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Artikelübersicht

M1390
Die mentale Wintersonnenwende des Lebens
von Martinus

45.1 Der physische Winter
Auf unserer Lebensreise in der unermesslichen Zeit und dem unermesslichen Raum der Ewigkeit und Unendlichkeit sind wir zu einem der Meilensteine des Lebens gekommen. Wir sind zur Wintersonnenwende gekommen, dem Wegweiser hin zu der Finsternis und Kälte des Winters, zu den entlaubten Wäldern, den verwelkten Blumenwiesen, den eis- und schneebedeckten Gefilden. Die Bleiche des Todes scheint überall in der Natur zu herrschen. Nach dem Winter kommen jedoch das Frühjahr und der Sommer. Das Licht und die Wärme kehren zurück, die Farbenpracht der Natur leuchtet wieder in Gärten, Wäldern und Feldern. Und über die zuvor schneebedeckten Fluren flimmert der wärmende Schein der Sommersonne.
45.2 Die mentale oder geistige Winterepoche
Wir befinden uns jetzt jedoch nicht nur in der vorübergehenden meteorologischen Finsternis des Winters. Über die Welt hinweg tobt hier und da ein tödlicher Sturm des mentalen Winters mit Eis und Kälte. Millionen und aber Millionen Menschen wurden Jahrhunderte hindurch ermordet, verkrüppelt und zu Tode gefoltert. Und der mentale Winter ist stärker geworden. Die Menschheit ist über das tierische Prinzip des Tötens hinausgewachsen, hat Teufelsmentalität bekommen und Höllenmaschinen, Kriegsmaschinen, chemische Todeswaffen und Kultur zerstörende Mittel erfunden. Und die Menschen setzen weiterhin den Wettlauf um die Erschaffung von Möglichkeiten für die Anwendung von noch höllischeren und raffinierteren Wirkungen der Teufelsmentalität fort. Die Menschen wären heute imstande, sich selbst und das sie umgebende übrige Leben auf der Erde auszulöschen, wenn sie durch das Karma-Gesetz nicht bereits in den Wirkungen ihrer eigenen Kriegs- und Teufelsmentalität gefangen wären. Das Karma-Gesetz macht es zur Tatsache, dass der Mensch ernten wird, was er sät. Dies bedeutet wiederum, dass all das Böse und Gute, was ein Mensch seinem Nächsten antut, sein böses bzw. gutes Schicksal in seinem jetzigen und seinen kommenden physischen Erdenleben bilden wird.
45.3 Zu Gottes Erschaffung des Menschen als sein Abbild gehört mehr als ein einzelnes physisches Erdenleben
Wird nun das Wesen kommende physische Erdenleben erleben? – Ja! Wie sollte es sonst mit dem Töten und Morden fertig werden und von der Teufelsmentalität befreit werden? – Wie sollte ein Mensch in einem einzelnen physischen Erdenleben vom Teufelswesen zum Menschen als Abbild Gottes verwandelt werden können? – Gibt es einen Erdenmenschen, der in einem solchen einzelnen physischen Erdenleben vom primitiven Naturmenschen mit der Mentalität des Tötens zu einem vollkommenen, liebevollen, fertigen Christuswesen verwandelt werden konnte? – Nein! Die Menschen sind noch weit davon entfernt, fertige Menschen als Abbild Gottes, ihm gleichend, zu sein.
45.4 Warum die Wesen u.a. in neuen physischen Organismen wiedergeboren werden
Aber Gott hat nicht den Erdenmenschen sich durch die Lebensformen der Minerale, Pflanzen und Tiere und bis zur Lebensform des Teufels im Zustand des Krieges und als Experte des Mordens entwickeln lassen, um seine Entwicklung hier zum Stillstand zu bringen und ihn im ewigen Feuer der Hölle brennen zu lassen, weil dieser es nicht erreicht hatte, ein fertiger Mensch als Abbild Gottes, ihm gleichend, zu werden. Wie jedoch soll Gott seine Schaffung oder Entwicklung des Wesens weiterführen, ohne dass er die Wirkungen der Teufelsmanifestationen des Wesens gegenüber anderen Wesen zu seinem eigenen Schicksal werden lässt? – Da diese Entwicklung jedoch auch der Wesen gegenseitiges Ermorden ihrer physischen Organismen umfasst und die Mörder sterben, bevor sie die Vergeltung dafür erhalten haben, wie soll Gott dann die Entwicklung dieser Wesen weiterbringen können, wenn nicht dadurch, dass diese wieder in neuen physischen Organismen wiedergeboren werden? – Wie sollten sie sonst die Morde oder Totschläge, die sie an den Organismen anderer Wesen verübt haben, an ihrem eigenen Leibe erleben? – Und wie sollten sie ohne dieses Selbsterleben verstehen lernen, was es wirklich heißt, seinen Organismus ermordet zu bekommen oder getötet zu werden? – Wenn die Wesen nicht wiedergeboren würden und neue Organismen bekämen, könnten sie nicht durch Selbsterleben zu der Erkenntnis kommen, wie böse und teuflisch ihre mörderische Wesensart anderen Wesen gegenüber wirklich ist. Und ohne diese Beeinflussung müssten die Wesen in der Teufelsmentalität, in der Hölle oder in dem dunklen Schicksal verbleiben, das die Teufelsmentalität oder das Böse erzeugt.
45.5 Die Taufe und das Abendmahl als symbolische "Sündenvergebung"
Ein Wesen mit Teufelsmentalität wird jedoch durch Taufe und Abendmahl kein Engel oder ein fertiger Mensch als Abbild Gottes, ihm gleichend. Diese Vorgänge sind nur heilige, beruhigende, psychische Arzneimittel gegen starke Reue oder deprimierende Gewissensbisse, gegen Sündenbewusstsein und Todesangst. Dasselbe gilt für die symbolische "Sündenvergebung", die bei Matthäus mit dem Abendmahl verbunden ist, bei den drei anderen Evangelisten jedoch nicht genannt wird. Diese Sündenvergebung kann nur symbolisch sein, denn nicht durch Vergebung der Sünden wird der Mensch zu einem weisen und liebevollen, fertigen Wesen als Abbild Gottes, ihm gleichend. Sünde ist jedoch nicht "Sünde" im absoluten oder kosmischen Sinne. Was die Menschen "Sünden" nennen, sind nur die Versehen oder fehlerhaften Manifestationen in der Wesensart der unwissenden oder unentwickelten Menschen. Wie sollte ein Mensch zur Erkenntnis dieser seiner fehlerhaften Manifestationen kommen, wenn er deren Wirkungen nicht selbst erleben würde? – Wie sollte er diese Erkenntnis durch die "Vergebung der Sünden" erhalten, von der ja gerade behauptet wird, dass sie den Menschen von den Wirkungen seiner fehlerhaften Manifestationen befreie? – Wie soll der Genuss vom Baum der Erkenntnis den Menschen die Fähigkeit geben, den Unterschied zwischen Gut und Böse zu erkennen, wenn das Wesen durch die "Vergebung der Sünden" absolut davon befreit würde, die Früchte dieses Baums zu genießen? – Was sehen wir um uns herum? – Ist es nicht gerade der Genuss der giftigen Früchte dieses Baums? – Sehen wir nicht gerade eine gigantische Götterdämmerung oder Hölle? – Sind die Morde, die Verkrüppelungs- und Zerstörungsprozesse der Kriege nicht fehlerhafte Manifestationen und Wirkungen von fehlerhaften Manifestationen, also böses Karma, das gesät wurde, und böses Karma, das geerntet wird? – Es sieht nicht so aus, als gäbe es ein Prinzip der Sündenvergebung, das hier besonders effektiv ist. Wie sollten die Menschen aber sonst zur Erkenntnis dessen kommen, dass ihre böse Wesensart ein Gotterdämmerungs- oder Höllenprozess ist, der auf ihrem noch unentwickelten oder unfertigen Zustand als Menschen beruht? –
45.6 Seite an Seite mit dem zarten beginnenden Christentum wuchs das Teufels-Bewusstsein nach und nach am Christentum vorbei
Es ist richtig, dass das Christentum jetzt bald zweitausend Jahre lang von Tausenden von Kanzeln auf der ganzen Welt das Kommen der Epoche der Allliebe verkündigt hat und ebenso in Tausenden von Kirchen Handlungen der Taufe und des Abendmahls und auch andere der noch unintellektuellen, religiösen Empfänglichkeit der Menschen angepasste Zeremonien des Lichts als Ermunterung und Inspiration für Millionen und Abermillionen von Menschen in ihrem Kampf mit der Finsternis durchgeführt hat. Aber Seite an Seite mit dem beginnenden Christentum wuchs die Teufelsmentalität nach und nach zu der kolossalen, gottlosen, materiellen Superkapazität, die sie heute aufweist. Das war jedoch nur das, was Christus vorausgesehen hatte. Er wusste, dass die Menschen viele, viele selbst erlebte Erfahrungen der Finsternis machen mussten, um für das ewige Licht des Christentums oder des Weltalls empfänglich zu werden. Deshalb verkündigte er gerade das Kommen des Heiligen Geistes, kraft dessen seine Verkündigung in Form des Christentums die höchste Weisheit oder Wissenschaft oder die Lösung des Lebensmysteriums selbst werden sollte. Er wusste, dass es unvermeidbar war, dass die Menschen die Kulmination der Teufelsmentalität oder des Bösen bis auf den Grund am eigenen Leibe, ihrem eigenen Fleisch und Blut, erleben mussten. Absolut nur dadurch konnten sie die volle, totale Erkenntnis über das Böse oder ihre Teufelsmentalität und die darauf beruhende Sättigung oder einen solchen Überdruss daran bekommen, dass dieser stark genug war, um die Teufelsmentalität, die ja eine natürliche Anlage war, aus ihrer Gesinnung und Wesensart verbannen zu können. Und danach können die Wesen dann "den Herrn, ihren Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all ihren Gedanken". (Mt 22,37). Mit dieser göttlichen Erfüllung des Gesetzes der Allliebe, die auch eine Erfüllung des Weisheitsgesetzes ist, wird Gottes Schöpfung des Menschen als sein Abbild, ihm gleichend, vollbracht sein.
45.7 Die Christusmentalität und die Allliebe als der absolut einzige Weg aus der jetzt auf der ganzen Welt florierenden mentalen Winterfinsternis oder Götterdämmerung
So wie es nur einen Weg zum Aufhören des physischen Winters und zum Erscheinen des Sommers gibt – nämlich eine leuchtende und wärmende Sommersonne, die das Leben der Natur liebevoll zum Sprießen bringt –, gibt es auch nur einen einzigen Weg, der zum Aufhören des mentalen Winters führt. So wie die Natur des Winters nicht durch Frost und Kälte aufhören kann, kann auch der mentale Winter nicht durch mentalen Frost oder durch mentale Kälte aufhören. Aber warum sollte es auch in Bezug auf die große mentale Winterfinsternis der Menschheit, die heute über der ganzen Welt liegt, anders sein? – Die mentale Winterepoche kann ebenfalls nur durch ein zunehmendes wärmendes und liebkosendes mentales Sonnenklima verschwinden. Dieses Sonnenklima wurde von Christus auf dem Kreuze Golgathas offenbart. Zeigte er nicht hier die Allliebe in ihrer absoluten Größe? – Wenn er seine schlimmsten Henker oder Feinde lieben und ihnen vergeben konnte, wen könnte er dann nicht lieben und wem könnte er dann nicht verzeihen? – Und liebte er nicht auch Gott wie einen Vater?
Die Allliebe und die hierauf folgende höchste Weisheit machen also die mentale leuchtende und wärmende Sommersonne aus, die absolut das Einzige ist, was die Winterfinsternis des Lebens oder der Mentalität zum Aufhören bringen, Frieden auf Erden und der Menschheit das größte Wohlgefallen schaffen und die leuchtende Botschaft des Weihnachtsevangeliums als praktische Tatsache und Verhaltensweise im täglichen Leben zur Wirklichkeit werden lassen kann. Und war es nicht gerade das Zeichen für die "letzten Zeiten", dass der Teufel in all seiner Macht toben würde und dass das ewige Licht der Christusmentalität gleichzeitig mit zunehmender Stärke und Glanz beginnen würde zu strahlen und die Menschheit zu einem liebevollen Weltreich des Friedens, einem Himmelreich auf Erden, hinführen würde? – Sehen wir nicht, dass dieses beginnende neue Reich identisch ist mit der bereits jetzt beginnenden neuen Weltepoche? – Und hier wird der Heilige Geist als die allerhöchste Wissenschaft des Lebens in Form der kosmischen Analysen jedem Menschen als Anleitung zugänglich sein, nachdem er allmählich die Impulse des Krieges oder der Teufelsmentalität in seiner täglichen Wesensart überwunden hat und die Allliebe beginnt, aus seinem Verstand und Herzen zu strahlen.
45.8 Die absolute Notwendigkeit der Finsternis oder des Bösen in Gottes Schöpfung des Menschen zu seinem Abbild, ihm gleichend
Wir haben hier einen kleinen konzentrierten Einblick in die große mentale Winterzone des Lebens bekommen. Wir haben gesehen, dass die Finsternis oder das Böse in der Welt nicht auf einem Teufel oder einem Feind Gottes basiert, der versucht, Gottes Verwandlung der Lebewesen, ihm selbst in der Kulmination der Allliebe und höchsten Weisheit zu gleichen, zu zerstören. Damit diese göttliche Schöpfung überhaupt stattfinden kann, ist es jedoch unmöglich, die Manifestationen der Finsternis im Schöpfungsprozess auszuschließen; wenn man die Finsternis in diesem Prozess auslässt, gibt es keine Kontraste zum Licht. Und ohne Kontraste gibt es überhaupt keine Möglichkeit wahrzunehmen, und ohne Wahrnehmung existiert kein Bewusstsein und damit auch kein Lebenserleben. Um mit dem höchsten Licht auf gleicher Wellenlänge zu kommen, muss man einen entsprechenden Kontrast erleben. Und dieser Kontrast muss also die entsprechende tiefste Finsternis sein. Wenn man in Gottes Schöpfungsprozess von der Finsternis bis zum höchsten Licht verwandelt werden soll, muss man in diesem Prozess die entsprechende tiefste Finsternis erleben. Wenn in diesem Prozess kulminierende Allliebe entwickelt werden soll, muss man in demselben Prozess die tiefsten Wirkungen des Hasses erleben. Man muss Teufelsbewusstsein erleben, um Gottesbewusstsein zu verstehen. Wie soll man sonst lernen, die Allliebe als Erfüllung des Lebens zu verstehen?
45.9 Gottes Schöpfungsplan ist so vollkommen, allweise und allliebevoll, dass trotz seines Beinhaltens von Finsternis und Leiden kein einziges Wesen Unrecht tun oder Unrecht erleiden kann
In der neuen Weltepoche wird man also vom Aberglauben an den Teufel und seine Tätigkeit abkommen und sehen, dass die Finsternis auch von Gott kommt und etwas Gutes ist. Sie ist allerdings unangenehm. Wir können sie daher das "unangenehme Gute" nennen. Da das Licht völlig angenehm ist, können wir es als das "angenehme Gute" bezeichnen. Durch das Erleben der Finsternis gibt Gott dem Lebewesen als Endergebnis die Fähigkeit, in kulminierender Allliebe und Weisheit leben zu können und damit im vollkommenen Weltreich, das als Himmelreich bezeichnet wird. Aber ohne Einweihung in die Finsternis oder ohne das Erleben der Finsternis wäre ein solches Dasein eine Unmöglichkeit.
Da der ewige Weltenplan kraft des Karma-Gesetzes so göttlich ist, dass kein einziges Wesen etwas anderes erleben kann als das, dessen erste Ursache es selbst ist, kann kein einziges Wesen Unrecht tun oder Unrecht erleiden. Die Allliebe und damit die Gerechtigkeit zeigen sich hier als der Grundton des Weltalls. Die Menschen, die wir unsere "Feinde" nennen, sind in Wirklichkeit nicht unsere Feinde. Sie sind dagegen Gottes Medien oder Werkzeuge, um uns die Wirkungen unserer bösen Handlungen als Schicksal zurückzugeben, wie unsere "Freunde" auch Gottes Medien oder Werkzeuge sind, um uns die Wirkungen unserer guten Handlungen zurückzugeben. Wir sind also, wie erwähnt, selbst die absolute erste Ursache von allem, was wir erleben. Es ist nicht so eigentümlich, dass wir unserem Nächsten nicht nur siebenmal, sondern bis zu siebzig mal siebenmal täglich vergeben sollen und unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst und Gott über alle Dinge.
45.10 Mit Gott durch die Finsternis des Lebens
Selbst wenn die Finsternis also in Wirklichkeit, kosmisch gesehen, ein Glied im Prozess der Allliebe ist, wodurch das Wesen vom Leben in der Finsternis zum Leben im Licht erhoben wird, ist die Sphäre der Finsternis dennoch in großem Ausmaß eine Hölle, also die Wohnstätte für kulminierende Leiden aller Art. Diese Sphäre ist die materielle physische Welt. Hier müssen die Wesen die Wirkungen ihrer fehlerhaften Manifestationen als realistische Erlebnisse in ihrer Mentalität und ihrem Organismus erleben. Die Wesen werden dadurch schlimmstenfalls unter vielerlei Leiden, tiefer Trauer und Besorgnis stöhnen, alles Wirkungen ihrer eigenen vorherigen fehlerhaften Manifestationen und ihres Mangels an Allliebe ihrem Nächsten gegenüber in ihrem jetzigen oder in früheren Leben. Ein solches Wesen kann sich mitten in seinem Leid und seinen Sorgen sehr einsam und von allen verlassen fühlen, am Rande des Selbstmords sein. – Aber kein Wesen ist von Gott verlassen. Gott ist bei dem Wesen selbst in der tiefsten Finsternis. Kein Wesen kann jemals außerhalb von Gott sein. Aber so wie der kleine Säugling in der Wiege seine Eltern nicht richtig wahrnehmen kann, nehmen auch die Menschen in gewissen unfertigen Entwicklungsstadien die Anwesenheit Gottes nicht wahr. Und so wie das kleine Kind normalerweise seine beschützenden Eltern um sich hat, haben auch die Menschen treue beschützende Wesen um sich. Diese sind jedoch geistiger Natur und deshalb physisch nicht zu sehen. Diese geistigen Wesen sind die Werkzeuge Gottes, um das Gebet der Menschen an Gott zu hören. Diese Wesen bilden zusammen gewissermaßen ein Organ in der Psyche der Erde. Durch dieses Organ wird jedes einzelne Gebet, jeder einzelne Angstschrei der Lebewesen im Organismus der Erde gehört. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle Gebete erfüllt werden. Wenn man um Sündenvergebung betet, also um die Verzeihung einer fehlerhaften Manifestation, die man einem anderen Wesen gegenüber begangen hat, kann dieses Gebet nicht erfüllt werden, es sei denn, dass man diese fehlerhafte Manifestation dermaßen bereut oder bedauert, dass man sie unmöglich erneut begehen kann. Und dann ist sie bereits vergeben. "Sünden" oder fehlerhafte Manifestationen, die man begangen hat, aber in dem erwähnten Grade bereut oder bedauert, bevor man das Karma dafür erhalten hat, erzeugen kein Karma. Das Karma existiert nur, um den Wesen abzugewöhnen, dunkle Handlungen zu begehen. Aber in Situationen wie den hier genannten, wo das Wesen bereits, bevor es das Karma dafür erhalten hat, so weit gekommen ist, eine solche böse Handlung oder fehlerhafte Manifestation nicht mehr übers Herz bringen zu können, ist das Karma ja völlig überflüssig geworden und kann nicht zur Auslösung kommen. Wir sehen also hier, dass in der Tat ein Prinzip der Sündenvergebung existiert. Dies bedingt, dass die Wesen nicht die Wirkungen all der Finsternis, die sie an ihrem Nächsten ausgelöst haben, erleben werden.
Und somit werden die Wesen von den Wirkungen ihrer bösen oder dunklen, fehlerhaften Manifestationen ihrem Nächsten gegenüber befreit, da sie kraft der Entwicklung ihrer Allliebe die Ursachen dazu nicht mehr auslösen können. Selbst wenn das größte organische, mentale Verbindungsprinzip zwischen Gott und dem Lebewesen, d.h. das Prinzip des Betens, nicht dafür vorgesehen ist, dass die Menschen mit Hilfe dieses Prinzips oder dieser Formen des Gebets die wirkliche Vergebung der Sünden bekommen können, ist dieses Prinzip dennoch in vielen anderen Bereichen ein kulminierender Segen. Die Menschen können um Hilfe beten, böse Handlungen zu überwinden und sich davon zu befreien, sie zu begehen. Sie können um Hilfe, Unterstützung und Kraft bitten, ihr Leidenskarma zu tragen, ohne dass ihr Allgemeinbefinden bis zur Melancholie, Angst und Trauer und bis zum Lebensüberdruss oder zu Selbstmordgedanken hinabsinkt. Mit Hilfe des Gebets kann das Wesen die Kraft bekommen, sogar eine Kreuzigung auf sich zu nehmen. Hat nicht Christus dies der Menschheit am Beispiel mit seinem Gebet im Garten Gethsemane gezeigt? – Der Mensch kann durch sein Gebet zu Gott große Hilfe bekommen. Dies gilt in allen Situationen, in denen er das Leben theoretisch verstehen kann, ohne das Karma erlebt zu haben. Das böse Karma erlebt man nur dann, wenn überhaupt keine andere Beeinflussung die fehlerhafte Lebenseinstellung und Wesensart des Wesens ändern kann.
45.11 Aus der Finsternis
Wir haben hiermit einen kleinen Streifzug durch die Wintergebiete der großen kosmischen Sonnenwende des ewigen Lebens gemacht. Wir haben Schnee und Eis in ungeheuren Mengen gesehen, aber diese waren nicht aus gefrorenem Wasser. Die Kälte war die unentwickelte Mentalität und das unentwickelte Gedankenklima der Menschheit. Diese Kälte wurde zu einem Todesstrahl, der Millionen und Abermillionen von Menschen zu Tode erfrieren ließ. Da waren Millionen Leichen, stinkende Tiere und Menschen. Da waren zerstörte Fabriken, Schulen und Lehranstalten, da waren zerstörte Krankenhäuser, Eisenbahnen und eine Vielfalt anderer Kulturgüter, die in Ruinen lagen. Überall Invaliden, kummervolle Gesichter, geprägt von Lebensüberdruss und Hoffnungslosigkeit. Überall ohrenbetäubender Lärm von fallenden Bomben, Todesröcheln, Geschrei und Jammer. Dieses Dunkel war jedoch keine Strafe von einem zornigen Gott. Es war auch kein Einfall eines Teufels, sondern bestand aus den eigenen mentalen Todesstrahlen der unfertigen Menschen, die aus eigenem freiem Willen von Mann zu Mann aufeinander gerichtet waren. In der Götterdämmerung der Winterfinsternis hat die Entwicklung der Allliebe jedoch bereits zu strahlen und zu wärmen begonnen. Der Sommer ist nahe. In der jetzt beginnenden großen neuen Weltepoche werden die Menschen mit Gott wandern, hin zum Frieden eines sonnenhellen kosmischen Sommers auf Erden und zu einem kulminierenden Wohlgefallen für die Menschen.
Livets mentale vintersolhverv' zum ersten Mal im Kosmos 1972 (25-26) erschienen. In die Artikelsammlung 1 als Artikel Nr. 45 aufgenommen. Übersetzung: Liesel Lind, 2011. Artikel-id: M1390. Im deutschen Kosmos Nr. 4, 2011 erschienen.

© Martinus-Institut 1981, www.martinus.dk

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