzdem beeinflussen alle Lichter in der Finsternis auch ihre Mentalität und in ihrem Innern wollen sie sicher nicht das Weihnachtsfest entbehren, das in ihnen ja auch die Erinnerung an die Weihnachtsfeste und Weihnachtsfreuden ihrer eigenen Kindheit wieder wachruft.
Wenn wir Weihnachten feiern, feiern wir die Geburt eines Menschen, der ein leuchtendes und strahlendes Beispiel für die Menschen wurde. Er wurde uns ein Beispiel dafür, was es wirklich bedeutet, ein Mensch zu sein. Er zeigte vor allem in Situationen, in denen er Schimpf und Schande der Menschen, ihrem Hass und ihrer Verfolgung, allem sogenannten Schlechten, was wir als mentales Dunkel auffassen, ausgesetzt war, wie man diesem mit dem Licht seines Bewusstseins entgegentreten und nicht mit gleicher Münze heimzahlen sollte. Er wurde ein strahlendes Licht in der mentalen Winterzone des Dunkels. Weihnachten ist jedoch nicht nur ein Fest der Erinnerung an ein Kind, das in Bethlehem geboren wurde. Und Weihnachten wird nicht, wie so viele irreligiöse Leute glauben, allmählich deshalb verschwinden, weil die Menschen dieser Art von Naivität und Aberglauben entwachsen. – Im Gegenteil, Weihnachten ist ein Ausdruck für etwas, was sich immer mehr in der Psyche des Menschen geltend machen wird, weil es ein Produkt des Schöpfungsprinzips ist, das die Erde von einem glühenden Feuerball in eine schöne und strahlende Welt verwandelte, in der der intellektuelle Mensch jetzt leben kann. Das Prinzip der Weihnacht, das Licht in der Finsternis, ist als solches etwas, was nicht aufhören kann. Zu versuchen das Grundprinzip der Weihnachtsstimmung zu vernichten, wäre das gleiche, wie zu versuchen, das Licht der Sonne auszulöschen.
Da die neuen Weltimpulse allmählich das Bewusstsein der Menschen beeinflussen, werden sie natürlich die Dinge auf eine andere Weise als unter der Auswirkung des alten Weltimpulses ansehen. Dies gilt auch für Weihnachten. Die Weihnachtsbotschaft in ihrer alten Form wird allmählich ihre Kraft verlieren, aber das Licht und die Freude, die durch die Weihnachtsgeschichte ausgedrückt werden, werden nicht nur bleiben, sondern immer stärker werden. Eine neue Epoche hat für die Menschen begonnen. In dieser Epoche wird Weihnachten nicht nur ein Fest sein, das einmal jährlich gefeiert wird, sondern es wird zu einer konstanten Funktion in der Psyche der Menschen werden. Die Weihnachtsfreude wird zur Lebensfreude werden und die Weihnachtsgeschenke dazu, daß die Menschen sich selbst, d.h. ihre Lebensfreude und ihre Schaffenskraft zum Nutzen der Gesamtheit geben. Der Weihnachtsfrieden wird ein Frieden, der das ganze Jahr anhält, nicht nur zwischen den einzelnen Menschen, sondern auch zwischen den Nationen. Es wird wirklich ein "Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen" werden, wie es im Weihnachtsevangelium verkündet wird. Um aber wirklich den Sinn dieser alten Botschaft richtig zu verstehen, muss man sie so erfassen, wie sie den Weisen verkündet wurde, und nicht nur so, wie sie während des alten Weltimpulses den Einfältigen verkündet wurde. Der Mensch muss lernen, die Weihnachtsbotschaft des Universums zu verstehen.
Die Botschaft des Universums ist die Botschaft über das Licht in der Finsternis. Im Alten Testament können wir lesen, daß Gott sagte "Es werde Licht". Was kann das nun für ein Licht sein, von dem hier gesprochen wird? Es kann kein physisches Licht sein, denn später in der Schöpfungsgeschichte steht, daß der Mond und die Sonne an den Himmel gesetzt wurden. Es kann also nur das Licht des Bewusstseins sein, das Licht des Geistes, das in die dunkle Welt der Materie strahlen soll – und dies ist es, was durch die Entwicklung der Menschheit auf Erden geschieht. Der schöpferische Gedanke und die humanen Tendenzen des Menschen oder die Liebe zum Nächsten sind das Licht, das in die Finsternis strahlt, und die Finsternis ist der Zustand der Unwissenheit und der Primitivität, der dem Tierreich angehört, wovon jedoch die Menschen dadurch Abstand nehmen sollen, daß sie den Unterschied zwischen Gut und Böse kennenlernen sollen, wie die Schlange zu Eva sagte. Dann werden sie wie Gott werden, d.h. sie werden zu Gottes Abbild. Die Menschen haben jedoch den Unterschied zwischen Gut und Böse noch nicht in einem so hohen Ausmaß kennengelernt, sonst würden sie viel mehr Gutes tun als jetzt. Sie sind also noch nicht zu Gottes Abbild geworden, sondern sind noch immer dabei, erschaffen zu werden, d.h. sich zu entwickeln. Das klare Licht des Bewusstseins scheint bis jetzt nur wie ein kleines flackerndes Flämmchen in der Finsternis, wie ein kleines Weihnachtslicht. Es ist aber ein Licht, das zu einem strahlenden Weihnachtsstern werden soll, wodurch die leuchtenden und wärmenden Vibrationen der Lebensfreude, der Intellektualität und der Nächstenliebe im Dunkel zum Nutzen der Lebewesen strahlen werden.
Viele Menschen glauben, daß ein solcher Zustand niemals eine Realität werden kann. "Es ist nur ein Traum", meinen sie und fügen hinzu, "Es ist immer Krieg gewesen, und es wird auch immer wieder Kriege geben". Wenn aber diese Menschen auf unseren Breitengraden leben – und das tun viele, die sich so ausdrücken – sagen sie sicher nicht "Es ist immer Winter gewesen, und es wird auch immer Winter bleiben". Weshalb sagen sie das nicht? Deshalb, weil das Dasein sie etwas anderes gelehrt hat, und zwar, daß der Winter in den Frühling übergeht, und daß danach der Sommer und der Herbst kommen. Sie sagen auch nicht: "Es ist immer Nacht gewesen, und es wird auch immer Nacht bleiben", weil sie wissen, daß nach der Nacht der Morgen, der Mittag und der Abend kommen. Gewiss gibt es auf der Erde Plätze, an denen der Kreislauf des Tages und des Jahres nicht so intensiv erlebt wird wie hier, wo wir leben. Es kann dort ewiger Sommer oder ewiger Winter herrschen, und dort ist es für die Natur nicht leicht, die Weihnachtsbotschaft zu verkünden. Sie kann nicht dort verkündet werden, wo es nur dunkel oder nur hell ist. Ein dunkles Feld ist notwendig, damit das Licht in allen Einzelheiten hervortreten kann. Es gibt deshalb Gebiete auf Erden, wo die Jahreszeiten sehr kontrastreich hervortreten, und dort tritt natürlicherweise die stärkste Gehirntätigkeit der Erde hervor. Dort hat man die größten Möglichkeiten, die Botschaft des Universums in allen Einzelheiten kennenzulernen, d.h. die Gesetze des Lebens kennenzulernen, sein Leben danach einzurichten, und sie zu intellektuellem Schaffen auszunutzen. Die ganze praktische, technische und wissenschaftliche Entwicklung unserer Zeit hat ihren Ursprung in den Ländern des Okzidents, wo die Menschen während eines Jahres abwechselnd Licht und Dunkelheit, Kälte und Wärme erleben, was eine Erweiterung ihres Horizonts verursacht. Die Sinne sind von der Natur mit vielen Variationen bearbeitet worden und es sind Vorstellungen über Zeit und Raum und andere Dimensionen entstanden. Die Gedankenfähigkeit und das Schaffensvermögen haben sich entwickelt und der Mensch hat begonnen, die Naturkräfte in seinen Dienst zu nehmen, um allmählich so weit zu kommen, daß er die Erde beherrscht.
Dies ist nicht etwas, was die Menschen umsonst erhalten haben. Es ist durch die Überwindung großer Schwierigkeiten geschehen, wodurch sie Erfahrungen und Kenntnisse gewonnen haben. Es ist das Licht des Geistes, das beginnt, die Materie zu formen und dies nicht nur durch Naturkräfte, sondern auch durch den schöpferischen Geist des Erdenmenschen. Das Licht des Geistes überwindet die Finsternis oder die Unwissenheit. Es ist das gleiche Prinzip, das in der physischen Welt nach der Wintersonnenwende hervortritt, wenn das Licht und die Wärme die Finsternis und die Kälte überwinden und den Frühling und Sommer hervorbringen. Auch nach der mentalen Winterfinsternis, die die Menschheit augenblicklich erlebt, kommt eine Wintersonnenwende, wird sich das Leben auf der Erde verwandeln. Genauso wie in der Natur Dunkelheit geschaffen werden muss, damit das Licht bemerkt und erlebt werden kann, muss beim Menschen mentale Finsternis geschaffen werden, damit das Licht des Geistes erstrahlen und leuchten kann. Wir passieren eine Wintersonnenwende in einem großen kosmischen Jahreskreislauf. Die Weihnachtsbotschaft berichtet, daß diese ganze Dunkelheit notwendig ist, daß sie etwas ist, was den Menschen zum Nutzen gereicht, und zwar damit wir gerade gegen diesen dunklen Hintergrund den Kontrast, die Welt des Lichts, erleben können. Es wäre natürlich anscheinend behaglicher für die Menschen, wenn sie im ewigen Licht und in ewiger Wärme leben könnten, und sich nicht um das tägliche Brot zu sorgen brauchten, sondern einfach die Früchte der Natur genießen könnten. Aber die Menschen würden dann vor lauter Licht und Langeweile sterben. Das Licht würde dann das tötende Prinzip statt des lebensspendenden Prinzips werden. Die Fähigkeit, das Dasein zu erleben, würde dann aufgrund fehlender Kontraste oder Einzelheiten degenerieren. Die Menschen würden dann wirklich "den Tod sterben". Aber die Schlange im Paradies sagte zu Eva, daß sie dies gerade nicht tun sollten, sondern ihre Augen sollten geöffnet werden, und sie sollten wie Gott sein und den Unterschied zwischen Gut und Böse kennenlernen. Die Schlange oder der Teufel sind Ausdruck für ein kosmisches oder universales Prinzip und nicht für ein Wesen, das Gottes ebenbürtiger Gegner ist. Die Finsternis ist der Boden, in dem das Licht keimen und wachsen kann, und wo das Bewusstsein geboren werden kann. Und die Geschichte der Geburt Christi ist nicht nur eine Geschichte darüber, daß Jesus von Nazareth in Bethlehem vor so oder so langer Zeit geboren wurde, sondern sie ist ein Symbol dafür, daß der Mensch sich zu Gottes Abbild entwickelt, und sich von der dunklen Instinktwelt des Tierreiches in ein Wesen verwandelt, das in die Gesetze des Lebens eingeweiht ist und das eine Welt voll strahlender Intellektualität und Liebe um sich herum schafft.
Es gibt keine Dunkelheit, die nicht dafür abgesehen ist, Hintergrund für ein strahlendes Licht zu sein. Das Gethsemane eines jeden Lebewesens existiert nur, um eine dunkle Kammer zu sein, in der etwas Helles und Göttliches offenbart werden soll. Natürlich sind Technik und physische Wissenschaft nicht genug, wenn eine Welt des Friedens auf Erden geschaffen werden soll. Sie sind das Resultat davon, daß der Mensch auf einem gewissen Gebiet die Finsternis durch das Licht seines Gedankens überwunden hat. Technik und Wissenschaft werden jedoch auch im Dienste des Krieges angewandt, und schaffen dadurch noch mehr Dunkel und Leiden für die Menschen, wodurch die Sehnsucht nach dem Frieden noch stärker wird. Dies ist der einzige Weg zum Frieden. Die Erdenmenschen haben allmählich einen Hintergrund von Hass, Feindschaft, Mord, Verletzungen, Folter und vielen anderen Wirkungen der großen Kriege bekommen, und sie haben vom Krieg des Alltags zwischen den einzelnen Menschen einen Hintergrund von Intrigen, Verleumdung, Neid, Zorn, Bitterkeit usw. Gegen diesen dunklen Hintergrund wird der Stern der Weihnacht in den Sinnen der Menschen angezündet und dies ist noch immer die gleiche alte Botschaft, die die Hirten in der Weihnachtsnacht hörten, die, wenn auch nun in einer neuen Form, für die denkenden Menschen der Gegenwart passt – für Menschen, denen nicht mehr suggeriert werden kann, blind an religiöse Dogmen zu glauben. Der Gesang der Engel wird zu einer Weihnachtsbotschaft des Universums, und diese Weihnachtsbotschaft ist eine ununterbrochene Wiederholung in vielen Variationen davon, daß ein Licht in der Finsternis angezündet wird. Die größte Energiequelle in unserem Gebiet des Universums, die Sonne, zeigt uns, daß sie nur existiert, um uneigennützig "Weihnachtsgaben" an alles und alle zu senden, und zwar ohne irgendwelche Bedingungen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Guten oder Bösen, zwischen Gerechten oder Ungerechten. Sie strahlt ihre Energie an alle aus. Sie gibt Licht, Kraft und Wärme, und wenn sie dies nicht täte, würde die Erde kalt und öde werden. Daß es Nächte und Winterperioden gibt, in denen es dunkel und kalt ist, ist nicht die Schuld der Sonne, sondern eine Wirkung des Verhältnisses der Erde und somit unseres Verhältnisses zur Sonne. Die Sonne ist ein physischer Weihnachtsstern in unserem kleinen Gebiet des Universums. Aber es gibt auch einen geistigen Weihnachtsstern. Er sendet einen kosmischen Impuls aus, der die Erde mit seinen lebensspendenden Strahlen und Wellen trifft. Diese geistige Sonne wirft auch ihr Licht auf die Menschen. Früher ist dies durch die Religionen geschehen, durch die Kunst und Wissenschaft, und nun geschieht dies durch die Geisteswissenschaft. Noch sind nicht alle Menschen dazu reif, diesen Impuls entgegenzunehmen. Einige befinden sich, mental gesehen, so weit in der dunklen Zone der Nacht oder des Winters, daß das Licht dieser kosmischen Sonne oder dieses Weihnachtssterns noch nicht dorthin gelangen kann. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann die physische Sonne die Dunkelheit zum Weichen zwingt, und es ist auch nur eine Frage der Zeit, wann die Strahlen des neuen Weltimpulses anfangen, immer länger in die mentale Winterzone von immer mehr Menschen zu dringen. Viele suchende Menschen haben bereits begonnen, dieses Licht im Bewusstsein zu vernehmen, nicht als einen neuen Glauben oder eine neue Religion, sondern als eine Anerkennung der ewigen Gesetze und Prinzipien des Universums. Wenn diese Anerkennung wirklich fest in ihrem Bewusstsein wurzelt, werden allmählich immer mehr Formen von Hass, Bitterkeit und Unzufriedenheit anderen Menschen gegenüber verschwinden. Eine wirkliche Weihnachtsfreude wird in den Sinnen heranwachsen, eine Freude, die einem niemals genommen werden kann. Man weiß dann, daß keine Wolken so dicht sind, als daß sie nicht auseinandergetrieben werden können, so daß die Strahlen des Lichtes durch das Dunkel hindurchbrechen können. Und man beginnt zu verstehen, daß Weihnachten nicht nur am 24. Dezember gefeiert werden, sondern sich über das ganze Jahr erstrecken soll. Dann gehört man zu den "Engeln", die die Weihnachtsbotschaft des Universums verkünden. Dann gibt man sich selbst – und das ist das aller größte Weihnachtsgeschenk.
Der Artikel beruht auf einem Vortrag, den Martinus am 18.12.1949 im Martinus-Institut hielt. Der Vortrag wurde von Inge Laug mitstenografiert. Die Mitschrift wurde von Mogens Møller bearbeitet und von Martinus gutgeheißen. Erstmals im dänischen Kontaktbrief Nr. 26, 1958 unter dem Titel "Lyset i mørket" erschienen. Artikel-ID: M1477. Übersetzung: Karin Linde. Erstmals im deutschen Kosmos 10/1988 veröffentlicht.
Es gibt auch ein Manuskript beziehungsweise einen Artikel zu diesem Vortrag unter dem Titel "Licht in der Finsternis" (M1474). Des Weiteren hielt Martinus einen anderen Vortrag unter demselben Titel am Freitag, den 28. Juni 1946 (M1473).

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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