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Artikelübersicht

M1400
Das Schicksalsspiel des Lebens
Von Martinus

1. Wir sind sowohl Schauspieler als auch Zuschauer
Das Lebenserleben der Menschen ist in Wirklichkeit das Erleben eines gigantischen Schauspiels, eines Schauspiels, in dem wir alle eine Rolle haben. Aber das Eigentümliche an diesem großen Schauspiel, das wir Schicksal nennen können, ist, dass wir nicht nur eine Rolle haben oder Schauspieler sind, sondern dass wir gleichzeitig auch Zuschauer sind. Das Schauspiel oder Schicksalsspiel, in dem wir alle sowohl Akteure als auch Zuschauer sind, ist ein ewiges Bühnenpanorama mit wechselnden Szenerien von den bluttriefendsten und hassumsponnensten Dramen mit höllenartigen Kulissen bis zu den glänzendsten Märchen und Liebesszenen mit Kulissen von reinstem mentalem Gold.
Unser Schicksal ist dasselbe wie die Verbindung unserer Gegenwart mit unserer Vergangenheit und unserer Zukunft, und das Schicksalsspiel des Lebens wird daher zu einer Art Darbietung oder Aufführung dieser drei verschiedenen Arten von Zeit. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind drei Rollen im Schicksalsspiel, und unsere eigene Rolle ist die Gegenwart. Wir erleben uns selbst als Gegenwart oder Mittelpunkt in der Ewigkeit genauso, wie wir uns als Mittelpunkt in der Unendlichkeit oder im Universum fühlen.
Als Zuschauer sind wir Zeuge des Zusammenspiels dieser Gegenwart oder unserer eigenen Rolle mit der Vergangenheit und der Zukunft, die von unseren Mitwesen gespielt werden. Alle anderen Mitwesen im Dasein sind unsere Mitspieler im Schicksalsspiel. Einige von ihnen haben die Rolle der Vergangenheit in ihrem Zusammenspiel mit uns, und andere haben die Rolle der Zukunft. Unsere Aufgabe ist es, die Vergangenheit mit der Zukunft zu verbinden und damit die Ganzheit und Einheit des Stückes für den Zuschauer, d.h. für uns selbst, zu vervollkommnen.
Allmählich, wenn das Stück voranschreitet, beginnt der Zuschauer, den Zusammenhang zu ahnen. Der Zuschauer ist ja gerade der Teil unseres Bewusstseins, der erlebt und über die Dinge nachdenkt und gleichsam neben demjenigen Teil von uns steht, der handelt und aktiv ist.
In unserer Eigenschaft als Schauspieler befinden wir uns von der Wiege bis zum Grab oder anders gesagt: in unserem derzeitigen Leben auf der Bühne. Das ist unser wacher, tagesbewusster aktiver Einsatz. Wenn wir sterben, verlassen wir die Bühne eine Zeit lang und gehen in die Welt unseres Nachtbewusstseins, die in diesem Zusammenhang mit derjenigen Welt verglichen werden kann, die es im normalen, irdischen Theater hinter der Bühne gibt, die Welt von Maschinisten, Beleuchtern, Garderobiers, Regisseuren oder wie sich all diese Helfer nun nennen mögen, die von den Zuschauerplätzen aus unsichtbar sind, deren Hilfe aber absolut notwendig ist, damit die Aufführung auf der Bühne voranschreiten kann.
Die Schutzgeister und andere geistige Helfer, ohne die sich das Leben hier in der physischen Welt nicht so entfalten könnte, wie es der Fall ist, sind ja gerade die unsichtbaren Regisseure, Beleuchter usw. des großen Schicksalsspiels. Und wenn wir die physische Welt verlassen, treten wir wie die Schauspieler von der Bühne ab und gehen hinein in diesen Raum hinter der Bühne, hinein in die geistige Welt, bis das Schauspiel nach diesem Zwischenakt fortgesetzt werden soll. Und wir, weiterhin in der Rolle der Gegenwart, aber mit einem neuen Kostüm, d.h. mit einem neuen physischen Organismus, sind wieder der Mittelpunkt im Schicksalsspiel des Lebens.
2. Die Rollen der Vergangenheit und der Zukunft
Wenn wir einen solchen neuen Abschnitt des Schicksalsspiels beginnen, haben wir natürlich weiterhin Mitspieler, von denen einige die Rolle der Vergangenheit und andere die Rolle der Zukunft spielen. Die Mitwesen oder Mitspieler, die die Rolle der Vergangenheit spielen, verbinden die Gegenwart mit den vorangegangenen Akten. Aber was sind das für Mitwesen, die diese Rolle in unserem Schicksalsspiel haben?
Unsere Vergangenheit wird von all den Mitwesen gespielt, deren Mentalität ganz genau das Niveau erreicht hat, das den noch unfertigen, primitiven und unentwickelten Teil unseres Bewusstseins ausmacht. Genau diese Wesen sind es, durch die wir unsere eigene Vergangenheit als Schicksal erleben. Sie sind die Werkzeuge oder Schauspieler, die die Vorsehung benutzt, damit wir den unfertigen Seiten unseres eigenen Bewusstseins von Angesicht zu Angesicht gegenübergestellt werden. Durch sie ernten wir in der Gegenwart, was wir in der Vergangenheit gesät haben. Wir werden faktisch – von der Mikrowelt über Pflanzen, Tiere und primitive Menschen bis zu den Menschentypen, die in etwa dieselbe Entwicklungsstufe repräsentieren wie wir selbst – mit unserer eigenen Vergangenheit konfrontiert, verkörpert in unserer eigenen Gegenwart. Wir können hier all die mentalen Stufen und Prinzipien sehen, die der Gegenwart unseres Lebens vorausgegangen sind.
Aber wie kann unsere Zukunft in der Gegenwart repräsentiert werden? Wir sind ja nicht nur von Wesen umgeben, die sich auf niedrigeren Entwicklungsstufen befinden als wir. Vielmehr begegnen wir auch Wesen, die eine ganze Reihe von Torheiten und Unvollkommenheiten überwunden haben, denen wir selbst vielleicht noch unterliegen. Der Zuschauer in uns macht sich seine Gedanken und hat seine Sehnsüchte und Wünsche, was auf der Bühne passieren soll, und wird zu solchen Wünschen geradezu inspiriert, indem er die Handlungsweise der Wesen erlebt, die eine größere Liebe und Intellektualität oder Schöpfungsfähigkeit aufweisen als wir selbst.
Der Zuschauer ist zwar ein passiver Teil, aber nur in der Weise, dass dieser Zuschauer nicht in das eingreift, was derzeit auf der Bühne passiert. Es gibt aber auch eine Form von Aktivität in diesem Teil unseres Bewusstseins, die sich in der Weise bemerkbar macht, dass die Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte des Zuschauers in das Überbewusstsein im Schicksalselement einströmen und auf die Talentkerne einwirken. Dort werden die Erfahrungen, die wir machen, gesammelt. Sehnsüchte und Wünsche werden zur Ursache für die Entwicklung neuer Talentkerne und dafür, dass gewisse alte Talente, von deren Entfaltung wir gesättigt sind und die wir als böse auffassen, degenerieren.
Die Aktivität auf der Bühne, die durch uns selbst als derjenige Schauspieler entfaltet wird, der die Rolle der Gegenwart spielt, wird dadurch verändert. Neue Fähigkeiten und Talente können sich so durch Üben und Versuchen allmählich entfalten und zu angeborenen Fähigkeiten werden, die der Schauspieler in den kommenden Akten mitbringt. Dort tritt er oder sie zwar in einer neuen Gestalt auf, ist aber doch dasselbe ewige Wesen, das gerade durch seine Eigenschaften, sowohl als Schauspieler als auch als Zuschauer, Möglichkeiten hat, entwickelt zu werden und daran beteiligt zu sein, die Szenerie oder den Schauplatz von einem höllenartigen, dunklen Zustand voller Schmerzen und Leiden in eine märchenhaft schöne Welt zu verwandeln, in der die Nächstenliebe und die Entfaltung genialer schöpferischer Kräfte das Leben zum schönsten Kunstwerk machen.
3. Wir werden zu Co-Regisseuren
Die Kulissen und Masken wechseln also auf dieser Bühne, die unser physisches Tagesbewusstsein in wechselnden Inkarnationen ist. Es sind aber nur die Szenerien, die verwandelt werden. Es ist derselbe Schauspieler und Zuschauer (wir selbst), der die wechselnden Szenen erlebt und selbst daran beteiligt ist, die Verwandlungen herbeizuführen. Wir sind also nicht nur Schauspieler und Zuschauer, sondern wir sind – allmählich, wenn wir entwickelt werden und der Zuschauer in uns von der Handlung ergriffen wird und anfängt, Wünsche und Sehnsüchte zu erschaffen – auch Co-Regisseure. Jeder von uns wird täglich klüger und wird nicht genau so handeln, wie er es früher einmal getan hat. Daran sollten wir auch denken, wenn wir diejenigen Mitwesen oder Mitspieler in unserem Schicksalsspiel betrachten, die die Vergangenheit repräsentieren. Wir können uns nicht vorstellen, so zu handeln, wie sie handeln, und vielleicht kritisieren wir sie, ja vielleicht sagen wir sogar, dass wir sie verachten. Aber wenn wir uns nicht vorstellen können, das zu tun, was sie tun, so liegt das daran, dass das, was sie tun, unsere Vergangenheit ist. Das ist etwas, was wir ausgelebt haben. Wir haben bereits die Erfahrungen und Talentkerne in unserem Schicksalselement, die bewirken, dass wir nicht mehr rauben und plündern, stehlen und betrügen und auch nicht mehr lügen und verleumden wollen usw. Das ist für uns keine Gegenwart mehr, sondern nur Vergangenheit. Und diese Vergangenheit sehen wir also durch andere Wesen um uns herum repräsentiert.
Aber damals, als diese Eigenschaften Gegenwart für uns waren, hatten wir natürlich nicht die Erfahrungen und Talente, die wir jetzt haben. Aber die haben die Menschen, die zu kritisieren wir vielleicht geneigt sind, auch nicht. Und man kann nicht verlangen, dass ein Individuum von Erfahrungen ausgehend handeln oder denken soll, die es noch nicht hat. Also sind wir in unserer Kritik an ihnen oder in unserer Verachtung ihnen gegenüber fast ebenso dumm, wie sie es sind. Wir haben uns also um jenes kleine bisschen weiter entwickelt, das bewirkt, dass wir nicht mehr so handeln können wie sie, aber nicht genug, um zu sehen und zu verstehen, dass sie zurzeit nicht anders sein können, als sie eben sind, nicht genug, dass wir ihnen vergeben können und vielleicht versuchen würden, ihnen zu helfen. Wir müssen versuchen, daran zu denken, dass wir in ihrem Schicksalsspiel einer der Schauspieler sind, die die Zukunft repräsentieren. Und je mehr wir auf die Zuschauer in ihrem Bewusstsein durch unser Beispiel, durch die Art, wie wir denken, fühlen und handeln, inspirierend wirken können, desto mehr sind wir gerade daran beteiligt, die Szenerie hier auf dem irdischen Schauplatz zu verwandeln. Und außerdem verwandeln wir damit auch unser eigenes Schicksalsspiel.
Nicht nur diejenigen Wesen, die unsere Vergangenheit und den primitiveren Teil unseres Bewusstseins repräsentieren, erschaffen Schicksal. Dort, wo wir mit unseren humanen und intellektuellen Fähigkeiten oder vielleicht nur durch eine liebevolle Wesensart zum Nutzen und zur Freude für andere sind und damit inspirierend auf die Zuschauer in deren Bewusstsein wirken, erschaffen wir auf eine solche Art und Weise für uns selbst Schicksal, dass diejenigen Wesen, die für uns die Zukunft repräsentieren, liebevoll und inspirierend uns gegenüber auftreten werden, und dass sie – durch die Sehnsüchte und Wünsche, die die Entwicklung neuer Talentkerne von hochintellektuellem Charakter in unserem Schicksalselement in Gang setzen – uns neue Möglichkeiten eröffnen werden.
4. Die Wechselwirkung zwischen "Gott" und dem "Gottessohn"
Wir sind also auch Co-Regisseure im großen Schicksalsspiel. Aber der lebendige und beständig neu erschaffende Ober-Regisseur, der unsichtbar hinter allem im Schauspiel des Lebens anwesend ist, ist die Gottheit, in der wir alle "leben, uns bewegen und sind". Dieser Regisseur führt die Schauspieler, die unsere Vergangenheit repräsentieren, wie auch die Schauspieler, die unsere Zukunft repräsentieren. Ja, man kann sogar sagen, dass er gewissermaßen mit diesen Schauspielern identisch ist, da deren Ich ein Teil seines Ichs ist, deren Schöpfungsfähigkeit ein Teil seiner Schöpfungsfähigkeit ist, und deren Einkleidung in die Materie, in der sie zurzeit ihre Rolle spielen, ein Organ in seinem großen Organismus ist. Alle unsere Mitspieler im Schicksalsspiel des Lebens sind Werkzeuge der Gottheit.
In Wirklichkeit gibt es also nur zwei, die auf der Bühne auftreten: "Gott" und "Gottessohn". Die Kulissen sind alles, was unter den Begriff Natur fällt. Die Maskierungen sind, was Gott betrifft, alles, was unter den Begriff Mitwesen fällt, während die wechselnden Masken und Verkleidungen, was den Gottessohn betrifft, aus all den physischen und seelischen Organismen bestehen, die er durch die Erdenleben oder durch die vielen verschiedenen Stadien der Entwicklung hindurch repräsentiert hat und repräsentieren wird. Alles, was wir repräsentiert haben – vom Mineral angefangen über die Pflanze und das Tier bis zum Erdenmenschen – stellt somit nur Maskierungen dar, derer sich das Ich in bestimmten Situationen bei der Ausführung seiner Rolle im Schicksalsspiel bedienen muss. Und in dieser Weise stellen alle Arten von Mitwesen die speziellen Maskierungen dar, durch die Gott seine Rollenbesetzung in den vielen verschiedenen Szenerien des ewigen Spiels durchführen kann.
Es gibt keine Rolle im Spiel des Lebens, die der Erdenmensch nicht eines Tages spielen könnte. Wenn er durch den Zuschauer in seinem eigenen Bewusstsein eine Rolle begehrt, bekommt er die Möglichkeit, sie zu spielen. Alle können "ganz oben sein" und gefeiert werden, wenn sie einen ausreichend starken Wunsch danach haben, und sie können in Macht und Herrlichkeit leben. Aber sie müssen natürlich auch die Erfahrungen machen, die sie in einer solchen Rolle anderen beibringen, eventuell in Form von Tyrannei, Hochmut und Gleichgültigkeit dem Leben anderer gegenüber. Das wird ihnen im nächsten Akt begegnen. Dann wird das zu ihrer Vergangenheit und andere Schauspieler im Schicksalsspiel des Lebens, die in der Gegenwart diese Vergangenheit repräsentieren, werden ihnen dort zeigen, wie das von ihrer früheren Umgebung erlebt wurde.
Dadurch entstehen neue Wünsche und Begehren im Bewusstsein, Sehnsüchte nach einem Zustand ohne Tyrannei und Unterdrückung anderer, und die Talente der Nächstenliebe fangen an, ausgebildet zu werden. Keime für hochintellektuelle Lebensentfaltung wachsen im Bewusstsein hervor, und auch wenn Organismus für Organismus verschlissen wird oder stirbt, so treten die Lebewesen in immer schöneren Organismus hervor. Und als Basis für ihr Auftreten auf der Bühne des Lebens dienen ihnen ihr ewiges Ich und ihre ewige Schöpfungsfähigkeit, die sich in der Gegenwart durch die Talentkerne entfaltet, die der Gottessohn in seiner Eigenschaft sowohl als Schauspieler als auch als Zuschauer und beginnender Co-Regisseur im Schicksalsspiel des Lebens ständig im Schicksalselement seines Überbewusstseins entwickelt.
"Der Mensch als Gottes Abbild" ist der Co-Regisseur im Schicksalsspiel des Lebens, der allmählich die Prinzipien der Schöpfung oder Verwandlung kennengelernt hat, die der "große Regisseur" ständig entfaltet, nämlich hundertprozentig zur Freude und zum Nutzen für die Lebewesen zu sein, und alle irdischen Wesen sind auf dem Weg zu diesem Zustand. Sie erleben die Akte des Schicksalsspiels nicht gleichzeitig. Einige erleben einen Teil des Spiels, der für andere bereits Vergangenheit ist, und andere erleben etwas in der Gegenwart, das für viele ihrer Mitwesen noch Zukunft ist. Aber alle leben sie ihr tägliches Leben mitten in der Ewigkeit und Unendlichkeit, und kein Wesen wird mehr Licht, Liebe und Glück erleben als irgendein anderes Wesen, obwohl ihr Erleben in der Gegenwart nicht dasselbe ist.
Dieser Artikel ist dem Buch Nr. 18 entnommen, das unter dem gleichnamigen Titel 1969 auf Dänisch erschienen ist. Der Artikel wurde von Mogens Møller bearbeitet. Die Bearbeitung wurde von Martinus gutgeheißen. Der Artikel ist bisher noch nicht in Deutsch erschienen. Übersetzung: Christa Rickus

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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